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Und es ist auch keine Auslegungssache, was Stil ist und was nicht. Im Zweifel beraten Modemacher.
Es ist keine Auslegungssache, was welcher Stil ist. Soweit gehe ich mit.
Es bleibt aber weiterhin Auslegungssache, was allgemein Stil ist und was nicht.
Da hilft ein Modemacher eher selten(er), weil der oft in seiner Modewelt "gefangen" ist und zeitlosen Stil und einen unvoreingenommen Blick eher selten(er) hat.
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Es ist eigentlich ganz einfach. Legt Wert auf Euer Outfit. Zeigt, dass Ihr Euch dabei was gedacht habt über „Ich geh mal zu Orion und kauf mir was mit Netz“ hinaus.
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Das kann man aber auch ganz anders sehen - oder genauer gesagt umsetzen:
Ich grenze mich von anderen Menschen bewusst ab, indem ich mich nicht von der aktuellen Mode beeinflussen lasse.
Somit werde ich für Menschen uninteressant(er), für die das wichtig ist.
Dass ist von mir - als Nebenwirkung - durchaus auch so gewollt.
„Gäbe es keine Mode und keine Trends liefen Frauen immer noch in Reifröcken rum oder eben nicht mal das sondern in Tierfelle gehüllt.
Immer wieder erheiternd zu lesen, wie Menschen darauf beharren, keine Trends mitzumachen. Heißt das, sie nähen sich ihre Kleidung komplett selbst? Denn in allen! Geschäften gibt es Kleidung dem aktuellen Trend entsprechend. Mal eben mehr, mal weniger.
Selbst so genannte klassische Mode unterliegt in Schnitten und Farben gewissen Trends.
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Dem kann ich so leider nicht zustimmen:
Was man sich anzieht, kann sich nach verschiedenen Vorgaben richten:
• der Mode
• der Praktikabilität
• dem persönlichen Gefallen
• dem vorhandenen Angebot in den Geschäften
• der Funktionalität (Siehe auch nachfolgender Punkt.)
• "function follows form" kontra "form follows function"
(Übersetzt: Die Funktion folgt der / lässt sich bestimmen von der Form - kontra - Die Form folgt der / lässt sich bestimmen von der Funktion)
• der gewollten sowie auch der bewusst nicht gewollten Außenwirkung der Kleidung
• den Folgen der Auswahl
Somit ist es eben nicht immer Mode und trotzdem rennt man nicht wie beispielsweise im 18. Jahrhundert herum.
Damit mache ich auch keine Trends mit.
Ich überlege mir nur, ob ich mit etwas zum "bunten Hund" werde, weil es so außergewöhnlich / außerhalb ist, ein bewusst nicht gewollte Wirkung erzielt. Damit vermeide ich den konfrontativen Antitrend. Das ist aber noch nicht das Folgen von Trends sondern nur die Begrenzung, nicht zu weit aus der "Rolle" zu fallen.
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Mann hingegen steht vor dem Spiegel, betrachtet seitlich seine dicke Wampe, streicht wohlgefällig drüber und sagt zu sich selbst „Passt schon.“
Wie willst Du solch einer Klientel Stil beibringen? Von wechselnden Modetrends gar nicht zu sprechen?
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Geht es hier um Stil allgemein oder um den aktuellen Stil?
Hintergrund der Frage:
Wer der Meinung ist, nur der jeweils aktuelle Stil (also die Mode) hat Stil, der sollte mal über sein Stil-Verständnis nachdenken. Stil geht durchaus auch komplett außerhalb der aktuellen Mode.
Der persönliche Stil ist dann noch ein Thema für sich - und das nicht nur im abschätzigen Sinne.
(Ich habe die Einordnung von Stiel bewusst als Frage gestellt, weil ich keinem etwas unterstellen will und nur auf einen Zusammenhang hinweisen will.)
Dass ich sozusagen "bekennender Modemuffel" bin, muss ich nun wohl nicht mehr groß erwähnen.