„Denn unechte Menschen oder den einen echten BDSM gibt es meiner Meinung nach nicht.
Das habe ich auch in keinster Weise gesagt, dass das anders wäre. Ich habe nur gesagt, dass meine Gefühle echt sind. Ich gehe davon aus, dass das bei so ziemlich jedem der Fall ist.
Ich habe in meinem Beitrag "echt" nicht mit vorgespielt kontrastiert, sondern lediglich den Unterschied zwischen "ich habe das Gefühl, den Wunsch, das Bedürfnis mich einer Person unterzuordnen", dessen echtes Vorhandensein ich bei jeder Person, die etwas im Kontext Dominanz und Unterordnung tut, voraussetze; kontrastiert mit der "Rolle"/ Position/ Betitelung (Dom, Herrin, Lady, Master, Sklavin, O, Kajira, Sub, etc.), die man sich und dem BDSM-Partner gibt und die eben im Gegensatz zu den Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen einen Grad von "Unechtheit" hat, nicht in dem Sinne, dass man das, was man da vereinbart hat, nicht leben oder nicht wirklich empfinden kann, sondern in dem Sinne, dass es eben eine Vereinbarung zwischen genau diesen Beteiligten ist, die so bei einem neuen Partner nicht mehr vorkommen wird.
Man kann beim einen eine Kajira sein und voll darin aufgehen, wenn aber aus anderen Gründen die Beziehung scheitert, kann es auch sein, dass man beim nächsten Partner, der eben ganz anders ist, mit genauso großer Intensität sich zur O umentwickelt, einfach weil das mit dem Partner viel besser passt. Es kann genauso gut sein, dass man mit dem nächsten Partner lieber "Ding" genannt wird und ihn Besitzer nennt. Der Wille, der Wunsch, das Bedürfnis bleibt: sich unterordnen, deshalb ist es "echter" als die Position.
Und bevor jetzt wieder absichtlich missverstanden wird:
• nein, ich meine nicht, dass die gewählte Position unecht ist, sondern nur, dass sie unechter ist, als die dahinter stehenden Wünsche und Bedürfnisse. Als wie echt man seine Position empfindet, legt man nur für sich selber fest. Der Wille dahinter ist nur eben noch echter.
• ich habe jetzt als Beispiel den Wunsch nach ziemlich viel Unterordnung gewählt, einfach weil ich selbst so empfinde und dabei selbst die Erfahrung eines Positions- oder Rollenwechsels durch eine neue Herrschaft gemacht habe. Das gleiche gilt für alle möglichen Arten des BDSM, ist zumindest meine Theorie. Also zum Beispiel wenn jemand sich nur alle paar Monate Mal für ein paar Stunden in die Position des Sklaven/Herrn/Spankers/Maso/Sub/ etc. begeben will, dann hat derjenige ja auch dahinterstehende Wünsche und Bedürfnisse und Gefühle und die sind dann eben auch wieder echter als die Position/"Rolle"/Betitelung in die sich derjenige dafür begibt um diese Bedürfnisse zu befriedigen. Selbst wenn er für sich selbst so empfindet, dass er zu 100% seinem "Titel" entspricht, zu 100% DAS ist.