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Liegt da der Unterschied zu CD einfach nur in der Tatsache, dass Top das bestimmt und nicht Sub? Bzw wenn es Belohnung ist geht das dann fließend in CD über? Oder wo kann man da die Grenze zwischen den zwei Formen ziehen?
Also ich frage deshalb weil wenn sich Sub weiblich kleidet weil er weiß dass mir das gefallen würde, ist das dann Sissy oder CD? Oder beides?
Spannende Fragestellung
@****ima.
Crossdresser machen das aus inneren Antrieben. Die Ursachen hierfür dürften vielfältig sein. Einige genießen den Rolltentausch. Andere das "Verbotene" daran. Andere mögen schlicht weibliche Kleidung. Manchmal entstammt es aus kindlicher Nachahmung, manche genießen es einfach sich schön zu machen.
Das löst mitunter eine gewiße Sogwirkung aus, wodurch der Crossdresser das was er tut halt gerne tut.
Manchmal verstärkt sich dann diese Sogwirkung, weil sie beispielsweise eine Attraktivität im Spiegelbild erkennen oder andere angenehme Gefühle entwickeln - z.B. beim Tragen von Nylons auf der Haut. Dann kann das Passing - das Aufgehen im weiblichen Verhalten, wie z.B. das Üben von perfekten Laufen in Heels, "weiblich gucken", Stimme anpassen, sich weiblich bewegen etc. weitere intensive Gefühle erwecken. Man erlebt sich plötzlich sinnlicher, attraktiver, feinfühliger, verletzlicher usw.
Aus manchen Crossdresser ist durch diesen Prozess schon eine Transsexuelle geworden, weil sie sich immer mehr "weiblich" fühlen und in ihrer "Rolle" aufgehen und sich gut fühlen und dadurch irgendwann ganz "weiblich" werden wollen.
Mit dem Kopieren und wiederholten Ausleben der weiblichen Rolle verstärken sich immer mehr diese angenehmen Gefühle.
Aus einem Rollenspiel wird ein Verflüssigen der "männlichen" Identität. Woraus manchmal auch ein Wunsch entsteht, dauerhaft in einer - wie auch immer definierten weiblichen Identität aufzugehen. Manch eine beschreibt das als eine Form von "Verwandlungsmagie" die entsteht und die sich durch das Tun verstärkt.
Der Neurobiologe Umberto Maturana würde hier wohl sagen es wäre keine Magie sondern schlicht Autopoisis
Es soll schon CD gegeben haben die ihren Chromosomensatz haben checken lassen, weil sie dachten das sie doch irgendwie intersexuell sein müssten - irgendwo ihre plötzlich "auftretende" Weiblichkeit in den Genen verborgen liegen müsse, weil sie sich nicht vorstellen können, das diese Gefühlsintensität und -Vielfalt in ihnen schlummert. Und dass sie dass alleine durch das crossdressen in sich produziert und verstärkt haben. Sie sich selbst neu konstruiert haben...
Das Erleben von Sinnlichkeit und sexueller Hingabe dürften weitere potente Katalysatoren sein die diesen Prozeß noch mehr intensivieren und beschleunigen.
Von daher könnte ich mir sehr gut vorstellen, das die beschriebenen Wirkmechanismen auch bei einer vom dominanten Part durch Druck beruhenden "Feminisierung" irgendwann greifen und aus einem "Gezwungen werden" irgendwann der Wunsch beim Gezwungenen nach crossdressing von Innen heraus entsteht, wenn er denn in irgendeiner Weise angenehme Gefühle dabei entdeckt und anfängt sie zu reproduzieren.
Nach dem Motto - erst geschubst und dann plötzlich zieht es jemand von alleine.
Die Schmuddelliteratur der "Sissyszene" ist ja übrigens voll von Geschichten des sich "Nicht Trauens - dann von aussen gezwungen Werdens und dann nicht mehr anders Könnens als ihre Rolle als Sissy akzeptieren zu müssen".
Ich denke da werden diese funktionierenden Wirkmechanismen mit masochistischen Wünschen nach Erniedrigung durch das "Gezwungen Werden" in Geschichten gegossen, die für Menschen aus diesem Erlebnisraum nachvollziehbar sind und deswegen ihren Anklang finden.
Crossdressing ist aus neurobiologischer, soziologischer und konstruktivistischer Perspektive extrem spannend, weil es ein Lehrstück sein kann, wie wir uns innerlich als auch äusserlich zu etwas ganz anderen und "Neuen" erschaffen können.
Also nicht wundern wenn am Ende aus Tarzan eine Jane wird