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Mir wurde seitens meiner Frau erklärt, dass Tamoxifen die Hormone auf Null setzt. Da ich nicht bei Arztterminen dabei bin, unterstelle ich, dass es so ist.
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Im Menschen sind weit mehr Hormone aktiv, als diejenigen, welche von dem Medikament beeinflusst werde.
Würde das Medikament alle Hormone auf "0" setzen, könnte dies meiner Meinung nach das Überleben des gesamten Organismus gefährden, weil im Körper so einiges an "Kommunikation" über diesen Weg stattfindet.
(Andere können das aber sicherlich besser und genauer erklären, als ich.)
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Stand jetzt gebe ich meiner Frau alle Zeit und bin überzeugt, dass wir als Paar auf sexueller Ebene wieder zueinander finden. Wir hatten gestern Abend noch ein gutes Gespräch. Sie spricht mit mir über sich, das ist neu. Sie sagte mir, das sie auch Sex vermisst aber momentan einfach kein Verlangen hat. Wir überlegen uns jetzt gemeinsam wie wir dieses Verlangen kurz-mittel-oder langfristig wieder entfachen können. Darüber sind wir aber gestern Arm in Arm eingeschlafen. Wir haben uns versprochen an dem Thema dran zu bleiben, es gemeinsam auf gleicher Prioritätenliste anzuordnen.
Zumindest mich (und hoffentlich nicht nur mich) freut es sehr, das zu lesen. Es zeigt sich, dass durchaus Möglichkeiten da sind, dass die gemeinsame Basis nicht weg ist. Mit viel Verständnis und Mitgefühl füreinander kann ich mir einen neues Zusammenfinden bzw. ein Wiederzusammenfinden vorstellen - und wünsche es euch sehr.
„„Sie spricht mit mir über sich, das ist neu.
Erstaunlich. Nach vier Jahren. Es ist wichtig, dass ihr in Kontakt bleibt.
Ich hoffe, dass ihr weiter zueinander findet.
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Ich habe - wenn auch in ganz anderen Zusammenhängen - es selbst schon erlebt, dass sich manche Lösungen erst nach Jahren einstellen - und trotzdem möglich sind.
Wenn man die Geduld hat - und wenn man sich nicht von dem Wollen abgewendet hat.
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Nun gehen wir mal die Optionen durch, nicht emotional:
A) er hält durch, und durch, und durch.......
B) er hat woanders Sex, das kommt raus, Trennung
C) sie öffnet.
D) es gibt eine Trennung
Nun, klar kann man sich A) wünschen, aber wie realistisch ist das, das dies erfolgreich ist. Ist es sinnvoll auf eine Strategie zu setzen, bei der ich am Ende nicht das bekomme, was ich will?
Realistisch betrachtet wird sie A) wollen, aber B oder D bekommen.
A) steht also eigentlich gar nicht zur Disposition. Für sie (!) kann es als Handlungsoption nur auf C oder D hinauslaufen. C will sie nicht, also ist D am wahrscheinlichsten.
Für ihn ist A) unrealistisch, C ebenso. Also nur B und D, was in beiden Fällen mit der Trennung endet.
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Das von Dir Beschriebene ist, wie Du die Realität siehst. Was Du als Realismus ansiehst.
Ich kenne die Welt als wesentlich umfangreicher, bunter, vielfältiger.
Nein, Trennung ist nicht die zwangsläufige Folge, die eintreten muss:
E) Man findet auf anderen "Ebenen" zueinander
F) Man kann - ggf. wieder - in eine neue, bessere Kommunikation finden
G) Man bewertet seine Wünsche neu - und spricht sich am Besten miteinander offen darüber aus.
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Es ist auch noch gar nicht klar, dass der gegenwärtige Zustand bis zum Lebensende so anhalten muss.
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Ich glaube beide (!) müssen verstehen, das sie Mechanismen bedienen, die zwangsweise in eine Trennung münden. Völlig egal, was man will oder schön findet. Es endet in der Trennung.
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Ja, Du glaubst es. Ich glaube es allerdings nicht.
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Selbst beim utopischen Fall, das nach weiteren Jahren A) es durch ein Wunder zu einer Besserung bei ihr kommt, und sie an damals anknüpfen wöllte. Die 8 Jahre machen etwas mit dem Mann, sie würde in keinem Fall den Mann zurückbekommen, den sie einmal liebte. Sie hätte einen verbitterten Mann an ihrer Seite, dessen Ablehnung der Sexualität ihm inzwischen ins Blut übergegangen ist. Er wäre dann für sie auch nicht mehr tragbar. Auch dann stünde eine Trennung ins Haus.
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Ob jemand in so einer Lage verbittert, entscheidet immer noch jeder selbst. Natürlich ist die Gefahr da und auch nicht gering. Es ist aber keine zwangsweise Folge der Geschehnisse.
Ja, die Beteiligten werden wohl nicht genauso (als die Gleichen) aus dieser Lage herauskommen, wie sie in diese Lage hereingekommen sind. Das macht etwas mit einem - und vermutlich nicht gerade wenig.
Aber Verbitterung ist nicht das zwangsläufige Ergebnis.
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Es steht, wenn keine neuen Wege gefunden werden, die Trennung als Ende fest.
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Es ist eben möglich, neue Wege zu finden. Auch mehr Wege, als Du aufgezählt hast.
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So, auf diesem Wege, wird niemand das bekommen, was er will. Sondern es wird zu entscheidungen kommen, die so niemand wollte, die aber danndoch zwangsläufig sind.
Der Mensch ist nicht zwangsläufig so, dass er tot umfällt, wenn er eine bestimmte Anzahl von Jahren keinen Sex hatte. Mit fehlender Zuwendung, Nähe, Verständnis usw. sehe ich die Gefahr da wesentlich größer. Aber selbst hier gibt es für mich keinen Automatismus.
„Bei allem Verständnis für Krebs. Nach 4 Jahren muss ich, damit die Beziehung überhaupt eine Chance hat, erwarten können, das sie zwei Fragen beantworten kann:
1. Wo soll das ganze hingehen? (in 5 jahren wieder geneinsame Sexualität, nie wieder Sex, was auch immer)
2. Wie kommen wir dahin? (so das es für jeden erreichbar ist)
Damit das Ganze Sinn hat, muss es ein gemeinsame Ziel in der Zukunft geben, nach alldem, nach dem Leid und den Umbrüchen. Und der Weg dorthin muss für beide tragbar sein. Sonst wird das nichts.
Zu 1.:
Sich hier schon auf eine Perspektive fest zu legen, wird meiner Meinung nach dem Leben nicht gerecht.
Zu 2.:
Hierzu gibt es nun hoffentlich eine Menge im Thread zu lesen - nicht nur in meinen Beiträgen.
Das Ziel muss nicht sein "wie komme ich zu meinem Sex", sondern "wie kommen wir wieder dazu, uns das Leben trotz der Umstände möglichst gut zu gestalten".