Ich möchte auch mal meinen Senf dazu geben, ohne jetzt jeden Beitrag gelesen zu haben (kann also sein, dass meine Meinung schon in ähnlicher Weise hier zu lesen ist).
Also erst einmal finde ich, dass "kämpfen" etwas einseitig klingt. Wenn man um eine Partnerschaft/Freundschaft kämpfen "muss", dann impliziert das ja, dass man gegen etwas/jemanden kämpft. Es handelt sich ja meist um Meinungsverschiedenheiten oder generelle Unterschiede, gegen die man ankämpft, weil man glaubt, dass sich der Kampf lohnt und man siegen will. Meistens ist man ja von etwas überzeugt und will den/die Partner/in ebenfalls überzeugen, der/die vielleicht schon aufgegeben hat bzw. das Gegenteil denkt/fühlt. Es kann auch in Richtung Abhängigkeit gehen, also dass man nicht loslassen kann, nicht akzeptieren kann. Man sollte sich selbst fragen, ob der Kampf sinnvoll oder aussichtslos ist.
Aber es ist denke ich besser, es nicht als Kampf zu bezeichnen, sondern als Auseinandersetzung. Wenn man konträre Ansichten, Meinungen, Auffassungen oder auch Emotionen hat, sollte man sich vielleicht fragen, wie groß diese Differenzen sind und ob es überhaupt realistisch ist, dass man auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Manchmal sieht man anfangs nicht, wie unterschiedlich man ist. Vielleicht haben die Gegensätze einander auch an- bzw. ausgezogen.
Aber nach der ersten Euphorie kommt meist Ernüchterung und dann sollte man sich fragen, ob man wirklich zusammenpasst bzw. miteinander harmoniert.
Es geht ganz sicher nicht darum, möglichst gleich zu sein. Aber wenn man ähnlich tickt, ist es meistens einfacher und es kommt weniger/seltener/gar nicht erst zu Konflikten. Aber man kann keine Gleichheit erzwingen. Entweder man hat von vornerein ein paar Gemeinsamkeiten oder man ist so verschieden, dass man auf keinen grünen Zweig kommt. Das sollte man dann einsehen, auch, wenn es vielleicht schmerzvoll ist. Vor allem, wenn man noch Gefühle zu der anderen Person hat, die andere Person aber nicht (mehr). Oder noch schlimmer: Wenn beide noch Gefühle haben und beide nicht einsehen wollen/können, dass es zu viele Differenzen gibt. Das ist dann toxisch.
Dennoch: Ich würde jedem abraten, zu schnell die Flinte ins Korn zu werfen. Manchmal kann es sein, dass es einfach Missverständnisse gab, über die man reden/diskutieren kann. Bei dem ersten (größeren) Konflikt direkt aufzugeben, halte ich für falsch. Wenn einem die Person viel bedeutet, sollte man meiner Meinung nach auch nicht sofort alles beenden, wenn es mal stressig wird.
Allerdings sollte man sich nicht für eine andere Person kaputt machen. Hinterherlaufen und betteln bringt nichts und bewirkt meistens das Gegenteil. Manchmal hilft es auch schon, etwas Abstand zueinander zu haben, wenn man in einen zu großen Streit geraten ist. Das kann helfen, wenn die Situation eskaliert und man nicht aus dem Zoff-Modus herauskommt. Etwas Ruhe einkehren lassen und dann noch einmal versuchen, miteinander zu reden, ist denke ich das beste, was man in hitzigen Situationen machen kann. Sollte es dann wieder zu Streit kommen, braucht man auch nicht mehr weiter zu kämpfen. Man sollte dann einsehen, dass es nicht funktioniert und die Person loslassen. Das ist manchmal sehr schwer, aber es ist besser, als die andere Person zu belasten/belästigen und sich selbst zu zerstören. Ich weiß, wovon ich rede...