Die Ausgangsfrage, ob "schnelles Abspritzen" ein Kompliment sei für die Frau finde ich spannend, bezieht sich doch die Antwort auf diese Frage, was sie in der gegebenen Situation unter schnell versteht und wie sie das dann für sich interpretiert (aufgrund Situation, "Begründungen" des Mannes, frühere Partner etc.).
Wenn ich die Beiträge dazu durchlese, wird mit Ausnahmen vor allem auf die (Hinter-)gründe "schnellen Abspritzens" beim Mann diskutiert und nicht über die zugrundeliegende Wahrnehmung und Empfindung der Frau in einer solchen Situation.
Ich möchte dies an einer Hand voll Beispielen erläutern:
• Wenn ein Mann in der Wahrnehmung der Frau "Ewigkeiten" braucht bis zum Abspritzen, dann müsste dies ja, wenn man die Ausgangsfrage bejahen würde, das Gegenteil eines Komplimentes sein.
• Im Falle eines von beiden Seiten gewünschten Quickies, sollte eigentlich ein "schnelles Abspritzen" erwünscht sein, oder wird in solchen Momenten schnell zu ultraschnell?
• Wenn nach dem Sex die Frau denkt oder sagt, dass es schade sei, dass er so schnell gekommen ist, könnte das a priori schon als Kompliment empfunden werden, ohne dass der Mann eine "Begründung" abgegeben hat?
• Frauen ticken, wie Männer in dieser Frage sehr unterschiedlich. Während einige (subjektiv) allzu lange Rammeleien abtörnen, sind einige mit dem Wunsch unterwegs Duracell-Häschen-like gefühlt ewigs zu rammeln.
Aus Perspektive Mann: Auf die Dauer bis zur Ejakulation haben, wie beschrieben viele Faktoren einen Einfluss (Alter, Gesundheit, Geilheit etc.). Wenn der Mann nicht an krankhafter Ejaculatio praecox leidet, hat er mit seinem Verhalten vor und nach dem Abspritzen massgeblichen Einfluss darauf, wie Frauen dies interpretieren könnten. Er sollte sich nicht Gedanken darüber machen, ob er nun etwas falsch gemacht hat. Diese Egozentrierung ist ebenfalls ein vielfacher Grund für zeitlich schnelles Abspritzen. Konzentriert sich der Mann mehr auf die Lust der Frau, kann er vieles besser steuern.
Aus der (angenommenen) Perspektive der Frau: Ich denke, im Nortmalfall ist nicht das schnelle Abspritzen schade, sondern die durch die Refraktärphase bedingte Pause bis zum nächst möglichen Akt der Lust. Zu sehen, dass nach dem Abspritzen der Penis naturgegeben erschlafft und erst wieder nach einer individuell unterschiedlichen Zeitspanne steif werden kann, könnte bei der Frau signalisieren, dass er ja jetzt keine Lust mehr auf sie hat, er ja fertig ist. Egal, ob sich der Mann danach mit Zunge und Finger noch intensiv um seine Sexpartnerin kümmert.
Ich habe schon etliche Male an Parties und in Clubs beobachtet, dass es Männer gibt, die Rammeln wie Weltmeister die längste Zeit und wiederholt mit unterschiedlichen Frauen, ohne dabei jedoch abzuspritzen. Im Gespräch mit einigen Frauen habe ich dann erfahren, dass ihnen das auffällt in der Situation und sie es schade finden, dass der Mann nicht zum Orgasmus kommt mit ihr, obwohl er mit Sicherheit lange genug "seinen Mann" gestanden hat.
Ich selbst erachte es als irrelevant, zu welchem Zeitpunkt ein Mann kommt und sehe es weder als Kompliment noch als Fehler oder Unvermögen des Mannes. Ich kann die Frau mit Finger und Zunge auch mehrfach zum Kommen bringen, bevor ich in sie eingedrungen bin und nutze somit die weibliche Natur. Wenn ich dann selbst so erregt bin, dass ich bereits nach 2-3 Stellungen abspritze, was das Abspritzen kein Kompliment aber die Ekstase des gesamten gemeinsamen Erlebnisses!