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Wo beginnt der Sadismus im Konsens?

**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von **********audia:
Eine dominante Person muss auch zwangsläufig keinerlei Schmerz zufügen. Im BDSM kann beides selbstverständlich miteinander einhergehen, muss es aber nicht. Dominieren ist nicht zwangsläufig ein Schlagen o.ä.

Stimme ich auch zu.

Unter dem Begriff Sadist kann man ja auch eine potenziell gefährliche und/oder kriminell handelnde Person verstehen, wo die spezielle BDSM-Sexualität dann keinerlei Rolle spielt. In einem solchen, beispielsweise kriminellen Falle, würde es ja garkeinen Konsens zwischen dem "Täter" und einem "Opfer" geben.
Da ist die klare Unterscheidung zwischen einer einvernehmlichen konsensualen Praktik und einer kriminellen Handlung zu sehen.

Hier stimme ich ebenfalls zu.

Sadismus, ein historisch geprägter und ursprünglich negativ besetzter Begriff, beschreibt ja eben eine Charakterisierung einer Person. Der Sadist ist ja per Definition daran gelüstet, einer anderen Person Qual und Schmerzen zuzufügen. Der Sadist zieht also eine Art Befriedigung aus seinem Tun.
Das wirklich passende Gegenstück wär dann ein Masochist. Ebenfalls ein aus der Vergangenheit herrührender Begriff, welcher eben einen Menschen charakterisiert, welcher gewisse Lust und Befriedigung sexueller Art, aus dem Zufügen von Qual, Erniedrigung und Schmerz durch einen Sadisten, herausziehen kann.

Auch hier noch Zustimmung.

Und genau in dieser Verbindung, eben zwischen einem Sadisten und einem Masochisten begründet sich ja der Konsens, da beide "Ausführenden" einander brauchen, um lustvoll und nicht kriminell oder pathologisch miteinander zu interagieren.

Hier regt sich bei mir deutlicher Widerspruch.
Ich brauche zumeinvernehmlichen Ausleben meines sadistischen Anteils klar eine devote Frau die für mich dienlich sein will, für mich "aushalten" will, auch wenn das gerade über ihre eigene Wohlfühlzone hinausgeht. Ein gewisser Anfangsmasochismus darf sein, aber mein Sadismus will nicht ausschlisslich Lustreaktionen sehen und sich als Dienstleister vorkommen. Aus diesem "Dienstleisten" zieht Gegenüber seine Lust, nicht ich.
Eine Paarung mit einer reinen Masochistin wäre daher für mich wenig erfolgversprechend.

Dies bezieht sich sowohl auf die körperlichen Anteile wie auch auf die psychischen. Ich brauche in beiden Bereichen einen gewissen Widerstand, eine starke Frau die sich überwiegend ihre Devotion zuliebe hingibt.

Das ist auch in dieser Ausprägung einvernehmlich im Sinne CNC und RACK und ganz sicher nicht pathologisch oder kriminell.

LG, BoP (m)
****ni Mann
2.391 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****urs:


...
Wo ist der Sadismus, wenn man jemanden dominiert, der das ja mag? Ist man dann nicht eher einfach... nett?
...

Es wurde im Verlauf ja schon gesagt, dass Dominanz nicht zwingend etwas mit Sadismus zu tun hat. Aber ich sehe die Frage hinter deiner Frage und kann dir nur sagen: Im Grunde hast du damit vollkommen recht!

Ich selbst liebe es zu schlagen! Ja, wirklich zu schlagen, wirklich weh zu tun, wirklich echte und fiese Schmerzen zuzuführen. Dennoch sehe ich mich (dem Wortsinne nach) nicht als Sadisten (auch wenn ich es im Profil durchaus angehakt habe). Denn Fakt ist, ein wirklicher Sadist hat Freude daran Menschen ernsthaft (d.h. mit "schlechten" Absichten) zu quälen (wie gesagt - wenn man nach dem Wortsinn geht).

