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BDSM und Therapie: Ein No-Go?

*******070 Frau
1.144 Beiträge
hab nu nicht alles gelesen.

aber, wer meint , das menschen in therapie o.ae. nicht geeignet sind für ihn/sie...soll bei der meinung bleiben.
meist sind dies menschen, die auch ausserhalb bdsm wenig verstaendnis für andere haben.
sie sind sich am nächsten und def. keine doms auf die man sich verlassen kann.
egal ob mit psychischen problemen oder nicht.
davon abgesehen: kein mensch ist ohne psychische probleme. es gibt nur die, die es sich eingestehen und die, die alles immer " locker" überspielen.

sei es drum.ich steh zu meinen problemen.kenne viele mit welchen und kann nur sagen: die ursachen, gründe, umgang, leben sind tausend unterschiedliche.
aber: gesellschaftlich ist eben allgemein dieses alles ein tabu.egal ob bdsm oder vanilla.
niemand möchte sich probleme anhalsen.könnt ja in seinem leben störend einfluss nehmen.meist istves doch die angst der " gesunden" sich selber einen spiegel vorgesetzt zu bekommen und zu erkennen, dass in ihnen selber nicht alles rund läuft.
****_77 Mann
184 Beiträge
Vielleicht sollte man sich auch erst einmal vom Gedanken trennen, Menschen in "psychisch gesunde" und "psychisch kranke Menschen" einzuteilen. Denn natürlich gibt es schwere Persönlichkeitsstörungen, in denen sich schwierige Verhaltensmuster und Copingstrategien verfestigt haben. Fakt ist aber auch: Jeder Mensch kann unter den richtigen Bedingungen ein glückliches Leben führen, JEDER Mensch kann aber unter ungünstigen Bedingungen auch schwer psychisch erkranken.

Es gibt Beispiele von Menschen, die eine völlig gefestigte Persönlichkeit zu haben schienen, aber dann einen Trauerfall oder ein plötzliches Trauma (da reicht das Erleben eines Unglücks) nicht bewältigen konnten. Jeder Mensch kann an einer schweren Depression erkranken. Jeder Mensch kann im Beruf oder durch Stress "ausbrennen".

Menschen in Behandlung haben einen großen Vorteil: sie haben für das Problem einer verwundbaren Psyche ein Bewusstsein. In der letzten "Psychologie heute" war das Interview mit einer Koryphäe der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Der Mann verwies darauf, dass gerade Borderliner unter bestimmten Bedingungen auch sehr glückliche und nachhaltige Beziehungen führen können.

Eine Bedingung für Glück... und diese sollte nie unterschätzt werden... ist auch das Ausleben einer glücklichen Sexualität. Um mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen Beziehungen einzugehen, braucht es das, was es für jede gelungene Beziehung braucht: Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.

Und wer beide Fähigkeiten nicht hat, wird auch nicht in Beziehungen mit psychisch gesunden Menschen glücklich.
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
@****_77 "... was es für jede gelungene Beziehung braucht: Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion."

Ich würde sagen, für eine glückliche Beziehung braucht es zwei Leute mit Empathie, fähig zur Selbstreflexion. Für das Ausleben von Sexualität nicht zwingend.

Nachtrag: Nicht jede Erkrankung, Störung, whatever geht mit Empathielosigkeit einher.
*******987 Frau
9.071 Beiträge
Hier wird viel darüber gesprochen, wenn Sub eine Psychotherapie macht. Aber auch Doms haben Seelen und auch die können krank werden.

Für mich ist auch das kein grundsätzliches NoGo. Es kommt, genau wie bei Sub, darauf an, ob die Kombination passt. Ganz platt dargestellt: wenn da jemand gerade in einer Depression ist und der andere auch, dann wird vermutlich einfach nicht viel passieren. Aber wenn einer der Beteiligten eine manische Phase hat, werden sie sich gegenseitig vielleicht nerven und frustrieren.

Eine Ausnahme ist für mich, wenn Dom eine Suchterkrankung hätte: dann würde ich mich gar nicht erst darauf einlassen oder, wenn ich es erst später erfahre, es beenden. Warum? Weil ich von meiner Persönlichkeit her wie dafür gemacht bin, mit so jemandem in eine extrem ungesunde Symbiose zu geraten. Und das ist mir so ähnlich schon passiert. Deshalb kenne ich die Gefahr. Das würde ich für mich vermeiden, selbst wenn derjenige in Therapie deswegen ist und also daran arbeitet.
****_77 Mann
184 Beiträge
Zitat von ****ody:
@****_77 "... was es für jede gelungene Beziehung braucht: Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion."

Ich würde sagen, für eine glückliche Beziehung braucht es zwei Leute mit Empathie, fähig zur Selbstreflexion. Für das Ausleben von Sexualität nicht zwingend.

Nachtrag: Nicht jede Erkrankung, Störung, whatever geht mit Empathielosigkeit einher.

