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Meinungsaustausch zum Thema: BDSM-Rollenspiele

*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
@*******ant Das Problem liegt wohl auch nicht im Wort "Rolle" sondern eher im Wort "Spiel".
Ich bin ja auch gleichzeitig Vater und Sohn, weil ich gegenüber anderen Menschen diese Rolle einnehme,
und hier sage ich bewusst nicht "spiele". Und wenn jemand in seiner Beziehung die devote Rolle einnimmt,
verstehe ich gut, dass sie/er nicht "spielen" sagen will oder von "Rollenspiel" sprechen will.

Dennoch ist es aber möglich, so ein Spiel sozusagen auf die ohnehin vorhandenen Rollen "draufzusetzen".
So ähnlich wie ich mich mit Kumpels treffen kann, um ein Fantasy-Rollenspiel zu spielen.
Dann bin ich in der Rolle des Kumpels, Spielpartners etc., und zusätzlich spiele ich noch zB einen Elfen.
Und ähnlich kann man in einer Beziehung dom sein und zusätzlich zeitweise einen Kerkermeister spielen.

Man braucht also nicht darüber diskutieren oder ein Problem haben, sondern sich nur fragen,
habe ich Lust auf diese Zusatz-Rolle, auf dieses Spiel, oder nicht. Hilft es mir vielleicht sogar, ins BDSM zu kommen oder bringt es mich eher raus. Und spannend übrigens, die Aussage "trau ich mir nicht zu" habe ich schon öfter in Bezug auf Rollenspiele gehört. Fände es spannend indiviuell zu hören, was dahinter steckt. Also, ob es immer nur die Sorge ist, nicht gut genug schauspielern zu können.
**********audia
4.914 Beiträge
Der olle Shakespeare sagte schon einst: " All the world´s a stage". / Die ganze Welt ist eine Bühne.

Vielleicht trennen sich hier die Gemüter im Hinblick auf "Rollenspiele" bereits bei den Begrifflichkeiten, wie z.B. Komik, klamottig, jemanden kopieren, Spiel, Drehbuch, usw. Da ist jetzt aber keinerlei Kritik meinerseits, sondern aber prägnant zu lesen.

Ich kann mir vorstellen, das dann Hemmnisse in diesem Feld entstehen und das dann manche Menschen dem Rollenspiel nichts abgewinnen können, da sie es für sich selbst nicht für möglich halten werden, so ein gelagertes Play, wo BDSM durchaus sehr intensiv mit einbezogen werden kann, selbst mal auszuleben.

Thema "Soziale Rolle": Das ist ein Begriff aus der Soziologie. Solche Rollen können dann, Vater, Mutter, Kind, Geschwister, Vereinsmitglied, Arbeitnehmer usw. usw. sein. Mit diesen "soz. Rollen" gehen auch sog. "Rollenerwartungen" mit einher. In einer sozialen Gemeinschaft, werden an die Individuen Erwartungen gestellt, bzw. es sind Erwartungen an die jeweiligen Rollen geknüpft. Somit kann man auch Akzeptanz und Nichtakzeptanz erkennen. Das wär, weitergegrübelt, aber wieder zu komplex, da es sich um staubtrockene Wissenschaft handelt, aber da ist was dran.

Wenn man z.B. als Kind bereits von den Eltern vorgesagt bekommt, das ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Gefühlssäusserung "unangebracht" , "Albern" usw. ist, dann kann sich das im späteren Verhalten auch manifestieren.

Oder mal anders dargelegt: Aus der Sicht eine/r BDSM-Rollenspieler/in.
Beispiel: Kerker- oder Knastszenerie mit Insass*innen und strengen/sadistischen Wärter*innen.
Gemäß meines Menschenverstandes, weiß ich genau, das ich in meinem realen Leben niemals so agieren würde gegenüber anderen Menschen, ABER, in einem BDSM-Play kann ich als "Wärterin" die Insassen trietzen, demütigen, erniedrigen, körperlich züchtigen, quälen, sie wie Dreck behandeln, wie es der sadistischen "Wärterin" belieben und gelüsten würde, gemäß ihrer dominanten und sadistischen Neigung.

Auf der emotionalen Ebene würde sich die "Wärterin" wie Bolle freuen und erotische Lust dabei verspüren. Das wär ein mögliches Szenario im BDSM-Spektrum. Wärend diesem Play, sehe ich mich in der Identität einer sadistischen Knast-Wärterin und nicht in der Identität eines ansonsten gewöhnlichen männlichen Menschens. Ich bin die Wärterin.!!!!

Die Unterscheidung eben ein BDSM-Play zu leben und ansonsten ein gewöhnliches Privatleben zu führen, muss ja jedem klar sein, darüberhinaus eben die "Fähigkeit" sich in ein BDSM-Rollenspiel hineinfühlen zu können, ohne Furcht albern zu wirken, theatralisch zu sein, nach einem Drehbuch zu leben usw. Solche Gedanken habe ich zumindest garnicht, bei einem Erotik-Play.

Im Play bin ich die Wärterin, ansonsten, ausserhalb des BDSM-Plays bin ich der gewöhnliche Typ im Privatelife.