Nun kann ich zwar eine unfassbare Lust daraus ziehen, einer Frau wirklich echte Schmerzen zuzuführen und sie wirklich leiden zu lassen. Aber dennoch geschieht das bei mir ausschließlich im Konsens! Ich könnte niemals einer Frau (bzw. einem Menschen allgemein) bösartig Schmerzen zuführen und daran ne Freude haben - ich bin im Grunde ja ein sehr gutmütiger Mensch. *g*

D.h. ich könnte also auch keine Sub quälen, der beispielsweise das Leben übel mitgespielt hat und die sich gerne quälen lässt, weil sie damit Aufmerksamkeit bekommt (mal als Beispiel genannt). Sowas kann ich nicht, da blockiert bei mir alles. Und so gerne ich auch Schmerzen zufüge, so wenig kann ich genau das. Ich brauche eine starke Sub, die etwas Positives daraus generieren kann, wenn ich ihr Schmerzen zuführe. Also bin ich im Grunde kein Sadist, obwohl ich diese "Spielart" unfassbar liebe.

Also ja - ich bin demnach auch nett zu meiner Sub, weil sie danach giert, dass ich ihr wehtue, sie danach giert, dass die Tränen fließen, weil es so unfassbar reinigend für sie sein kann.

Fakt ist aber auch: mir ist vollkommen egal, was ich bin und was nicht - und genau so sollte es ein jeder Mensch halten. Man muss sich nicht in diverse Schubladen schieben (lassen), denn wenn man selbst und der/die Spielpartner Freude daran hat/haben, ist doch alles gut. Wie eben schon gesagt, Konsens ist für mich das Zauberwort und ansonsten finde ich die Begrifflichkeiten nicht wichtig.

Dennoch finde ich es gut, dass es die Begriffe gibt, denn somit kann man beispielsweise auf Plattformen wie dem Joy einordnen, wie der andere Mensch tickt und daher steht in meinem Profil bei BDSM auch "sadistisch", obwohl ich mich (subjektiv) nicht als Sadisten sehe.
****iie Frau
212 Beiträge
"Sadismus im Konsens" funktioniert bei mir (ganz persönlich) als DEVOTE MASOCHISTIN gar nicht gut; ist (für mich) langweilig und ich tue mich sehr schwer damit.
= ohne Gefälle, MachtAbgabe... ... ... in der Beziehung kann ich den Sadismus von GegenÜber*Innen gar nicht annehmen

Trotzdem können Sadist*innen
voll nette *anbet*Mistkerle
und *anbet*Miststücke sein.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Für mich ist Sadismus im BDSM Kontext und Konsens das Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche.
Ich lasse gerne etwas leiden und zappeln , um dann auch zu belohnen.
Als Reaktionsfetischistin habe ich auch Gefallen daran Emotionen auszulösen und zu sehen: und dazu zählt auch ein schmerzerfülltes- oder verzücktes Gesicht, Aufregung, Unsicherheit, Angst, Tränen, Wimmern und Betteln…

Zudem mag ich Grenzerweiterung und Menschen ans Limit zu treiben (aber immer im Wohlwollen), auch dafür ist meiner Meinung nach eine Prise Sadismus notwendig.
Es ist oft schwer und tut weh, bevor der Flug einsetzt und es schön wird 😄

Ich merke das häufig auch bei mir im Spiel mit dominanten Männern, die zu wenig Sadist sind, dass sie mich leider an diesen Punkt nicht bringen, weil sie vorher zurückrudern und sich mit oben genannten Gefühlen und Reaktionen dann eben selbst nicht mehr wohlfühlen.
******_22 Frau
11.294 Beiträge
Bei uns gibt es 3 Arten.
1: Den Wellness Bereich, so wie ich es nenne. Das erzeugen von Lustschmerz..dann tut er etwas für Mich. ER bringt mich so weit, das ich fliege....( sowas ist manchmal eine Belohnung)

2: Die Züchtigung..dann tut er etwas für Sich. Er lebt dann seinen Sadismus an mir aus. Mein eigener Lustschmerz ist da nicht wichtig. Das kann schrecklich sein, weil es über meine Grenzen geht. Manchmal schreie ich auch dabei, das ich gleich sterbe..und er sagt dann " So schnell stirbt es sich nicht" *augenzu*

3: Die Bestrafung, was ich aber zum D/s Bereich zähle.
Die Antwort von Gemini sagt mir sehr zu, indem er sich auch nicht als Sadisten per se beschreibt.

