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Ist „random“ der neue Lifestyle?
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Nunja, wem der Zufall und etwas "Fastfood" reicht...
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Wieso ist es dort nicht mehr en Vogue sich Mühe zu geben?
Und einander Zeit zu widmen?
Nicht als völliger Ego-Shooter unterwegs zu sein…
Das Angebot ist riesig, viele Fische schwimmen im Wasser, aber bedeutet das, dass man auch eine/n ins Netz bekommt?
Und dann noch eine/n, mit dem es Spaß macht zu schwimmen?
Machen einen diese „vielen Fische“ faul? Verarmen wir und verlernen am Ende noch ganz wie man zwischenmenschliche Verbindungen knüpft?
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Solange diese Form dem/der Betroffenen reicht, er/sie ausreichend zum gewünschten Ziel kommt und nicht genug inneren Antrieb hat, mit etwas mehr eigener Investition auch andere Ergebnisse zu erreichen, kann das durchaus eine lang anhaltende Verhaltensweise sein.
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Für mich ist es mit am aufregendsten sich kennenzulernen!
Umeinander zu schleichen, sich zu beschnuppern, zunächst nur ein bisschen zu knabbern…nur vielleicht….Zeit miteinander zu verbringen, sich „hochzuschaukeln“…
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Für andere Menschen kann sich das zu müßig anfühlen, zu wenig direkt, zu viel Geduld erfordernd, ... .
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Dieser „abgekürzte“ und „kalte“ direkte Weg ist vielleicht zielführender, und für viele sicher auch gut und richtig!
Aber auf diesem direkten Weg, geht in meinen Augen so viel Hochgefühl verloren, was sich hinter dem ein oder anderen Umweg verbirgt….
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Ob dieser „abgekürzte“ und „kalte“ direkte Weg wirklich zielführender ist, würde ich selbst stark bezweifeln.
Aber er ist schneller zu erreichen, macht erst mal schneller "satt" - wenn er den überhaupt erreicht wird.
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Und das sagt eine, die durchaus sehr direkt sein kann!
Die klar definiert, was sie sich wünscht und welche Rahmenbedingungen gegeben sein sollten, damit es „vermeintlich“ läuft.
Die aber gerne Zeit investiert, wenn dieser Rahmen stimmt und die in letzter Konsequenz dann natürlich doch über den Tellerrand schaut, wenn Mann überzeugt.
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Direkt sein können heißt ja nicht, es immer auch sein zu müssen, immer leben zu müssen.
Ich kann auch sehr direkt sein, aber man wird es bei mir trotzdem eher selten erleben. Weil es für mich oft eher nicht passt.
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Naja….
Vielleicht bin ich im Kern doch einfach hoffnungslos romantisch
Vielleicht schmeckt Dir auch das Schnelle, Direkte nur nicht und Du magst es lieber langsamer, mit Tiefe, Gefühl, Zuwendung, ...
Du bist Da zum Glück nicht allein - auch wenn die Suche vielleicht manchmal diesen Eindruck hinterlassen kann.
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Und zwar habe ich beobachtet, dass stark zielgerichtete Ambitionen, die den Weg des geringsten Widerstands gehen wollen - man möchte schnell Sex, ohne sich groß anzustrengen, und hat wenig bis keinen Bock auf zwischenmenschliche Mühe, nichtmal dann, wenn man "eigentlich" mehr als nur Sex sucht - einen auffallend intensiven Pornokonsum haben.
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Wenn man stark unter "Druck" steht, genauso dann, wenn man eh nicht so gerne in das Gegenüber "investiert", kann der Drang zur schnellen Nummer oder zur sonstigen schnellen Entspannung auch für meinem Empfinden die gerade alles bestimmende oder wesentliche Grundlage für das Handeln sein. Sich dann selbst "einzufangen" oder gar nicht erst in diesen Drang zu rutschen, gelingt meiner Meinung nach nicht jedem Menschen.
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Träge im Sinne von, dass Zwischenmenschlichkeit sehr durchsexualisiert ist (Sex ist Konsum, der Mensch als Sexobjekt wird konsumiert), Mühe wird sich nur bis zu einem gewissen Punkt überhaupt gegeben und ist sehr zielgerichtet auf Sex fokussiert, mangelnde sexuelle Ausdauer, Sex ist eher mechanisch als erotisch.
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Weil das Gegenteil eben Geduld, eigene innere Investition, auch mal Sich-Zurücknehmen erfordert, erscheint es für mich naheliegend, dass da oft genug lieber zur durchsexualisierte Zwischenmenschlichkeit, zum Menschen als Sexobjekt "gegriffen" wird. Ggf. geht da Entspannung vor Erleben.
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Warum sich um einen realen Menschen bemühen, wenn man diesen Kick auch alternativ anders ganz schnell und effizient bekommt?
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Diese Denkweise bzw. Lebensweise vermute ich leider auch bei nicht wenigen Menschen.
Vielleicht tue ich ihnen damit Unrecht, vielleicht nicht. Es sind (teilweise - auch) meine Erfahrungen.
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Aber ich kann nicht umhin, diese Auffälligkeiten über die Jahre bemerkt zu haben, dass ein hoher Pornokonsum - aber auch ein hoher Konsum von Casual Sex - häufig im Zusammenhang mit zwischenmenschlicher, sexueller Faulheit stand. meiner Beobachtung nach deutlich (!) öfter bei Männern, aber das kann auch daran liegen, dass sich meine sexuellen Kontakte mit Frauen in argen Grenzen halten und es einfach gewaltig mehr Männer gibt, die mich mit sexuellem Interesse kontaktieren.
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Ob die betroffenen Menschen es mit der Zeit gar nicht mehr anders kennen, frage ich mich schon.
Vielleicht vermisst "man" gar nichts. Vielleicht will "man" gar nichts anderes. Vielleicht erscheint es ausreichend - und angenehm genug. Vielleicht können andere Menschen mit dein eigenen, zwischenmenschlichen Zielen gar nichts oder eher wenig anfangen.
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Ich vermute daher, dass das Problem des sich "keine Mühe geben wollen" zum Teil daran liegen könnte, dass sowohl die eigene, als auch die Sexualität des Gegenübers primär wie ein Gut konsumiert wird. Und oft wird der Gegenüber auch darüber hinaus lediglich konsumiert. Auch Frauen geben sich häufig keine Mühe, einen Mann zu bezaubern, sehen viele das doch nicht als ihre Aufgabe und wollen stattdessen Konsument seiner Balzbemühungen sein.
Bei manchen Menschen habe ich - gefühlt - schon die innere Kosten-Nutzen-Rechnung bemerkt.
In der Art: Dass ist mir jetzt für das Ziel zu aufwändig.
Dass eine Einlassen auf ein Gegenüber auch immer mal wieder ein zusätzliches Geben, zusätzliches Investieren bedeutet und nicht ein "ich habe gegeben, jetzt reicht es und ich will nun auch das Ergebnis sehen", das verführt wohl - zumindest nach meiner Erfahrung - zu oft dazu, die Sexualität des Gegenübers primär wie ein Gut zu konsumieren.