Ich kenne viele, die sich geradezu in ihrem Pessimismus sulen.
Man könnte den Eindruck bekommen, dass sie gar nicht wollen, dass ihnen was Positives widerfährt.
So empfinden wir das auch.
„Wir“ sind in der modernen Kommunikation einfach zu viele, zu schnell und zu komplex geworden.
Die „Randbereiche“, die „Opfergruppen“, die Polarisierungen dominieren die Aufmerksamkeit.
„Minderheiten“ - echte oder gefühlte, werden besonders geschützt und beachtet.
Ob das nun im gesellschaftlichen, im politischen, im gesundheitlichen oder sexuellen Kontext ist - egal. Hauptsache, ich kann mich einer „Minderheit“ zuordnen. Am besten natürlich noch, wenn diese ausgegrenzt, gemobbt oder diskriminiert wird.
Die wesentliche Leitung in unserer Gesellschaft wird durch Ängste und nicht wirklich greifbare Negativ-Szenarien bestimmt.
(KlimaKRISE!!! Beispielsweise. Da wird ausschließlich KRISE betont. Dass eine Erderwärmung auch sehr viele positive Aspekte haben kann, wird negiert und ausgeklammert. Alleine das Negative steht im Fokus und soll die Menschen zu einem bestimmten, gewollten Verhalten bewegen)
Letztlich geht es um Macht. Auch gegenüber den Mitmenschen im engen, sozialen Umfeld.
Und da hat eben die „Negativ-Drohung“ sehr viel mehr Einfluss in der heutigen Zeit als eine positive Zukunftsperspektive. Also macht man halt mal mit.
Wir haben da schon manchmal den Eindruck, dass das auch an der demographischen Überalterung unserer Gesellschaft hängt.
Die jüngeren Menschen, die mutig, neugierig, zuversichtlich und offen für die kommenden Abenteuer des Lebens sind, sind einfach in der geborenen Minderheit.
Wir möchten das weder den „Älteren“ noch den Randgruppen oder Opfer-Minderheiten vorwerfen. Für uns ist das keine Frage von „Schuld“. Es sind einfach Reaktionen auf eine Zeit, in der eher das negative Verharren, Befürchten, Warnen und Schüren von Ängsten den Erfolg bringt und weniger eine positive Aufbruchstimmung.
Dabei ging es uns als Menschheit noch nie so gut wie heute:
Trotz aller schlimmen Meldungen, hatten wir weltweit noch nie so wenig Kriege und Konflikte wie heute, noch nie so wenig Kriminalität und gemordete Menschen, noch nie so wenig Säuglingssterblichkeit, noch nie so wenig Menschen die täglich verhungert sind und noch nie eine so hohe - und rasant stetig steigende - Lebenserwartung für alle. Weltweit. Trotz Klimaveränderungen und aktueller kriegerischer Konflikte.
Aber vielleicht ist genau da der Punkt: Positiv und Negativ sind immer zwei entgegengesetzte Pole. Sie bedingen sich gegenseitig, wir können sie nicht absolut spüren, sondern immer nur im Abstand zueinander. Und wenn’s uns gerade halbwegs objektiv der Mehrheit „zu gut“ geht, dann muss eben wieder ein „Abstand“ her.
Im Alltag ist es ja genauso:
Nur wer arbeitet, kann sich auf den Feierabend freuen. Denn wer den Tag über nicht schuften geht, der hat Abends auch keinen. Also auch nix Positives zum drüber freuen.
Tom & Zarah
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