Erst einmal nochmals vielen Dank für eure Beiträge, von denen mich manche weiterbringen, manche so gar nicht, manche muss ich mit Kopfschütteln, andere mit einem Lächeln bedenken.
Interessant, wie stark auf manche das scheinbare "Jammern" wirkt. Ist eigentlich überhaupt nicht meine Absicht.
Die Situation ist, wie sie ist. Ich wollte nur beschreiben, in welcher Situation ich mich befinde, und kein Mitleid dafür. Ich laufe auch nicht den ganzen Tag mit hängenden Mundwinkeln rum und spiele den armen, verlassenen Ehemann. Im Gegenteil. Andererseits kann ich ja nichts für "Altlasten". Und ich finde nicht, dass ich mich dafür schämen muss, mich um meine Kinder zu kümmern anstatt einfach die Familie zu verlassen.
Wer die meiste Arbeit bisher gestemmt hat? Ganz sicher nicht nur meine Frau. Ich komme daher auch mit Haushalt und Kinderbetreuung gut zurecht und kann mir auch meine Zeiten einteilen. Unterstützung vom Jugendamt haben wir schon lange.
Die Frage: "Wie anfangen nach 17 Jahren Ehe" bezog sich vor allem auf die praktischen Fragen. Wer lange aus dem "Datinggeschäft" raus ist, für den ist das wieder ne ganz neue Welt.
Die Schwierigkeit, die sich mir zeigt, ist, dass wir eben schon sehr lange in diesem Zustand der fehlenden Intimität gelebt haben. Die Trennung kommt jetzt also nicht völlig aus heiterem Himmel, so dass ich mich völlig neu ordnen müsste.
Und ja, es muss sich erst wieder eine neue Situation einspielen. Deshalb würde ich momentan niemand eine Beziehung aufbürden wollen. Aber deshalb weiter jahrelang abstinent leben, bis sich dann irgendwann das Leben vielleicht mal irgendwie anders eingestellt hat, ist jetzt auch kein Weg. Das ist irgendwie paradox auf dem Datingmarkt: Man solle so tun, als wolle oder brauche man gar keinen Sex, um ja nicht mitleidig oder "bedürftig" zu wirken. Gilt aber offenbar nur für Männer.
Andererseits heißt es immer, man solle offen zu seinen Bedürfnisse stehen, anstatt sie zu verdrängen. Etwas widersprüchlich, der Anspruch, nicht?
Was mich angeblich so alles unattraktiv macht, das ist in dieser Situation vielleicht nicht der beste Ratschlag, auch wenn es gut gemeint ist. Offenbar bilden sich, sobald man so einen Thread anfängt, gleich verschiedene Bilder im Kopf. Wenn jeman mit einer "Willkommen in der Realität"-Einstellung gut klar kommt, bitte. Aber "die" Realität ist auch immer das, was man daraus macht und wie man mit ihr bzw. anderen Menschen umgeht.
Trotzdem nochmals Danke für ALLE Beiträge. Ich lese alles wohlwollend.
Die Idee mit Sexarbeit oder Tantramassagen wäre ein möglicher Weg, zumindest als Übergang. Eine Freundschaft + mit jemandem, der sich ebenfalls nicht fest binden möchte, ein möglicher Ausgleich.
Und das natürlich ohne ein Päkchen mitzubringen. Immerhin möchte ich Intimität und Sexualität als Ausgleich, nicht jemanden zum Abladen der Probleme.
Dafür hat man schließlich Freunde oder beste FreundInnen.