Brauche Hilfe im Umgang mit Pornokonsum des Partners
Hallo liebe Community!Ich lebe in einer langen Partnerschaft, wir haben 2 Kinder.
Die Beziehung war bis vor kurzem sehr stabil und unser Sexleben bis vor einem Jahr gut ausgefüllt. Natürlich gab es sehr lustvolle und weniger lustvolle Phasen auf beiden Seiten.
Mein Mann hat einen großen Vertrauensbruch begangen, kein Fremdgehen, allerdings hat mein Vertrauen in ihn sehr gelitten und entsprechend mein Selbstwertgefühl befindet sich seit einigen Monaten im Keller. Das ist denke ich ein wichtiger Punkt in der Vorgeschichte.
Ich bin emotionaler Mensch und gehe stark in Reaktion, positiv wie negativ. Allerdings war ich kein bisschen eifersüchtig, nie im Leben und nie in dieser Beziehung.
Unser Sexleben schlief vor einem Jahr ein. Im gesamten Jahr hatten wir 3 mal etwas miteinander und es war eher unbefriedigend. Mein Mann war schon immer sehr ausdauernd, aber auch sehr aufmerksam und rücksichtsvoll im Bett. Was Pornografie betrifft, war er dem stand er dem sehr negativ gegenüber, von Anfang an. So vermittelte er es mir zumindest. Ich habe dagegen immer offen darüber gesprochen und nie versteckt, dass ich mir gelegentlich ein Filmchen ansehe oder mich selbst befriedige.
Nun seit dem Vertrauensbruch wurde ich viel kontrollierender (?), zumindest beobachte ich ihn sehr. Und ich habe festgestellt, dass er jeden Tag Pornos ansieht und masturbiert. Ich bin zuhause und er kommt nicht auf mich zu. Es verletzte mich so extrem, dass ich ihn zur Rede gestellt habe.
Es kam raus, dass er seit vielen Jahren an Versagensangst leidet. Er hat immer den Druck, "zu bringen". Er ist 11 Jahre älter als ich und wenige Male hat es mit der Erektion nicht geklappt, da hat er richtige Angst entwickelt. Auch belastet ihn sehr, dass er nicht mehr als einmal am Tag zum Orgasmus kommt und normalerweise ca 12h Pause dazwischen braucht. Meiner Meinung nach, ist er super ausdauernd, da er im Normalfall zwischen 30 Minuten bis 1,5 h mit mir "turnt". Dieser Zwang "zu bringen" führt dazu, dass er bei mir nie ankommt, wenn er mal spontan Lust hat und berührt mich einfach so nicht, weil er denkt, ich würde mich benutzt fühlen. Dafür steigt er auf "Billigsex", sprich Porno.
Nun, zum Problem. Ich fühle mich mit dieser Situation sehr überfordert. Einerseits fühle ich mich durch die laufenden Bilder ersetzbar und habe seit kurzem enormes Ekelgefühl auf meinen eigenen Körper. Dieser Pornokonsum in diesem Ausmaß und in der Heimlichkeit arbeitet in mir.
Andererseits bin ich erschrocken wie es meinem Mann geht. Ich möchte sehr gerne ihm vermitteln können, dass er im Bett
a) nichts muss
b) sich auch entspannen darf
c) über alles sprechen darf
d)mit mir gemeinsame Sexualität lebt.
Allerdings fühlt er sich durch die Gespräche noch mehr in seiner Männlichkeit verletzt. Wie gehe ich mit ihm vor? Was wäre denn gut, um ihn aufzubauen und gleichzeitig nicht unter Druck setzen?
Und wie bekomme ich diesen Mist, eine Konkurenz/Ersatz zu mir in den Pornos zu sehen, aus meinem Kopf weg?!