„„Kürzlich hörte ich hier in einem Online-Seminar sehr viel über Bindung und verschiedene Bindungstypen. Wegwerfgesellschaft trifft es für mich nicht wirklich, ich würde eher sagen, es gibt im BDSM viele talentierte und erfahrene Loslass-Typen, die dann womöglich den drei nicht-sicheren Bindungstypen angehören.
Wenn aus einer nicht-sicheren Bindung heraus losgelassen wird, ist das für mich nicht Wegwerfen. Es öffnen sich einfach nur reflexartig die Hände und es fällt das heraus, was nie wirklich gehalten wurde.
Danke für den Hinweis. Es sind grossartige Überlegungen zum Thema Bindung. Wer es nachlesen möchte:
https://liebe-auf-augenhoehe.de/bindung/
Da ich den Autor persönlich kenne kann ich auch seine anderen Vorträge wärmstens empfehlen.
Liebe auf Augenhöhe, ein guter Kontrast zum Thema hier.
Wenn man sich die Seite durchliest, aber auch wenn man sich die Vorträge hier von
@*********hmidt
ansieht, hat man Grundlage genug, zu erkennen, dass Vieles nicht nur einseitig bedingt ist.
(Mir gefallen die Vorträge von
@*********hmidt ebenfalls sehr gut und die verlinkte Webseite hat auch genug interessante Informationen zu bieten.)
Natürlich spielt es eine Rolle, wie widerstandsfähig man ist, welchen Bindungstyp man hat, wie man so manche Zurückweisung versteht und (möglicherweise) auf sich bezieht. Somit ist man - auch - selbst verantwortlich. Aber eben nicht nur. Wie sich das jeweilige Umfeld verhält, ist (auch) meiner Meinung nach nicht unerheblich, weil es einen Unterschied macht, ob man - ggf. massiv - in Frage gestellt wird, abwertende Äußerungen erfährt, das Ziel von gelegentlich auch unnötigen Angriffen bzw. Abwertungen ist. Mit mehr Resilienz kann man da sicherlich länger und kräftiger gegenhalten. Ein innerer Aufwand kann es trotzdem sein - und damit belasten.
Nicht immer erkennt man selbst, dass es ggf. gar nicht um einen persönlichen Angriff ging, sondern um eine Klärung einer Situation. Manchmal muss man auch erkennen, dass es leider tatsächlich um einen persönlichen Angriff ging. Dort dann soweit zu abstrahieren, dass das Gegenüber nicht anders konnte / so ist, gelingt nicht immer und jeden.
Besser ist es da meiner Meinung nach immer noch, solche Konflikte und Verhaltensweisen auf das selbst nicht zu vermeidende Maß zu reduzieren. Weil eben nicht jeder die innere Kraft hat, da gegenzuhalten bzw. die Möglichkeit, das Ganze für sich so zu verarbeiten und zu verstehen, dass es einen selbst nicht mehr (direkt) trifft.
Manche Auseinandersetzungen werden sich allerdings nicht vermeiden lassen. Aber auch hier gibt es oft genug Gestaltungsspielräume, die man nutzen kann. Zu erkennen, dass ggf. nicht nur der Betroffene, sondern auch dessen Gegenüber etwas davon haben kann, halte ich da auch für hilfreich und sinnvoll.