Die Frage war ja, ob man Lust aus Sadismus (bzw. Dominanz) gewinnen kann, wenn man eben ein "richtiger" Sadist ist, und damit (mein Gedanke) ja nichts mehr von Einvernehmlichkeit hat.

Stellen wir uns mal einen "richtigen" Sadisten vor (ganz wichtig: Ohne irgendeinen SMler beleidigen zu wollen) Er spielt mit seiner Partnerin, das Safeword ist... Käsekuchen. Nach endlosen Peitschenhieben sagt die Partnerin Käsekuchen. Denkt Ihr, dass der nächste, verbotene, strafbare Peitschenhieb ihn nicht viel geiler machen würde, als alle vorigen? Dass er sich ganz anders anfühlen würde? (Dass das nicht ok ist und Einvernehmlichkeit herrschen sollte etc. etc. ist alles schon geklärt, versetzt Euch bitte nur mal in diese Situation.) Das war mein Ursprungsgedankte zu "echtem" Sadismus/Dominanz.
*******e222 Frau
8.585 Beiträge
Zitat von *****urs:
Die Frage war ja, ob man Lust aus Sadismus (bzw. Dominanz) gewinnen kann, wenn man eben ein "richtiger" Sadist ist, und damit (mein Gedanke) ja nichts mehr von Einvernehmlichkeit hat.

Wenn es keine Einvernehmlichkeit gibt, ist es kein BDSM, sondern häusliche Gewalt, Vergewaltigung oder allgemein gesagt, eine strafbare Handlung.

Geht deine Frage in diese Richtung?
******ara Frau
9.281 Beiträge
Möglich ist es dass er da geiler wird. Aber es gibt nicht umsonst Grenzen, Safeworte etc.
Es sei denn Du bist Edgeplayer und ihr beide wollt das wirklich. Das würde in den RACK-Bereich gehören.
*******e222 Frau
8.585 Beiträge
Zitat von ******ara:
Möglich ist es dass er da geiler wird. Aber es gibt nicht umsonst Grenzen, Safeworte etc.
Es sei denn Du bist Edgeplayer und ihr beide wollt das wirklich. Das würde in den RACK-Bereich gehören.

Nur jetzt mal für mein Verständnis, wenn es RACK ist, gibt es doch trotzdem Einvernehmlichkeit, oder?
Beide einigen sich doch darauf RACK zu spielen, oder?

Ich frage das deswegen, weil ich den TE so verstanden habe, dass ein "echter" Sadist ohne das Einverständnis weitermacht und somit keine Einvernehmlichkeit mehr besteht.
******ara Frau
9.281 Beiträge
Klar. Aber dennoch ist es ja kein Zuckerschlecken in dem Moment wenn man sich so weit aus der Wohlfühlzone, wenn auch bewusst, bewegt - je nach Sadismus....
******_22 Frau
11.294 Beiträge
Zitat von *******e222:
Nur jetzt mal für mein Verständnis, wenn es RACK ist, gibt es doch trotzdem Einvernehmlichkeit, oder?
Beide einigen sich doch darauf RACK zu spielen, oder?

Wir leben im Metakonsens..also "einvernehmliche Uneinvernehmlichkeit"
*******e222 Frau
8.585 Beiträge
Zitat von *****a_A:
Zitat von *******e222:
Nur jetzt mal für mein Verständnis, wenn es RACK ist, gibt es doch trotzdem Einvernehmlichkeit, oder?
Beide einigen sich doch darauf RACK zu spielen, oder?