Vielleicht hilft dieser Einblick ja schon ein bissel weiter.
**********tones Mann
556 Beiträge
Wenn man denn drauf steht und es sich ins Setting einpassen lässt, kann meiner Erfahrung nach eine Augenbinde o.ä. über so Manches hinweg helfen. Die Schwierigkeit den langjährigen Partner in einer ungewohnten Rolle zu sehen, schauspielerische Leistungen, für die man nicht Gefahr läuft "I want to thank the Academy"-Reden vorbereiten zu müssen etc.
******ler Mann
453 Beiträge
Wir SIND Dom und Sub als Neigung.
Das muss nicht gespielt werden.

Innerhalb dieser Konstellation gibt es viele Möglichkeiten bestimmte Rollen oder anders gesagt Positionen? einzunehmen.
Ob es Arzt - Patient
Benutzer und Degradee
Verhörspiele
etc sind.
von der Rolle sein ist schon Teil dessen, was mir und ihr passiert... sehr sehr weit entfern vom
so genannten Tagesgeschäft Erlebisse zu bekommen im mit und füreinander...und da bei dann in ganz andere Erlebniswelten zu gelangen.... wo dann nachher kommt...hätte mir jemand vorher gesagt, das mich das so anmacht, dem hätte ich nen Vogel gezeigt...ich doch nicht , ne..

und sich in der Rolle wiederfinden, die ausfüllen...all das gibt es ..
********reak Paar
1.564 Beiträge
Neulich auf dem FU-Event - was war da Rolle und was real?

Also wir spielen unser Machtgefälle nicht, sie ist sub/dev/mas und er ist dom/sad. Nicht 24/7, sondern wenn wir die Gelegenheit haben (also nicht die Kinder jederzeit reinplatzen können, nicht Verwandte oder 'normale' Freunde bzw. Bekannte in der Nähe sind usw.)

Schon zu diesen Gelegenheiten fühlt sich unser Übergangsritual wie ein Rollenwechsel an, aber darum geht es hier ja nicht.

Auf dem FU-Event war es aber definitiv ein Rollenspiel: Sie die Hure und er ihr Zuhälter. Das geht natürlich nur als Rollenspiel (für uns). Und das hat uns aufgrund des hervorragenden Settings sehr viel Spaß gemacht und uns definitiv beide gekickt.

So ein einsames Rollenspiel in Richtung 'Chefarzt / Krankenschwester' können wir uns dagegen so gar nicht vorstellen.

Doch manchmal wechseln wir noch eine Ebene weiter in Richtung Petplay. Das empfinden wir dann doch wieder als Rollenspiel.

Die Abgrenzung ist nicht einfach.

Sehr interessantes Thema *top*
******arp Mann
3.249 Beiträge
Zitat von ********n_84:
Zudem halte ich Elternschaft für eine lebenslange Aufgabe und Bindung zum Kind und nicht für eine Beziehung auf Zeit wie bei Partnerschaften unter Erwachsenen.

Weswegen ich auch von einer Bezugsperson väterlicher Art sprach- die durchaus ebenso auf Zeit sein kann, wie jede andere Beziehung auch. Wenn man da mehr rein interpretiert wie es tatsächlich ist, entspringt das nicht meiner Phantasie. Zumal solche Beziehungen auch oft asexuell geführt werden. Hauptmerktmal ist aber immer ein latentes Machtgefälle, wie es im D/s nicht anders ist. Und beiden ist gemein- wenn man die Art des anderen nicht anerkennt, sie nicht auf einen wirkt, gibt das nix. Auch nicht als Rollenspiel.
Das nur klarstellend und abschließend dazu!

@**l

Der Begriff "Rollenspiel 2. Ordnung" würde mir gut gefallen. Bedeutet es mir doch, dass ein Rollenspiel oder solche Elemente durchaus auch mal mit eingebracht werden können. Warum auch nicht? Damit ist es mir eine Kann- keine Muss-Option.

Andererseits- ist ein Rollenspiel 1. Ordnung dann das, was man gemeinhin unter "Spieler" im BDSM versteht? Das also vorausgesetzt wird, dass sowieso immer alles nur ein Spiel ist, Spiel sein kann?
Man weiß es nicht. Jeder verwendet diese Begriffe und sei es als Fachjargon. Und man neigt zum nachfragen, auch hinterfragen- wie meinst du das? Rollenspiel und BDSM? Was ist es für dich?

Und je mehr BDSM im Mainstream ankommt, heißt es eben auch Rollenspiel und man kann sich schon denken dass dann auch genau das damit gemeint ist. Nachfragen kann man sich also sparen.
Es ist ähnlich wie mit dem "Vegan-Label". Wenn das drauf steht- Finger weg! Und heißt es Rollenspiel- ciao bella.

