„Wie kann man Angst haben, etwas zu verlieren, wenn man es doch gar nicht besitzt?
Und bedeutet Besitz nicht, dass man eine gewisse Verfügungsgewalt über etwas hat?
Vielleicht hat man ja auch Angst, weil man keine Verfügungsgewalt hat. Der Landwirt hat Angst vor einer Missernte. Er hat das Wetter nicht unter Kontrolle.
Deine Liebste hat einen Unfall. Der Krankenwagen steckt im Stau. Hast du dann keine Angst, das der Krankenwagen nicht rechtzeitig kommt? Der Krankenwagen gehört dir nicht, deine Liebste auch nicht.
Angst ist die Sorge vor einer Zukunft, die hoffentlich nie eintritt, weil sie einem selbst Schmerzen bereiten würde. Das hat mit Besitz gaaaar nichts zu tun, sondern nur mit Erfahrungen, die man nicht machen will.
Vielleicht ist das Problem ja auch gar nicht die Pflicht, Kontrolle vs. Freiheit etc.
Ich glaube der Stolperstein ist das "Recht". "Ich habe das Recht etwas zu tun, und du darfst mich nicht daran hindern". Oder "ich habe das Recht der/die einzigste zu bleiben". In beiden Fällen wird die eigene Befindlichkeit über die des Anderen gestellt und ein Machtgefälle wird etabliert.
Ich glaube die Grundsorge ist oft, das die Achtsamkeit gehen könnte. Ich habe vielleicht mit der Öffnung Probleme, und der andere spielt seine Rechte aus der offenen Beziehung eiskalt aus.
Und so kommt es doch zur Frage: Was darf ich, und was nicht?
Es ist die Sorge davor, das Freiheit zum Machtinstrument verkommt (Ich darf das...)
Zitat von *********Koala:
„Wieviel eigene Erfahrung mit offenen Beziehungsmodellen hast Du?
Das weiß ich nicht. Wir leben egalogam. Nicht wirklich monogam, nicht wirklich polygam, nicht wirklich offen, aber auch nicht wirklich geschlossen. Wir leben irgendwie. Zwischen den Begrifflichkeiten. Formlos. Aufeinander bezogen.