Fremdgehen ist so alt wie die Menschheit, vermute ich mal, da kann zu denken und fühlen, wie man mag..
die monogame Ehe oder Beziehung ist ein kulturelles Konstrukt, ob sie biologisch begründet ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Dass Menschen unterschiedliche Veranlagungen, Wünsche, Bedürfnisse haben, ist auch nix neues.
Dass Menschen diese ihre ureigensten Bedürfnisse auch leben möchten, auch verständlich.... das andere das stört und manchmal "verletzt", bringen die Lebensumstände mit sich.
Ich denke, Tatsache ist auch, dass Menschen widersprüchlich sind, Gedanken, Ethik und Verhalten nicht immer übereinstimmen, wir alle Suchende, Lernende sind, die Fehler machen... auch dürfen....
Dass es Missverständnisse gibt, immer, wenn Menschen kommunizieren, ist auch nix neues... was für unterschiedliche Interpretationen, Vorstellungen, Gefühle, Erwartungen etc so ein einfacher, aber großer Satz wie : " ich liebe dich" auslösen kann, wird oft übersehen, dann entstehen Streits, Auseinandersetzungen, Verletzungen etc.
Mir haben einige Beiträge sehr gut gefallen, und ich ziehe Anregungen daraus, auch zum Beispiel, dasss ich nicht das Recht habe, meinem Gegenüber zu verwehren " sein" Leben zu leben...
Doch was, wenn ich so unklar darüber bin , was ist denn "meins"?
ich habe so unterschiedliche Anteile in mir, sehr treue und fürsorgliche, Nähe und tiefe suchende, und andere, rebellische, sich befreien, Abenteuer und Hedonismus leben wollende,... und noch viel mehr....
Wie oft tue ich Dinge, fast reflexmäßig, für den Gegenüber, die eigentlich meinem Wesen gar nicht entsprechen, aber dem Anderen guttun, was mir dann wieder gut tut, weil ich gerne gebe?
Es gibt viele Gründe, eine langfristige, wichtige Beziehung trotz vieler "Haken" nicht aufzugeben, daran zu "hängen"... die gemeinsame Geschichte, noch vorhandene Verbundenheit und Liebe, Angst vor den Konsequenzen einer Trennung, materielle, existenzielle Ängste, psychische instabilität, Depressionen, ...auch Kleinmut und Feigheit, zu den rebellischen Anteilen in mir zu stehen z. B.
Es gibt so viele Aspekte bei Entscheidungen, die oft gar nicht kommuniziert werden.
Ich brauche hier keinen Freibrief, fremdzugehen, auch heimlich, Fehler zu begehen aus Dummheit oder Feigheit, das mache ich alles mit mir selber aus...
Ich habe das Thema eingestellt, weil ich spontan dachte, das interessiert bestimmt viele, und weil ich mich verzweifelt, ausweglos und schwach, dünnhäutig und in meinen eigenen Gedanken und Gefühlen so gefangen fühlte, dsass ich Input wollte, und ,dass was passiert, ich aus meiner Stagnation rauskomme...
Es ist viel passiert in den letzten Tagen, auch durch eure Beiträge, aber vor allem durch unsere Berater und unsere Kommunikation in meiner Ehe...
schmerzlich ist ( vermutlich besonders auch für sie), dass die 3. Person in diesem Geflecht, meine Geliebte, außen vor bleibt,...der Kontakt ist abgebrochen und ruht derzeit...
So weit sind wir noch nicht, dass sie mit einbezogen werden konnte...
Es gibt übrigens von Hans Jellouschek 2 interessante Bücher zum Thema: "Untreue als Chance" und : "Semele, die Rolle der Geliebten in der Dreiecksbeziehung"...
wie nun genau poly oder was auch immer, angeblich richtig geht, da scheinen die Meinungen hier ja auch auseinanderzugehen, ist mir auch ziemlich schnuppe, es muß sich halt für alle Beteiligten gut anfühlen....