Wir leben im Metakonsens..also "einvernehmliche Uneinvernehmlichkeit"

Aber du gibst doch dein Einverständnis dazu. Du willigst ein. Du erlaubst ihm sein Handeln.
Das ist für mein Verständnis Einvernehmlichkeit.

Ich habe den TE so verstanden, dass ein "echter" Sadist ohne das Einverständnis weitermacht und somit keine Einvernehmlichkeit mehr besteht. Also auch keine "einvernehmliche Uneinvernehmlichkeit".

Oder habe ich den TE falsch verstanden?
******_22 Frau
11.294 Beiträge
Zitat von *******e222:
Aber du gibst doch dein Einverständnis dazu. Du willigst ein. Du erlaubst ihm sein Handeln.
Das ist für mein Verständnis Einvernehmlichkeit.

Ja natürlich. Zu Anfang der Beziehung..danach ja nicht mehr. *g*
Zitat von *****urs:
Die Antwort von Gemini sagt mir sehr zu, indem er sich auch nicht als Sadisten per se beschreibt.

Die Frage war ja, ob man Lust aus Sadismus (bzw. Dominanz) gewinnen kann, wenn man eben ein "richtiger" Sadist ist, und damit (mein Gedanke) ja nichts mehr von Einvernehmlichkeit hat.

Stellen wir uns mal einen "richtigen" Sadisten vor (ganz wichtig: Ohne irgendeinen SMler beleidigen zu wollen) Er spielt mit seiner Partnerin, das Safeword ist... Käsekuchen. Nach endlosen Peitschenhieben sagt die Partnerin Käsekuchen. Denkt Ihr, dass der nächste, verbotene, strafbare Peitschenhieb ihn nicht viel geiler machen würde, als alle vorigen? Dass er sich ganz anders anfühlen würde? (Dass das nicht ok ist und Einvernehmlichkeit herrschen sollte etc. etc. ist alles schon geklärt, versetzt Euch bitte nur mal in diese Situation.) Das war mein Ursprungsgedankte zu "echtem" Sadismus/Dominanz.

Wenn ich mir das vorstelle dann stelle ich mir natürlich auch vor das Käsekuchen sagerin masochistisch ist sonst würde sie sich ja gar nicht darauf einlassen.

Und rate mal was passiert wenn sie nach dem Käsekuchen noch 3 Schläge bekommen würde.
Sie würde ihn maximal als sadisten beschimpfen et würde lächelnd zustimmen und danach liegen sie sich glücklich und zufrieden in den armen.
*******ssy Paar
56 Beiträge
Safeword ist safeword .. wer das nicht respektiert hat keine Kompetenz . Solche Menschen verdienen das Vertrauen nicht , dass ihnen der sub Part gibt und sollten sofort aussortiert werden
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Man kann sich darauf einigen das bei "Käsekuchen" Schluss ist aber man kann sich eben auch darauf einigen das "Käsekuchen" das Signal ist das der passive Part genug hat der aktive aber auch noch weiter gehen darf.

Ich für mich definiere quasi 3 ebenen meines sadismusses.

1. Der Teil der eher dem Reaktionsfetischistem zugehörig ist und sich an der lust und Erregung einer Masochistin erfreut

2. Der Teil der sich als Herr / Dom erfreut das sie für mich bereit ist aus der Maso Komforzone des sich am Schmerz erfreuen auch aus ihrer Devotion / Submission heraus in das Leiden für mich zu gehen. Hier wird der sadistische Teil von mir schon deutlich mehr befriedigt als bei Punkt 1 und dieser Bereich endet dann mit dem "Käsekuchen"

