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Erfahrungen: Weiterkommen durch Sich-Zurücknehmen

*****D97 Mann
472 Beiträge
Einen coolen Kopf sich zu bewahren, ist in vielen Situation hilfreich. Auch nicht mit Anlauf in jede Situation rein zu stürmen. Meine Erfahrung nach, hat es mir in Leben einige Sachen geöffnet und deswegen sehe ich es als wichtig sich auch zurücknehmen zu lassen.

Außerdem macht sowas auch attraktiv. Wenn eine Frau nicht das bekommt was sie will, will sie es um so mehr, weil sie einfach was anderes gewohnt ist. Aber auch im Berufsleben ist es wertvoll, erst eine Stelle anzutreten, wenn man wirklich bereit ist. Erst heute war ich seit langem wieder auf eine Baustelle, ich habe heute viel lernen können, weil ich zugehört habe und nicht gemeint habe, ich könne das besser, wie 3 Jahre zuvor. Ich habe gehört zuzuhören zu können, das reden konnte ich schon immer, nur habe es falsch benutzt. Einfach mal dem Wind zuhören, ohne dagegen zu sprechen *engel*

Neben der Beziehung und dem Berufsleben hat es auch meine Persönlichkeit gestärkt, ich fühle mich dort jetzt einfach wohler. Eine Ausgewogene Waage, in Gleichgewicht mit mir selbst.
*******022 Mann
182 Beiträge
Man kann immer weiter hetzen und versuchen mehr und immer mehr zu machen oder man fokussiert sich und macht dann eine Sache richtig gut. Das klappt aber nur, wenn man über seine Zeit selbst bestimmen kann. Hast du Verpflichtungen wie z.B. Kinder wird das schwierig.

Wenn man reflektiert und plant, was man umsetzen möchte und das dann macht, fühlt es sich auch besser an, als wenn man von einer Sache in die nächste stolpert.
*******ina Frau
11.795 Beiträge
Zitat von *****D97:
. Wenn eine Frau nicht das bekommt was sie will, will sie es um so mehr, weil sie einfach was anderes gewohnt ist.

Gilt sicher für einige Frauen, aber für Viele eben auch nicht. Das kann nämlich sehr kindisch wirken oder gar abturnend sein.
Ich mag es z.B. wenn beide Interesse bekunden. Einseitige Spielchen langweilen mich und hinterher rennen muss ich niemanden.


Aber dein Beispiel mit dem Berufsleben...das ist schon ein Punkt. Aber auch darauf bezogen, dass sich einige (Älter oder einfach höher im Rang) gelegentlich zurücknehmen sollten, um dem Nachwuchs in Branche XY Gelegenheit zu geben, zu glänzen oder einfach eigene Erfahrungen zu machen.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Es ist nicht so, dass ich mich gerne zurücknehme, manchmal aber ist temporäres Zurücknehmen mit Blick auf ein weitreichendes Ziel der bessere Weg.

Ich habe Situationen erlebt, da hat jemand lieber etwas Schönes kaputt gemacht, statt für einen Moment mal Verzicht zu üben. Es gibt Menschen, die sehen nur den Verzicht und verstehen nicht das, was sie längst haben. Es verliert für sie schnell seinen Wert. Aber das sind zumeist Menschen, die ohnehin nicht lange Freude an einer Sache haben.
*****D97 Mann
472 Beiträge
@*******ina um ein Spiel ging es auch nicht, sondern das man sich einfach bewusst zurücknehmen kann. Ich denke Frauen bevorzugen eher ein Mann, der nicht alles vögelt, selbst wenn er könnte. Auch wollte ich nicht auf alle schließen, sondern nur mein Fazit ziehen, was ich im Leben beobachten konnte und das konnte ich sehr gut.

