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Verzicht auf Sex nach Hormonbehandlung des Partners

Letztendlich kann ein Mensch immer nur etwas für sich selbst ändern, nicht für jemand anderen. D.h., wenn du mehr oder anderen Sex willst, kannst du nicht von deiner Frau verlangen, den auch zu liefern. Ich an deiner Stelle würde davon ausgehen, dass deine Frau ihre Sexualität so leben will, wie sie sie lebt. Sie will nichts anderes. Die Ursachen sind dabei egal. Die Frage ist nun: Wie willst du leben? Die Antworten lassen sich strukturierten.

Du willst auch so leben und bist glücklich so, wie es ist. Dann wäre alles gut. - Du fragst aber hier, dem entnehme ich, dass du nicht so leben willst. Auch deinen bisherigen Ergänzungen entnehme ich eher, dass du weißt, was du nicht willst, nicht aber eine Entscheidung fällst, wie du leben willst.

Du findest dich mit der Situation ab. Du nimmst sie hin und änderst nichts (für dich) und damit ändert sich nichts in der Beziehung. - Im Extremfall lebst du dann nicht dein Leben, du findest nicht dein Glück und deine sexuelle Erfüllung, du verleugnest dich selbst. Letztendlich lebst du dann nicht dein Leben sondern das Leben eines anderen, nämlich das eines Mannes, wie ihn sich deine Frau wünscht und der nicht viel mit deinen (aber sehr viel mit ihren) Bedürfnissen zu tun hat.

Du änderst etwas für dich. Das bedeutet vor allem, dass du nicht mehr versuchst, deine Frau "herum zu kriegen". Klar ist: Wenn du nicht (mehr) mit ihr redest und keine Versuche mehr unternimmst, dann ist es nicht so, dass damit das Problem aus der Welt ist. Das solltest du m.E. ihr gegenüber klar aussprechen. Du akzeptierst damit nur, dass deine Frau dir nicht entgegenkommen kann oder will. Du entscheidest dich dafür, nicht mehr als bettelnder, vielleicht nörgelnder, zu kurz gekommener Partner bei ihr aufzutreten. Das heißt aber nicht, dass du für dich hinnehmen musst auf deine Sexualität zu verzichten.

Problematisch werden Beziehungen wie deine nach allem, was ich bislang erlebt habe, immer nur in der Konstellation, dass ein Partner (du) Bedürfnisse hat, die der andere Partner (deine Frau) einerseits nicht bedient. Andererseits billigt der andere Partner (deine Frau) dem mit "mehr" Bedürfnissen (dir) nicht zu, diese anderweitig zu befriedigen. Etwas anders formuliert ist das eine Kostellation, in der ein Partner über die Bedürfnisse und Gefühle des anderen bestimmen will. Aus meiner Sicht sind das Grenzverletzungen, die unakzeptabel sind. So, wie du nicht verlangen kannst, dass sie "mal endlich Lust hat" kann sie nicht von dir verlangen, dass du im Zölibat lebst.

Wenn du etwas ändern willst, dann kannst du das nur für dich ändern. Letztendlich wird das immer zu einem Entwicklungsprozess führen. D.h., du wirst dich als Persönlichkeit weiter entwickeln. Ob dieser Entwicklungsprozess etwas mit "Uschi von nebenan" zu tun hat oder nicht sage ich damit nicht aus. Sehr wohl wird sich damit, dass du dich als Persönlichkeit entwickelst, eure Beziehung verändern. Ob sich deine Frau dann auch in irgendeiner Form als Persönlichkeit weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Klar ist allerdings, dass nur Persönlichkeiten mit ungefähr gleicher emotionaler Entwicklung miteinander klar kommen. Wird einer reifer, der andere aber nicht, wird das immer problematischer. Versucht die unreifere Persönlichkeit am Ende sogar, den Reifungsprozess des Partner zu blockieren, entstehen Konflikte die zur Trennung führen können.

Ich würde über Möglichkeiten der Änderung der Beziehung nachzudenken, die bislang im Tabubereich lagen. Um ein paar Schlagworte in den Raum zu stellen: Öffnung der Beiehung. Besuch beim Sexual- und Paartherapeuten. Besuch eines Tantraseminars. Erproben gänzlich anderer Spielarten der Sexualität außer Vanillasex. - Und welches Problem siehst du, wenn du eine Beziehung mit "Uschi von nebenan" anfängst? Das kann eine sehr leidenschaftliche Beziehung sein, in der ihr beide genau das findet, was ihr in euren Beziehungen nicht findet. Es kann sehr schön, sehr zärtlich, sehr intim sein. Und nichts davon ist etwas, was deiner Frau fehlen würde, denn dort passiert nichts, was sie von dir wollte, du aber anstatt mit ihr mit jemand anderem lebst. Ist es das weil "man so etwas nicht tut"? Nochmals hinterfragt: Lebst du so, weil du so leben willst, oder weil "man" es nicht anders macht?

