„Nochmals rekapituliert: Du hast zwei Kinder in die Beziehung eingebracht und ihr habt noch eines gemeinsam gemacht. Vermutlich habt ihr euch aufeinander eingelassen, als er ca. 24 oder 25 war. Du bezeichnest dich als sehr eifersüchtig und hast sein Handy studiert (mutmaßlich Chats u.ä.). Erlaubt hast du dir das, weil er es nicht explizit verboten hat. Du hast dabei festgestellt, dass er Kontakt mit anderen Frauen hat und wolltest eine Rechtfertigung von ihm, die er dir nicht gegeben hat. Er masturbiert, schaut sich Pornos an und Bikinibilder von Teenagern. Du konstatierst, dass dein Vertrauen zerstört ist.
Soweit korrekt?
Du lässt offen, warum konkret dein Vertrauen zerstört wurde und was du im Rahmen deiner Handyanalyse konkret gefunden hat. Mir ist nicht wirklich verständlich, weshalb meine Frau zu mir kein Vertrauen mehr haben sollte, wenn ich mir Pornos ansehe, masturbiere oder Kontakt zu früheren Freundinnen oder anderen Frauen haben sollte.
Du lässt auch offen, worauf du genau eifersüchtig bist. Ich unterstelle dabei, dass du einen konkreten Grund benennen kannst und nicht fantasie- und impulsgetrieben chronisch eifersüchtig bist. Also nichts in der Richtung, dass es dich verletzt, dass er ein Bild anschaut. Was verletzt dich denn konkret?
Ich frage mich nun, wie ich das alles aus seinem Blickwinkel wahrnehmen würde. Meine Sicht ist eher anderes herum als deine. Dadurch, dass meine Frau mein Handy bzw. meine Kommunikation mit anderen kontrolliert, verletzt sie meine Privatsphäre. Konkret: In meiner Beziehung kommt so etwas nicht in Frage und meine Frau würde mich raus werfen, wenn ich das bei ihr tun würde; und ich sie. Ich würde mich sofort fragen, ob meine Frau auf einmal einen Kontrollwahn entwickelt hat. Ich hätte schlagartig kein Vertrauen mehr zu ihr und würde befürchten, dass sie mich womöglich bei einer weiteren Eskalation des womöglich nun vorhandenen Kontrollwahns stalken würde. Zeigt sie Eifersucht, weil ich mit jemand anderem kommuniziere, dann frage ich mich und sie, ob sie mich als Sache oder als Mensch liebt. Betrachtet sie mich als ihren Besitz? Steht sie mir wohlwollend gegenüber? Oder will sie nur kontrollieren, mit wem ich außerhalb unserer Beziehung weitere Beziehungen (egal welcher Art) pflege?
Wenn mich dann noch meine Frau nach einer Rechtfertigung dafür fragt, dass ich mich (worüber auch immer) mit anderen austausche oder warum ich mir irgendwelche Filme oder Bilder reinziehe, würde bei mir die Sicherung raus fliegen und ich würde vermutlich sofort gehen. Denn meine Wahrnehmung wäre, dass mir nun meine Frau vorschreiben will, was ich mit wem tun darf und was nicht. Aber ich bestimme über meine Grenzen, niemand anderes. Ich bestimme darüber, wie ich lebe, nicht meine Frau. Ich fühle, mir kann niemand vorschreiben, wie ich zu fühlen habe.
Er wollte sich mit Ex-Freundinnen oder anderen Frauen treffen. Ich mache das andauernd. Na und? Ich treffe mich auch andauernd mit Männern. Na und? Ich will damit sagen: Mir ist nicht klar, welches Problem du damit hast. Er trifft sich. Er trinkt Kaffee. Er redet. Er spielt mit ihnen Fußball. Er hat Sex mit ihnen. Und er ist ein liebevoller Vater und Ersatzvater, wie ich hoffe, er kommt seinen familiären Pflichten nach, soweit er dazu ein "commitment" abgegeben hat, nehme ich an.
Über die Sexualität deines Mannes weiß ich nichts und du schreibst nichts darüber. Womöglich ist er eher Autoerotiker und Voyeur, der auf die Bilder junger Frauen steht. Vielleicht hat er einen Bikinifetisch und ist sich dessen selber nicht bewusst. Das ist sicher ein Thema, über das ihr reden solltet. Wenn das seine Art und Weise ist, wie er seine Sexualität mag und lebt, dann muss ich dich fragen: Willst du ihm das verbieten? Und wenn, mit welcher Begründung?