Ein bewusstes auftreten mit Charme, Sympathie in form von Fröhlichkeit gebunden mit Optimismus ist meiner Meinung nach der Schlüssel für ein Ersteindruck. Ich denke bei so ein auftreten hat selbst eine 6/10 eine Chance eine 9/10 für sich zu gewinnen. Auch hier erwähnt, es geht nicht um die Schulnoten, sondern um eine subjektive die ich jetzt mal dreist definiert habe. Damit möchte ich keine Menschen werten, weder positiv noch negativ.
*******ina Frau
11.795 Beiträge
Habe da auch eine Bewertungssystem für Bewertungssysteme: 0/0
Tschuldige, aber wie ich merkst, bin ich weniger zurückhaltend bei sowas. ^^

Tut mir Leid...
Für mich liest sich deine Aussage bzgl. Frauen anders. Aber gut.
*****D97 Mann
472 Beiträge
@*******ina Finde Frauen die ihre Meinung kund tuen, selbst wenn es gegen meine eigene ist, sexy. Also behalt dir das bitte bei. *engel*

Wie in mein Profil beschrieben, manchmal drücke ich mich eben unglücklich aus. Soll keine Entschuldigung sein, ich arbeite fleißig daran *stolzbin*
*******ina Frau
11.795 Beiträge
@*****D97
Oh ha! Und dann machst du dein Seepferdchen gleich im Haifischbecken? *ggg*

Gut, die Tippfehler, die durch Müdigkeit vermehrt auftreten, mahnen mich, mich dann doch für heute mal etwas zurückzunehmen. *happy*
Ist als Frau ja sowieso irgendwie schicklich. Und ich hörte just, dass man durch Zurückhaltung seine Attraktivität steigern kann.

Guter Hinweis: 9/10!
*****D97 Mann
472 Beiträge
@*******ina Was ich mache, mache ich mit Leidenschaft *grins*
Da Frauen nicht mit mir kuscheln wollen, kuschle ich zu not auch mit Haien *engel*

Das ist gewiss nicht deine Müdigkeit, du willst einfach, dass ich mich mit meiner Legasthenie nicht so schlecht fühle. Die Frauen, wie immer sehr einfühlsam und entgegenkommend *liebguck*

Wünsche dir eine traumhafte und erholsame Nacht *engel*
Ich finde Demut klug, im Sinne von: sich auch auf die Sicht Anderer einzulassen und das eigene Streben, die eigene Meinung auch mal anpassen zu können.

Ich vermute bei regelmäßigem Sich-Zurücknehmen allerdings auch eine (möglicherweise unbewusste) Angst vor den Konsequenzen der eigenen mutigen Positionierung, ein Harmoniestreben zulasten der eigenen Wünsche und in dem Philosophieren darüber den Versuch, dieses tendenziell ängstliche Verhalten argumentativ zu rechtfertigen.
*****ssA Frau
2.343 Beiträge
@*******uld
Ich habe lediglich deinen EP gelesen...und finde das Thema komplexer, als es auf den ersten Blick wirkt.
In meinem Leben gibt es zwei "dominante" Seiten.
Die Eine ist die, in der ich gelernt habe, mich nicht über, im Endeffekt (was ich für mich empfinde) unnötige Dinge aufzuregen. Ich bin von Natur aus ein temperamentvoller, gefühlsbetonter Mensch...
Man könnte sagen ich habe mich "zurück genommen". Das ist für mich nicht so richtig passig. Ich habe mit den Jahren gelernt, dies deutlich besser zu dosieren, ist für mich stimmiger.
Und ja, ich bin innerlich sehr viel ausgeglichener, mehr in meiner Mitte.
Die andere Seite sieht völlig gegenteilig aus. Ich bin deutlich aktiver und direkter...wenn nicht sogar lauter geworden, was MEINE Bedürfnisse betrifft. Beruflich, wie auch Privat.
Hier nehme ich mich nicht mehr zurück.
Ich verpasse dadurch viel zu viel.
In manchen Situationen oder Lebensbereichen wäre "Zurückhaltung" für mich mit Aushalten gleich zu setzen und an dem Punkt bin ich mittlerweile tatsächlich raus.
Ich WILL Dinge nicht mehr aushalten MÜSSEN, damit es Anderen gut bzw besser geht...wenn es MIR damit gleichzeitig nicht gut geht.
Das ist immer noch ein Lernprozess...tut mir aber gut.
...und dann gibt es noch, neben der Rücksicht auf mein Kind (die ich ja ganz freiwillig und auch sehr gerne so gewählt habe!) diesen, wenn auch kleinen, Raum zwischen den dominanten Seiten... Zurückhaltung aus Schüchternheit...Zurückhaltung aus Angst (...zu versagen i.d.R).
Hier muss ich noch lernen den richtigen Weg zu finden...