3. Wenn sie es mir aber erlaubt hat auch noch nach dem "Käsekuchen" verantwortungsvoll und meinem ermessen nach weiter ins reine Leid mit ihr zu gehen, wo auch Bereitschaft aus Devotion und Submission enden bekommt der Sadist in mir das breiteste grinsen. Diesen Bereich aber zu betreten ist ganz klar nichts das ständig und dauerhaft sein darf und ich hier die Verantwortung habe diese extreme Bereitschaft nicht über zu strapazieren. Plump gesagt ist es eben der eine oder die zwei hiebe mehr als der "Käsekuchen"

Ich persönlich unterscheide den Sadisten im BDSM und den krankhaft gesetzwidrigen pathologischen Sadisten an dem Punkt an der Bereitschaft des passiven Parts und daran ob man den Sadismus in der Lage ist zu kontrollieren / steuern oder ob der Sadismus und die Befriedigung davon einen Kontrolliert.

Als Sadist im BDSM muss ich jeder Zeit in der Lage sein die Situation einzuschätzen, zu Kontrollieren und Aktionen zu beenden / mein Handeln zu unterbrechen denn das wohl des passiven Parts muss wichtiger sein als Befriedigung eines Triebes.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Ich verstehe das rumlavieren nicht. SM ist eine Sexualpräferenz, die m.E. im ICD 10 F65.5 immer noch gut beschrieben ist:

F65.5 Sadomasochismus

Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.

Auch wenn der ICD10 weitgehend abgelöst ist und der Sadomasochismus im ICD11 nicht mehr vorkommt, ändert das an meinen Beweggründen, Antrieben und der Art meines Lustgewinns nichts. Es wird nur nicht mehr als Devianz der Sexualpräferenz beschrieben und das ist gut so, denn dann braucht sich auch niemand mehr für seinen inklinierenden Sadismus zu schämen oder zu verstecken.

(... im übrigen kommen auch Fetischismus und fetischistischer Transvestitismus im ICD11 nicht mehr vor)

Auszug aus Lydia Bennecke
"Ein multidimensionales psychologisches Modell zur Unterscheidung zwischen inklinierendem und
periculärem sexuellen Sadismus" (2015)

Um sexuellen Sadismus zu verstehen, ist es notwendig, die Unterschiede
zwischen den beiden Sadistengruppen zu begreifen, welche trotz der ober-
flächlichen Namensgleichheit in vielen Bereichen völlig gegensätzliche
Personengruppen darstellen. Auf der einen Seite stehen sexuell sadistische
Menschen, die ihre sexuelle Neigung stets nur mit einvernehmlichen Part-
nern leben. Sie finden die sadistischen Handlungen nur dann sexuell erre-
gend, wenn ihr Partner dies ebenso als lustvoll empfindet. Andererseits gibt
es sexuell sadistische Vergewaltiger und Mörder, die es sexuell erregt, ihre
Opfer gegen deren Willen zu quälen. Für sie sind einvernehmliche sexuelle
Gegenüber uninteressant und bestenfalls als „Testobjekte“ zu gebrauchen,
bevor sie genug „Vorerfahrung“ gesammelt haben, um Verbrechen zu bege-
hen. Die Frage, was beide „Sadismustypen“ unterscheidet, ist extrem wich-
tig, und doch wird sie erst seit relativ kurzer Zeit in der Wissenschaftswelt
untersucht.2
Der deutsche Psychologe Peter Fiedler führte in seinem Buch „Sexuelle
Orientierung und sexuelle Abweichung“ die wissenschaftlichen Begriffe
„periculärer sexueller Sadismus“ und „inklinierender sexueller Sadismus“
ein. „Inklinierend“ bedeutet „einvernehmlich“, „periculär“ so viel wie
„gefährlich“.3

M.E. ist es nicht verkehrt für die vermeintlichen Nicht-Sadisten im SM sich auch mal etwas mit der weiterführenden Literatur zu beschäftigen. Davon gibt es nämlich reichlich.

