Meine Barfußsaison beginnt je nach Witterung so im März/April und aktuell bin ich es noch immer rund um die Uhr, aber auch nur weil dieser Herbst außerordentlich warm ist. Und mit barfuß meine ich immer und überall zu jeder Zeit. Und da mache ich nun schon viele Jahre so.
Bin zweimal in meinem Leben bisher in Scherben getreten, beide male in der eigenen Küche, weil der Sauger doch nicht alle Scherben nach Glasbruch erwischt hat
Wenn man draußen immer barfuß ist, entwickelt man automatisch sowas wie einen siebten Sinn. Aber kleine Splitterchen machen mir auch nichts mehr aus und bleiben oberflächlich ohne Verletzungen zu verursachen. Die größte Hürde ist der wöchtenliche Besuch des Altglascontainers, vor dem auch immer ordentlich Scherben rumliegen, aber selbst da schaffe ich es nicht mir was einzutreten. Als ich mit dem barfußlaufen/leben anfing, hatte ich auch den größten Respekt davor, aber das ist verflogen. Genausowenig interessieren mich Bienen oder Wespen. Zecken hatte ich auch noch nie, obwohl ich immer nachschaue, aber das kann einem auch mit nackten Waden im Sommer passieren.
Die Nutzen/Risiko Abwägung ist deshalb zu mir eindeutig zugunsten barfuß ausgeschlagen. Ich habe keine Rückenprobleme mehr (früher doch recht oft). Das Lebensgefühl hat sich deutlich verbessert, ich fühle mich freier und ausgeglichener wenn ich die Natur barfuß bewandere. Aber selbst die Stadt, oder ein Supermarktbesuch können barfuß spannend sein. Die Körperdurchblutung ist bei mir auch verbessert und seltener Krank mit Schnupfen und Co. als früher bin ich auch. Also fühle mich insgesamt abgehärteter. Kalte Füße habe ich auch nicht mehr wirklich Probleme mit.
Im Winter dürfen es dann gerne mal Minimalschuhe auch sein, den Begriff "barfußschuh" finde ich ehrlich gesagt affig, weil er ungefär genauso sinnig ist wie wenn ein Marketingfuzzi demnächst mit einer "FKK-badehose" um die Ecke kommt.
Im Alltag muss ich sagen, dass ich öfters nun von Fremden angesprochen werde (in 98% der Fälle interessiert, oder sehr positiv) und das finde ich einen schönen Nebeneffekt. Hätte ich vorher so auch nicht erwartet gehabt. Darüber war ich angenehm überrascht und es hat tatsächlich die Transformation auch erleichtert. Das Umfeld kennt mich auch nur so. Es ist alltäglich geworden.
Klar gibt es auch Leute die komisch schauen, aber solln sie doch schauen. Sehe in der Stadt ab und an auch noch andere, aber ist schon eher selten.
Jeden Saisonbeginn brauchen meine Füße aber auch eine einwöchige Eingewöhnungszeit, sie sind dann verweichlicht vom Winter und Schuhwerk und es kann deshalb auch mal ne Blase geben wenn ich am Anfang nicht aufpasse, aber nach 1 Woche konstentem barfußgehen ist das auch wieder vorbei und die Füße haben sich angepasst.
Habe hier im Joy auch die entsprechende Gruppe gegründet zum barfüßigen Leben, dort soll es aber um den Lifestyle gehen und weniger eine Fetischgruppe sein (es kann Schnittmengen zum Fußfetisch geben, muss aber nicht)
Barfuß