Subtile Dominanz

Nun, ich erlebe es regelmäßig, dass in meiner Gegenwart geschieht, was ich gerne möchte.

Da ich eher nie laut werde oder direkten Zwang ausübe, scheint es da noch etwas zu geben, was mein Umfeld dazu bringt, meine Regeln und meine Interessen zu berücksichtigen.

Das mag in vielen Fällen freundliches Wohlwollen meiner Gegenüber sein. Es mag aber auch sein, dass mein Umfeld weiß, dass es leichter ist, wenn man mich auf seiner Seite hat. In der Regel bin ich vor Konflikten gut positioniert, was ein Durchsetzen normalerweise vereinfacht.

Womöglich ist es besser, sich nicht mir mir anzulegen, sondern gleich zu berücksichtigen, was mir wichtig ist.

Es könnte sein, dass so etwas Teil einer subtilen Dominanz ist. Vielleicht ist es aber auch nur eine verblendete Selbstwahrnemung, die nichts mit der Fremdwahrnemung zu tun hat.

Subtil finde ich es, eine passive Frau dahingehend zu "manipulieren", dass sie mich um etwas bittet, das eigentlich mein Wunsch ist. Diese Manipulation ist offen, ich verschleiere da nichts.

Ich schlage ihr bspw. vor, mich darum zu bitten, während eines Spaziergangs in ihre Hose zu fassen und ihre Pussy zu berühren. Ich lasse sie dadurch proaktiv sein, obwohl sie viel lieber grundsätzlich meine Willkür passiv ertragen mag. Es gibt in dem Moment keinen Ausdruck von Unterwerfung, sie macht das mit sich selbst aus.

Mein Vorschlag ist keine Anweisung, es würde auch nichts geschehen, wenn sie es nicht tut. Falls es einen inneren Widerstand gegen die eigentlich Tat oder prinzipiell gegen das mich um etwas Sexuelles Bitten gibt, überwindet sie ihn selbst.

Ist sehr spannend, das Kopfgeschehen, das Gesichtsspiel dabei, zu beobachten.

Subtile Dominanz bedeutet für mich, dass ich mich, ohne dass es deutlich ausgesprochen wurde, in einer Situation wiederfinde, in der ich voll Freude Dinge tue, die er entschieden hat.
Sie wirkt wie unsichtbare Fäden, die mich in eine bestimmte Richtung zu einem von ihm ausgesuchten Platz lenken.

Subtile Dominanz erfordert ein hohes Maß an Kreativität und auch an innerer Ruhe.
Ungeduld ist da fehl am Platz.

Liebe TE,

für mich ist subtile Dominanz keine Manipulation, wie manch einer hier schrieb, sondern ein leiser Teil der Kommunikation und der tiefen Verbindung von Dom und Sub. Es sind kleine Gesten, Blicke und Worte, die mich seine Dominanz spüren lassen, und gut dafür geeignet sind in der Öffentlichkeit benutzt zu werden, weil sie von Außenstehenden nicht wirklich als solche wahrgenommen werden.

Dein Beispiel mit dem Restaurant ist schön, wie ich finde. Bei mir wirkt es eher als subtile Dominanz, wenn er einfach für mich wählt, ohne dass ich die Chance habe für mich selbst zu bestellen.
Ähnliches würde ich zB empfinden bei leichten Berührungen auf der Straße, die mich in gewünschte Richtung lenken, oder zB eine Berührung zwischen den Schulterblättern, mit der er mir zu verstehen gibt, dass ich mich aufrichten und stolz präsentieren soll an seiner Seite.
Bei Worten denke ich an ein leises, aber sehr bestimmtes und klares Nein. Oder eine offensichtlich rhetorische Frage wie: Glaubst du wirklich, dass du das jetzt tun solltest?

Das wäre meine Form und Definition von subtiler Dominanz

Subtil ist es wenn Sub Dinge für mich tut ohne das ich diese aussprechen muss.
Mir die Wünsche quasi von den Augen abliest.