Ist vlt auch gar nicht so verkehrt, wenn all die ganzen Neulinge und Einsteiger erst durchs Rollenspiel gehen. Es werden die sein, die danach nicht mehr davon sprechen wollen.
Ich differenziere es anders. Freude an Schmerzen erhalten und geben ist echt, Rape ist eine Rolle, also die Personen, es ist eine Nachahmung. Devot oder Submessiv sein ist echt, Herr oder Sub ist eine Rolle, weil sie variieren können. Die Gefühle die entstehen, die Lust ist echt, das wollen, das spüren, ist keine Rolle.
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Angelehnt an die vorherigen Beiträge:

Meine Empfindungen, Wünsche, Bedürfnisse etc. sind keine Rolle , weder im soziologischen noch im spielerischen Sinne. Die sind einfach real da. Hätte ich sie nicht, würde ich mich nicht in die Art von Beziehung begeben, wie ich es getan habe und würde nicht die Dinge tun und erleben wollen, die ich tue und erlebe.
Meine Position als Sklavin ist durchaus eine Rolle, sowohl im soziologischen als auch im spielerischen Sinne, denn ich habe dann durchaus Regeln und Vorgaben an denen sich mein Verhalten orientiert. Ich verändere aktiv mein Verhalten im Kontakt mit meiner Herrin. Die Unterschiede zu einem Rollenspiel sind zum einen die Dauer des ganzen und zum anderen der Umfang der Veränderung. Mein Verhalten ist die ganze Zeit meiner Herrin gegenüber gleich. Ob ich gerade aufgestanden bin oder beim Essen bin oder was auch immer. Das ist bei richtigen Rollenspielen anders. Außerdem spielt man bei einem Rollenspiel eine andere Person als man selbst. Man verstellt sich, tut und sagt Dinge, die man niemals in echt tun und sagen würde. Das tue ich mit meiner Herrin nicht. Ich bin komplett ich selbst, nur halt mit ein paar zusätzlichen Regeln, die ich und sie haben möchten. Ich sage und tue nur, was ich wirklich möchte, was aus meinen echten, eigenen Wünschen, Gefühlen und Bedürfnissen kommt. Ich "spiele" sozusagen einfach die bestmögliche Version von mir. Weil ich es will. Weil ich für meine Herrin nicht faul, motzig, wütend oder was auch immer sein will.
Woran man erkennen kann, dass es schon so eine Art von "Rolle" ist: bei jeder Herrschaft, die ich bisher hatte, galten andere Regeln, eine andere Version von mir wurde als die bestmögliche und gewollte angesehen. Deshalb war auch mein Verhalten unterschiedlich. Das ändert nichts daran, dass ich trotzdem immer ich selbst war, aber eben immer die Version von mir, auf die wir uns geeinigt hatten. Es ist ein und ist gleichzeitig kein Rollenspiel.
Wenn man zusammenzieht und ein gemeinsames Leben aufbaut, dann wird es wahrscheinlich so sein, dass man wirklich alles vom anderen mitbekommt, nicht nur die beste Version. Dann kommen die ganzen Kleinigkeiten zum Tragen, die selbst bei ein paar Tagen Dauerkontakt noch nicht auffallen. Dass der eine seine Teller nicht in die Spülmaschine räumt, der andere immer die Zahnpastatube offen lässt und so weiter. Und die ganzen negativen Gefühle oder Verhaltensweisen. Dann erst zeigt sich, ob die beiden "Alltags-Ich" so gut zusammen passen wie Dom ich und Sub ich. Und erst dann kann man erkennen, wie echt das eigene Verhalten war, weil man es eben leicht "für immer" übernehmen kann oder wie "positionsspezifisch", weil man unzufrieden und wütend wird, weil es im Alltag einfach lästig und ungewollt ist.

Wegen all dem finde ich für diejenigen, die nicht zusammen leben und dauerhaft gemeinsamen Alltag haben, den Begriff "Rollenspiel 1. Ordnung" nicht komplett unpassend.

Rollenspiele 2. Ordnung sind für mich eben diese, wo man eine andere Person verkörpert, die eigene, von einem selbst unabhängige, Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen hat. Ich arbeite mit Kindern. Da musste ich schon oft genug in Rollen schlüpfen, die mit dem, was ich will und mag gar nichts zu tun haben. Ich kenne den Unterschied zwischen: 'ich bin die Sklavin meiner Herrin' und 'ich bin der böse Papa, der das Pferd schlachten lassen will'.
Ich kenne aber auch den Unterschied zwischen 'ich bin die Sklavin meiner Herrin' und 'ich bin die, die ich jetzt bin, ganz gemütlich im Bett am Liegen in Gammelklamotten und am Handy anstatt gefesselt neben der Herrin.'
**ja Frau
3.030 Beiträge
Wenn man zusammenzieht und ein gemeinsames Leben aufbaut, dann wird es wahrscheinlich so sein, dass man wirklich alles vom anderen mitbekommt, nicht nur die beste Version. Dann kommen die ganzen Kleinigkeiten zum Tragen, die selbst bei ein paar Tagen Dauerkontakt noch nicht auffallen. Dass der eine seine Teller nicht in die Spülmaschine räumt, der andere immer die Zahnpastatube offen lässt und so weiter. Und die ganzen negativen Gefühle oder Verhaltensweisen. Dann erst zeigt sich, ob die beiden "Alltags-Ich" so gut zusammen passen wie Dom ich und Sub ich. Und erst dann kann man erkennen, wie echt das eigene Verhalten war, weil man es eben leicht "für immer" übernehmen kann oder wie "positionsspezifisch", weil man unzufrieden und wütend wird, weil es im Alltag einfach lästig und ungewollt ist.

So ist es. Wie authentisch und passend im Alltag ist die Dom/dev Persönlichkeit, Neigung oder wie immer Mensch X es bezeichnen möchte.