LG, BoP (m)
*********urfer Mann
16 Beiträge
Zum Sadismus gehören doch zwei Personen eine die gerne quält und eine die gerne gequält wird. Anders Funktioniert es nicht ich bin Sadist ich fände es höchst abtörnend wenn ich denken müsste mein Gegenüber macht es nur mir zu liebe und würde es im Innersten Hassen geht garnicht
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@****us2

Ich kenne 2 Sub's wo ich auch aktuell mit einer noch eine Spielbeziehung führe wo es ihnen / ihr tatsächlich 0 um sexuelles oder masochistische Freuden geht sondern rein um das Leiden um des Leiden und Grenzen erfahren willens geht. Bei dieser Spielbeziehung kommt der Sadist in mir natürlich voll auf seine Kosten und durch das diese Erlaubnis / Macht von ihr bekommen zu haben hat natürlich auch der Dom in gewissem Maß seine Freuden.

Erregung aus Masochismus heraus erfreut und erregt auch mich. Betrachte ich aber meinem sadistischen Teil vollkommen unabhängig von anderen Teilen freut dieser sich deutlich mehr wenn sie aus Submission oder Devotion bereit ist über die Komforzone der Masochistin hinaus ins Leiden zu gehen.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Zitat von *****urs:
... Er spielt mit seiner Partnerin, das Safeword ist... Käsekuchen. Nach endlosen Peitschenhieben sagt die Partnerin Käsekuchen. Denkt Ihr, dass der nächste, verbotene, strafbare Peitschenhieb ihn nicht viel geiler machen würde, als alle vorigen?
...

Nein.

Zitat von *****urs:
... Dass er sich ganz anders anfühlen würde?
...

Ja, nämlich wie ein Verbrechen.

LG, Fix & Foxy (m)
Zitat von ****us2:
Anders Funktioniert es nicht ich bin Sadist ich fände es höchst abtörnend wenn ich denken müsste mein Gegenüber macht es nur mir zu liebe und würde es im Innersten Hassen geht garnicht


Ich denke auch, dass es ziemlich ungesund wäre, wenn ein rein devoter Mensch ohne jegliche körperlich oder mental masochistische Neigung sich auf SM einlassen würde, wirklich ausschließlich nur, weil der Partner es möchte und weil er vielleicht Angst hätte, ihn sonst zu verlieren. Man könnte einen wirklich devoten Menschen wahrscheinlich dazu bringen, aber das wäre meiner Meinung nach realer Missbrauch und kein BDSM.
Dieses "Aushalten für den Partner", was hier oft angeführt wurde (auch von mir), beruht meiner Meinung nach auf mentalem Masochismus und nicht auf Devotion. Devotion will nicht leiden und missbraucht werden, sie will einfach nur lieben und ganz viel geben. Mentaler Masochismus will leiden, daher der Konsens.

Also für mich haben mein mentaler Masochismus und meine Devotion überhaupt nichts miteinander zu tun, im Gegenteil, sie widersprechen sich sogar und sind gar nicht so leicht unter einen Hut zu bringen.

(Das Mädchen)
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@*********_girl

mentaler Masochismus kann sicherlich auch mit eine Rolle spielen. Zumindest meiner Definition von Masochismus allgemein aber ist das Schmerz Lust und Sexuelle Erregung direkt bei der Interaktion auslöst. Ist dieses denn bei dir der Fall?

Im Bereich der Devotion und dem Schmerz für den Herrn ertragen entsteht für Sub das Positive nicht direkt während der Aktion sondern im Vorfeld oder Nachgang, denn sie ist glücklich / freut sich darüber, es befriedigt sie ihrem Herrn es zu ermöglichen sich und seinen Sadismuss an und mit ihr ausleben zu können.

Ich stimme dir aber darin zu, dass wenn sie den Schmerz und das Leiden nur hinnimmt / erträgt weil sie ihn nicht verlieren will und es eben keine positiven Gefühle im Vorhinein oder Nachgang gibt das dieses nicht gut ist.