Ihr seid 33 und 28 und du hast zwei Kinder mitgebracht. Mit um die 30 fängt das Leben erst so richtig an und ihr habt beide ein Recht darauf, ein schönes und gutes Leben zu haben, eines das ihr genießt, eines, das voller Freude ist; wer will schon auf dem Grabstein stehen haben: Mit 30 gestorben, mit 80 begraben? Mir wurde mal eine Anekdote erzählt von einer Frau, die beim Clubbing gefragt wurde, warum sie denn single sei. Ihre Antwort war: "Das kann ich dir sagen: 20.000.- Schulden und ein Kindergartenkind zuhause."
In solchen Fällen ist die Sichtweise eines Mannes sehr pragmatisch; vermutlich die der Frau auch. Er fragt: Was könnte sie von mir wollen? Mögliche Antwort: Sie sucht nicht nur einen Lover sondern außerdem (sehr pragmatisch und vielleicht ausschließlich) einen Vater für ihre Kinder. Ich unterstelle nicht, dass das eure Beziehung widerspiegelt, aber solche Überlegungen sind nicht ungewöhnlich, jedenfalls nicht in meinem Bekanntenkreis. Lässt sich ein Mann auf so ein Szenario ein, dann Hut ab!
Dass ihr beide Kinder mögt ist ja offensichtlich. Es gehört sehr viel dazu, dass ein Mann um die 25 sich nicht auf Abenteuersuche begibt sondern Verantwortung für eine Familie übernimmt und dabei für zwei Kinder, die genetisch nichts mit ihm zu tun haben. Ich bewundere solche Männer, ich hatte niemals den Mut für so etwas gehabt - und es wäre niemals mein Leben gewesen.
Du fragst, ob das Öffnen der Beziehung dieselbe retten kann. Die Frage musst du letztendlich für dich selber beantworten und es ist etwas, was ihr miteinander entscheiden müsst. Ich rege an, dass du mit einem Realitätscheck anfängst. Du sagst von dir, dass du eifersüchtig bist und hast schon ein Problem damit, dass er mit Ex-Freundinnen und anderen Frauen kommuniziert und sich Pornos ansieht. Wie sieht es dann aus, wenn er eine andere Frau am Telefon hat und dich fragt: "Kannst du die Kinder am Freitag nehmen? Ich würde mit Pauline übers Wochenende zu einer Swingerparty fahren und dann noch einen Tag in Berlin mit ihr abhängen." ... "Pauline, nimmst du die Kondome mit?"
Ich denke, ihr solltet beide lernen, offener miteinander zu kommunizieren. Ihr müsst euch dazu nicht bedingungslos vertrauen. Aber ihr müsst euch dazu soweit vertrauen, dass jeder sagen kann, was er oder sie fühlt oder denkt. Das heißt soweit vertrauen, dass etwas nicht deshalb nicht gesagt wird, weil er glaubt oder weiß, dass es der andere nicht hören will. Es muss genug Vertrauen da sein, dass beide wissen, dass der andere erstmal nur zuhört ohne zu unterbrechen, irgendetwas zu unterstellen und ohne Vorwürfe zu machen. Teilt euch eure Wünsche und Vorstellungen von einer Zukunft mit und behaltet im Auge, dass nicht euer Partner dafür da ist, euch glücklich zu machen. Für sein Glück ist jeder selber zuständig.
Ich an deiner Stelle würde mich erstmal dafür entschuldigen, dass du sein Handy gefilzt hat. Aber das bin ich und ich hätte es gar nicht getan.
ich bin echt sprachlos von dem was du von dir gibst bin ich echt sprachlos..... Wenn ich eine Beziehung mit einem Menschen eingehe lieb ich diesen Menschen.... Vielleicht geht man noch davon aus dass die Beziehung monogam ist..... Und mein Partner hat kein Recht mir zu sagen er kann Sex haben mit wem er will... ja kann er dann.... aber dann ohne mich... Sie hat drei Kinder soll dann schön zu Hause sitzen.... kinderhüten... während er mit anderen f**** oder wie stellst du dir das vor..... Sowas kann nur jemand von sich geben der sich alles offen halten will..... Ich bin echt sprachlos mir bleibt echt die Spucke weg bei deiner Aussage sorry aber ist so