Der negative Aspekt entsteht zusätzlich daraus, dass BDSM Rollenspiele als sexuelle Dienstleistungen in Domina Studios angeboten werden, je nach Neigung oftmals für horrende Summen.
Ein entsprechendes Ambiente und die dazu passende Bekleidung gehört ja auch zu einem BDSM Szenario dazu, damit das Schauspiel realistisch wirken kann.

Eine Gefängniswärterin ohne Gefängniszellen ?
Eine Arztpraxis ohne Gynstuhl, Spritzen und Co ?
Ein Folterkeller ohne Folterinstrumente ?
Akteure in Alltagskleidung ?

Dominante Frauen werden oftmals schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit Erwartungen konfrontiert, die zwar die meisten Dominas erfüllen werden, gegen Bares.
Die jedoch für Finanzinteressenlose Dom/sad Frauen evtl. völlig uninteressant sind und daher nicht in erster Linie im Vordergrund stehen oder sogar überhaupt nicht Ihrem persönlichen Wunsch entsprechen.

Manche agieren eben lieber privat im Alltag statt in einem BDSM Club oder auf BDSM Partys.
Sich verkleiden oder umziehen, um Mensch X darzustellen, mag auch nicht jeder Mensch.

Meinungsaustausch zum Thema: BDSM-Rollenspiele

Beinhaltet eben auch gegensätzliche Meinungen und Ansichten zum Thema.
Mit allgemeingültigen An- oder Aussagen hat das nichts zu tun.
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Zitat von **ja:
So ist es. Wie authentisch und passend im Alltag ist die Dom/dev Persönlichkeit, Neigung oder wie immer Mensch X es bezeichnen möchte.

Das war nicht, was ich mit meinem Beitrag sagen wollte. Ich hätte klarstellen müssen, dass ich von Personen spreche, die, wie ich, von sich sagen, dass sie aus sich heraus devot sind, dass das Teil ihres Wesens, ihrer Persönlichkeit ist. Das meinte ich eingans damit, dass meine Gefühle, meine Bedürfnisse und Wünsche echt sind. Ich bin devot, genau wie ich 1,50m groß bin und blaue Augen habe. Das ist einfach Teil meines selbst. Deshalb geht es mir nicht um "authentisch", weil das bedeuten würde, ich könnte anders. Ich könnte auf einmal 1,78m groß sein oder auf einmal von Natur aus braune Augen haben.
Es ging mir also nicht darum, dass man dann, wenn man echten Alltag zusammen hat, merkt "uups, ich bin doch nicht devot". Es geht eher darum, dass man für einen gemeinsamen Alltag Wege finden muss, gemeinsam die Alltagsdevotion und Alltagsdominanz zu gestalten, die eben alltagsbedingt nicht so aussehen wird wie Herrin und Sklavin oder Master und O oder Besitzer und Kajira oder was auch immer. Mehr Freiheiten in gewisser Hinsicht, aber eben auch mehr Einschränkungen in anderer.

Ich gebe Mal ein Beispiel:
Wenn meine Herrin im Moment Zeit mit mir verbringt, manchmal auch mehrere Tage am Stück, dann verlasse ich nur mit ihr zusammen die Wohnung und auch nur auf ihren Wunsch hin. Herrin und Sklavin halt. Wenn wir zusammen leben würden, dann ist Alltag, ich muss arbeiten gehen. Ich kann dann nicht fragen "darf ich jetzt das Haus verlassen?", so gerne ich würde. Der Bus fährt nach Fahrplan, nicht nach dem Willen der Herrin.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*****a_S schrieb:
Das Problem liegt wohl auch nicht im Wort "Rolle" sondern eher im Wort "Spiel".
Ich bin ja auch gleichzeitig Vater und Sohn, weil ich gegenüber anderen Menschen diese Rolle einnehme,
und hier sage ich bewusst nicht "spiele". Und wenn jemand in seiner Beziehung die devote Rolle einnimmt,
verstehe ich gut, dass sie/er nicht "spielen" sagen will oder von "Rollenspiel" sprechen will.

Dennoch ist es aber möglich, so ein Spiel sozusagen auf die ohnehin vorhandenen Rollen "draufzusetzen".

Das ist eine gute Differenzierung.

Zum Thema Ernsthaftigkeit eines klassischen Rollenspiels:
Ich selbst kann das durchaus. Und finde auch man kann mit einer guten Inszenierung noch einen „drauf setzen“ und ein besonderes Erlebnis schaffen. Mich reizt ja schon seit Jahren die Idee einer schwarzen Messe mit BDSM. Aber gerade bei vielen Akteuren sehe ich auch die Gefahr, dass das „schauspielerisch“ kippt.
Ich war mal bei einer Eyes Wide Shut Party, die ich mir auch anders vorgestellt hätte und mir eine gewisse Mystik gewünscht hätte. Da ging es tatsächlich schon mit einem inkonsequenten Dresscode los.

Ich habe den Eindruck es gibt wenige enthusiastische Rollenspieler und mache mir da nicht allzu große Hoffnungen meine Phantasien real umsetzen zu können. Aber wer weiß *zwinker*
Mein eigener Partner ist auch nicht für Rollenspiele zu haben und wenn setzt er das auch irgendwie leicht humoristisch um, was mir dann nicht so gefällt.