Unterwegs reicht ein Blick eine Geste um eine bestimmte Haltung oder Handlung zu „ provozieren „

Mein Herr hat bei einem Spaziergang einen langen dünnen Stock mit seinem Fuß hin und her geschoben. Durch den Blick den er mir zuwarf, wusste ich sofort was mich erwartet, wenn wir zurück sind.
Diese kleinen, von anderen unbemerkten, Andeutungen genieße ich sehr.

Subtil empfinde ich von ihm ein Augenaufschlag, Blick, Atmung, Körperspannung und Körpersprache, Seufzer, Geste...ohne Worte und trotzdem spricht es Bände. Inmitten von Leuten, ob Restaurant oder Familiezusammenkunft, man spürt und erfühlt es...und bleibt für alle anderen Anwesenden doch unsichtbar.

( Sie)

Vielen Dank für Euren Beitrag an dieser Stelle.

Ich habe meine Urgroßeltern nie kennenlernen dürfen und kann deshalb weder bejahen noch verneinen wie es damals gehandhabt wurde. Wobei das m.E. auch irrelevant ist bezüglich meiner Frage.

Aber was ich mir durchaus gut vorstellen könnte, vielleicht sind die Männer in Sachsen-Anhalt einfach "noch" anders gestrickt. Ich war erst letzte Woche z.B. im Erzgebirge unterwegs und positiv überrascht wie anders die Menschen dort sind im Vergleich zu meiner geliebten Oberpfalz. Die Menschen haben sich dort eine Herzenswärme und Güte bewahrt, die ich schon lange bei uns vermisse. Aber zurück zum Thema.

Nach zahlreichen Dates kann ich sagen, dass der Durchschnitts Mann hier in Bayern, Schwaben, NRW das nicht so handhabt.

Ich hatte bei einem 1. Date erst einmal das Vergnügen dass Mann für mich bestellte. Allerdings hat er mir tatsächlich 2 Empfehlungen ausgesprochen und auf diese bin ich eingegangen. Das fand ich extrem sexy und bei dem Mann war es auch deutlich mit einer sehr subtilen Art von Dominanz verbunden. Er war sehr leise in seinen Tönen aber bei mir hat es im Kopf geklingelt als gäbe es kein Morgen mehr.

Danke für den Hinweis bzgl. "Knigge Trainer" denn ich wusste gar nicht, dass das eine Berufsbezeichung (?) ist. Ich bin jetzt kein Knigge Genie aber habe noch nie gelesen oder gehört, dass Mann für die Frau die Bestellung beim Essen aufgibt. Habt Ihr dazu evtl eine Referenz? Meine Internetrecherche ist diesbezüglich leider ergebnislos verlaufen.

Auch ein großes Dankeschön für die vielen schönen Beiträge von Euch allen. Ich finde die Diskussion sehr spannend und interessant.

Mein Herr bestellt auch immer für mich. Früher hat mein Vater das für uns alle gemacht. Alte Schule halt. Heutzutage ist es nicht mehr bekannt.

Mein Herr bestellt für mich, wählt aber auch aus. Bei den Getränke werde ich meistens nochmal angeschaut weil die denken dass mein Herr 2 Getränke für sich bestellt....

Erst richtig nett wird es wenn er mit Karte nur andeutet und nicht ausspricht, weil er nicht möchte das ich weiß was er bestellt. Dann sind die meiste Kellner völlig überfordert.

Die leise, subtile Dominanz im Alltag ist für mich Normalität, genieße es aber immer wieder.

Hier wird es indirekt erwähnt

...Beim Aufgeben der Bestellung gibt es heute keine strengen Regeln mehr, so kann eine Frau dem Ober durchaus selber sagen, welches Menü sie wünscht...

https://gastlichkeit.at/fuer-sie/restaurant-knigge/

In einigen Bond-Filmen konnte man das sehen.

Super, vielen lieben Dank!
Ich hatte tatsächlich nix gefunden im Netz. Kann man mal ein paar Knigge Trainer in meinen lokalen Wirkungskreis senden.

Für mich hat ebenfalls Manipulation nichts mit Dominanz zu tun. Das absolute Gegenteil sollte der Fall sein. Wenn ich mich von einem Mann dominieren lasse, dann ist das ein Geschenk. Ein Geschenk des Vertrauens und meiner Hingabe und das bedeutet nicht, dass ich mich in irgendeiner Weise manipulieren lasse. Das würde ich als Beleidigung meiner Intelligenz interpretieren und da bin ich extrem empfindlich.