Natürlich geht nicht jede Erkrankung mit Empathielosigkeit daher, was ich übrigens auch nie behaupten würde. Gerade Menschen mit Dependenz und Abhängigkeitsstörungen sind oft wahre Empathie- Genies. Also: Empathie brauchen beide Partner in einer Beziehung.

Und zum Ausleben der Sexualität... braucht man da Empathie? Das kommt ganz darauf an, wie man Sexualität leben will. Klar... die klassischen "Ich spritze ab und bin glücklich"- Männer brauchen keine Empathie, werden aber auch niemanden dauerhaft glücklich machen.

Sexualität hat viel mit Verführungskunst, Rhythmus, Timing, Achtsamkeit... besonders aber mit psychischem Einfühlungsvermögen zu tun. Ein Mensch wie Casanova war ein großer Menschenkenner.

Natürlich braucht es Empathie, wenn man Partner*innen dauerhaft sexuell glücklich machen will!
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
Ich behaupte, auch im BDSM läuft so einiges ohne Empathie.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Ich persönlich glaube, dass es nur sehr wenige Menschen in diesem Land gibt, die keine Probleme haben.
Weswegen es mir lieber ist, wenn ich weiß, dass mein Gegenüber eine Therapie macht.

Ich hingegen glaube, dass die meisten Menschen ihre Probleme im Laufe ihres Erwachsenenlebens ohne besondere Therapie selbst klären und in Griff bekommen können.
Mein persönlicher Bekanntenkreis ist voll davon.

Aber ich möchte nicht missverstanden werden.
Wen es so schwer getroffen hat und/oder wer nicht über die dafür notwendige Resilienz verfügt, dass er alleine damit klarkommen kann, für den ist eine Therapie sinnvoll und notwendig und wohl auch Voraussetzung, Beziehungen überhaupt eingehen zu können.
****_77 Mann
184 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich behaupte, auch im BDSM läuft so einiges ohne Empathie.

Genau DAS ist der größte Irrtum im BDSM!

😉
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
Ich spreche vom Ist-Zustand, der von einem Idealbild bekanntlich abweichen kann.
****_77 Mann
184 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich spreche vom Ist-Zustand, der von einem Idealbild bekanntlich abweichen kann.

Der Ist- Zustand führt zu vielen Jahren Ehe mit getrennten Schlafzimmern. Aber daran sollten wir uns doch kein Beispiel nehmen.
😁
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
Dann mal anders, ich glaube nicht, dass jeder im BDSM auf empathische Typen abonniert ist. Und das deren Suchschemata auch recht gut bedient werden können. Wertfrei ausgedrückt.
@*****_54 dafür müsste derjenige erst einmal wissen, was m/w/d hat und vor allem steuern können.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*****_54 dafür müsste derjenige erst einmal wissen, was m/w/d hat und vor allem steuern können.

Das verstehe ich jetzt nicht, was du damit meinst.
*******pade Mann
783 Beiträge
Alter Ärztewitz: es gibt keine gesunden Patienten, sondern nur schlecht untersuchte.

Zum Thema. Es macht doch wohl einen Unterschied ob Jemand wegen einer bipolaren Störung in Behandlung ist oder wegen krankhaftem Sadismus / Masochismus.
Und wenn ich von krankhaft rede, dann meine ich extrem quälende, zerstörende bzw. selbstzerstörerische Tendenzen.
Da hört dann der Spaß wirklich auf. Aber auch eine leichte Depression, Burnout oder Suchterkrankung kann zu ungeahnten Folgen führen.

Von daher wäre ich immer besonders vorsichtig wenn eine Erkrankung offen kommuniziert wird. In der Regel schweigen aber die Betroffenen. Die teils daraus resultierenden extremen Ergebnisse kann man dann leider in der Presse verfolgen.
**q Mann
971 Beiträge
Zitat von *******pade:
Von daher wäre ich immer besonders vorsichtig wenn eine Erkrankung offen kommuniziert wird. In der Regel schweigen aber die Betroffenen. Die teils daraus resultierenden extremen Ergebnisse kann man dann leider in der Presse verfolgen.

Wenn man sich hier einige Beiträge und pauschale (Ab)Wertungen durchliest, finde ich schweigen sogar nachvollziehbar. Insbesondere wenn Einzelne versuchen, an Hand Ihrer Meinung BDSM als grundsätzlich krank darzustellen.

Zu einer offenen Kommunikation trägt so etwas sicher nicht bei.
******wei Paar
101 Beiträge
Auch auf die Gefahr hin, dass es schon genannt wurde:

Es gibt verschiedene Anlässe für eine Therapie.
Viele Menschen holen sich professionelle Hilfe, um eine aktuelle Lebenskrise zu bewältigen. Da sehe ich in der Regel keinen Anlass, eine (B)DS(M)-Beziehung kategorisch abzulehnen.

