Was stimmt nicht mit mir?

Ich mag es gar nicht schreiben :

ich mag

-die geöffnete Tür
-durchs Wasser gezogen werden
-das Handtuch gereicht bekommen und möglichst sogar noch abgetrocknet werden
-gerne den Kochlöffel aus der Hand geben
-mich auch gerne einladen lassen
-mir die Füße massieren lassen
-die Hilfe beim Handwerkern und Renovieren
.
.
.
....und noch gaaaaaaanz viel mehr.

Muss das ein Mann für mich machen? Klares Nein! Aber er darf, wenn er mag und ich werde sicher seltenst "nie" sagen. Denn er weiß, dass ich es umgekehrt genauso kann und mache.

Ich liebe diese Aufmerksamkeiten. Dieses "Schatz, komm, ich mach das mal eben"...weil er sieht, dass es für mich einfach nur anstrengend oder nervig ist.

Bin ich in alte Rollenmuster verstrickt? Nö, aber ich kann durchaus einen Teil der alten Schule für mich annehmen und mich dadurch auch wertgeschätzt fühlen.

Komme ich auch ohne Mann im Leben klar? Aber sicher! Ich benutze täglich meine Ellenbogen im Beruf, stehe auf eigenen Finanzen, treffe meine eigenen Entscheidungen und kann auch meinen Gyrosteller selbst bezahlen ohne mit der Wimper zu zucken. Tatsächlich kann ich sogar auch umgekehrt meinen Partner einladen und das ohne zu zögern.

....und dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) liebe ich einfach diese kleinen selbstverständlichen Gesten.

Thema "Brauchen und Gebrauchtwerden": bin voll dabei.

Ich möchte gebraucht werden und ich möchte brauchen dürfen.

Einfach zu sagen "Schatz, ich brauch Dich jetzt mal kurz". Wo ist das Problem? Bedeutet das nicht Partnerschaft? Jeder für sich und dennoch beide gemeinsam?
Mein Vater, der anruft mit den Worten "Kannst Du mal wieder Homesitting machen? Wir verschwinden in den Urlaub?" Natürlich!!!!!!!!! Das ist einer meiner Lieblingsmenschen und er braucht mich in diesem Moment. Da überlege ich doch nicht.
Meine Kinder rufen an, fragen um Rat, kommen vorbei, wollen reden...sie brauchen mich, auch, wenn sie schon erwachsen sind und ihr eigenes Leben führen. Es ist so ein schönes Gefühl.
Mein Onkel und meine Tante hatten alles in ihrem Leben: Luxus pur. Aber keine Kinder.
Zum Ende Ihrer Lebenszeit zog meine Tante Resumee und bedauerte es, keine Nachkommen gezeugt zu haben. Sie fühlte sich nutzlos und nicht gebraucht.

Glaubt mir, das möchte ich nie sagen wollen und ich bin glücklich, dass bisher "meine" Männer da nie ein Problem drin gesehen haben, wenn ich sie mal gebraucht habe. Denn sie durften mich auch brauchen. Und lieben.

Ich bin von einer Generation erzogen worden, die von einer Generation erzogen worden ist, deren Frau einen Hausfrauenkurs absolvieren musste und der Mann musste auch Nachweise erbringen, um überhaupt heiraten zu dürfen. Also, vieles ist sicherlich eine Frage der Generation und was Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben möchten. Was sich erst mit der Zeit raus schleicht.

@***si für mich hat dass nichts mit Frau/Mann Ding, noch Alter Schule zu tun.

Ich (w) lasse mir gerne in den Mantel helfen, auch die Tür darf Man(n) mir aufhalten.
Ich finde es aufmerksam, mag es . Umgekehrt mach ich es ja auch. Ich bin so erzogen worden, dass man grüßt, Platz im Bus macht für Ältere oder Bedürftige. Ganz ehrlich, ich mache es gerne, selbst mein Sohn tut es.
Wer das übergriffig findet, soll es sagen.
Vielleicht hab ich einfach das Glück, keinerlei Lasten mit mir rumzuschleppen, die man mir in der Kindheit angetan hat.
Alles was ich mache, tue ich aus Respekt, nicht weil ich es muss.

Moin,

ich empfehle eh, und so habe ich es gelernt, vorher zu fragen, ob das, was ich vorhabe, angebracht und gewünscht ist.
Insbesondere, wenn es „neu“ ist oder Menschen betrifft, die ich nicht kenne, ist das eine gute Stragie Übergrifflichkeit zu vermeiden.

Alles Liebe
Van

Ähm zu >Frau einen Hausfrauenkurs absolvieren musste<
warum wurde damit eigentlich aufgehört?

Oder übernommen wird.