IdS *victory*
***is Mann
1.509 Beiträge
Ab einem bestimmten Alter realisiert man, dass ein "Sich-Zurücknehmen" in den allermeisten Fällen auf einen Total-Verzicht hinausläuft. Man für ein zukünftiges, vermeintlich besseres, lohnenderes Ziel auf den Genuß, die Spontanität und die Befriedigung des Augenblicks verzichtet.

Ich schätze mich selbst als reflektierter Mensch ein und habe festgestellt, dass das Leben viel erfüllender ist, wenn man es einfach lebt. Und nicht aus allem eine philosophische Kernfrage macht.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Themenersteller 
Ich bedanke ich mich wieder für die vielen, nachdenkenswerten und interessanten Beiträge.
An meinem EP in diesem Thread ist mir fast am Schluss ein verdrehter Satz aufgefallen, den ich hier (weil geschrieben ist eben geschrieben) noch korrigieren will: (Ich hoffe ja, dass der Fehler nicht nur von mir bemerkt wurde.)
Es geht um:
"Mir kommt es inzwischen sogar so vor, dass ich ohne das Sich-Zurücknehmen bestimmte Ziele überhaupt erst erreichen kann."
Richtig muss der Satz aber lauten:
Mir kommt es inzwischen sogar so vor, dass ich ohne das Sich-Zurücknehmen bestimmte Ziele überhaupt nicht erreichen kann. (Korrektur ist unterstrichen.)

Nun zu verschiedenen Beiträgen - und meinen Gedanken dazu:

Zitat von ****ody:
...
Ich habe Situationen erlebt, da hat jemand lieber etwas Schönes kaputt gemacht, statt für einen Moment mal Verzicht zu üben. Es gibt Menschen, die sehen nur den Verzicht und verstehen nicht das, was sie längst haben. Es verliert für sie schnell seinen Wert. Aber das sind zumeist Menschen, die ohnehin nicht lange Freude an einer Sache haben.
Hier kann ich Dir aus vollem Herzen zustimmen. Vieles, was sie haben, sehen viele Menschen (meiner Meinung nach) leider nicht und verbuchen diese Möglichkeiten recht schnell und Selbstverständlichkeiten.
Das nächste Ziel lockt, man will nichts - oder nicht so viel verpassen und das Bisherige hat vielleicht gefühlt zu sehr seinen Reiz verloren. (Das manche vermeintlichen Selbstverständlichkeiten gar keine Selbstverständlichkeiten sind, wird leider gerne vergessen.)
Dazu fällt mir ein Spruch ein, den ich in einem Profil auf einer anderen Plattform stehen habe:
"Wenn der Mensch das Mögliche erreicht hat, versucht er das Unmögliche."
(Selbstironisch habe ich noch dazu geschrieben: "Dann versuche ich es mal.")
Ab und zu ein Sich-Besinnen, ein Sich-Freimachen, ein Zu-sich-selbst-kommen zu leben, kann meiner Meinung nach schon hilfreich für diejenigen Menschen sein, bei denen das bisher eher ausgeblieben ist.
Das Gegebene zu würdigen, zu schätzen auch zu bewahren kommt mir - gefühlt - bei Anderen zu kurz.
(Ich werde da auch nicht fehlerfrei sein.)

