Hier geht so viel durcheinander.
Ich versuche mal, meine Gedanken dazu zu ordnen. Betonung "meine" Gedanken.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was man glaubt zu sein, und dem, wie man ist, wenn es dazu kommt. Die Gefühle in einer realten Situation sind sehr, sehr oft anders, als das, was man sich vorstellt, wie man dann fühlen müsste.
Es gibt nicht nur einen anderen Menschen, zu dem man passt. Irgendwann las ich mal, oder glaube, gelesen zu haben, dass 1 aus 30.000 passt. Lassen wir mal die Zahl dahingestellt.
Egal, wie Monogam ich eingestelllt bin, es kann einfach passieren, dass man jemanden trifft, der auch passt, in den man sich dann auch verlieben kann.
Wer sagt, dass Liebe sich immer nur auf ein Ziel beziehen muss. Ich habe zwei Söhne, beide, ich betone, beide bedeuten mir die Welt.
Zwei Freundinen zu haben wird in der Gesellschaft befremdet zur Kenntnis genommen.
"Es ist doch nur Sex." Einige trennen "Sex" von Gefühlen. Für einige ist zumindest Sympathie wichtig. Für andere muss "Liebe" dazu kommen.
Liebe verändert sich. Das erste Verschossen sein ist toll. In dieses Gefühl kann man sich verlieben, das ist dann gefährlich. Die rosarote Brille und das Strohfeuer sind da bekannte Vergleiche. Nach einigen Monaten, auch Jahren verändert sich die Liebe.
Eifersucht. Verlustangst. Nagende Zweifel, verlorenes Vertrauen. Das ist eine Kehrseite davon, wenn man mehr als eine Person liebt.
Jetzt zum Kern des Problems, jedenfalls in meinen Augen.
Ich weiß nicht, Kraftquelle, ob Du "poliy" bist. Anders herum möchte ich einmal feststellen, dass Du nicht monogam leben willst.
Deine Frau liebt Dich, aber sie braucht das Gefühl, dass sie die einzige Frau für Dich ist. Sie scheint bereit zu sein, Dich beim Sex zu teilen, aber sie hat Angst davor, Dich emotional zu teilen. Das Problem kenne ich, sowohl bei mir, als auch bei meiner Freundin. Daran arbeiten wir. Wir stehen am Anfang, aber wir sind uns beide sicher, dass wir definitiv zusammen bleiben wollen. Wir scheinen beide keinen Bedarf zu haben, einen weiteren Partner auf emotionaler Ebene zu besitzen. Das ist für uns beide eine Erleichterung. Da scheinen wir uns von Dir und Deiner Frau zu unterscheiden.
Trotzdem ist ein Punkt, an dem ich, der ich der Meinung war, eh nicht eifersüchtig zu sein, arbeiten muss. Verlustangst.
Ich denke, das ist der Punkt, an dem Ihr beide werdet Frabe bekennen müssen. Noch ist es nicht so weit. Es gibt ihr in der Videothek einen schönen Beitrag zu Eifersucht. Schaut Euch den mal bitte gemeinsam (und zwar zusammen) an.
So lange sie Angst hat, Dich an eine andere zu verlieren, wüßte ich nicht, wie sie Dich "emotional" teilen können soll. Klar, aus Erfahrtungen lernt man, aber Gefühle sind nicht rational, man kann nicht einfach entscheiden, sie zu irgnorieren, abzuwarten, oder anders zu fühlen.
Wovor hat sie Angst, was braucht sie, um diese Angst zu überwinden, oder zu verlieren.
Und an Dich geht letztlich die Frage, was brauchst Du? Brauchst Du tatsächlich mehrere, gleichwertig angesiedelte Frauen, oder brauchst Du hin und wieder ein Abenteuer? Wenn es letzteres ist, dann hüte Dich vor Deinen Gefühlen, und das gilt auch und besonders, wenn Ihr Eure Beziehung öffnet.
Viel Glück.