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7 Prinzipien für das Öffnen der Beziehung
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Worauf kommt es beim Öffnen der Beziehung an?

*******_mv Mann
3.668 Beiträge
Zitat von ********2012:
Wie weitreichend man dabei miteinander übereinkommt, diesem einen Partner trotz aller sonstigen Offenheit, dennoch in einzelnen Punkten gegenseitig Priorität oder auch Exklusivität zu versprechen, ist dabei kein Qualitätsmerkmal, sondern das sind in unseren Augen lediglich die Ehrlichkeit, mit welcher man sich dem verschrieben hat, sowie danach die Verlässlichkeit und Konsequenz, mit der man diesen Übereinkünften gerecht wird.

Und damit die Frage verbunden:

Suche ich jemand für meine gewollte Beziehungsform? Oder lebe ich mit einem Menschen zusammen- in der Beziehungsform, die wir beide gelingend leben können.
Ist die Beziehungsform wichtiger als der Mensch?
Denn im Konfliktfall zeigt es was ich loslassen muss, die angestrebte Beziehungsform oder den Menschen.
Und man entscheidet sich oft zu schnell den Mensch fallenzu lassen, sowohl bei monogamen Konflikten als auch bei offenen Beziehungen. Geschieht das zu oft, und wird das Gesellschaftliche Normalität, was es bereits tut (sowohl in monogamen als auch offenen Beziehungen), wird der Partner nur zum Platzhalter in meinem Beziehungskonstrukt. Ich suche keinen Menschen und setze mich so in Beziehung wie es uns möglich ist, sondern ich sortiere Menschen danach aus, wie sie die Funktion des Platzhalters ausfüllen. Können sie das nicht mehr, sind sie raus. Wir leben dann nicht mit dem Menschen zusammen, sondern mit dem Platzhalter. Der Wert des Anderen bemisst sich dann daran, wie gut sie die Funktion des Platzhalters ausfüllen. Wie sehr sie dem Rollenbild unseres Platzhalters entsprechen.

Lass ich mich auf den Menschen ein, lass ich mich auf ihn ein so wie er ist, und nicht so, wie er unserer Meinung nach sein müsste. Ich lass mich auf den Menschen ein und dann schaut man geneinsam ob und wielang die Leine sein muss.

Insofern finde ich das Bild mit der Leine gar nicht so verkehrt. Weil es deutlich macht, das viele ein Hund für ihre Leinenlänge suchen. Und nicht sich einen Hund suchen und die Leinenlänge dementsprechend anpassen.
Und das führt sowohl in monogamen als auch offenen Beziehungen dazu, das man sich nicht gemeint fühlt, das man nur Platzhalter ist, für die Leine des Partners.

Es zeigt einfach nur, wie stur die Gesellschaft geworden ist, wenn es um die eigene Leine geht. Und wie offen die Gesellschaft der Altvorderen war. Die war was die Person angeht extrem verbindlich. Bei der Leinenlänge war sie flexibel. Sehr flexibel. Der Konsens war zwingend. Nicht die Leinenlänge.
Entscheide ich mich für eine Person, werde ich merken, das im Laufe der Zeit unterschiedliche Leinenlängen sich als gut herausstellen werden.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von ********lack:
Halt, das ist es wieder. Wenn zwei monogam leben wollen und sich darin auch einig sind, die wollen das leben. Da wird auch keiner gezwungen.
Wenn es beide so wollen, braucht man auch keine Grenzen oder Verbote. Wozu auch, es gibt ja keinen Wunsch nach dem, was jenseits so einer Grenze liegen könnte.

Und wenn beide die Öffnung wollen (oder zumindest prinzipiell nichts dagegen haben), braucht man diese Grenzen oder Verbote auch nicht, weil sie die freie Entscheidung für das, was man möchte, ggf. beschneiden oder gar vollständig verhindern würden.

Wozu sind dann noch einmal solche Grenzen und/oder Verbote gut?
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zu meinem Beispiel mit dem Hund - Hey, es war ein Beispiel, um das grundlegende Prinzip zu verdeutlichen.

