„„Aber die Bereitschaft, für ein Mehr an BDSM-Erlebnis, eine ansonsten intakte, liebevolle Beziehung mit nur "duchschnittlichem" BDSM-Sex zu opfern, wäre da oder würde akzeptiert?
Das ist eine offene Frage, zumindest höre ich seit Jahren von solchen Fällen.
Ich lese immer wieder von euch, dass ihr da die Beziehung in den Mittelpunkt stellt und nicht den BDSM. Und jedes Mal ..Achtung...triggert 🙄 mich das irgendwie.
Zunächst weil ich in der Theorie gerne zustimme. Natürlich ist der Mensch, das Gegenüber, wichtiger. Aber wenn ich ehrlich bin, wäre es auch so, dass ich auf Dauer einfach nicht glücklich wäre, ohne eine Passung im D/s. Damit meine ich nicht bestimmte SM-Praktiken (ich mag zB so manches, was der Liebste gerade Mal OK findet und er mag 1-2 Dinge, die für mich nur OK sind). Sondern diese Grundstimmung des passenden D/s. Ich würde es versuchen, ich würde kämpfen (tatsächlich haben wir sogar ab und an solche Phasen, weil ich wesentlich unempfindlicher ggü äußeren Einflüssen bin diesbezüglich als er und das macht schonmal Probleme in einem solchen stressigen Alltag wie wir ihn haben), aber ich weiss, dass irgendwann der Punkt kommen würde, da würde es für mich nicht mehr gehen, da würde ich mich nicht mehr als ganzes ICH in der Beziehung gesehen fühlen. Ds ist einfach eine der Hauptweisen , wie ich Liebe fühlen kann. Die enisgten Menschen könnten zB dauerhaft eine Beziehung ohne Zärtlichkeit oder Küsse führen y weil das einfach Ausdruck von Liebe ist. Das würde für die meisten Beziehungen zum Problem. DS ist für mich ähnlich starker Ausdruck .
Und dann denke ich mir: eine Beziehung zu einem Menschen ist doch nicht unabhängig von dem, was er tut. Denn das, was er IST, beeinflusst ja auch immer das, was er TUT. Also ist es doch unrealistisch, dass es keine Rolle spielt, was der andere tut. Das "die Person an sich steht über dem was sie tut" hat doch in jeder Beziehung Grenzen- die Frage ist nur, wo im gesamten Spektrum der Möglichkeiten diese angesetzt werden. Und überall dort, wo es ein Spektrum gibt, gibt es keinen Punkt, ab dem es OK ist und wo es zu wenig/zu viel ist. Es ist fließend, es ist individuell und verdammt schwer zu greifen...
@*******nse
Nach dem Ende meiner Ehe, die ohne BDSM ablief, war ich sehr auf das Ausleben meiner Neigungen fokussiert, was sexy war, aber tiefere Verbindungsarreale nicht ansprach. Dann war ich nach ein paar Jahren wieder beziehungsbereit. Das, was man allgemein als Neigungskompatibilität bezeichnet, stand aber immer noch im Vordergrund. Durch unerwartete Umstände wurde fette Liebe daraus, gegen die ich sehr lange gefeit war, weshalb SM und D/S ungeahnte Intensität für mich erfuhren. Es war, als hätte sich ein komplett neuer Neigungshorizont geöffnet.
Nur glaube ich nicht, dass das BDSM das bewirkt hatte, sondern dass es durch eine selten starke Übereinstimmung der Persönlichkeiten passierte.
Das "geile Zeug", der Sex, war ein Nebenprodukt dieser Liebe. Die Sinnlichkeit, die durch das BDSM entstand, wurde letztlich durch unsere Liebe erst möglich gemacht. Alles, was ihr entsprang war heiß und berührend. Diese Frau war in keiner Weise austauschbar für mich. Und wenn sie sich auf SM hätte nicht mehr einlassen können, wäre sie trotzdem noch der liebenswerteste Mensch für mich zu dieser Zeit überhaupt gewesen.
BDSM hatte keinen Einfluss auf die Liebe, umgekehrt aber schon. Jemanden, der vorrangig über BDSM mit mir verbunden ist, kann ich ziehen lassen. Jemanden, den ich liebe, überhaupt nicht leicht.