Aber gefühlt wimmelt es auf Joy von den Rodeo Reitern nur so und dann gibt es noch die erlesenen Stücke wie die Pferdeflüsterer (<-- buntes Pferd ).

Danke für diesen grandiosen und treffenden Vergleich!

Ich hätte da zwei Beispiele subtiler Dominanz jenseits der Erotik.

In einer Verwaltungsratssitzung eines mittelständischen Unternehmens wurde ich als unwichtigstes aller Mitglieder vom mächtigsten als Erster persönlich begrüßt.

Ich saß mal mit meiner späteren Frau in einem Zug den randalierende Fußballfans in Brand gesetzt hatten und nun anfingen die Passagiere zu verprügeln. Als sie uns erreicht hatten und ich gespannt wie eine Feder darauf lauerte, dem ersten der mich anrührt einen tödlichen Schlag auf den Kehlkopf zu verpassen, hatte meine Begleiterin das freundlichste und breiteste Grinsen das man sich vorstellen kann auf den Lippen und sagte "Habt´s eppa valohrn?" und nach wenigen Augenblicken saßen die Halbstarken um uns herum und teilten ihr Bier mit uns.
Gleichwohl hätte sie nie eine Femdom sein wollen.

So manches Mal habe ich schon zweifel, ob die Menschen korrekt mit Messer und Gabel werden umgehen können. Spätestens bei einem Mehrgänge-Menü und entsprechend vorbereiteter Tafel kann man dann schön die ersten fragenden bis panischen Blicke beobachten, welches Besteck nun wozu zu verwenden sei.

Souverän ist nicht jener, welcher bei allen fünf Gängen noch den Überblick über die Zuordnung des albernen Bestecks behält, sondern der eine Bube, der sich von dem ganzen Blech nicht beeindrucken lässt und im Zweifel die Finger nimmt.
Anspruchsvoll wirds nur, wenn er das Fingerschälchen ausschlürft und anschließend den Ober zusammenfaltet, weil die Kaltschale zu wünschen übrig ließ.
Bei der darauf folgenden Belehrung über die eigentlich vorgesehene Verwendung des Tante Tilli Schälchens zeigt sich dann die Königsklasse.

-Herr Ordnung-

Ein kaum merkbares Lächeln das eigentlich eine Ermahnung ist... ☺️

Oder nimmt es als wink mit dem zaumpfahl und macht endlich einen Führerschein.

Und was er am nächsten Tag d3nk ist völlig latte, er ist in dem Moment völlig im reinem mit sich, also alles richtig gemacht.

Also ich kann korrekt mit Messer und Gabel umgehen - und kann trotzdem überfordert sein, wenn‘s zu viel davon gibt
Ich finde es auch nicht schlimm, bei einem Mehrgänge-Menü eventuell überfordert zu sein und Erklärungen zu benötigen.
Ich bin immer ganz froh, dass mein Herr sehr gechillt ist, wenn ich irgendwas nicht weiß/kann und er es mir erst erklären muss…

Das besteck wird so wie es liegt von außen nach innen benutzt bei mehreren Gängen.



Also kein
Grund überfordert zu sein.

Der Trick in solchen Situationen ist nicht die Souveränität des Unwissens, sondern die Ordnung im Unbekannten zu erkennen. Hier z.B. erstens die Ästhetik - von innen nach aussen wäre unschön und zweitens die Zuordnung des ersten Ganges zum richtigen Werkzeug.

Bei einem Fünf-Gänge-Menue ist in der Regel Fisch, Leber und Nierchen (gern als Pastete) dabei, von daher wäre subtile Dominanz für mich, wenn Mann es schafft mich dazu zu bringen, an sowas (freudig) teilzunehmen.

Gerne wieder ....

welche subtile Dominanz Eures Partners bringt Eure Augen zum Leuchten?

Wenn er mit einem Blick, Satz oder einer Handbewegung, mein Kopfkino auslöst und ich ganz hippelig werde.