Aber je mehr ich dir Reaktionen darauf lese, stelle ich fest, wie unterschiedlich auch hier wieder das Verhältnis zwischen Mensch und Tier gesehen wird:
Die einen sehen Herr und untertäniges Haustier (das mit Angst vor Strafe konditioniert werden muss), andere sehen eine respektvolle Partnerschaft zwischen Mensch und Tier (da braucht es keine Strafen und keine fesselnden Leinen - allenfalls eine lockere Führungsleine, aber es ist eben dann doch ein Tier und zu bestimmten Einsichten und kognitiven Leistungen nicht fähig).
Ob man solche Unterschiede in der Sicht auf die Verbindung zwischen Mensch und Tier auch auf die Sichtweise und Beurteilung von Partnerschaften zwischen Menschen ausmachen kann? *oh* *zwinker*
****ody Mann
13.149 Beiträge
Zitat von *******_mv:


Suche ich jemand für meine gewollte Beziehungsform? Oder lebe ich mit einem Menschen zusammen- in der Beziehungsform, die wir beide gelingend leben können.
Ist die Beziehungsform wichtiger als der Mensch?
Denn im Konfliktfall zeigt es was ich loslassen muss, die angestrebte Beziehungsform oder den Menschen.
Und man entscheidet sich oft zu schnell den Mensch fallenzu lassen, sowohl bei monogamen Konflikten als auch bei offenen Beziehungen. Geschieht das zu oft, und wird das Gesellschaftliche Normalität, was es bereits tut (sowohl in monogamen als auch offenen Beziehungen), wird der Partner nur zum Platzhalter in meinem Beziehungskonstrukt. Ich suche keinen Menschen und setze mich so in Beziehung wie es uns möglich ist, sondern ich sortiere Menschen danach aus, wie sie die Funktion des Platzhalters ausfüllen. Können sie das nicht mehr, sind sie raus. Wir leben dann nicht mit dem Menschen zusammen, sondern mit dem Platzhalter. Der Wert des Anderen bemisst sich dann daran, wie gut sie die Funktion des Platzhalters ausfüllen. Wie sehr sie dem Rollenbild unseres Platzhalters entsprechen.


Das fasst aus meiner Sicht sehr gut zusammen, worum es (oft) in alternativen Beziehungsformen geht. Es wird ein "Entwicklungshelfer" gesucht.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Ist die Beziehungsform wichtiger als der Mensch?
Denn im Konfliktfall zeigt es was ich loslassen muss, die angestrebte Beziehungsform oder den Menschen.
Und man entscheidet sich oft zu schnell den Mensch fallenzu lassen, sowohl bei monogamen Konflikten als auch bei offenen Beziehungen. ...
Sehe ich völlig anders.

Ich entscheide mich beim Zusammenleben für Menschen, die zu mir, meinen Einstellungen, meinen Werten und meinen Lebenszielen passen (und auch die restliche "Chemie" muss natürlich stimmen).
Wenn sich ein Mensch an meiner Seite zum Esoteriker entwickelt, wenn er beginnt zu rauchen, wenn er sich an mich klammert oder mir unbegründet oder aus seinen "Problemen" heraus Freiheiten beschneidet (Aufzählung nicht abschließend), dann sind das alles Punkte, die ein weiteres Zusammenleben zumindest erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.

Nicht die Beziehungsform, aber meine eigenen Werte, Wünsche, Gefühle, Ziele sind mir mindestens genau so wichtig wie die Menschen, mit denen ich diese ausleben und verwirklichen möchte. Und einer dieser grundlegenden Werte ist die persönliche Entscheidungsfreiheit (meine wie die meiner Partner).
Das schließt keinesfalls aus, in bestimmten Phasen eine Beziehung auch die Entscheidung zu treffen, monogam zu leben. Aber nicht durch gesetzte Grenzen oder Verbote, sondern weil ich es für mich aktuell gut finde. Das muss dann noch lange nicht für meine Partnerin gelten - es ist dann ihre freie Entscheidung, ebenfalls monogam zu leben oder auf ihrer Seite die Beziehung offen zu halten. Ich werde es immer respektieren - ist eben einer meiner Grundsätze.

Man muss sich bei Unstimmigkeiten und Differenzen nicht gleich hassen - aber für das Leben in einer Partnerschaft müssen einfach bestimmte Dinge passen (passen mehrere der oben genannten Dinge definitiv nicht (mehr), wird es Zusammenleben (mehr) geben.

Und bisher hatte ich mit meiner Auswahl offenbar immer ein gutes Händchen - mehr als die Hälfte meiner Partnerschaften (von vorn herein nicht darauf angelegte Affairen nicht mitgezählt) dauerte über 10 Jahre. Solche Beziehungen können also durchaus verbindlich und langlebig sein.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von ****ody:
Das fasst aus meiner Sicht sehr gut zusammen, worum es (oft) in alternativen Beziehungsformen geht. Es wird ein "Entwicklungshelfer" gesucht.
Wenn Bullen über das Eierlegen debattieren ...