Zitat von ****Tat:
Ich finde Demut klug, im Sinne von: sich auch auf die Sicht Anderer einzulassen und das eigene Streben, die eigene Meinung auch mal anpassen zu können.
...
Ebenfalls meine Zustimmung:
Ab und zu bedenken, dass wir selber gar nicht in allen Dingen besonders gut sein können und alles im Blick haben können, sehe ich auch als hilfreich an.
Man macht sich ja deswegen nicht klein. Man hebt aber dafür weniger schnell ab.
Zitat von ****Tat:
...
Ich vermute bei regelmäßigem Sich-Zurücknehmen allerdings auch eine (möglicherweise unbewusste) Angst vor den Konsequenzen der eigenen mutigen Positionierung, ein Harmoniestreben zulasten der eigenen Wünsche und in dem Philosophieren darüber den Versuch, dieses tendenziell ängstliche Verhalten argumentativ zu rechtfertigen.
Das hatte ich weiter oben auch - teils - beschrieben:
Ein Zurücknehmen aus Prinzip schwächt die eigene Basis. Eine Dauerlösung ist sozusagen eine Über-Medikation - und die Dosis macht ja oft das Gift.

Was für Außenstehende dabei schwierig sein kann, ist dass auch manche konsequente Vorgehensweise / Lebensweise wie ein Dauer-Verzicht aussehen kann. Sie sehen und wissen ja nichts - oder zu wenig von Gründen.

Wenn das Zurücknehmen nicht als Mittel (also als "Werkzeug") eingesetzt wird, sondern als (eventuell) willkommene Ausrede, passiert das, was das Zurücknehmen nicht nur unproduktiv, sondern (eventuell) auch destruktiv macht: Man findet damit nicht mehr zu sich, seinen Möglichkeiten, seinen Fehler-Ursachen, sein Ablenkungen usw. - sondern man rennt dann vor ihnen weg - oder versteckt sich vor ihnen. Das besonders schwierige und manchmal fast schon perfide daran ist, dass da meiner Meinung nach Feinheiten den Unterschied als solchen machen können. (Dass das dann nach außen hin erst recht missverstanden werden kann, ist deshalb für mich mehr als einleuchtend.)

Für manche Ziele braucht man - meiner Meinung nach - eben auch eine langanhaltende, möglichst entspannte Geduld. (Wenn man mir hier eventuell nicht folgen kann, dann kann ich das gut verstehen.)
Nicht alles, was lange dauert, ist (selbst) ein Sich-Aufgegeben haben.
Ab und zu seine Vorgehensweisen zu überdenken, zu hinterfragen und auch auf Kritik zu hören, ist dabei sicherlich wichtig.

