„
Ich denke es liegt an den Gefühlen zueinander und wie weit jemand gehen möchte, also total an der Person.
Es liegt m.E. an der Intention, warum jemand so empfinden kann und will. Das kann ich aber nicht am Mensch und seinen Gefühlen festmachen. Das ist schon festverdrahtet.
„1) Gedanke:
Wenn ich nicht wüsste, dass meine Frau masochistisch ist, könnte ich sie nicht anrühren.
Geschweige denn bei einer Bestrafung - die wir ab und an beide erleben wollen - über die Wohlfühlzone bringen.
Ich würde nicht wollen, dass sie für mich etwas erträgt. Fühlt sich einfach falsch an für mich.
Ich kann es nicht besser erklären, nennen wir es Liebe.
Das ist verständlich. Es gar nicht so selten, dass solche Beziehungen dann auseinander gehen, wenn Liebe hinzu kommt. Ich selbst finde das befremdlich, denn warum tut man jemanden so was an, nur weil man ihn nicht liebt? Genauso befremdlich finde ich es, wenn man es nur aus Liebe tut. Das finde ich ungesund.
Das sowohl als auch und dass es sich nicht aus- sondern einschließt, habe ich als sehr erfüllend erfahren.
„2) Gedanke:
Ich weiß zudem auch nicht, ob eine Devota so viel aushalten/erleiden will, wie eine Masochistin. Vermutlich unterscheiden sich auch hier die Menschen. Da ich den Masochismus kenne, gelingt es mir, viel weiter zu gehen.
Wenn ich die Wahl habe, zwischen eine Devota mit 10 Schlägen zum Weinen zu bringen, oder eine Masochistin 45 Minuten zu versohlen und dabei die Härte zu steigern, den Moment richtig lange hinaus zu zögern, wähle ich für mich die Masochistin.
Eine Maso kennt ihren Lustlevel und ihre Grenzen meist sehr gut und will auch genau dahin. Es dient einem als Zielanzeige, wo man nicht viel falsch machen kann. Eine Devota hingegen wird meist völlig unterschätzt. Sie erträgt es stoisch, was es schwer macht zu erkennen, wann genug genug ist. Denn für sie ist es ein Dienst aus innerem Antrieb. Nicht sie bestimmt wann genug ist sondern du. Diese Zielanzeige fehlt hier also.
„3) Gedanke:
Die Aussage hat für mich dennoch einen wahren Kern:
Bitte verstehe mich nicht falsch, jemand "Unbekannten" - also einer Person mit der ich keine Beziehung habe - in einem SM Club 50 harte Rohrstockhiebe zu verabreichen, befriedigt durchaus meinen Sadismus, egal ob devot oder masochistisch.
Vermutlich wird mir die Club - Situation dann sogar ohne Masochismus mehr Freude bereiten, natürlich nur, wenn nicht gleich ein Savewort kommt.
Das würde ich niemals tun und können, eben weil ich keinen Bezug (Draht) zu der Person habe. Es wäre mir so unpersönlich wie ein Puffbesuch. Mir fehlen da jegliche und nötige Emotionen.
Und von wegen Safeword- meine Subs vertrauen darauf dass ich selbst merke, wann genug ist. Andernfalls würden sie mir gar nicht erst vertrauen und sich in meine Hände begeben. Und genau so kommunizieren sie es auch wortwörtlich! Das aber setzt einen anderen Umgang miteinander voraus, wie es im Club oder mit Unbekannten üblich ist.
Ich kenne nichts das so widersprüchlich und ambivalent ist wie BDSM. Kaum meinen zwei vom gleichen zu sprechen, meinen sie doch das Gegenteil. Allgemeinheiten finden sich hier kaum, Wahrheiten jedoch viele. Dazu bedarf es jedoch einer differenzierten Sichtweise, dass das gleiche eben nicht dasselbe ist, sondern auch das Gegenteil sein kann. Hat schon was von Quantenmechanik. Wenn ich mal Zeit und Lust hab, mach ich mal ein schickes Diagramm. Denn was wirklich fehlt, ist eine Art Karte oder Navi im BDSM. Wer zu wem passt und warum.