Sorry, aber das ging mir da einfach nach dem Lesen nicht mehr aus dem Kopf.

Man muss ja nicht alles verstehen - aber man kann doch wenigstens akzeptieren, dass es offenbar Menschen gibt, die in sogenannten ¹ "alternativen Beziehungsformen" liebevoll miteinander glücklich sind (was in vielen monogamen Beziehungen offenbar nicht der Fall ist, weshalb man diese Beziehungsform mit Verboten und Grenzsetzungen - die dann nicht selten missachtet und gebrochen werden - einengen muss).
_
¹) sogenannt "alternativ", weil eine offenere Beziehungsgestaltung über die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte ganz offensichtlich "normal" war *zwinker*
*******_mv Mann
3.668 Beiträge
Zitat von *****s42:
sogenannt "alternativ", weil eine offenere Beziehungsgestaltung über die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte ganz offensichtlich "normal" war *zwinker*

Ähmm. Nein. Selbst die promiskuitivsten Gesellschaften würden dir nicht schmecken.
In wirklich jeder Gesellschaft gab es Regeln, wie etwas sein kann und was nicht sein soll.
In jeder sexuell offenen Gesellschaft war es nicht an dir wie du mit deinen Liebschaften lebst, es war vorgegeben. Oft sogar mit Eingrenzung der Wahlmöglichkeiten.

Man zeige mir die Gesellschaft, wo du in deinem Sinne frei warst. Wo es keine Regel gab bezüglich deiner Liebesgestaltung.

Da sind die Alternativen immer etwas vorschnell. Richtig ist, das polygame Gesellschaften zahlenmäßig häufiger anzutreffen sind als monogame Gesellschaften. Nur hatte jede polygame Gesellschaft ihre Regeln, wann mit wem und wie.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Kurz noch zum generellen Verständnis:

Wenn ich hier über die generelle Freiheit meiner Entscheidungen, über den (Un-)Sinn von Verboten und Grenzen in einer Beziehung schreibe, so heißt es nicht, das es keine Absprachen und Vereinbarungen geben kann.

Die gibt es immer, aber es steht mir auch in einer Partnerschaft immer frei, ob und wie ich so eine Vereinbarung treffe.

Und ich gehe dabei auch immer davon aus, dass man den oder die Partner, mit b denen man in Beziehung steht, in Liebe verbunden ist. Das beeinflusst natürlich meine Entscheidungen.

Ich sehe nur einen deutlichen Unterschied darin, ob jemand etwas macht oder unterlässt, weil er es so möchte (zum Beispiel aus seiner Liebe und Zuneigung heraus zu einem anderen Menschen) oder weil der Andere es von einem so verlangt / erwartet / einfordert.

Und deshalb sollte aus meiner Sicht jede Lebenspartnerschaft ohne aufgesetzte Zwänge, Grenzen oder Einschränkungen/Verbote bestehen, also potentiell offen.

Das schließt ja nicht aus, sie bei entsprechendem Wunsch auch einseitig oder sogar beidseitig freiwillig monogam zu leben. Dauerhaft oder vorübergehend. Je nach "Einsicht in eine ggf vorhandene Notwendigkeit" - also immer in Freiheit *zwinker*
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*****s42
Ich entscheide mich beim Zusammenleben für Menschen, die zu mir, meinen Einstellungen, meinen Werten und meinen Lebenszielen passen (und auch die restliche "Chemie" muss natürlich stimmen).
Wenn sich ein Mensch an meiner Seite zum Esoteriker entwickelt, wenn er beginnt zu rauchen, wenn er sich an mich klammert oder mir unbegründet oder aus seinen "Problemen" heraus Freiheiten beschneidet (Aufzählung nicht abschließend), dann sind das alles Punkte, die ein weiteres Zusammenleben zumindest erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.

Also bei der Frage welche Form haben sich zwei gegenseitig gefragt was sie an Zielen, Werten und Einstellungen zu relevanten Punkten denken. Und weil es paßte, haben sie sich zusammen getan.
Also waren da zwei mit übereinstimmernder Sichtweise.
Du entscheidest das alleine.
Aber wenn eine Änderung kommt, die nicht zu Dir paßt, dann kann es genauso dazu führen, das ein Zusammenleben unmöglich ist.
Wo ist da der Unterschied? Wobei es bei meinen Beziehungen nie um Sex ging, aber um die Frage wo und wie der Alltag gelebt werden sollte. Wenn einer auswandern will und der andere nicht, dann bestünde die Beziehung nur noch auf dem Papier/im Kopf .
Bei Dir sind das aber auch verkappte Grenzen, auch wenn Du das gerne anders darstellst.
WiB
*******_mv Mann
3.668 Beiträge
Zitat von *****s42:
oder weil der Andere es von einem so verlangt / erwartet / einfordert.