Besonders wichtig aus meiner Sicht: Redet nochmals miteinander und frage sehr klar, ob sie grundsätzliches Interesse am Sex hat oder ob sie lieber den Rest ihres Lebens ohne verbringen will - und wie sie sich vorstellt, dass du leben sollst, wenn du bei ihr nicht findest, was du suchst. Setzte dich hin mit ihr, stelle diese Fragen und stehe nicht auf, bis sie eine Antwort gegeben hat. Diskutiert nicht herum, stelle deine Fragen, höre dir ihre Antworten an ohne sie zu kommentieren oder zu bewerten, nimm die Antworten mit und denke darüber nach.

Ich hab das mal aus einem anderen Thread kopiert, weil die Aussagen von @*****ope mAn sehr gut auch auf das Thema hier anwendbar sind und den Nagel buchstäblich auf den Kopf treffen. Das, was nicht dazu gepasst hat, habe ich entfernt, es kann aber hier Sexuelle Unlust in der Partnerschaft nachgelesen werden.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
quote="Bluelibelle,p51693264,0"]Ganz einfach:
Lass das Saufen sein. *sarkasmus*

Mit diesem Beispiel kann ich nichts anfangen, tut mir sehr leid.

Oder du liest seine Enlassung so:
Sie vermisst ihre Lust auf Sexualität.

------
Ich finde, das klingt um Längen besser als vor paar Tagen. Beide sind auf der Suche. Ich find das schön. Und ich bin sicher, das wird gut am Ende.
*****210 Paar
1.563 Beiträge
Zum Thema sind viele Anregungen, die auch nützlich sein könnten gepostet worden.

Wichtig hierbei: ohne Mimik, Gestik und Sprechpausen ist es nicht leicht die Inhalte richtig zu verstehen/deuten, daher wäre ein *stammtisch* entsprechender Gruppen, Therapie, Beratungsstellen... sinnvoll.

@*******_mv
Dir möchten wir an dieser Stelle mal *hutab* für Deine Engelsgeduld in der Kommunikation mit Miss Verständnis zukommen lassen.
Du hast sogar eine Annäherung der Parteien zum Verständnis und den Sturm aus den Segeln zu nehmen hinbekommen, so kann eine sachliche Kommunikation fortgeführt werden.


Wir wünschen @*******C51 und ganz besonders seiner Frau, die er ganz offensichtlich sehr liebt, gutes Gelingen und Glück.

Habt Alle ein schönes Wochenende. *cheers*
LG R&V
*******edi Frau
25 Beiträge
Sex nach Brustkrebs/Operation, med.Therapie
Hallo Stefan, ganz kann ich die Reaktion Deiner Frau nicht verstehen...
Begründung: Ich habe dieselbe Diagnose 12/20 erhalten, die Brust konnte nicht erhalten werden, auch hormonabhängiger Tumor, Behandlung erst mit einem Aromatasehemmer, dabei alle Nebenwirkungen, dann Umstellung auf Tamoxifen... Ich nehme das jetzt 15 Monate lang, habe praktische keine Nebenwirkungen, lediglich 2-3 Mal am Tag Schweißausbruch...Ich arbeite wieder voll UND habe kein Einschränkungen beim Sex. Zusätzlich kaufte ich mir auch das im Forum schon erwähnte Equinovo, das die Gelenkbeschwerden lindern soll...ich weiss nicht was mir geholfen hat, die Zeit oder das Medikament..
Bei Deiner Frau glaube ich, ist die Angst, dass der Krebs wieder kommt so groß, dass sie keinerlei andere Befindlichkeiten, z.B. Deine, mehr sehen kann. Geht Deine Frau in eine Selbsthilfegruppe, liest sie die Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft? Der Austausch mit anderen Frauen, wobei natürlich auch die Sexualität angesprochen wird, ist elementar! Vllt. solltest Du ihr das mal nahelegen...
ufff. Bei mir war doch körperlich alles anders, dann kann es bei einer anderen Frau ja nur psychisch sein.
Nix gegen Selbsthilfegruppen, aber dieser Beitrag ist echt unschön.
*********2017 Frau
390 Beiträge
Vielleicht solltest du liebe friedi mal euren Altersunterschied ansehen, es ist ein Unterschied ob man mit knapp 60 tamoxifen nehmen muß oder mit unter 50.
*******edi Frau
25 Beiträge
Hallo Perlchen, ich weiß von den Frauen aus der Selbsthilfegruppe, dass die Probleme die gleichen sind! Das Alter spielt bei der Einnahme von Tamoxifen scheinbar keine Rolle... Und mir hat auch geholfen Sport zu treiben, zu schwimmen usw...
Die Einnahmedauer von Tamoxifen wird mit sieben Jahren angegeben, dann noch drei Jahre Aromatase-hemmer, der mir ganz schwer zugesetzt hat.
Ich glaube, dass überhaupt nur mitreden kann, wer dieses Medikament nehmen muss!
*********2017 Frau
390 Beiträge
Genau deshalb rede ich ja hier mit.
*********2017 Frau
390 Beiträge
Es ist schon 1 Unterschied ob man naturgemäß die Wechseljahre durchmacht, oder ob sie herbei geführt werden
*******elle Frau
35.854 Beiträge
Dennoch kann doch der Austausch in einer geschützten Selbsthilfegruppe nicht schaden.

