Ich habe niemals so tiefe Liebe zu einer Frau empfunden wie zu den Frauen, mit denen ich einen gemeinsamen Neigungshintergrund hatte. M.E. hatte das etwas mit der Radikalität meiner Öffnung zu tun. In den Vanilla-Beziehungen sparte ich diesen Bereich aus, ich kam niemals in die dunklen Ecken meines Gefühlskellers.
Für mich als Neigungsmenschen waren diese Beziehungen also tiefer, was aber nicht bedeutet, dass ich eine tiefere oder mehrschichtigere Verbindung hatte, als Vanillas zueinander, die sich "restlos" öffnen.
Und, nicht jede Beziehung mit BDSM-Anteilen war entsprechend tief und liebevoll. Ich hatte auch klassische Dom/Sub-Verhältnisse, in denen wir uns gar nicht wirklich öffneten. Es ist aus meiner Sicht ein Geben und Nehmen und wenn ich meinen "Giftschrank" vorzeige und das Gefühl habe, eine Frau kann damit nichts anfangen, weil ihr Zugang zu BDSM ein anderer als meiner, weniger manifestierte Neigung ist, spielt sich das alles auf der Basis "Sex und Psychologie" ab. Sexy, unterhaltsam und zugewandt, meine Öffnung bleibt aber aus.
Aber Liebe ist Liebe, das Ergebnis von Öffnung, Erkennen und Verstehen. Ich kenne keine andere schmerzhaft gescheiterte Liebe als die, in der ich zum Schluss mit dieser Scheißneigung nackt und unverstanden dastehe und feststelle, dass ich meinen Giftschrank gezeigt habe und mir stattdessen Teile einer Werkzeugkiste oder eines Medizinschrank präsentiert wurden.
Ich habe den Trennungsschmerz und die Scham, weil ich meine Neigung ins Unverständnis hinein versendet habe. Eine größere Einsamkeit habe ich niemals verspürt. So wie benutzt fühlt es sich an und dumm.