Das kann man überall, resultierend aus der jeweiligen Kultur und deren Handlungsnorm heraus.
Dem entkommst du nirgends auf dem Planeten.

Und das aus gutem Grund. Denn irgendwann in der Geschichte gab es die Notwendigkeit dieses zu regeln.
****ody Mann
13.149 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Zitat von *****s42:
oder weil der Andere es von einem so verlangt / erwartet / einfordert.

Das kann man überall, resultierend aus der jeweiligen Kultur und deren Handlungsnorm heraus.
Dem entkommst du nirgends auf dem Planeten.

Und das aus gutem Grund. Denn irgendwann in der Geschichte gab es die Notwendigkeit dieses zu regeln.

Ganz ehrlich, ich habe noch nie eine Beziehung so begonnen, dass ich wie bei einem Vertragsabschluss meine Erwartungen eingefordert habe wie bei einem Kaufvertrag oder dem Abschluss einer Versicherung. Es hat auch niemals eine Partnerin derartiges getan. Somit kann es für mich auch kein monogames Schreckgespenst geben.

Wenn darauf ein neuer beziehungstechnischer Freiheitsgedanke fußen sollte, d.h. in der Ablehnung von einem statischen Beziehungsgedanken, ist das für mich nicht Grund genug, ein anderes Format zu wählen.

Menschen sind für sich begrenzt oder eben nicht. Eine Doktrin ist eine Doktrin, auch wenn sie vorgibt grenzenlos zu sein.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von ********lack:
Bei Dir sind das aber auch verkappte Grenzen, auch wenn Du das gerne anders darstellst.
Ja, da sind Grenzen, die ICH für MICH setze.

Aber ich setze anderen Menschen, die ich liebe, keine Grenzen.
Ich verbiete ihnen nichts.
Du erkennst hoffentlich den Unterschied?

Wir sprechen nur miteinander, welche Gefühle wir zueinander haben, welche Vorstellungen wir vom Zusammenleben haben. Aber es gibt keinen Verbote.

Zitat von *******_mv:
Dem entkommst du nirgends auf dem Planeten.
Warum weigerst du dich anzuerkennen, dass ich diese Freiheit in meinem Beziehungen so leben kann? *zwinker*

Ich erwarte oder fordere von einer Partnerin nichts außer eines: Offenheit und Ehrlichkeit in der Kommunikation mit mir - genau das, was sie auch von mir erwarten kann. Alles andere wie Liebe, Zuneigung, Trost, Wohlwollen, Sex, Zärtlichkeit usw. will und kann ich nicht einfordern oder erwarten - aber ich kann es dankend annehmen, wenn es mir entgegen gebracht wird. Gleiches wünsche ich mir auch in Gegenzug.

Es geht, ich liebe und lebe seit Jahrzehnten frei von Verboten und Grenzen, die sich Partner gegenseitig setzen und sich damit unter Umständen das Leben schwer machen.
Und ich liebe immer erwartungsfrei (manche sagen "bedingungslos" - aber das trifft es nicht, weil die Liebe dann beliebig wäre).
*******_mv Mann
3.668 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ganz ehrlich, ich habe noch nie eine Beziehung so begonnen, dass ich wie bei einem Vertragsabschluss meine Erwartungen eingefordert habe wie bei einem Kaufvertrag oder dem Abschluss einer Versicherung.

Ne, das bräuchtest du nicht. Da haben die alternativen recht mit der Wahrnehmung, das es unheimlich viele Regeln gibt, die wir als Gesellschaft so gar nicht empfinden, weil sie Usus sind.

Bsp.: Wenn du heute eine Beziehung eingehst, einfach so, und ohne das vorher zu besprechen, wird man vom Normalfall ausgehen. Was heißt: man geht von einer monogamen Beziehung aus.

Das Gleiche gilt auch für manche Vorstellungen, wer was wie machen darf, wieviel Freiheit du dir nehmen kannst usw.

So eine Normativität gibt es in allen Kulturen.

Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Baustein bei der Öffnung. "Normal" als Referenz fällt weg.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*****s42


Aber ich setze anderen Menschen, die ich liebe, keine Grenzen.
Ich verbiete ihnen nichts.
Du erkennst hoffentlich den Unterschied?