Es gibt aber eben auch Menschen, die aufgrund einer ernsthaften (teilw. langwierigen) psychischen Erkrankung in Therapie sind und deren geistige Stabilität mitunter stark angegriffen ist. Das kann für einen Dom (aber auch Sub!) eine enorme Belastung sein, ein unglaublich hohes Maß an Verantwortung bedeuten und zu einer Reihe unangenehmer Situationen führen.
Diese Menschen sind teilweise leider gar nicht in der Lage, eine gesunde Beziehung zu führen und begeben sich in eine krankhafte (nicht wertend!) Abhängigkeit. Da muss BDSM gar keine Rolle spielen, kann aber eben bestimmte Krankheitsbilder verstärken / auslösen oder ein Symptom sein.

Solche Fälle sind glücklicherweise eher selten und es gibt unendlich viele Abstufungen zwischen den beiden genannten Positionen. Und eine ernste psychische Erkrankung muss am Ende auch kein Ausschlusskriterium für eine funktionierende (BDSM-) Beziehung sein.
Das muss jeder im Einzelfall entscheiden.

Allerdings hält sich das Vorurteil hartnäckig, dass Menschen in Therapie grundsätzlich "irre", instabil etc. sind, weshalb viele Menschen - vielleicht auch aufgrund negativer Erfahrungen - solche Partner kategorisch ablehnen.

Mein Senf zum Kaffee am Morgen
Herr Unserzwei
Zitat von *****_54:
Zitat von *******eyn:
@*****_54 dafür müsste derjenige erst einmal wissen, was m/w/d hat und vor allem steuern können.

Das verstehe ich jetzt nicht, was du damit meinst.

Du schriebst, wer nicht über die nötige Resilienz verfüge. Das würde aber bedeuten, dass sie wüssten, was sie haben. Das klingt so negativ.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von ****_77:
Menschen in Behandlung haben einen großen Vorteil: sie haben für das Problem einer verwundbaren Psyche ein Bewusstsein.

Hm... das mag schon stimmen.
Wobei eben nicht alle in Behandlung dieses Bewusstsein auch wirklich haben, sondern meist nur die Erklärung des Fachpersonals wiedergeben.

Menschen ohne Behandlung können dieses Bewusstsein ganz genauso entwickeln.
Ist vielleicht ein Prozess von Selbstreflexion...
Zitat von *****_54:
Zitat von ****_77:
Menschen in Behandlung haben einen großen Vorteil: sie haben für das Problem einer verwundbaren Psyche ein Bewusstsein.

Hm... das mag schon stimmen.
Wobei eben nicht alle in Behandlung dieses Bewusstsein auch wirklich haben, sondern meist nur die Erklärung des Fachpersonals wiedergeben.

Menschen ohne Behandlung können dieses Bewusstsein ganz genauso entwickeln.
Ist vielleicht ein Prozess von Selbstreflexion...

Nein, dass ist mir zu pauschal, wie vieles hier. Wenn es sich um Charakterzüge handelt, mag es stimmen, steckt eine Erkrankung dahinter, sieht es wieder anders aus.
@******wei
Dein *senf* war *spitze* *ja*

Was mir immer bei solchen Themen auffällt ist das die die eine Beziehung zu einem psychisch angeschlagenen Menschen für sich ablehnen gleich wie die Sau durchs Dorf getrieben werden und die die es nicht ablehnen gar nicht hinterfragt werden warum sondern einen Messias ähnlichen Status erhalten.
Das erlebe ich so ausgeprägt auch nur in der BDSM Szene.
Na vielleicht noch in der Gothic Szene die ich aber eng verbunden sehe.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@*******eyn

Resilienz ist etwas, das denen, die sie haben, gar nicht mal bewusst ist: psychische Widerstandskraft.
Es ist die Fähigkeit, psychischen Widerstand zu mobilisieren und trotz widrigster Umständen zu einem einigermaßen glücklichen Lebensstil zu finden.

Es ist von mir wertfrei gemeint, weil es ein persönlicher Glücksfall ist, wenn jemand von klein auf über diese Resilienz verfügt.
Man sollte sich als ersten vom Begriff "Erkrankung" trennen, denn nach eine Therapie gilt man als therapiert und nicht als geheilt - im Sinne einer Erkrankung.

Den Beitrag von @******wei bringt es für mich auf den Punkt, zumal wir jeden das Recht zubilligen sollte, selbst zu entscheiden, mit wem man sich im BDSM einlässt.
Deswegen verstehe ich das Unverständnis nicht, wenn das jemand nicht möchte. Ich denke da an mich, ich müsste sehr viel erzählen und wenn es sich zum Beispiel rein um eine Spielbeziehung handelt, wäre mir der „Aufwand“ zu hoch.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Nein, dass ist mir zu pauschal...

Das mag so sein, aber ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich damit ausdrücken wollte.
Ich wollte gewisse Aussagen relativieren, die darauf abzielen, dass offenbar nur ein therapiertes Lebens Glück versprechen kann.
Ja und nach einer erfolgreichen als austherapiert.
Auf jeden Fall kann man Arbeitsunfähig und sogar Erwerbsfähigkeit werden und das wird man nicht wenn man sich bester Gesundheit erfreut.
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