Erfahrungen: Weiterkommen durch Sich-Zurücknehmen
Mich interessiert, wie eure Einstellungen, euer Erfahrungen eure Erlebnisse usw. damit sind, sich selber freiwillig zurück zu nehmen, sich ggf. auch selbst einzuschränken - weil man es für passend, für besser oder langfristiger gedacht ansieht, oder weil man das als notwendiges Entgegenkommen ansieht - und dergleichen.Für mich steht außerhalb der Diskussion, dass sich jeder in entsprechenden Situationen mal zurücknehme sollte und das dies doch zu oft - leider - nicht passiert.
Situationen, in denen eine eigene Zurücknahme - eigentlich - zu erwarten wäre, will ich hier außen vor lassen.
Meine Erfahrungen hierzu:
Dadurch, dass ich in früheren Jahren teilweise gezwungen war, mich einzuschränken oder nur Möglichkeiten gesehen habe, die mir zuwider waren, habe ich diese Zeit genutzt, mich zu fragen, hinter welchen Zielen ich überhaupt her bin. Was mir diese Ziele geben, wo sie mich weiterbringen.
Dies sehe ich sowohl im Bereich Beziehungen wie im Leben allgemein. (Deshalb ist es für mich auch kein reines Beziehungsthema.)
Vielleicht war das auch manchmal ein Grübeln oder nahe dran.
Das Ganze hat allerdings auch etwas mit mir gemacht.
Ebenso wie es mit mir etwas gemacht hat, zu erleben, dass manche scheinbaren Selbstverständlichkeiten, die man auch selber genießt, keine Selbstverständlichkeiten sind.
Hingen für mich sozusagen früher "einige Trauben zu hoch", will ich sie nun - trotz Erreichbarkeit - gar nicht mehr oder nur nachrangig.
Dies könnte wie ein Trotz aussehen - im Sinne von "nun will ich diese Trauben auch nicht mehr".
Ich sehe da aber mehr, ich sehe da auch etwas anderes:
Durch das Sich-klar-werden, was mir wichtig ist, was ich unbedingt will, was ich weiterhin nicht aufgeben will - und was eben nicht dazu zählt, konnte ich loslassen, konnte ich mich "freier" machen, kann ich genießen und auf mich zukommen-lassen, ohne selbst aktiv darauf zu zielen, dem Ziel hinterher zu rennen. Ich kann meine "Ressourcen" auf das mir Wichtige konzentrieren, verzettle mich nicht oder weniger in Nebensächlichkeiten, habe den Antrieb, auch einfach mal - gelegentlich - zu geben ohne etwas direkt dafür zu erhalten.
Mir kommt es inzwischen sogar so vor, dass ich ohne das Sich-Zurücknehmen bestimmte Ziele überhaupt erst erreichen kann. Ein Sich-Zurücknehmen bei dem eigenen Agieren in Bezug auf mögliche Kontakte zählt für mich dazu. Weniger "zielgerichtet" ergibt mehr "Offensein" für das Mögliche.
Wie geht es euch dabei?