Zitat von ****na:
@*******uld
Ich habe lediglich deinen EP gelesen...und finde das Thema komplexer, als es auf den ersten Blick wirkt.
...
Dass Thema ist meiner Meinung nach auch sehr komplex.
Deshalb hoffe ich dass der von mir dabei gewählte "Ausschnitt" nicht schon selber zu komplex geworden ist. Manche Verbindungen in lebensphilosophische Bereiche lasse ich hier bewusst weg.
Zitat von ****na:
...Die Eine ist die, in der ich gelernt habe, mich nicht über, im Endeffekt (was ich für mich empfinde) unnötige Dinge aufzuregen.
...
Ich habe mit den Jahren gelernt, dies deutlich besser zu dosieren, ist für mich stimmiger.
...
Ja, wenn man das für einen wichtige von dem Unwichtigen unterscheidet / unterscheiden kann, dann kann auch hier eine Zurücknahme bei dem Unwichtigen eine Hilfe sein. Seinen ganz eigenen Weg dabei zu finden, hilft dabei, mit seiner Kraft / seinen Möglichkeiten dann auch viel zu erreichen.
Zitat von ****na:
...
Die andere Seite sieht völlig gegenteilig aus. Ich bin deutlich aktiver und direkter...wenn nicht sogar lauter geworden, was MEINE Bedürfnisse betrifft. Beruflich, wie auch Privat.
Hier nehme ich mich nicht mehr zurück.
Ich verpasse dadurch viel zu viel.
...
Das setzt voraus, zu sich gefunden zu haben, seine inneren und nicht (von anderen / von außen) eingeredeten Ziele zu kennen, die Ziele als für sich wesentlich zu erkennen.
Dort ist es für mich mit dem Zurücknehmen, der Zurückhaltung auch vorbei.
Dort bin ich dann nicht egoistisch - aber bestimmt und fest im Handeln. Die Einordnung als für mich Wesentlich ist der entscheidende Punkt dabei. Andere bei der Verfolgung meiner für mich wesentlichen Ziele nicht zu "überfahren", bleibt für mich dann ja üblicherweise immer noch im Bereich des Möglichen.
Zitat von ****na:
...
Ich WILL Dinge nicht mehr aushalten MÜSSEN, damit es Anderen gut bzw besser geht...wenn es MIR damit gleichzeitig nicht gut geht.
...
Hier nehme ich eine Abwägung vor und diese will ich mir auch behalten:
Ich nehme mich auch schon mal dann zurück, wenn es zu meinem Nachteil ist - aber mich nicht wesentlich einschränkt. Das mache ich dann eventuell sogar freiwillig - ohne dass ich es müsste, ohne dass es einen (äußeren) Zwang gibt.
Ich treffe da eine Abwägung, was einerseits meine Zurücknahme (oder deren Unterlassen) für mich bedeutet / zur Folge hat und andererseits, was diese Verhaltensweise für den/die Anderen bedeutet / zur Folge hat. Freiwillig in eine (oft von außen herangetragene) "Zwangsjacke" stecken lasse ich mich allerdings auch nicht. Die freiwillige Zurücknahme muss es mir für das Gegenüber schon wert - und auch stimmig sein.
Zitat von ****na:
...
Hier muss ich noch lernen den richtigen Weg zu finden...
...
Ich gehe davon aus, dass wir das alle immer wieder tun sollten: Nach dem richtigen Weg zu sehen / zu suchen.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***is:
Ab einem bestimmten Alter realisiert man, dass ein "Sich-Zurücknehmen" in den allermeisten Fällen auf einen Total-Verzicht hinausläuft. Man für ein zukünftiges, vermeintlich besseres, lohnenderes Ziel auf den Genuß, die Spontanität und die Befriedigung des Augenblicks verzichtet.
Ich schätze mich selbst als reflektierter Mensch ein und habe festgestellt, dass das Leben viel erfüllender ist, wenn man es einfach lebt. Und nicht aus allem eine philosophische Kernfrage macht.
Ich will meine Meinung nicht über Deine stellen und gebe zu, mich dabei durchaus auch gehörig verrennen zu können.

Mein Eindruck ist aber, dass eben nicht in den allermeisten Fällen ein "Sich-Zurücknehmen" auf einen Total-Verzicht hinaus läuft. Es ist für mich auch wichtig, ziemlich genau zu unterscheiden, wann und wo das "Sich-Zurücknehmen" passiert.
(Das geht meiner Meinung nach oft auch ohne den Umweg über philosophische Kernfragen.
Ein "Sich-Zurücknehmen" ist auch nicht immer ein totales "Sich-Zurücknehmen", sondern manchmal nur ein teilweises.)

Ich lasse also unsere Ansichten einfach mal nebeneinander stehen - und bedanke mich auch für diesen Blickwinkel.

Allgemeiner Nachtrag:
Das Wesentliche von dem (eher) Unwesentlichen für sich zu unterscheiden, sehe ich als wichtiger an, als das Zurücknehmen. Weil sich für mich das Zurücknehmen aus dem Unterscheiden und Erkennen ergibt - dort wo es passt.
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
Ich habe mich viel zu lange für andere eingeschränkt. Habe nur für die Familie und Arbeit gelebt. Wenn man mich mal gefragt hat was ich in meiner freizeit mache/Hobbys? Welche Freizeit? Hobbys? Was ist das? Ich hatte gar kein eigenes Leben mehr.