Nein, den erkenne ich nicht.
Und der/die Esoterikerin sicher auch nicht. Genauso wie die Raucherin oder andere Punkte, die diejenigen ausschließen, die sich aus Deiner Sicht für ein Zusammensein mit Dir disqualifiziert haben.
Da bestimmst Du doch auch schon was Freiheit ist bzw Deine Sicht von Freiheit ist.

WiB
*******_mv Mann
3.668 Beiträge
Zitat von ********lack:
Nein, den erkenne ich nicht.

Ich auch nicht.

Ich sehe keinen Unterschied zwischen

A) Wenn du anfängst zu rauchen werde ich mich von dir trennen.

Oder B) Wenn du anfängst mit anderen Sex zu haben, werde ich mich von dir trennen.

Wobei ich rauchen als noch banaleren Trennungsgrund einstufen würde.
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
Ich wage es mal, mich von Sexualität wegzubewegen.
Ich gewähre meinem Partner alle Freiheiten. Er kommt mit ein paar Kumpels heim und macht Party. Sie muss am nächsten Tag arbeiten. An Schlaf ist nicht zu denken.

Sie hasst Hausarbeit und nimmt sich die Freiheit, alles liegen und stehen zu lassen. Er toleriert ihre Freiheit und nimmt in Kauf, dass es bald aussieht wie bei Hempels, Essen kommt nur per Lieferando.

Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. (Die Geschlechter sind in den Beispielen selbstverständlich austauschbar).

Partnerschaft bedingt gewisse Regeln oder eben der Verzicht auf selbige.

Äußert einer von Beiden ein Gefühl (mich ekelt bei dem Gedanken... , ich fürchte mich anzustecken...) muss das als gültig anerkannt werden. Wie dann eine Entscheidung ausfällt, ist Sache der Partner, die das untereinander regeln müssen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von ********lack:
Nein, den erkenne ich nicht.
Dann tut es mir leid.

Ich verbiete niemandem zu rauchen oder sich esoterischem Geschwurbel hinzugeben. Auch einer Partnerin nicht.

Aber es gibt halt Menschen, mit denen möchte ich nicht zusammen leben. Da passt es nicht, weil zu wenig verbindendes vorhanden ist.

Wenn sich ein Mensch in so eine Richtung im Laufe einer Partnerschaft entwickelt, dann kommt irgendwann der Punkt, an dem das Trennende die verbindenden Elemente überwiegt.
DANN bin ICH bei einer MIR SELBST GESETZTEN Grenze angekommen und werde entscheiden, wie ich damit weiter umgehe.

Aber das ist nichts plötzliches - es ist eine Entwicklung, in dessen Verlauf der Andere ebenso frei seinen Weg entschieden hat wie ich. Und immer mit transparenter, ehrlicher Kommunikation.

Ich setze doch dem anderen keine Grenze: "Du darfst nicht rauchen" oder "Du darfst keinen anderen lieben außer mir". So etwas steht mir nicht zu - und so etwas lasse ich auch mit mir nicht machen. Aber man darf und muss offen und ehrlich über solche Dinge reden (können) - ohne Grenzen und Tabus.
****ody Mann
13.149 Beiträge
Ich sehe es nicht wirklich als Problem an, die Grenzen meiner Partnerin zu respektieren, darüber zu reden und sie ggf. als gemeinsame Grenzen anzuerkennen. Zumindest, wenn es Liebe zwischen uns ist und ein Verzicht sich auf die Diversität meiner Triebabfuhr bezieht.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von *******eben:
Ich gewähre meinem Partner alle Freiheiten. Er kommt mit ein paar Kumpels heim und macht Party. Sie muss am nächsten Tag arbeiten. An Schlaf ist nicht zu denken.

Sie hasst Hausarbeit und nimmt sich die Freiheit, alles liegen und stehen zu lassen. Er toleriert ihre Freiheit und nimmt in Kauf, dass es bald aussieht wie bei Hempels, Essen kommt nur per Lieferando.
Es gibt doch eine Grundlage für Partnerschaften, über die wir hier reden: Man liebt sich!

Das bedingt, dass man sich wohlwollend gegenseitig respektiert sowie eine offene und ehrliche Kommunikation miteinander pflegt.

Wenn es dann trotzdem zu solchen Respektlosigkeiten voreinander kommt - vielleicht auch noch wiederholt, würde ich nicht mehr von beidseitiger Liebe ausgehen. Dann fehlt das Miteinander.

