Das Schlüpfen in eine spezielle Rolle, um Submission für eine Feministin plausibler und "geschmeidiger" aussehen zu lassen, klingt schon logisch.
Das kann einigen sehr gut helfen.
Ich selbst habe da aber so meine eigene, aber etwas andere Erfahrung.
Als ich in jungen Jahren dachte, als gestandene, frauenbewegt engagierte Frau müsste ich auch beim Sex die Zügel in die Hand nehmen, bin ich krachend gescheitert.
Nicht nur, dass es sich für mich selbst unfrei, unsinnlich und hölzern, wie eine Knallchargen-Nummer angefühlt hat, genau so unerotisch hat es auch auf mögliche Partner gewirkt.
Das war eine sehr kurze und unschöne Phase.
Da aber alle meine langjährigen Partner deutlich auf der dominanten Seite angesiedelt waren, hat sich in der erotischen Praxis dann sowieso ganz selbstverständlich die gewünschte Polarität ergeben.
Für meine dunkle Seite habe ich mir, um mein feministisches Gewissen zu "beruhigen", eine für mich schlüssige Erklärung (keine Rolle) ausgedacht und danach war die konfliktfreie Kooperation der archaisch-dunklen mit meiner feministischen Seite locker möglich.
Das hat schon einige Zeit gedauert, das ging nicht von heute auf morgen.