Und noch ein Quertreiber, der sich da einmischt, und nicht zur Zielgruppe gehört, doch es nicht lassen kann, seinen Senf dazu zu geben. Finde diese Trennung von Macht, Sex und Lust nicht hilfreich, um zu verstehen, was sich zwischen den Beteiligten abspielt. Gehört doch alles zusammen, koexistiert in einem permanenten Spannungsverhältnis. Macht kommt von mögen (althochdeutsch: mugan) -nicht von machen-, und wer derartige Anerkennung erfährt, vermag so manches, von dem er/sie zuvor keine Ahnung, oder nur einen blassen Schimmer gehabt. Was aus Ohnmacht oder Übermacht geschieht, sucht, in Ermangelung dessen, zu kompensieren. Gezielt ins Gesicht zu spritzen, in dem sich wie in keinem anderen Körperteil die Persönlichkeit spiegelt, scheint mir ein Akt zu sein, das Objekt der Begierde beherrschen zu wollen. Ist mir auch schon passiert, ohne es zu wollen, einfach unterschätzt wie weit das ging. Wenn die Partnerin das mit einem Lächeln, Grinsen oder Lachen quittiert, kann man sich selbst ein „sorry“ verkneifen, muss nicht um Entschuldigung bitten, und das Gleichgewicht (der Macht) ist wieder da. Will dann nur noch eins, sie küssen, auf Augenhöhe, versteht sich.