Bin froh, dass ich es geändert habe. Ich fand wieder ins Leben, mit meinem ganz Eigenen ICH, wieder zurück. Ich nehme mir meine Zeit mittlerweile, trotzdem ich weiterhin für andere da bin, allerdings in abgeschwächter Form. Schließlich will ich noch etwas von meinem leben haben, so lange es möglich ist. Ich bin nicht geboren worden um nur für andere zu leben! Und keiner kann mein Leben leben, also warum sollte ich es wegwerfen *gruebel* Jetzt hat mein 2. Leben (so zu sagen) angefangen und mir geht es sehr viel besser *top2* Sehe Vieles mit ganz anderen Augen.
Für mich erschließt sich manches nicht wirklich, weil man (ich) mich doch bewusst für einiges entschieden habe, oder auch nicht.

Wenn ich mich für eine Familie und vielleicht auch eine Karriere entschieden hätte, dann käme ich nicht auf die Idee, dass im Nachhinein zu bemängeln. Es ist doch klar, dass einige Dinge hinten runter fallen, ich mich für andere vielleicht an der einen oder anderen Stelle zurück nehme, denn ich habe mich bewusst dafür entschieden.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Ich habe auch sehr lange Familie, Ehefrau und Kinder an die erste Stelle gesetzt, vielleicht mehr an die erste Stelle setzen müssen als die meisten Männer.

Aber das war immer ich, mein Leben war nicht fremdbestimmt, ganz klar meine Entscheidung, Zusammenleben, Heiraten, Familiegründen. Ich habe gewusst, dass es auch hart werden kann und es kam sogar viel härter, als gedacht. Doch ich habe meine Entscheidung gelebt und auch viel Glück darin empfunden. Liebe. Und so ließ sich das auch gut "ertragen", nachts vollgepullerte Betten abzuziehen, statt willige Subs in wollüstigen "Sessions" tropfnass zu machen.

Das steht mir jetzt zu, ab hier kein Verzicht mehr, nur noch "Ich", alles, wonach mir der Sinn steht, ich hole mir mein Glück, nur noch Spaß und gute Laune?! Wessen Leben wurde denn vorher gelebt?
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Nur was für den einen die Erleuchtung /Erfüllung brachte , muss doch nicht gleichermaßen für alle gelten.

Es ist nur eine Möglichkeit zu leben, glücklich zu werden.

Wie wohl einige Frauen auch, habe ich sehr viel zurückgesteckt im Leben.

Bei Krankheiten , für die Familie ,den Mann, die Kinder.
Nun bin ich mal dran!

Und auf Joy bezogen:
Alle Kontakte, die zu Dates führten, habe ich begonnen.

Daran etwas zu ändern, käme mir dumm vor.

@*******eyn
Ich Bemängel das keineswegs, jedes Zurücknehmen habe ich bewusst gewählt.

Aber darum kann ich nun auch ganz bewusst darauf verzichten.
KONTRA These

"Bescheidenheit ist eine Zier,
doch weiter kommt man ohne ihr"

"Wer wagt gewinnt"

"Frechheit siegt!"

...


PRO These

"Reden ist Silber; Schweigen ist Gold"

"In der Ruhe liegt die Kraft!"





In der deutschsprachige Welt gibt es zwar Bonmots zu Pro/Kontra der These.

Aber für das "Weiterkommen" scheint unser literarisches Erbe eindeutige Vorteile zu sehen für diejenigen, die ein AKTIVERES Momentum in der Lage sind von der Leine zu lassen.
*hund*

Tja ihr Phlegmatiker:
Pech gehabt!
***dir die rosinen vom virtuellen kuchen klau***

Ach so! ... bin ja selbst Phlegman...tiker.
...und Rosinen mag ich sowieso nicht!!
*******ina Frau
11.795 Beiträge
Ich kann verstehen, warum Viele hier das 'Zurücknehmen' vorrangig mit Familie verbinden.
Jedoch liest sich das eher wie 'Verzicht' oder wird irgendwie synonym verwendet.
"Ich habe verzichtet für Familie/Mann/Job..."

