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Sexuelle Unlust in der Partnerschaft

*********kend Paar
14.121 Beiträge
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@*******_mv Sexuelle Unlust in der Partnerschaft Stimme ich teilweise zu, würde es aber noch konkretisieren.
Zitat von *******_mv:
Manchmal werden Diskussionen ja auch falsch angezettelt. [...] Kommunikation ist ein weites Feld. [...]
Die Gewaltfreie Kommunikation (benannt nach Rosenberg, aber aufbauend auf schon vorher bekannten Prinzipien wie Augenhöhe von Sender-Empfänger nach P. Watzlawik oder 4Seiten-4Ohren-Modell nach Schulz von Thun) gibt es einen Grundsatz: Bevorzugung von Ich- (Selbstoffenbarung) statt Du-Botschaften (Vorwurf/Appell). Konkret besteht eine Beziehung im vom mathematischen Venn-Diagramm abgeleiteten Bindungsmodell nicht nur aus einem WIR (Schnittmenge aus ICH und DU), sondern auch aus einem Nur-ICH und Nur-DU; allen Anteilen auf konstruktive Weise positiv besetzten Raum zu geben scheint mir manchmal die Kunst zu sein.

Konkret bedeutet das n. m. V.:

Du-Botschaften wie "Du willst weniger Sex" o. ä. zu vermeiden, ja, aber auch "Was brauchst Du, damit Du wieder mehr Sex willst?" zielt - wenngleich verbindlicher (tendenziell mehr WIR) als Frage formuliert - eher auf das Appell-Ohr (DU) ab, als auf die Seite der Selbstoffenbarung (ICH).

Eine Alternative, die ich daher andenken möchte, könnte vlt sein, auch konstruktive "Kritik" ausschließlich im ICH (dazu stehen, dass...) und WIR (einladen...) zu formulieren, hingegen DU allein positiv zu besetzen, z. B.:

"Ich (ICH) liebe dich (DU positiv besetzt) und will/brauche mehr Sex in unserer (WIR) Beziehung. Was kann ich (ICH konstruktiv besetzt) tun, damit wir (WIR konstruktiv besetzt) auch darin besser konform gehen?"

Könnte das vlt ein Lösungsansatz sein?
*******_mv Mann
3.723 Beiträge
Ja. Wobei es mir eher auch um die unbewusste Wertung ging, wenn man merkt, das man nur noch Probleme wälzt. Das spürt man und das schafft Barrieren. Weil der andere=Problem.
=>
Probleme, hab ich kein Bock zu, hab ich auf Arbeit genug.

Daher bin ich am allerersten dafür mal zu schauen wie die generelle Haltung zueinander ist.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******s_mv:
[...] Probleme, hab ich kein Bock zu, hab ich auf Arbeit genug. [...]
Verstehe ich, aber: Probleme sind, wenn sie auftreten, existent - egal, ob sie angesprochen werden oder nicht.
[...] Daher bin ich am allerersten dafür mal zu schauen wie die generelle Haltung zueinander ist.
Dieses schauen nach der Haltung zueinander ist m. E. bereits eine Problemanalyse; die Kunst der verbindenden Kommunikation besteht n. m. E. darin, eben diese Problemanalyse wie oben beschrieben ausschließlich konstruktiv im ICH und WIR (konstruktiv = lösungsorientiert, selbst zur Lösung beitragend geht nur im ICH und WIR, nicht im DU) zu formulieren, hingegen das DU allein positiv (wertschätzend, ermutigend, handlungsbefähigend) zu besetzen.

Wenn mir meine Partnerin ein Problem als Du-Botschaft formulieren würde, dann hätte ich weniger Lust, mich "auch noch damit (neben all den anderen Problemen in der Arbeit) zu befassen, hingegen in der ICH- und WIR-Botschaft würde ich die Einladung zur gemeinsamen Suche nach einer Lösung gerne annehmen *zwinker*
*********urfer Mann
10 Beiträge
Was die Kommunikation angeht kann ich euch nur Recht geben, es gibt aber durchaus aus Fälle, in denen die Sprachen der Liebe einfach verschieden sind. Das lässt sich auch nicht ändern, schon gar nicht in einem stressigen Umfeld (Kinder, Hausbauer, Eltern werden krank etc). Dann kann man reden so viel man will. Wo keine Lust mehr da ist kann man auch nichts wecken. Dann wäre das beste die Ehe zu öffnen - aus Respekt der Liebe zueinander und der Bedürfnisse des zu kurz kommenden Partners.