(Wobei es ok wäre, wenn sich beide darauf einigen, dass Hausarbeit lästig ist und Lieferando Ok - dann bleibt nur noch die Frage zu klären, wer wann denn Verpackungsmüll raus bringt *zwinker* *ggg* )
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*****s42

Wenn sich ein Mensch in so eine Richtung im Laufe einer Partnerschaft entwickelt, dann kommt irgendwann der Punkt, an dem das Trennende die verbindenden Elemente überwiegt.
DANN bin ICH bei einer MIR SELBST GESETZTEN Grenze angekommen und werde entscheiden, wie ich damit weiter umgehe.
Und wenn ich das z.B. mache, weil da auch zu wenig bleibt was verbindet und nur noch trennt, dann macht das einen Unterschied oder ist das weil sich das ja nicht auf Sex bezieht?
Also das macht keinen Unterschied, denn die ich nenne das jetzt mal Belastungsgrenze ist irgendwann erreicht und dann ist es besser sich zu trennen, damit keiner sich verbiegen muß und keiner irgendwelche Zwänge erlebt.
Die Freiheit besteht zu allerletzt darin, das man gehen kann.
Was ja auch nicht immer und überall gegeben ist.
WiB
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich sehe es nicht wirklich als Problem an, die Grenzen meiner Partnerin zu respektieren, darüber zu reden und sie ggf. als gemeinsame Grenzen anzuerkennen.
Das ist ok - und etwas völlig anderes als dem Partner eine Grenze vorzuschreiben.
Es ist eine gemeinsame Vereinbarung, ggf auch ein Kompromiss, v den man im gegenseitigen Einvernehmen aushandelt. Ein völlig normaler Prozess in offenen Beziehungen.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*****s42

Das ist es aber in anderen Lebensformen auch.
Und wenn Du eine Grenze hast, dann ist das beim Anderen auch eine. Ob Du das so sehen magst oder nicht. Und wenn Du an der Grenze bist, dann reagierst Du auch genauso wie andere Menschen in anderen Lebensformen auch.

WiB
****ody Mann
13.149 Beiträge
Das sind ebenso auch Prozesse in modernen, reflektierenden monogamen Beziehungen. Alles bezieht sich auf die Beziehungen des letzten Jahrtausends mit Mutti und Vati und den drei Kindern. Die sind aber mehr und mehr Geschichte.

Wenn es einen Trend zur Offenen Beziehung gibt, über den viel gesprochen wird, sollte nicht unbeachtet bleiben, dass es auch eine Gegenbewegung weg von hedonistischen Tendenzen hin zu mehr Verbindlichkeit gibt, die die monogame Beziehung neu beleuchtet. Corona ist daran m.E. nicht ganz unschuldig gewesen.

Momentan halte ich die Offene Beziehung für eine individuelle Phase, weil sie selbst nicht wenig Verzicht enthält. Zumindest in der Form (mit wenig Kommunikation und bindunsschwach), wie sie oft als Schnellschuss praktiziert wird.
Profilbild
*******eben
538 Beiträge
@*****s42
Du hast den entscheidenden Satz geschrieben: Man liebt sich.
Eben jene Liebe bedeutet auch Verzicht (nicht Kasteiubg). Es bedeutet, Lösungen finden, mit denen beide gut leben können. Und wenn Eibe offene Beziehung für einen von beiden unannehmbar ist, dann hat der andere die Freiheit zu entscheiden, ob er auf die Partnerychaft Oden den Sex außerhalb der Beziehung verzichtet.

Und weil Liebe mehr ist als Sex werden in den Entscheidungsfindungsprozess auch andere Aspekte einfließen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
D'accord *g*

Wobei ich immer noch die Auffassung vertrete, dass jemanden zu lieben nicht dazu berechtigt, dem anderen vorzuschreiben, wenn er lieben darf oder mit wem er Sex haben darf und mit wem nicht.

Aktuell ist es ja so, dass fast immer dieses Verbot implizit mit dem Eingestehen der Liebe zum Anderen, spätestens aber mit dem Beginn des Zusammenlebens besteht. Das macht es ja für viele so schwer, später einen Weg aus dieser Situation heraus zu finden, wenn man spürt, dass dieses implizite Verbot einschränkt.

Ohne dieses automatisch existierende Verbot müsste es explizit ausgesprochen werden (wenn man es dem für unabdingbar hält) und kann dann auch leichter wieder zurück genommen werden *g*
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