Doch gegenüber diesem Verzicht steht doch auch ein Gewinn. Das Glück Kinder aufwachsen zu sehen, macht den Verzicht wett, lange auszuschlafen oder Abends spontan ausgehen zu können. Nur mal so als Gedankengang...also weniger Verzicht als eher eine Verlagerung der eigenen Bedürfnisse für das Wohl der Familie. Und in einer Familie, muss jeder sich doch etwas zurücknehmen.

Deswegen trifft es nicht ganz das Wort 'Zurücknehmen' meiner Meinung nach. Und ein weiterer Gedankengang dazu ist, dass ich durch bewusstest 'Zurücknehmen' auch Entlastung für mich selbst schaffen kann. Zum Beispiel, wenn man lernt Verantwortung auch mal abzugeben. Ich nehme mich aus einem aktiven Prozess raus (vllt auch nur teilweise). Und das kann eben auch privat schwer sein.

Um jetzt den Bogen zu schlagen: Vllt sollte man sich mehr zurücknehmen, um später nicht das Gefühl zu haben, ich habe verzichtet. Denn häufig KÖNNEN manche die Verantwortung (z.B. innerhalb einer Familie, im Haushalt etc.) von sich aus nicht abgeben und fühlen sich hinterher, als hätten sie alles allein stämmen müssen.
******001 Frau
1.917 Beiträge
Interessante Fragestellung,
ich lasse mal die Kindererziehung bei Seite, dort muss man sich zwangsläufig zurück nehmen, was mich zu Migränen getrieben hat.

Ich meine jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse, eigene Art, die auszuleben. Ohne gegenseitige Rücksichtnahme gäbe keine Gesellschaft. Aber bleiben wir doch bei unserem JClub.
Bin sehr klar in meinen Ansichten und Forderungen. Mein gesuchter Partner ist recht klar definiert. Bei einer Party treffe ich einen Mann, der nicht dazu passt, aber starke Anziehung hat. Ich weiß, es wird nicht gehen und doch nehme mich zurück und gebe ihm eine Chance.
Kurz gefasst: 2 Trennungen und viele verlorene Nerven später- habe mich doch getrennt. Nie wieder!! Egal wie gut Sex auch sein kann- Ich sehe mir jeden Tag in die Augen und Loyalität zu eigener Person steht an erster Stelle.
*******iker Mann
183 Beiträge
Wow, was für ein lebhafter thread, klasse !
Vielen Dank @*******uld und allen Teilnehmern.

Auch ich bin mit viel Selbsteinschränkung aufgewachsen und habe (zu) lange so gelebt.
Als Kind in der Familienumgebung, in der Schule, später dann im Job, in Partnerschaften, in der eigenen Familie mit Kindern, ...
Vorherrschend war der äußere – und dann auch der Selbstanspruch: „ ...stell Dich nicht so an, ist doch nicht so schlimm hier mal zurückzustecken...“
Hier. Mal. - ja.
Aber daraus wurde auch ein „fast überall“ und „häufig“.

Auf die Gefahr hin, vieles zu wiederholen, was hier schon geschrieben wurde (und wenn, dann zur Zustimmung und Bestätigung):
Selbstbeschränkung bewegt sich zwischen 0 und 100 %.
Extreme (an beiden Enden der Skala) gehen mit höchster Wahrscheinlichkeit zumindest mittel-, auf jeden Fall langfristig irgendwann in die Hose.

Letztlich ist für's eigene Seelenheil wichtig, seinen eigenen Idealbereich zu finden.
Dafür muß man sich aber darüber klar werden/sein, welche eigenen Ansprüche man überhaupt hat und welche Priorität diese für einen selber besitzen.
Für mich war der Schlüssel zur nachhaltigen Änderung vieler unbefriedigender Lebensituationen letztlich ein (zunächst ungewohnter) Angang zur gezielten Bewußtseinsfindung: was tut mir eigentlich wirklich gut und was nicht? Woran liegt mir wirklich etwas und woran nicht? → was sind meine Bedürfnisse?? Wo sind meine Grenzen bei Einschränkungen ??