Vlt hört man Dinge , die man vorher nicht wusste, die helfen könnten, es wird ein Arzt oder Behandlung empfohlen, oder aber andere Frauen zeigen Verständnis.
Auch das kann doch schon helfen.

Leg dich mal mit Krebs ins Krankenhaus, was passiert ganz oft?

Entweder macht das den Besuchern Angst, und sie wissen gar nicht, wie sie sich benehmen/ sagen sollen ,

oder Und das halte ich für ein schräges Phänomen:
Die erzählen Dir , wer schon alles bei ihnen im Umfeld an Krebs gestorben ist!

Selber öfters erlebt.
***go Mann
751 Beiträge
Gerade, wenn es zwischenmenschlich optimal bei euch läuft wird auch eine Kommunikation möglich sein.

Einen "Freifahrtschein" benötigt Mann namlich nicht um Sex zu haben.
Es gibt die Möglichkeit bei der Suche Deine Frau gedanklich mitzunehmen, soll heissen - nimm sie mit auf Deine gedankliche Reise, wie und wo Sex möglich ist.

Da wäre z. B. der Gang zu einem professionellen Haus mit Bezahlung für Sex um die Bindungsangst zu nehmen - eine dauerhafte Freundin, die auch Deine Frau kennenlernen könnte um mehr Wissen zu haben als ihre eigenen Bilder solcher Treffen im Kopf erzeugen.

Für sich abschließend zu entscheiden keinen Sex mehr zu haben ist vollkommen in Ordnung, seinem geliebten Partner damit ebenso diese Lust verwehren zu wollen ist einfach nicht fair und klingt vordergründig sehr egoistisch.
Wenn es bei einem absehbaren Zeitfenster bleibt, das jeder für sich definiert, ist es überbrückbar und innerhalb einer langen Partnerschaft nicht selten und regelbar denke ich. Irgendwann wird Sex aber immer wieder zum Thema werden...
...da ist "die Lust" einfach gnadenlos, wenn sie einmal erlebt wurde.
*******C51 Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Wie schon besprochen..

Meine Frau macht Sport, achtet auf Ernährung.

Sie soll das Medikament 10 Jahre nehmen, 4 sind vorbei. Ein Wechsel auf andere Medikamente ist nicht geplant.

Zu Beginn der Krankheit war sie gerade erst 40 und von Wechseljahren keine Spur.

Nach ein paar Tagen hier im Forum ( die mir bislang sehr geholfen haben) geht meine Intention auch nicht mehr Richtung Sex gegen Cash oder Sex mit einer Hausfreundin. Das ist wie gesagt eine aller aller letzte Option.

Ich bin momentan auf der Schiene unsere ( ja damit auch ihre) Sexualität zu „retten“ . Denn sie hat mir ja mitgeteilt, dass sie es auch vermisst. Ich baue da allerdings natürlich keinen Druck auf. Wir reden seit Tagen viel , aber natürlich nicht permanent über das Thema.

Sie lässt wieder Nähe zu und der Umgang mit mir ist wieder offener, herzlicher.

Es war daher vermeintlich gut, dass ich ihr meine Brille aufgesetzt habe und sie damit ganz konkret mit meinem „Problem“ konfrontiert habe. Ihr war das sicherlich bewusst, jedoch wurde es nicht ausgesprochen. Sie hatte dann auch die Möglichkeit mir dann halt mitzuteilen, dass ihre Lust auf Null ist. Vermutlich hat sie das auch beschäftigt.
Weil es bis dato nie so direkt ausgesprochen wurde.

