Zitat von **********useum:
„Ich halte weder von der Idee, der Mann wäre für den Sex der Frau verantwortlich, noch von der Idee der Sex müsse irgendwie spannend bleiben, sonderlich viel.
Ich sehe das Problem so, dass die Natur nach sechs bis achtzehn Monaten bei der Frau, wenn sie nicht schwanger wird, den hormonellen Hahn zudreht und sie damit aufordert, sich einen anderen Befruchter zu suchen. Das ist dann der Zeitpunkt an dem die Partner ihren Sex auf eine andere Basis stellen sollten. Wenn sie schwanger wird, läuft es etwas komplizierter, aber auch dann nur eben später bricht einmal der Tag der Wahrheit an.
Die neue Basis kann meiner Meinung nach nicht sein, dass der Mann nun dreissig Jahre oder länger um die Frau wirbt, es sei denn, er wäre ein Idiot der über zwölftausendmal die selbe Frau zu erobern versucht. Noch fände ich es besonders anregend, wenn meine Frau ebenso oft in immer neuen Dessous mit den Titten und dem Hintern vor mir rumwackeln müsste um mich aufzugeilen.
Eine realistische Basis ist aber das unerschöpfliche Bedürfnis beider Geschlechter nach Zuwendung und Zärtlichkeit, denn darauf ist genau so Verlass wie auf den täglichen Hunger und Durst. Es kommt also meiner Meinung nach in einer jahrzehntelangen Beziehung nicht darauf an, ein erotisches Festmenue nach dem anderen aufzutischen, sondern dafür zu sorgen, dass das tägliche Brot und der tägliche Sex von befriedigender Qualität ist. Und wenn man den Sex mit dem Bedürfnis nach Zuwendung und Zärtlichkeit verknüpft, dann ist er das für mich zumindest durchaus. Tatsächlich beklagen sich über achtzig Prozent der Männer jenseits der Vierzig nicht über zu wenig Sex, sondern über zu wenig Zuwendung und Zärtlichkeit.
Wenn dies Grundbedürfnisse gedeckt sind, entstehen auch die mentalen und emotionalen Freiräume für gelegentliche oder paralelle Beziehungen, ohne die ursprüngliche Liebesbeziehung zu gefährden oder gar zu opfern.
Das klingt jetzt im JOYclub nicht gerade prickelnd, aber es deckt sich mit meinen Erfahrungen zweier langjähriger Ehen und Zeiten der Polyamorie.
Danke @**********useum
darf ich ergänzen, was für mich die worte sind, die das von Dir gesagte, ausdrücken:
ACHTUNG FÜRSORGE RESPEKT AUFMERKSAMKEIT
Achtsam (genauer: sich nicht, oder seine Ansichten, nicht zu ernst nehmen, und "übertritte" - die unachtsamkeit des anderen - nicht bewerten)
Fürsorglich: sich dinge, die den anderen erfreuen ,merken und immer auf seinen eigenen alltag, darauf nicht zu vergessen.... und besonders, wenn der andere eben gerade nicht respektvoll oä ist, schauen wieso und empathisch fragen ...ohne drängen
Respekt: Nicht Werte, Ideen Wünsche, Gedanken oder Erlebnisse des anderen herabsetzen. Seine Person nicht beurteilen, seine "Art dinge zu tun" nicht hinterfragen !
Aufmerksamkeit: Genug mentale und emotionale Kapazitäten freilassen, um situationsgerecht zu reagieren, helfen zu können (NICHT müßen), oder zumindest nicht im Weg zu sein.
Ehrlichkeit: bedeutet für mich nicht nur auf Fragen die Wahrheit zu antworten, sondern Gedanken unmittelbar laut auszusprechen, angstfrei jede noch so kleine Frage zu stellen, feedback holen! Ansonsten sehe ich das Problem, dass Filter wie: "ist das jetzt wichtig?", oder: "Ist es jetzt passend, oder wie reagiert er auf einen Themen Wechsel?" "Darf ich mir das überhaupt wünschen?", sonst sehr hinderlich auf das: "Ich bin bei dir" wirkt und die "Eins-Zamkeit" / Intimität / Nähe verhindert wird...
Besonders der Punkt, des Partners Prioritäten (und auch besonders die Gewichtung / Reihenfolge dieser) und die zT ja ganz anderen Bedürfnisse nicht mit seinen eigenen zu vergleichen und damit auch zu bewerten, finde ich sehr entscheidend, zu Konsens finden zu können, und sehr schwer in der Umsetzung für mich. Auch das sich Vergegenwärtigen des Vorlebens (Erlebnisse und deren Interpretation) des Partners ist entscheidend, damit es nicht zu Konflikten führt, den anderen also nicht verstehen wollen: zB "warum musst du immer nach dem aufstehen gleich duschen gehen?" "Wieso trinkst du einen Cola auf leeren Magen? Du weißt doch, dass es ungesund ist?")
So wie @**********useum den Blick von Quantität und wechselnder Qualität hin zu "Glück in den Augen des Anderen", die Handlung der Bedürfniserfüllung seines Partners, das Verschmelzen und fallenlassen richtet, um IMMER mit dem körperlichen Anteil der Beziehung zufrieden zu sein, so ist für mich entscheidend, nicht "Verständnis" für die nicht harmonisierenden Bereiche zu haben, denn dies setzt ja voraus, dass mir "Unverständliches" erklärt wird, oder ich meine frage unbeantwortet "unterdrücken" muss, sondern (weil bei sich geblieben) es eine Freude ist, einen (Frei-) Raum für den anderen erhalten zu können. (Nur das schafft Vertrauen, dass man wie man ist angenommen wird und sich nicht schämen, erklären, oder rechtfertigen muss!)
(Hier wahrscheinlich nicht genau passend, aber in der Erziehung meiner Tochter, und der derzeitigen (hysterischen) Geschlechter und -identifikation Fragestellung, die meiner Meinung zwar nicht zu früh, aber nicht wirklich begleitet, zu sehr vielen psychisch auffälligen verwirrten Kindern Jugendlichen führt, gibt es das gleiche Problem: Die Fragestellung. Nicht was für ein Geschlecht bin ich und wie sehe ich meine Identität und Rollen Bild, sondern: WAS kann mein Körper (gute Gefühle, selbsterkenntnis) WIE komme ich zu den Erfahrungen die ich brauche um zu wissen was ich will und brauche.
somit ist die Fragen nach sexueller Orientierung nicht mehr im Vordergrund sondern die angesprochenen Punkte....
lg ALex