„Was sind eure Gründe für eine F+ ?
Ich bin hier nicht zwangsläufig auf der Suche nach der großen Liebe, bin aber auch auf diesem Portal offen dafür.
Da ich auf einigen Profilen gesehen habe, dass es möglich ist hier seinen Partner zu finden, freut mich die Tatsache in sofern, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich, vielleicht wie viele hier, insgeheim doch vor Verbindlichkeiten fürchte.
Schneller, unverbindlicher Sex, ohne lange Anlaufzeit?
Ein Satz den ich hier häufig lese und ja, das entscheidet jeder für sich wie er es hier handhabt und ich möchte auch nicht für andere sprechen.
Wie jedoch schon von Michael Nast geschrieben, scheinen wir uns (immer noch) in einer Generation beziehungsunfähig zu befinden, oder habe nur ich das Gefühl?
Das Gefühl, wenn ich zu viel fordere oder auch umgedreht, wenn zu viel erwartet wird, flüchtet man in seinen Freiraum, obwohl wir uns dort allein fühlen?
Ich möchte wie gesagt natürlich nicht für andere sprechen, aber ich hab mich schon mit vielen unterhalten.
Ich meine ganz nüchtern betrachtet, bin ich hier mit Fremden innerhalb weniger Augenblicke so vertraut und gehe danach ohne Erwartungshaltung auseinander, obwohl ich gerne Mal wieder eine Beziehung hätte.
Bin ich also süchtig nach Kontakten, die die alltägliche Oberflächlichkeit durchbrechen, halte sie aber dennoch selbst bewusst oberflächlich?
Wieso suchen hier so viele eine Freundschaft Plus?
Ist es die Angst vor Verbindlichkeiten?
Schon vor dem ersten Treffen wird betont, dass wir nichts Festes wollen, schmeißen uns dann aber mit all unseren aufgestauten Bedürfnissen in die neue Verbindung, ohne verbindlich zu werden, weil...?
Was besseres kommen könnte?
Weil wir die Aufregung so toll finden?
Die fremde Haut genießen?
Was sind eure Gründe?
In einem Land vor unserer Zeit nannte man das auch Bratkartoffelverhältnis.
Nett miteinander umgehen, etwas zusammen unternehmen, eine vertrauensvolle Freundschaft mit, wenn gewollt auch Sex. Vorteile: Der Mann läßt seine schmutzigen Socken zu Hause, den ganzen Beziehungsstress, seine Verpflichtungen usw. Die Frau ist halt beste Freundin, evtl. auch Sexualpartner und genießt nur die schönen Dinge, ohne den ganzen Beziehungsstress. Der Mann natürlich auch. Ich finde für beide Seiten, wenn man es richtig anfasst und es auch von beiden auf der gleichen Ebene stattfindet, dass das durchaus positiv zu sehen ist.
Problematisch wird es eigentlich immer erst- eigene Erfahrung, wenn einseitig eine festere Beziehung angestrebt wird und diese aber von dem anderen Part eigentlich nicht gewollt wird. Ist es nicht auch so, dass jede spätere festere Partnerschaft doch immer in genau diesen Stufen stattfindet: Kennenlernen, sich sympathisch finden, sich vertrauen, Sex miteinander zu haben, um dann irgendwann die Entscheidung zu treffen sich komplett im Ganzen zu vereinen? Nur, dass eben halt eine F+ im Status des miteinander Sex haben, ohne den ganzen Beziehungsballast des gemeinsamen zusammen Lebens mit sich zu führen, stehen bleibt? Ich persönlich finde das absolut akzeptabel. Wenn die Gesamtheit der Menschen das begreifen würden, gäbe es ganz bestimmt eine Menge weniger Anspruchsdenken, Machtspielereien, Auseinandersetzungen, Gewalt, Herrschaftsdenken und Scheidungen. Keine Machtspielchen, keine häusliche Gewalt, keine Unterdrückung innerhalb der Partnerschaft, keine Belastung des anderen mit irgendwelchem negativen "Scheiss". Weil man sich trifft, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verleben, ob nun für ein, zwei Stunden, oder zum Ausgehen, Essen gehen, sich amüsieren, aber auch um sich auszutauschen, sich zu unterhalten und einander vertrauen. Denn jeder wird jeden Tag mit dem ganzen negativen Wahnsinn auf dieser Welt konfrontiert, dann ist es doch schön, wenn man ab und an eine Insel des Rückzuges hat, auf der Harmonie herrscht. Wenn ich eben aus dem Gedanken heraus mich z. B. mit anderen ab und an mal zum Quatschen, Spaß haben, sportliche Betätigung ausführen, Kegeln, Theaterbesuch, was auch immer, treffe, mich mit diesen Menschen gut verstehe, eben eine Freundschaft pflege, funktioniert das doch auch; und zwar, ohne dass man gleich in ein eheähnliches Verhältnis gleitet.
Kompliziert wird es doch immer erst durch unsere Assoziationen, unsere Gedanken. Allein dass jemand daraus einen Anspruch auf Dauerhaftigkeit herleitet, nur weil man ab und an zusammen in die Kiste springt, ist solch ein Gedankenzug. Besitzdenken, Alleinstellungsmerkmal, usw. Ich denke, Freundschaft Plus ist eine wirklich gute Form des sozialen Gemeinschaftslebens zur Befriedigung der sozialen Kontaktpflege, zur Befriedigung der sexuellen Lust, usw.