@*******ant
Was das Knastszenario angeht, so könnte man als Wärter den Gefangenen das Lachen durchaus austreiben 😉
Tatsächlich ist es glaube ich bei den Aktiven noch wichtiger dass sie authentisch ihre Rollen verkörpern.
Also wenn mal einer nen „Knast“ aufmacht, komme ich gerne vorbei 😂
******rah Paar
3.243 Beiträge
Das Problem liegt wohl auch nicht im Wort "Rolle" sondern eher im Wort "Spiel".



So sehen wir das auch. *top*

Was hier im Wesentlichen diskutiert wird, ist die Rolle, die jemand im BDSM oder sonstigen Leben einnimmt, einnehmen muss oder lebt.

Für uns zählt bei der Fragestellung „Rollen-Spiel“ in der Tat eher das Wort „Spiel“.

Und zum Spielen gehört für uns eben eine gewisse Lockerheit, viel Fantasie, sehr viel Unverkrampftheit und ein Loslassen vielleicht auch traditioneller (echter) Rollenbilder.

„Spielen“ muss nicht geplant sein, nicht tiefenpsychologisch reflektiert, mit imposantem Kopfkino vorbereitet oder „echt“ sein.

Die eigene Fantasie im Moment des Erlebens zählen für uns. Und die Eigenschaft der spielerischen Leichtigkeit. Kinder können das ja auch. *ja*



*kindergarten*

Tom & Zarah

P.S. Das „Kindergarten-Emoji“ zeigt für uns X-Varianten von Rollenspielen: Bäcker, Burgenbauer, Ritter, Architekt, Baggerfahrer, Prinzessin im Schloss, Weihnachtsengel beim Plätzchen backen, Sandwurm-Horror-Film-Kämpfer, Goldgräber, Wüstenfee, Reiterhof Besitzerin, Rennfahrer Paris-Dakar, Gärtnerin, Hexentanz oder einfach nur mit den Fingern durch den nassen Sand wühlen und sich wie Mutti im Kosmetik Studio bei der Schlammpackung fühlen. *lol*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Da so viele darauf eingegangen sind, will ich nochmal meine Begriffs-Schöpfung "Rolle 1. & 2. Ordnung" erklären. Dazu sei gesagt, dass ich mir das für unseren Zweck hier ausgedacht habe. Soweit mir bekannt ist, gibts das so in der Soziologie nicht.

Eine Rolle 1. Ordnung wäre für mich eine Rolle im soziologischen Sinn, die man quasi einnehmen muss, durch sozialen Zusammenhang usw., also zB die Rolle des Ehemannes, der Mutter, des Käufers usw.. Und eine Rollle 2. Ordnung wäre für mich eine Rolle im schauspielerischen Sinn, die man tatsächlich spielt, und meist eben auch nur "aus Freude daran". Also bei uns zB Krankenschwester, Kerkermeister usw..

Das kleine Problem an der Einteilung ist, dass die dom-/dev-Rolle beim BDSM in beide nicht so richtig reinpasst. Denn sie ist eigentlich auch keine Rolle im soziologischen Sinn, und für Paare mit Alltags-Augenhöhe manchmal näher dran an einer Rolle im schauspielerischen Sinn. Daher halte ich meine eigene Idee auch für nur bedingt hilfreich.

Sie klappt wunderbar, wenn Herr DeNiro zum Set kommt. Dann ist seine Rolle 1. Ordnung die des berühmten Schauspielers, und die 2. Ordnung die des Gangsters.
Und die Unterscheidung funktioniert auch, wenn jemand sich die ganze Zeit dominant fühlt, und nur zwischenzeitlich in die Rolle des Kerkermeisters "schlüpft".
**********audia
4.914 Beiträge
Guter Einteilungsansatz. Vielleicht lässt sich Deine Idee etwas erweitern, eben in Hinblick ob man nun eine "sexuelle Rolle" oder eine "nicht-sexuelle Rolle" bekleidet in der Gesellschaft. BDSM, Dominanz, Devotion, Sadismus und Masochismus usw. könnte man dann ja in die sog. "sexuelle Rolle" innerhalb der Rolle 2ter Ordnung unterordnen. Mal so eine Idee. *gruebel*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Und noch zu Location, Kostüm, Schauspielerei und unfreiwilliger Komik:
Es ist ja auch nicht leicht für Laien! Und @**ja hat darin völlig recht, dass Dominas eben deshalb so viel Geld nehmen (können), weil sie da was zu bieten haben, was wir privat oft nicht können: Ein Dungeon, vielleicht sogar ein Klinikzimmer, viel Auswahl an Fetischkleidung und eben auch schauspielerische Erfahrung.
Bei einem LARP merkt man auch diesen Zwiespalt: Es ist eben nicht das Setting von LotR, sondern Nerds, die mit viel Liebe zu ihrem Hobby versuchen, was auf die Beine zu stellen. Und dann muss man eben auch etwas Phantasie aufwenden, wenn ein schlaksiger Physikstudent mit Brille und Robe einem einen Ball mit rotgelbem Flattertuch entgegenwirft und "Pyromania Feuerball!" ruft. *ggg*
Und weil wir ja meist nur zu zweit sind und viel weniger aufwarten können als Dominas und LARPs, müssen wir improvisieren, viel mit Phantasie arbeiten oder auch möglichst realistische und minimalistische Settings wählen. Dann ist das Rollenspiel "Geschäftsmann trifft Escort" oder "Klemptner verlegt ein Rohr" natürlich viel leichter umsetzbar als "Arzt untersucht Krankenschwester" oder "Dämonologe wird von Dämonin unterworfen". *zwinker*
*****976 Paar
18.003 Beiträge
Im Prinzip würde es reichen, den Begriff positiv und vor allem sinnvoll auszulegen.

