Fellatio superlativo
Fluch und Segen der Neuzeit ..... Hallelujah !
Da sind wir nun im Jahre 2010, jeder auf seinem Sockel der hohen Ansprüche und wer sich zuerst bewegt hat verloren? Möchte man fast meinen, wenn man das alles so liest und da nehme ich mich selbstverständlich NICHT aus.
Das Bessere ist der Feind des Guten und DAS ist eines der Probleme der Neuzeit.
Jeder Standpunkt hat partiell seine Berechtigung, aber es tut eben auch nachhaltig gut über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Entwicklungsgeschichtlich haben die Männer immer das Sagen gehabt (offiziell) und sich ihren Teil einfach genommen. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, allerdings haben die Frauen es bislang eben nicht besser gemacht, sondern teilweise einfach die arschige Nummer der Männer imitiert mittlerweile. Dabei sind viele Qualitäten verloren gegangen bzw. erst garnicht mehr erlernt worden.
Bereits im alten Persien haben die Königshäuser ihre Töchter unmittelbar vor der Vermählung zu den Konkubienen geschickt, damit die Hochzeitsnacht kein Desaster wird. Die jungen Prinzessinnen waren unerfahren, woher sollten sie es auch wissen?
In der Neuzeit kann Erziehung und Rollenverhalten aber keine Ausrede mehr sein. Kunst kommt sehr wohl eben AUCH, nicht nur, aber eben AUCH von Können in wesentlichen Teilen und viel davon KANN man LERNEN.
Männer sind in den letzten 20 Jahren massiv auf die Reise geschickt worden zum G-Punkt oder klitoralen Orgasmus, etc. pp, das war sicher auch grundsätzlich richtig, genauso wie neue, andere, bessere Kommunikationsmodelle.
Nur hat die Gegenbewegung eben nicht im gleichem Masse stattgefunden. Frauen erwarten die natürliche Interpretation ihrer indirekten Rede, wollen oder können selber aber kaum direkte Rede oder kommen mit dem Echo nicht zurecht.
Frauen erwarten deutlich andere, bessere Liebhaberqualitäten, und das zu Recht, aber kommen selber mit Kritik, egal wie "zärtlich" formuliert selten (ich sage nicht nie) zurecht.
Eine Frau kann mir was vorspielen beim Sex, wenn ich unaufmerksam bin, welchen Sinn auch immer das hat, DAS kann ich als Mann nicht.
Wenn sie sich an meinem Schwanz, wie auch immer, zu schaffen macht und der wird wieder kleiner, dann war DAS offensichtlich nicht das Richtige. Aber Plan B gibts dann eher sehr selten, eher kommen so Sätze wie: "du findest mich nicht erotisch" (so ein Quark, diese Jammerei sollte ich mir als Mann mal an der Stelle erlauben.)
Daher machen Ratgeberbücher und Tips wie der "perfekte Blowjob" bedingt auch Sinn, obwohl NIEMAND perfekt ist, aber es geht darum mal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Sätze in Frauenprofilen wie: " Ein guter Liebhaber ist nicht der, der jede Nacht eine andere Frau ins Bett bekommt, sondern immer wieder die Selbe" sind ewig gestrig, weil sie 2 wesentliche Dinge nicht berücksichtigen.
1) wie ist er denn ein guter Liebhaber geworden? Naturtalente sind selten in allen Lebensbereichen, das weiss jeder. Also hat er geübt und ausprobiert und es zu einer Kunst verfeinert. (mal abgesehen davon, daß sie mit diesem Spruch in Kauf nimmt, daß er VOR ihr geübt hat mit anderen Frauen, dann vielleicht nicht so toll war, sie aber ein fertiges, sehr gutes Endprodukt für SICH selber möchte, was auch nur eine Form von Egoismus ist.)
2) dieser gute Liebhaber hat auch eine gute Liebhaberin verdient, sonst ist es doch wieder Geschichte anders herum und das ist ja nun wahrlich nicht besser als die Männer
Ich gebe zu, daß ich selber auch ungern Ansagen mache, kleine Korrekturen ja, aber ich bin mir jetzt zu alt und weit um auszubilden, das Grundsatzniveau muss stimmen und dafür kann eben AUCH die Frau etwas tun.
Das Prinzip heisst NICHT Perfektion, sondern die Fähigkeit den Körper seines (Sexual-)Partners zu lesen oder lesen zu lernen.
Auch Männer haben keine andere Wahl als try&error und bei aller berechtigten Kritik an ihnen, würde ich mir mehr selbstkritische, reflektierte Frauen wünschen, sonst werden wir die alten Muster bis in die Unendlichkeit fortschreiben und uns nur als "Opfer" unserer Kultur, Erziehung und Hormonsteuerung begreifen.
Hugh !