@******ino

Weil es auch Männer gibt, die das alles können.
Manchmal einfach durch learning by doing und weil sie es selbst wollten.
Mein Vater war so jemand und konnte manche Sachen sogar besser wie meine Mutter.
OK, alles was Pâtisserie an ging, war sie unschlagbar und das auch bei den herzhaften Varianten, die oftmals in Deutschland stark vernachlässig werden.
Ich habe also von allen Seiten was Gutes ab gestaubt

WiB

Nichts ist schöner, als wenn er mir die Tür aufhält, mir in die Jacke hilft etc. Das ist sehr höflich und aufmerksam. Viele Männer von heute machen das nicht mehr. Für mich hat das auch was mit Stil zu tun. Ich bin eine selbstbewusste und eigenständige Frau und fühle mich durch sowas eher noch mehr gewürdigt und wahrgenommen.

Auch ich habe viel Gutes abgestaubt

Dennoch lehne ich mich auch mal entspannt zurück und lass machen. Ich muss mich nicht ständig als Einzelkämpferin beweisen.

Du hattest die Sache mit den schweren Einkaufskörben. Nun, ich gehe immer mit mehreren Körben einkaufen, belade sie dementsprechend nicht so voll und muss dann allenfalls einmal mehr zum Auto laufen um sie herauszuholen. Kann ich also. Dafür scheue ich Werkzeug. IKEA-Regale aufbauen ist für mich ein Graus. Wie schön, einen Mann zu haben, der nicht nur mit Werkzeug umgehen sondern auch noch die viel zu kleingedruckten Aufbauanleitungen lesen kann. Muss ich mich da echt mit quälen? Nö.

Ich frag mich bei alldem, wo bleibt der Mann?

Meinst Du mich?

@***si allgemein. Es dient allem der Aufmerksamkeit der Frau, bloß wo bleibt sie gegenüber dem Mann?

ich Suche meinen öfters

Er mag es,

-wenn ich ihm das Handtuch reiche
-auch zahlen kann
-für ihn koche
-ihm die Füße massiere
-ihm ein zweites Bierchen bestelle
-ihm mein Ohr leihe
.
.
.
nichts anderes also als umgekehrt. Partnerschaft halt. Geben und Nehmen. Lieben und geliebt werden. Ganz einfach.

Und deswegen würde ich nicht in Geschlechter denken. ☺️


Es ist ein Geben und Nehmen. ☺️ Sehe ich genauso

@*********tWind

Genauso so, finde ich , weil Du berücksichtigst, wie es ihm geht wenn er sich nicht dran hält.

Und ich habe schon gegenüber Möbelhäuser gewonnen, weil ich beweisen konnte, das die Anleitung fehlerhaft war, aber das Möbel entweder Schaden genommen hatte oder einfach nicht auf gebaut werden konnten. Sie haben die Ware nicht nur zurück genommen, sondern die Anleitung ab geändert und jemanden geschickt, die das dann übernommen haben.

WiB

Ich oute mich als Frau, die es liiiiieeebt, in der Therme durchs Wasser gezogen, geschoben und getragen zu werden… seufz. Ist doch in warmem Wasser viel schöner als selber schwimmen. Huckepack, sich an seinen Schultern festhaltend oder wie die Braut über die Schwelle - ich mag alle Zieh und Trage-Arten, in deren Genuß ich als große Frau ohne die Leichtigkeit des Wassers nicht käme. Ich finds sinnlich, schön träge und verspielt und verbinde es in keinster Weise damit, daß ich nicht „meinen Mann“ stehen kann.

@***si

Wechselseitig gibt es so ein tolles Team.

WiB

Das mit der durchs Wasser ziehen in der Therme habe ich nun begriffen, es ist also eine Art "Partnerwellness". Wer das mag, genießt es, das kann ich verstehen.

Persönlich habe ich nichts dagegen, wenn mir ein Mann in Jacke oder Mantel hilft oder die Tür aufhält.
Wenn es ihn selbst freut, sich so zu verhalten, will ich ihm auch nicht den Spaß verderben.
Vorausgesetzt, ich muss nicht windmühlenartig in der Luft nach den Ärmeln hangeln.
Und dass die Tür auch wirklich so lange aufgehalten wird, bis ich ganz durch bin.
(Hab schon mal eine Schwingtür gegen die Birne geknallt bekommen.)

@*****_54


Du sprichst mir sowas von aus der Seele. Genau das passiert mir auch immer wieder, irgendwie bin ich zu dumm das Loch für die Arme in der Jacke zu finden, die mir galant jemand hinhält. Nach zehnmaligem Stochern in der Luft und nachdem ich mir meinen Arm halb ausgerenkt habe, bin ich dann meist so genervt, dass ich die Jacke an mich reiße und sie mir selbst anziehe. 😃
Ich bin eben nicht geeignet für Kavaliere der alten Schule. 😉

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