Wenn ein BDSMer davon schreibt, Rollenspiele zu mögen, ist es aus meiner Sicht mehr als "dämlich" demjenigen zu unterstellen, er würde seine Neigung nur vorspielen. *lach*


Also absichtliches Missverstehen geschieht ohnehin eher online, sprich auf Joyclub. Bei Stammtischen und im SM Club würde wohl niemand mit solcher vehemenz ablehnend auf BDSM Rollenspiele reagieren.

Lg. M (Er)
**********audia
4.914 Beiträge
Genau, und bei eher komplexeren Themen ist ein "Face to Face-Dialog" vorteilhafter zu sehen, um den Menschen und die Idee besser zu verstehen, als bei nur geschriebenem Text in "Times New Roman". *mrgreen*
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Zitat von **********audia:
eben in Hinblick ob man nun eine "sexuelle Rolle" oder eine "nicht-sexuelle Rolle" bekleidet in der Gesellschaft.
Irgendetwas stört mich an dieser Formulierung, aber ich kann es nicht klar benennen.

Für mich; und ich bitte darum, jetzt keine Grundsatzdiskussion loszubrechen, ich rede nur und ausschließlich von mir persönlich; ist mein Devotsein das, was für andere heterosexuell, homosexuell oder was auch immer ist. Wenn man mich fragen würde: "auf welche Personen stehst du? Männer, Frauen, was es alles für Möglichkeiten gibt." wäre meine Antwort: "auf dominante." Und so wie jemand, der auf Männer steht, nicht jeden Mann liebt und lieben kann und will, so habe ich auch nicht für jeden dominanten Menschen Gefühle. Aber wenn ich Gefühle für irgendwen habe, dann, weil derjenige dominant ist für mich.

"Heterosexuell" als soziologische Rolle zu bezeichnen, finde ich sehr merkwürdig irgendwie, weil es ja etwas beschreibt wie man ist, nicht, was man tut. Ich glaube, das stört mich daran. "Rolle" sagt, was man tut, beziehungsweise genauer gesagt, ist eine soziologische Rolle immer mit einem Haufen Handlungserwartungen vonseiten der Gesellschaft verknüpft. Eine Mutter kümmert sich um ihr Kind, gibt zu Essen, hilft. Ein Verkäufer berät, kassiert, gibt Wechselgeld.
Das ist bei Heterosexueller zum Beispiel nicht der Fall. Das einzige, was damit verknüpft ist, ist, dass derjenige Personen mit einem anderen Geschlecht sexuell anziehend findet. Ob derjenige dann dieses Attribut als Ehemann, Single, polyamor Lebender, unglücklich Verliebter oder sonstwie auslebt, ist damit noch gar nicht gesagt. So empfinde ich es auch mit meinem BDSM. Ich bin devot = stehe auf Dominanz. Ob ich das auf Playpartys, als Single, mit einer festen Herrschaft, mit wechselnden Menschen, in einer Spielbeziehung oder sonstwie auslebe, ist damit noch nicht gesagt, genauso wenig wie, wie das Ausleben dann aussieht.
**********audia
4.914 Beiträge
Hmm, mit der Idee der hypothetischen eigenen Einteilung in eine sog. sexuelle oder nicht sexuelle Rolle, meinte ich nicht die Einteilung in die sexuellen Veranlagungen, wie Homosexualität, Bisexualität, Lesbisch o.ä.
Ich meinte eher eine Untereinteilung in einer mögilchen Rolleneinteilung, eben in sexuell motiviert oder in nicht sexuell motiviert. Siehe Rolle Sohn in einer sozialen Gemeinschaft und Rolle "dominante Dame / dominanter Herr im Rahmen von BDSM-Handlungen sexueller Art.
Ja, wahrscheinlich ist ein weiteres "Aufdröseln" oder Gruppieren oder Kathegorisieren von was man selbst ist, und wie man was auslebt in welcher Konstellation auch immer, durchaus ein recht komplexer Vorgang. NIcht jeder von uns versteht sich jetzt als Soziologe.
Nun, zum besseren Verständnis gedacht, wie würde so ein Einteilungsvorhaben denn Sinn ergeben ? Wie sollte eine solche theoretische Systematik dann aussehen, oder ist es doch unnütz.? *gruebel*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
@**********audia Dass wir so eine Vielzahl von Rollen haben, die sehr sehr unterschiedlich sind, macht die Sache so kompliziert. Zumal ja immer nur ein Teil der Rollen zum Tragen kommen, nämlich je nachdem, welche sozialen Erwartungen gerade an uns herangetragen werden.

Als ich gerade einkaufen war, hat es "keine Rolle gespielt", dass ich auch Mann und Vater bin. Da war nur die Rolle des Käufers interessant, weil von mir erwartet wird, dass ich die Sachen aufs Band lege, Geld gebe, usw..
Und meine Rolle als Mann ist teils sexuell, teils aber auch gar nicht. Und genauso werden dass viele 24/7-Doms sehen - da ist die Dominanz nicht immer sexuell. Die dom Rolle in einer BDSM-Session hingegen ist hauptsächlich sexuell. Das ist hier also auch nicht ganz einfach.

