„Können in dem von Dir genannten Fall nicht trotzdem beide offen über alle ihre Bedürfnisse sprechen?
Nein. Das Ego steht in so einem Fall im Weg.
Und das muss ja gar nicht körperliche Ablehnung sein, Rollenkonflikte können da auch mit rein spielen. Die, die dafür sorgen, das eine Öffnung nicht gelingen kann. Aber wo die Fähigkeit zu einer Öffnung im eigenenLeistungsgedanken enthalten ist. Ja klar können wir öffnen (Ja ivh kann das), weil wir entweder dem Partner nicht mitteilen Können, das wir das nicht können. Oder uns selbst nicht eingestehen können, das wir eine Öffnung (momentan) nicht gebacken bekommen.
Nicht zu unterschätzen ist die Scham, die mit Unzulänglichkeiten gemessen an unserem Ego zuweilen einhergeht.
Oder es geht um einen Rollenkonflikt:
Vielleicht fällt es mir leichter einem x-beliebigen Fremden zu sagen, das ich es hart brauche. Aber das würde ich meinem Hasenpusi, meinem Engel, meine herzallerliebsten Schatz und Schmusebär nicht sagen. Weil das macht die zärtliche Stimmung kaputt.
Und Hasenpupsi ist dann sauer. Er hätte vielleicht auch gern wilden Sex, ist aber an die Rolle des Schmusepartners festgekettet. Und muss mit ansehen, wie sein:e Partner:in mit anderen so rummacht wie er es gern hätte, das darf aber nicht sein. Und die Sexualität in der Partnerschaft kommt zum Erliegen, weil ihr die Intensität abhanden gekommen ist, es ist einfach so schön kuschlig zu Hause.....
Es gibt viele Gründe, warum eine Öffnung scheitern kann. Ich wäre immer dann vorsichtig wenn es darum geht woanders was zu erleben, was man in der Beziehung nicht erleben will oder kann.
Ich würde immer Fragen, was der Zweck einer Öffnung sein soll. Und ich bin sicher, da tun sich oft irgendwelche Konflikte auf, die durch die Öffnung kaschiert werden sollen.
Was nicht heißt, das ich gegen eine Öffnung bin. Ich fände es cool, wenn jede Beziehung daran arbeitet theoretisch offen zu sein, egal ob dies dann praktisch umgesetzt wird oder nicht. Dieser Prozess des Öffnens (in der Theorie) zwingt uns, das wir uns unsereninneren Dämonen stellen. Unseren Ängste, unserer Scham, unseren Konflikten.
Unser Ego wird vermutlich etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber letztenendes wird es positiv für die Beziehung sein.