Zitat von *********tWind:
„Was stimmt nicht mit mir?
Gestern Abend in der Therme fielen mir einmal mehr diese Paare auf bei denen sich die Frau von ihrem Partner entweder durchs Wasser tragen oder ziehen lässt.
Als mein Partner dies bei mir machen wollte, also mich durchs Wasser tragen, reagierte ich mit sehr großem Unwillen.
Auch Tür aufhalten, in den Bademantel helfen oder sonstige "Nettigkeiten" sind mir sehr, sehr unangenehm.
Und weil mir dies gestern so extrem bewusst wurde kam ich ins grübeln
Stimmt etwas nicht mit mir? Wenn ja was?
Bin ich wirklich durch familiäre Prägung so geworden?
Dazu kurz : Ich stamme aus einer Familie in der alle Frauen ihren Mann stehen. Sei es handwerklich oder beruflich. Bei mir trifft beides zu.
Aber kann man durch so eine Prägung wirklich so werden? Dass einem Nettigkeiten unangenehm sind, man fürchtet, nicht für VOLL in der Gesellschaft anerkannt zu werden...
Vor ein paar Monaten meinte mein Exmann zu mir "Frauen in deinem Alter werden alle biestig, wenn sie in dem Alter nochmal Beziehungen starten. Sie sagen alle, sie BRAUCHEN keinen Mann in ihrem Leben" *Naja, hat er ja auch recht. Ich bin auch der Überzeugung, BRAUCHEN, nein. Haben wollen, ja.
Lasst mich an euren Gedanken teilhaben, auch wenn der EP vielleicht etwas verwirrend ist. Wie immer kann ich im Nachhinein noch Licht ins dunkle bringen
Als Mann kann ich dir versichern, dass ich ganz entspannt damit umgehen kann, wenn mir ggf. auch einmal eine Frau die Tür offen hält. Warum sollte das nicht auch eine Frau können, die ihren Mann steht?
Was das jemanden brauchen angeht…:
In einer Beziehung sollte man füreinander da sein, wenn der jeweils andere Unterstützung braucht. Das hat nichts damit zu tun, ob man alles auch selber mindestens genauso gut könnte, sondern mit Loyalität und dem Gefühl, dass dieser mir besonders nahe Mensch Bestandteil des eigenen Lebens ist. Damit zeige ich, dass da jemand ist, der eine herausgehobene, besondere Bedeutung im Gegensatz zu anderen Menschen für mich hat. Von einem nahestehenden Menschen gebraucht zu werden oder ihn zu brauchen, kann nämlich auch einfach als „er/sie ist nicht mal eben so austausch- oder ersetzbar für mich“ heißen.
Zum Ausdruck zu bringen, jemanden nicht zu brauchen, kann in meinen Augen auch interpretiert werden als Gleichgültigkeit im Sinne von „wenn du da bist ist gut, wenn nicht auch“. Oder aber als Selbstschutz in Form eines „ich möchte mich gar nicht emotional zu sehr einlassen, weil der Schmerz - falls es nicht mit uns funktioniert -, sonst viel schlimmer wäre“.
𝑉𝑖𝑑𝑎𝑟𝑖𝑢𝑠