Hallo lieber TE und alle anderen Mitleser,
ich komme ähnlich wie seeleverschenkt aus zwei langjährigen, mehr oder weniger sexlosen Beziehungen/Ehen.
Die erste dauerte 17 Jahre, nachdem ich feststellen und (was durchaus schwieriger war) mir trotz aller unangenehmen und finanziellen Folgen (3 Kinder) selber eingestehen musste, dass ich so nicht mein ganzes Leben verbringen möchte. Koste es, was es wolle. Habe diese Ehe mit einseitigem Rosenkrieg der Ex, sämtliche Verbindlichkeiten auf mich genommen, Unterhalt gezahlt, jedoch keinen bekommen, obwohl ein Kind mit mir gegangen ist. Es war mir egal, ich wollte mein Leben leben.
Trotz der 3 Kinder war diese Ehe relativ sexlos, da meine damalige Frau genau wußte, wann sie empfangsbereit war und es auch immer beim ersten Versuch geklappt hat.
Die zweite dauerte 9 Jahre, bei der ich von Anfang an betont habe, das Sex für mich ein wesentlicher Aspekt in einer Beziehung/ Ehe spielt, es am Anfang auch relativ gut funktioniert hat, aber mit der Zeit nach und nach weniger wurde. Die Gründe waren vielfältig, habe diese auch nachvollziehen und respektieren können, aber für mich stand fest, dass diese Beziehung niemals glücklich bleiben kann, weder für Sie, noch für mich.
Daher haben wir uns entschieden (o.k., ich war die treibendere Kraft, Sie war nach wie vor noch relativ zufrieden) uns zu trennen. Haben aber nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis.
Nun habe ich hier über Joy vor ca. 4 Jahren genau die Frau gefunden, die (andersherum) ähnliches erlebt hatte wie ich. Nebenbei noch eine langjährige Beziehung mit so etwas wie einem Narzisten hatte. Unser erstes, relativ spontanes Treffen war schon ...wow. Ganz traditionell zum Kaffe-Date.
Der erste Sex mit ihr war magisch, einmalig, so etwas hatte ich noch n i e erlebt, empfunden.
Unser Start war dennoch ein wenig holprig, weil ich nicht sofort wieder in eine neue Beziehung wollte, bzw. die Gefahr der "rosaroten Brille" des Anfangs im Hinterkopf hatte.
Resultat; Sie lernte einen anderen kennen und ich musste Tag für Tag, nahezu jeden freien Moment an Sie denken. Es ist schon paradox. Erst hält man jahrelang Beziehungen aus, in denen es nicht 100%ig funktioniert, man unzufrieden ist und dann greift man nicht im passenden Moment zu, wenn sich D I E Gelegenheit bietet.
Aber auch da habe ich mir verzeihen können, weil wohl die Erfahren der vornagegangenen Beziehungen ihre Naben hinterlassen haben.
Ich habe aber nicht nachgelassen und immer wieder Kontakt zu ihr aufgenommen, weil Sie einfach nicht aus meinen Gedanken verschwinden wollte. Selbst gelegentliche Clubbesuche, bei denen ich auch immer tolle Frauen kennengelernt habe, konnten die Gedanken an Sie nicht blockieren.
Nun sind wir seit über 3 Jahren ein superglückliches Paar, erleben und unternehmen Dinge, wie wir sie vorher nicht für möglich gehalten haben. Cub-, Festival-, Datebesuche, alle mit erotischen Hintergrund, laden Pärchen zu uns ein, haben hier Kontakte zu anderen Paaren aufgebaut, die ähnlich ticken wie wir.
Selbst im Bekanntenkreis gehen wir relativ "normal" mit unseren Erfahrungen um, verschweigen nichts und stellen immer wieder fest, wie selbst konservativste Beziehungen uns um unser Leben und wie wir es leben, beneiden.
Lieber TE,
nun hast Du von vielen Meinungen, Ansichten, Tipps und Erfahrungsberichte lesen können. Nehm für dich heraus, was zu dir passt, wie du dein Leben gestalten möchtest. Denk an Dich und womit Du leben kannst. Und wen am Ende dabei herauskommt, dass Du doch nichts ändern möchtest, dann ist das halt so. Wichtig ist meiner Meinung nur, dass Du Dir treu bleibst...es ist Dein Leben.
LG