Buchtipp: "5 Sprachen der Liebe" von Gary Chapman
*********kend Paar
14.121 Beiträge
Was ich aber noch anbringen möchte ist, dass die sensibelste Ich-Nachricht verhallt wenn der andere nichts davon hören will. Wenn 1 Mal sagen nicht ausreicht und jeder weitere Versuch etwas zu erklären oder überhaupt einmal seine eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen nur noch nerven wenn der andere nichts an der eigenen Verhaltensweise ändern möchte.

g/w
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Ja, es gibt auch Fälle, wo die Liebe gar nicht mehr (weder im ICH, noch im WIR oder sogar im DU) kommuniziert werden kann - dann besteht die Möglichkeit, nach anderen Lösungsansätzen zu schauen. Eine eventuelle Öffnung der Beziehung kann m. E. aber nicht als Allheilmittel in solchen Fällen herhalten, es gibt noch viele andere Alternativen (bis hin zur Mediation, paartherapeutisch bgleiteten Gesprächen mit weiteren Kommunikationsansätzen); darüber hinaus habe ich ohnehin noch nie beobachtet, dass eine Beziehungsöffnung zur Heilung einer bereits verwundeten Liebe führte.
*********urfer Mann
10 Beiträge
Ist Liebe nur als Sex messbar? Ich finde nicht. Oft sind zu viel Nähe und Intimität auch ein Lustkiller. Oder hat schonmal jemand beobachtet, dass man nach dem zusammenzug mehr Sex hat? Ich kenne nur den umgekehrten Fall.

Ich gebe dir aber Recht, dass Sex oft als Indikator der "Gesundheit" einer Beziehung genutzt werden kann, es ist aber nicht die einzige Säule auf der eine Beziehung oder Eher aufbaut.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *********urfer:
Ist Liebe nur als Sex messbar? [...] Sex oft als Indikator der "Gesundheit" einer Beziehung genutzt werden kann, es ist aber nicht die einzige Säule auf der eine Beziehung oder Eher aufbaut.
Okay, ja, Sex ist nicht die Einzige Säule der erotischen Liebe, aber mal ehrlich und wieder vom EP und der dort geschilderten Problematik ausgehend betrachtet: Wenn mir meine Liebste beichtet, dass sie mich liebt und mehr Sex mit mir will, dann mach ich ihr nicht das Angebot, sich woanders zu vergnügen, sondern tue alles mir Mögliche, um sie noch glücklicher zu machen *zwinker*
***si Frau
2.485 Beiträge
Natürlich ganz uneigenützig *floet*
****p35 Mann
8.067 Beiträge
...oder auch nicht (WIR) *anmach*
******ide Frau
567 Beiträge
Zitat von ****p35:


"Ich (ICH) liebe dich (DU positiv besetzt) und will/brauche mehr Sex in unserer (WIR) Beziehung. Was kann ich (ICH konstruktiv besetzt) tun, damit wir (WIR konstruktiv besetzt) auch darin besser konform gehen?"

Könnte das vlt ein Lösungsansatz sein?

So gut das klingt: Ich glaube, dass in den meisten Fällen der Partner gar nicht benennen kann, was der andere tun könnte oder was man überhaupt tun könnte. Da kommt dann als Antwort nur: „Keine Ahnung.“

Und dann ist es doch wieder an dem stärker Kommunizierenden (dem, der unter der Situation leidet und sie verändern möchte), Vorschläge zu machen. Da kommt man nur schwer raus.
*********urfer Mann
10 Beiträge
@******ide : Genau das ist das Problem. Je mehr man darüber spricht, desto mehr thematisiert man automatisch auch das Ungleichgewicht. Salopp gesagt: Einer will immer, der andere entscheidet über ihn.

Dieses Ungleichgewicht lässt sich leider nicht immer durch reden lösen, vor allem da - wie du auch schon gesagt hast - der vermeintlich lustlosen Partner selten weiß was mir ihm los ist. "Es ist halt so" kommt leider all zu oft.

Wenn der / die lustlose Partner nicht selbst erkennt, dass er / sie sich ändern möchte erreicht der sich bemühende Partner gar nichts. Da ist es leider wie bei allen psychischen Themen: Der Wunsch auf Änderung kann nur aus einem selbst kommen. Vorher heilt oder ändert sich niemand. Leider.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******ide:
[...] Und dann ist es doch wieder an dem stärker Kommunizierenden (dem, der unter der Situation leidet und sie verändern möchte), Vorschläge zu machen. Da kommt man nur schwer raus.

