„Zur Eingangsfrage, auch, wenn ich kein Mann bin:
ich habe ein Problem mit Coaches, insbesondere mit NLP-Coaches. Selbst musste ich so ein NLP-Coaching für meinen Beruf absolvieren. Das ist Pushen, Motivieren, Anheizen. Mir war das zu reisserisch und ich dachte mehr als einmal, dass eine Therapie bei Problemen wesentlich besser helfen kann.
Therapeuten, Psychologen müssen sich dafür jahrelang ausbilden lassen und / oder studieren. Ein paar Stunden zu lernen, möglichst in ein bis zwei Wochenendseminaren, ist für mich keine qualitative Grundlage, um Männlein wie Weiblein tiefergehend zu helfen.
Bei wirklichen Problemen, würde ich persönlich immer (!) den Gang zum Fachmann(-frau) gehen.
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Für mich ist dieser Thread nicht ganz eindeutig und deshalb habe ich bisher auch nicht gepostet.
(Hinzu kommt noch, dass ich keine Beziehungsprobleme habe, weil ich nicht in einer Beziehung bin.)
Zum Einen geht es hier wohl um Coaches und wo sie eine Hilfe sind.
Zum Anderen geht es darum, wo man sich - speziell als Mann - Hilfe in Beziehungsfragen holt.
Für mich sind das "zwei Paar Schuhe".
Zu der gerade hier laufenden Diskussion, warum Männer (ggf. aus Bequemlichkeit) in Beziehungen bleiben, die nicht mehr sonderlich gut laufen schreibe ich hier nur meinen Eindruck, dass das kein reines Männer-Problem ist, sondern sich - allerdings oft etwas abgewandelt - bei manchen Frauen ebenso zeigt: Wegen irgendwelcher Vorteile, die man nicht aufgeben will, lässt man die Beziehung einfach so weiter vor sich hin-schleichen oder im extremen Fall gar hin-vegetieren.
Zurück zu den Coaches:
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Als Vertrieblerin habe ich einige Coachings durch. Nett, manchmal total lustig und am Ende des Tages geht man heim und freut sich, ein paar tolle Tipps bekommen zu haben, wie Menschen motiviert werden können und Begehr beim Kunden geweckt werden kann. Ich behaupte mal ganz vorsichtig: so ein Coaching kann ich auch. Schnell noch die Lippen ein wenig nachgezogen und die Sitzung kann beginnen.
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Das halte ich jetzt zwar für etwas überspitzt - aber im Grunde genommen mit einer Menge Wahrheit:
Es gibt meiner Meinung nach leider eine Menge Coaches, die versuchen, irgendwelche Verhaltensweisen, Lebensweisen, Vorgehensweisen, Denkweisen usw. als die (ggf. ultimative) Lösung eines oder mehrerer vorhandener - oder im ungünstigen Fall eingeredeter - Problemlagen zu präsentieren. Vielleicht noch irgend einen Hype unterstützen und den Menschen schmackhaft machen.
Das ist aber nicht meine Sicht zu allen Coaches.
Wer nicht so herangeht, für alles oder vieles die Lösung schlechthin zu haben (die nur noch bekannter gemacht werden muss), statt dessen detailliert auf das Gegenüber eingeht, zu den mitgeteilten Problemen entsprechende Anregungen oder Hilfe zur Selbsthilfe anbietet und entsprechende Tipps gibt, kann eine gute Hilfe sein. (Kann man durchaus auch im Joyclub finden.)
Wer braucht Coaches?
Aus meiner Sicht diejenigen, die mit ihren vorhandenen Möglichkeiten (Freunde,Familie usw.) nicht weiterkommen oder bewusst mal einen völlig von außen kommende Sicht brauchen. Neue Anregungen, andere Anregungen usw.
Damit zu der anderen Frage:
Wo sehe ich Hilfe in Beziehungsfragen:
Zuerst versuche ich mich über das Internet entsprechend schlau zu machen. (Eher im Sinne von Lesen, weniger im Sinne von Fragen-stellen.)
Dann kommen für mich Familie und Freunde an die Reihe.
Wenn ich dann immer noch nicht weiter gekommen bin und das Thema entsprechend wichtig bzw. akut ist, dann kommt für mich - je nach Thema - möglicherweise professionelle Hilfe an die Reihe.
Was ich dann wähle, hängt aber wieder vom Problem ab.
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Was ich aber durchaus befürworte, ist ein eigener geschützter Raum, den Männer selbst geschaffen haben und in dem sie sich austauschen können. Männer unter sich. Eine offene Gruppe, in der jeder wertfrei von sich erzählt und zuhört. Weil jeder seine eigene Geschichte hat und doch alle Geschichten irgendwie ähnlich sind und so immer wieder gleiche /ähnliche Verhaltensmuster gespiegelt werden. Männer lernen von Männern. Ähnlich wie eine Selbsthilfegruppe. Braucht kein Rezept, kostet kein Geld und Frauen sind außen vor.
So sollte es unter Freunden möglich sein.