Wir müssen hier aber auch nicht so viel theoretisieren, denn das Thema ist ja eigentlich nur, wie ihr (echte) BDSM-Rollenspiele (also nach meiner Definition 2.Ordnung), also so wie Polizist-Gefangener findet. Und doch noch ein Hinweis zu der Einteilung in sexuell-nichtsexuell: Bei solchen BDSM-Rollenspielen ist es ja interessanterweise so, dass hier üblicherweise nicht sexuelle Rollen im Rollenspiel sexualisiert werden.
***70 Frau
1.026 Beiträge
Ich glaube, die Definition „Rollenspiel“ stößt deshalb auf, weil zahlreiche Emotionen und echte Neigung und Leidenschaft dahintersteht. Ein wesentlicher Bestandteil, der nicht reduziert werden möchte, der Bedeutung im Leben hat. Dominant oder devot ist man oder nicht. Für mich ist dominant sein keine Rolle, sondern ein wesentlicher Charakterzug. Dennoch gibt es eine gesunde Selbstregulation, zu wissen, was wo und wie und in welcher Dosis angebracht und nicht selbstschädigend ist.

Es macht für mich einen Unterschied, in welcher Situation/Rolle ich mich gerade befinde, ob im Club in voller Latex-Montur und/oder in übersteigenden Lady-Outfit, in dem ich mich vollends zeigen darf und kann. Ebenso in meiner privaten Sexualität. Oder im Alltag, denn dort fehlt in der Regel die sexuelle Komponente — aber eben nicht mein Charakter, hinter dem ich in jeder Hinsicht stehe.

Im Grunde ist es nur das Wort „Rolle“, was aufstößt, denn auch Vater oder Muttersein ist eine Rolle — im Bestfall, nämlich ein Teil vom Ganzen. Eben eine Auslegung und Definition, je nach Stimmung, Situation und Bedeutung.

Viel wichtiger ist doch, hinter dem zu stehen, was man tut — wie und mit wem man es tut oder nicht tut — und sich damit wohlfühlt und arrangiert.

… und wenn ich mit meinem „Hund“ Gassi gehe und ihn an der Leine führe, ist das auch meine Rolle, die ich gerne bin.
********reak Paar
1.564 Beiträge
Unserer Meinung nach gehören der obigen Definition nach folgende Rollen zur 1. Ordnung:

Ehepartner
Lebensgefährte
Liebhaber
Fuckbuddy
usw.

Wie genau sich diese Rollen darstellen bzw. gelebt werden, ist von Paar zu Paar unterschiedlich, da würden dann unserer Ansicht nach die (Rollen)Spezifikationen wie devot, submissiv, dominant etc. in jeder Paarung individuell festgelegt werden.

Die Aussage 'Ich habe einen dominanten Liebhaber' beschreibt somit die Rolle (1. Ordnung) des Liebhabers einfach genauer und spezifisch für diesen Fall.

So kann man das doch sehen, oder? *g*
******arp Mann
3.249 Beiträge
Ich sehe das Problem darin, dass Rollen geschaffen werden, wo gar keine sind. Männlich, heterosex. ist keine Rolle! Auch dann nicht, ob ich verheiratet bin oder nicht usw.

Rolle ist ein insofern ein abstrakter Begriff den man auch dazu verwendet, um einem bestimmten Verhalten/Handlung Ausdruck zu verleihen. So kann man also sagen, dass jemand seiner Vaterrolle nicht gerecht wurde, da er sich nie ums Kind gekümmert hat. Die Erwartungen wurden also nicht erfüllt, ohne dabei auf den ganzen Menschen zu schließen. Genauso gut kann man auch sagen- er ist ein schlechter, ohne das auf den ganzen Menschen zu beziehen. Eine gewisse Herausstellung kann hier und da sinnvoll sein und deswegen abstrahiert man Merkmale, wie z.b. jene einer Rolle.

Ausserhalb von BDSM wird in der Sex. kaum oder gar nicht von Rollen gesprochen. Im BDSM ist das aber schon substanziell. Warum? Weil BDSM als eine Erweiterung der Sex. verstanden wird, echte Neigungen als pathologisch angesehen werden und daher nur in bzw. als eine Rolle akzeptiert werden. Heißt- dom. im Bett ist toll, dom. im Alltag ein Graus! Kann man sich nicht vorstellen, will man sich nicht vorstellen. Also muss die Dominanz in eine schicke Rolle verpackt werden die dann nur zu gegebenen Anlässen zum Vorschein kommen darf. Also im Spiel, das sich BDSM nennt. Hier hat/sucht sich jeder seine Rolle und dann wird gespielt. Man nennt es Session. Anschließend wird die Rolle wieder abgelegt.

BDSM kann also ein Rollenspiel sein. 2. Ordnung. Für so viele ist das genau der Zugang zu ihrem BDSM. Andere brauchen weder diesen noch einen anderen Zugang dazu. Sie benötigen keine extra Rollen und auch kein Spiel für ihr BDSM. Für sie ist BDSM kein Rollenspiel. Und weil man nicht versteht, wie das ohne Rolle und Spiel überhaupt möglich sein, bekommt man trotzdem eine verpasst. Und egal was man macht oder nicht- es ist und bleibt ein Spiel. Es ist also nicht real, eine Illusion, mehr als das kann es nicht sein. Alles endet mit dem Spiel und dem ablegen Rolle. So gehört sich das.