Und dann konnte ich endlich mal qualifiziert anfangen, dies meinem Umfeld mitzuteilen, denn eigene Bedürfnisse sind erstmal legitim.
Wie sie ins jeweilige Umfeld passen, ist dann von vielen Dingen abhängig. Man kann dazu schon bei Kant und Hegel nachschlagen (→ „Die Freiheit des Einzelnen...), die Philosophie bietet da eine große Breite und Tiefe.

Nach einigen Jahrzehnten zum Teil heftiger Selbsteinschränkung habe ich für mich einen Weg – und vor Allem auch eine Haltung - gefunden, die mich seelisch entscheidend zufriedener macht als alles zuvor.
Ich nehme mich immer noch gelegentlich etwas zurück, um damit viel Anderes zu gewinnen. Das ist auch kein Opportunismus, sondern ganz einfach Sozialverträglichkeit.
Aber ich weiß jetzt sehr gut, wo meine Schmerzgrenzen liegen. Und wo es sich lohnt, für meine Ansprüche auch gegen Widerstände anzugehen.
Und wo ich Dinge/Beziehungen/Ansprüche auch mal aufgeben muß.
Das kann manchmal sehr, sehr weh tun (Herz gegen Seele), hat aber seitdem bei mir IMMER zu neuen Konstellationen geführt, die mich in Summe viel zufriedener gemacht haben als die Situation vorher.

Das Ganze nennt man wohl „Leben“.
Dafür wünsche ich auch allen Mitlesenden hier das Allerbeste *blume*.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Sozialverträglichkeit? Wie altmodisch. Aber ich schwöre, da kommen wir wieder hin. Ansonsten wird es einsam.
Ich halte die Fähigkeit, sich zurücknehmen zu können um ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder um die Verbindung zu einem wichtigen Menschen nicht zu gefährden, für ein Zeichen von Reife. Dementsprechend halte ich Menschen, die das nicht können oder wollen, für unreif und infantil.

(Das Mädchen)
****an Mann
102 Beiträge
Mh, bei meiner „Reise“ habe ich festgestellt, dass es mir und meinem Umfeld am besten geht, wenn ich so genau wie möglich nach meinen eigenen Bedürfnissen handle oder und mich verhalte. Nur so spiele ich in der Mannschaft, in die ich auch gehöre. Nur so ergibt sich ein, nennen wir es mal Lebensraum, in dem ich sein will … usw.
Ich verhalte mich demnach „angemessen“ jedoch nicht gegen mich oder das was ich brauche. Soll heißen das ich dafür Sorge trage das es mir gut geht in einem entsprechenden Rahmen.
Das führt mich dazu, dass ich loslassen kann, ich tue die Dinge für mich, und nach meiner Meinung tuen wir das alle, gleich wie sehr es auch den Anschein haben mag, das ich nur für Andere handle, mich aufopfere für wen oder was auch immer. Wenn es nicht von Dir kommt, also meinem eigenen Bedürfnis entspricht, ist es vermutlich eine Strategie. Das kann ich keinem Empfehlen, die daraus resultierende Erwartung wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllen, was nur zur Enttäuschung führt.

Dabei spielen auch Prinzipien eine Rolle, Character oder Emotionen etc. Aufgrund dessen entsteht dann das Verhalten.
Emotionen sind dabei für mich wichtig, denn ihr Ursprung liegt in uns und das „Außen“ ist wenn überhaupt nur ein Trigger. Der Ursprung führt mich zu einem Verstehen meiner selbst. Seitdem ich das praktiziere und es bedarf einiger Zeit, geht es mir weitaus besser. Jedoch, und auch das gehört dazu, habe ich erst sehr spät gemerkt, dass es mir nicht gut geht, ich hielt die meisten Dinge das Verhalten etc. für normal. Heute sehe ich es häufig als amüsant, bis zu grotesk. Zum Teil macht es mich auch traurig, wie man miteinander umgeht und zu weilen ist es abstoßend aber auch beängstigend.
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