Aus Top / Sadist Sicht halte ich es daher auch für unbedingt notwendig ihr auch deutlich zu zeigen das man sich über diese Erlaubnis / Macht / Möglichkeit sich ausleben zu können freut und ihr Dankbar dafür ist das sie einem dieses ermöglicht. Stichwort "Wertschätzung"
******arp Mann
3.253 Beiträge
Zitat von *********_girl:
Ich denke auch, dass es ziemlich ungesund wäre, wenn ein rein devoter Mensch ohne jegliche körperlich oder mental masochistische Neigung sich auf SM einlassen würde, wirklich ausschließlich nur, weil der Partner es möchte und weil er vielleicht Angst hätte, ihn sonst zu verlieren. Man könnte einen wirklich devoten Menschen wahrscheinlich dazu bringen, aber das wäre meiner Meinung nach realer Missbrauch und kein BDSM.
Dieses "Aushalten für den Partner", was hier oft angeführt wurde (auch von mir), beruht meiner Meinung nach auf mentalem Masochismus und nicht auf Devotion. Devotion will nicht leiden und missbraucht werden, sie will einfach nur lieben und ganz viel geben. Mentaler Masochismus will leiden, daher der Konsens.

Dem muss ich widersprechen! Natürlich ist es nicht i.O. wenn einer für den anderen nur etwas aushält, weil da Ängste o.ä. stehen. Aber zu sagen, dass reine Devotion nicht dazu in der Lage wäre, ist schlichtweg falsch!

Die meisten meiner Gefährtinnen waren rein devot und weder masochistisch noch mental masochistisch. Das haben sie auch klar und deutlich kommuniziert! Aber- sie verstanden es als Dienst, als Aufgabe und demnach aus intrinsischer Motivation heraus. Schmerz/Leid zu ertragen/erdulden, war eine Aufgabe die erfüllt werden wollte. Die wiederum ihre Devotion erfüllte. Und ich spreche hier nicht von Liebesdiensten sondern nur vom dienen. Auch das geht wunderbar auf, wenn man weiß wie die Dinge gelagert sind und entsprechend damit umgeht.

Eine Devota will dienen, aus sich selbst heraus und unterscheidet hier nicht weiter. Ob Schmerz oder Leid, es ist gleich und eine Aufgabe. Reine Sadisten und reine Devotas können sehr wohl zusammen passen- ohne dass es hier zum Missbrauch kommt oder etwas ausgenutzt wird. Ich finde das sogar logisch, während ich Sadist & Masochist eher unlogisch finde. Letzteres bedient ein klischeehaftes Rollenbild, das so in der Praxis eben nicht unbedingt die logische Erfüllung findet. Es scheint, als würden sich hier gleich und gleich gesellen, doch dem ist nicht so. Sie sind gegensätzlich! Sadist und Devot wird als gegensätzlich empfunden, sind sich darin aber gleicher. Nicht ohne Grund empfinde ich diese Konstellation als besonders harmonisch und jene Devotas auch.
*****976 Paar
18.023 Beiträge
So unterschiedlich sind die Gedanken.

Sehe ich persönlich für mich total umgekehrt, ich würde als Sadist nie wissen, ob eine devote Frau dienen und Schmerz erleiden/ertragen will, oder aus Verlustangst und Konditionierung dient und erträgt.

Zu mir als Sadisten passen Masochisten perfekt, da erkenne ich auf den ersten Blick, ob sie glücklich sind. *lach*

Lg. M (Er)
******arp Mann
3.253 Beiträge
Ok, ja klar, guter Einwand. Rein aus sadistischer Sicht betrachtet denke ich dann auch, dass der Devota etwas fehlen würde. Ich vergesse bei diesen Betrachtungen oft, dass ich nicht nur Sad sondern auch Dom bin. Wahrscheinlich ist es das, was das wieder aufwiegelt. Denn nur Sad sein, würde mir auch etwas fehlen.
Ich für mich kann nur sagen, dass darin meine perfekte Mischung liegt.
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