Was ich mich frage, ist- wenn man ohnehin der Ansicht ist, dass BDSM nichts anderes als ein Spiel mit Rollen ist, warum wird dann stets über diese Rollen diskutiert? Such dir doch ein aus, spiel, hab Spaß und gut ist. Was gibts da zu diskutieren? Diese Spiel-Rollen lassen sich nämlich nicht in den Alltag (1. Ordnung) übertragen, denn da gibt es keine Rollen und auch kein Spiel. Was erwartet man also, wenn man ständig versucht, diese Rollen aus ihrem Spiel heraus zu holen und dahin zu bringen, wo sie nicht hingehören? Warum lässt man sie nicht einfach wo sie ihren Platz haben? Es gibt BDSM als Rollenspiel und es reicht völlig, sie auch dort zu belassen. Dann bräuchte man keine schwierigen und komplizierten Probleme zu lösen versuchen, die tatsächlich keine sind.

Denn das ist schon ewig lange gelöst und beschrieben:
24/7. Auf deutsch: Neigung im Alltag.
Das funktioniert in jeder Konstellation, unabhängig iwe Rollen und gespielt wird da auch nix. Nicht mehr, nicht weniger, ganz unspektakulär.

Warum also, muss ich denn jetzt trotzdem eine Rolle bekleiden und iwe Spiele spielen? Warum? Weils sonst ja kein BDSM ist? Weil 24/7 ein Ding der Unmöglichkeit ist? Warum muss mein BDSM das Rollenspiel der anderen sein, die es als Zugang brauchen, ich aber nicht?

Die Sache mit den Rollen und dem Spiel im BDSM ist heute so dermaßen in den Köpfen drin zementiert, dass man darüber auch nicht mehr zusammen findet. So wie heute an immer mehr Produkten "vegan" draufsteht, halte ich von allem Abstand wenn von BDSM-Rollenspiel die Rede ist. Weil nur dann ist es ja das echte, originale.

Schade, an gewissen RPs 2. Ord. hätte ich durchaus Interesse aber schon lange keine Lust mehr. Denn immer wenn es sich darum ging hieß es auch immer, dass BDSM ja sowieso ein Rollenspiel ist. Und unter dieser Prämisse könnte ich mich sowieso nicht weiter darauf einlassen. Das ist, wie in die Kirche zu gehen und so tun, tatsächlich an Gott zu glauben. Ihnen glauben zu lassen, ihr Spiel sei auch mein Spiel. Unvorstellbar.
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Zitat von *****a_S:
@*******ant Das Problem liegt wohl auch nicht im Wort "Rolle" sondern eher im Wort "Spiel".
Ich bin ja auch gleichzeitig Vater und Sohn, weil ich gegenüber anderen Menschen diese Rolle einnehme,
und hier sage ich bewusst nicht "spiele". Und wenn jemand in seiner Beziehung die devote Rolle einnimmt,
verstehe ich gut, dass sie/er nicht "spielen" sagen will oder von "Rollenspiel" sprechen will.

Dennoch ist es aber möglich, so ein Spiel sozusagen auf die ohnehin vorhandenen Rollen "draufzusetzen".
So ähnlich wie ich mich mit Kumpels treffen kann, um ein Fantasy-Rollenspiel zu spielen.
Dann bin ich in der Rolle des Kumpels, Spielpartners etc., und zusätzlich spiele ich noch zB einen Elfen.
Und ähnlich kann man in einer Beziehung dom sein und zusätzlich zeitweise einen Kerkermeister spielen.

Man braucht also nicht darüber diskutieren oder ein Problem haben, sondern sich nur fragen,
habe ich Lust auf diese Zusatz-Rolle, auf dieses Spiel, oder nicht. Hilft es mir vielleicht sogar, ins BDSM zu kommen oder bringt es mich eher raus. Und spannend übrigens, die Aussage "trau ich mir nicht zu" habe ich schon öfter in Bezug auf Rollenspiele gehört. Fände es spannend indiviuell zu hören, was dahinter steckt. Also, ob es immer nur die Sorge ist, nicht gut genug schauspielern zu können.

Ja, ich finde das gut aufgedröselt.

Für mich gibt es in Bezug auf Rollenspiele verschiedene Gründe, warum ich mir bestimmte RS nicht zutraue:

Zuerst das mit der schauspielerischen "Leistung".
Aber, bezogen auf Knast/ Kerker:
Dass es etwas in Gang setzt, das sich nicht wieder einfangen lässt
("aus Spaß wird Ernst").
Ich bin da doch ziemlich ambivalent, da letzteres mich ziemlich triggern könnte (ich war die, die in der Grundschule immer von mehreren zu Boden gedrückt, verhauen und durchgekitzelt wurde).

Ich glaube, es trägt auch manchmal zur Verwirrung/ Missverständnissen bei, wenn BDSMer*innen das Wort "Spiel " synonym für Sessions verwenden - gleichzeitig aber brüskiert reagieren, wenn man ihnen "unterstellt", sie würden spielen.
*nachdenk*
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