Sehe ich anders:
Es ist eine Frage der gemeinsamen Verantwortlichkeit und der gemeinsamen Arbeit an der gemeinsamen Liebe.

Konkret:
[...] „Keine Ahnung.“ [...]
...oder auch...
Zitat von **********urfer:
[...] "Es ist halt so" [...]
übernimmt keine Verantwortung für das gemeinsame WIR, wo eigentlich Verantwortlichkeit bestünde.
Klar, das kann sein, aber dann sitzt das Problem echt tiefer und dürfte grundsätzlicher angegangen werden müssen (etwa Beziehungsöffnung wäre da m. E. gar kein empfehlenswerter Lösungsansatz); wie gesagt, da könnte dann auch Mediation nicht unnötig werden, um noch zu retten, was vlt noch zu retten ist.
Andererseits könnte es aber auch so sein, dass die/der sexuell lustlose PartnerIn zwar wirklich noch liebt und auch Verantwortung dafür übernehmend weiterhin an der Beziehung gemeinsam mitwirken will, aber eben vlt einfach noch gar kein Problem gesehen hat (wegen Alltag o. ä.), was ihm - nein, das empfinde ich tatsächlich konkret anders - gar nicht zum Vorwurf zu machen wäre.

Nochmal: Das Problem ist, wenn es erstmal besteht, existent - egal, ob es angesprochen wird oder nicht.
Die Verantwortung der/s unzufriedenen weil sexuell unbefriedigten PartnerIn liegt m. E. nicht in der einseitig von ihr/m ausgehenden Lösungssuche eines gemeinsamen Problems, wohl aber in der Ansprache dessen. Der Lösungsansatz für das gemeinsame Problem (und es ist auch das Problem des/r lustlosen PartnerIn, wenn sie/er noch liebt und glücklich machen bzw. Mitverantwortung für die Beziehung tragen will) kann dann nur gemeinsam gesucht und gefunden werden. Beziehungsöffnung wäre der andere Weg: Flucht oder "lass mich doch mit deinem (eigentlich unsrem) Problem in Ruh'" - da würde ich dann allerdings bereits sagen: "Danke, dann weiß ich ja bescheid" und "Uuund tschüß!"

Jey, genau diese gemeinsame Verantwortung für die gemeinsame Beziehung/Bindung auch gemeinsam zu tragen und mein Gegenüber miteinzubinden macht für mich Beziehungsarbeit aus. Ich sag das aber immer auch von Anfang an dazu, kann mich dann im Ernstfall darauf beziehen: "Jo, Liebste, ich habe nie gesagt, dass es leicht wird mit mir."

*my2cents*
*********kend Paar
14.121 Beiträge
Zitat von *********urfer:
Wenn der / die lustlose Partner nicht selbst erkennt, dass er / sie sich ändern möchte

Inwiefern soll sich der/die lustlose Part denn ändern? Soll derjenige sagen: Okay jetzt ist genug Lustlosigkeit ab heute werd ich nymphoman. Das geht überhaupt nicht. Das Thema ist deswegen so schwierig weil Sexualität, vor allem die fehlende, nicht einfach mit ab heute ändere ich mich vom Tisch ist.
Das wäre das Gleiche wenn man von einem Depressiven verlangen würde doch einfach mit seiner Krankheit aufzuhören als ob es in dessen Macht stünde.

g/w
*****969 Mann
4.924 Beiträge
Zitat von *********kend:
Zitat von *********urfer:
Wenn der / die lustlose Partner nicht selbst erkennt, dass er / sie sich ändern möchte

Inwiefern soll sich der/die lustlose Part denn ändern? Soll derjenige sagen: Okay jetzt ist genug Lustlosigkeit ab heute werd ich nymphoman. Das geht überhaupt nicht. Das Thema ist deswegen so schwierig weil Sexualität, vor allem die fehlende, nicht einfach mit ab heute ändere ich mich vom Tisch ist.
Das wäre das Gleiche wenn man von einem Depressiven verlangen würde doch einfach mit seiner Krankheit aufzuhören als ob es in dessen Macht stünde.

g/w
mit der aussage liegst du genau richtig
***um
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


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