Was das "mit dem Partner bewältigen" angeht:
Auch da kommt es darauf an.
Wenn klar ist, dass der Partner nicht der Therapieersatz fern der Therapiestunde ist, dann mag das sein.
Wenn der Betroffene ehrlich und reflektiert bereit für Sessions ist, auch dann.
Aber, das große Aber:
Was bedeutet denn "der Partner"?
Sind wir da bei einem klassischen festen Beziehungspartner mit geteiltem Alltag?
Klar, kann so etwas dann zusammenschweißen. Da ist das gemeinsame BDSM aber auch nicht (hoffe ich doch) der Fokus der Beziehung. Wenn man dann mal ein Quartal lang keine Session hat, weil die psychische Belastung zu arg ist, dann geht man dennoch miteinander um.
Wenn der Partner aber "nur" ein Playpartner ist mit dem oder der man keinen Alltag teilt, dann sieht das schon anders aus.
Ein Beispiel:
Auch wenn für mich heute eine klare Playbeziehung aktuell nicht infrage kommt hatte ich so etwas.
Da war klar, dass Alltagssorgen, etwa mit dem eigentlichen Beziehungspartner (der natürlich von mir wusste), außen vor bleiben. So wenig wie ich also als Top in einer termingesteuerten Playbeziehung die seelische Müllkippe für die "every day life"-Beziehungsdramen ihrer Primärbeziehung bin, so wenig möchte ich dann, wenn wir uns zu einer Session treffen, mit ihr ihre psychische Erkrankung zu bewältigen helfen.
Das mag hart klingen, aber die Art der Beziehung ist eine ganz andere und die Abgrenzung dort auch durchaus wichtig. Die Art der Beziehung sieht dann einfach nicht vor, dass man gemeinsam über diese Hürde kommt, denn man teilt faktisch kein sonstiges Alltagsleben. Dafür ist der Primärpartner, möglicherweise gar der Ehepartner da. Und in so einer Playbeziehung ist es auch völlig okay, bzw. muss es das sein, wenn ein Partner sagt es ginge gerade nicht, weil da etwas belastet, blockiert, weil da eine Krankheit da ist.
Ich hatte einst kurzfristig eine Fesselpartnerin, die ihre Alltagstrigger mit in unsere Sessions brachte.
Diese Person suchte in der Session eine Flucht vor ihren Sorgen. Einmal war sie so verkrampft und suchte so dringend nach einem Ventil, dass ich gute zwei Stunden aufbrachte um sie, weil sie es wünschte, runter zu holen. Das war noch "Vorspiel". Dieses Vorspiel vor der eigentlichen Session war aber so zehrend für mich, weil ich so viel auffangen musste, dass ich am Ende leer war. Die Batterien waren alle. An eine Session war von meiner Seite aus nicht mehr zu denken. Das hat sie dann sauer gemacht. Sie war ja jetzt soweit. Sie "brauchte" das jetzt. Ich konnte es nicht mehr geben, also wurde man biestig, ging dann sogar genervt und mich anranzend, ich würde sie ja jetzt "hängen lassen".
Einmal und nie wieder. So etwas gebe ich mir nicht mehr.
Partnerinnen hatten