Jetzt ist es raus und wir haben ein Thema, woran wir arbeiten können . Jeder für sich , aber auch gemeinsam.

Daher geht es jetzt darum, wie ich ihr , oder sie sich selbst wieder sexuelle Gedanken macht.

Wer 20 Jahre zusammen ist, der weiß was ich meine . Mein nackter Körper nach der Dusche wird da nicht ausreichend sein. Obwohl ich mich natürlich als attraktiv bezeichnen möchte 😅.

Ich muss daher eher herausfinden was sie immer schon gereizt hat, sie es aber nie ausgesprochen hat … oder an frühere Momente erinnern… „Spielzeug“ Pornos..oder was auch immer.
Oder/Und ein sich öffnen gegenüber Menschen, die intensiv ihre Sexualität ausleben und genießen… (wie hier z.b) wobei ich da überhaupt nicht wüsste wie ich das hinbekommen könnte. Sie ist vom Wesen her selbstbestimmt und erarbeitet sich Dinge gerne selbst. Daher muss ich Wege finden Sie auf diese Schienen zu bringen.
Aber das ist ganz wichtig… mit angezogener Handbremse… ohne Druck
****ham Mann
580 Beiträge
@*******C51 - Es freut mich für Euch, dass ihr euch ausgesprochen habt, und nun beide am selben Strang ziehen möchtet. Ich denke mal, ihr seid auf einem guten Weg.
Viel Glück und alles Gute auf all Euren Wegen wünsche ich Euch.
*******_mv Mann
3.711 Beiträge
Zitat von *******C51:
Sie ist vom Wesen her selbstbestimmt und erarbeitet sich Dinge gerne selbst.

Wenn das so ist, dann wirst du folgendes nicht tun müssen:

Zitat von *******C51:
Daher muss ich Wege finden Sie auf diese Schienen zu bringen.

Denn genau das hat ja nie zu einem Erfolg geführt. Du kannst nur für Klarheit sorgen, das heißt ungefiltert und klar und direkt deine Position mitteilen (natürlich nicht mit dem Holzhammer). Sie wird allein erkennen, was der Konflikt ist und allein Lösungsansätze entwickeln, hat sie ja (laut Aussage) schon immer gemacht.
Unter Umständen wird euer Sexleben jetzt mit der Zeit aufregender und intensiver als zuvor, weil es auf eine andere Ebene gehoben wird, anders verankert wird. Wenn du klar bleibst und dich nicht mit dem zufrieden gibst, was sie dir hinwirft, sondern klar bei dir bleibst. Versteckst du dich hinter "Besser als nichts" bleibt der Prozess stecken. Was aber nicht heißt, das ein kleiner Schritt von ihr, selbst wenn ungenügend, nicht geachtet werden soll. Jeder Schritt ihrerseits verdient Achtung, aber nicht das Ziel aus den Augen verlieren.
Das wird dann schon.

Solche Entwicklungen gehen manchmal nicht anders als mit Zumutungen. So das deine Position auch mal als Zumutung empfunden wird, also: "Ich mute dir zu, das wir dafür eine Lösung finden."
So käme sie auch in ihre Selbstwirksamkeit zurück, sie bleibt nicht bei dem stehen was ist, sondern wird sich ihrer Selbstwirksamkeit bewusst und tut etwas. Und der Lohn wird sicher sein, das die Lust wieder kommt, auf irgendeine Weise die du bis jetzt noch nicht ahnst.
*****MUA Mann
372 Beiträge
Die Thematik ist zu komplex für einfache Lösungen.
Ich finde ihr könnt das nur offen und gemeinsam lösen. Und natürlich Hilfe in Anspruch nehmen, z.B. Beratung durch die betreuenden Ärzten. Die Problematik dürfte in der Praxis nicht so selten sein.
Der Mensch ist ein komplexes System in dem Körper und Psyche immer in Wechselbeziehung. Jeder weiß doch wie die Stimmung sich auf Sexualität auswirkt. Und ich mag mir gar nicht vorstellen wieviel Stress eine Krebserkrankung, egal in welchem Stadium, auf die betroffene Person ausübt.

Ich habe schon einige Beziehungen wegen Krebs zerbrechen sehen, andere gingen gestärkt hervor.
Ihr habt es in der Hand und nach dem letzten Post des TE sehe ich ihn auf gutem Wege.
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