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Strategien zur Bewältigung von Kränkung

****na Frau
1.275 Beiträge
Themenersteller 
Strategien zur Bewältigung von Kränkung
.
Ich habe mir gestern diesen Vortrag angehört, der das bis heute in der wissenschaftlichen Betrachtung noch wenig beleuchtete Thema der Kränkung erläutert:

https://www.3sat.de/wissen/tele-akademie/reinhard-haller-wertschaetzung-100.html

Jeder von uns kennt das Gefühl des Gekränktsein. Manche Kränkungen verheilen schnell, andere sitzen tief und bluten noch nach Jahren.

Was mich interessiert, das sind die Strategien, die ihr gefunden habt, um mit einer Kränkung fertigzuwerden, eine Kränkung zu verarbeiten und sie ad acta zu legen.
Ich möchte gerne mit euch zusammen eine Sammlung von Lösungsmöglichkeiten erstellen, aus der sich dann jeder bedienen kann.

[Um keine vermeintlich allgemeingültige oder richtige Strategie vorzugeben, werde ich erst später im Verlauf des Threads sagen, welche Methode ich für mich gefunden habe, mit Kränkungen umzugehen.]

Ich bitte um einen wertschätzenden, respektvollen und kränkungsfreien Umgang miteinander.
Ich bin sehr schnell Mal gekränkt, wie ich zugeben muss, weil ich dann doch glaube ich eine sehr eitle Person bin, aber mit Kritikfähigkeit ein wenig zu kämpfen habe. *rotwerd* Das ist dann natürlich schwierig, weil ich gleichzeitig doch auch das Bedürfnis habe mich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Das geht aber schlecht ohne die Auseinandersetzung mit seiner Außenwirkung, guter sowie schlechter.

Meine Strategie ist es entweder Fake it till u make it zu betreiben, oder bei näherstehenden Personen, explizit darauf hinzuweisen. Ganz nach dem Motto "hey, ich weiß es wirkt manchmal so als müsste man mich und mein Ego wie ein rohes Ei behandeln, aber wenn du bereit wärst, dich der unangenehmen Situation auszusetzen, würde ich dich darum bitten, das allen Widrigkeiten zum trotz nicht zu tun. Im Gegenzug möchte ich gern versuchen, so healthy wie möglich mit dieser Kritik umzugehen und daran zu wachsen" *ja*
*****976 Paar
17.990 Beiträge
Zitat von ****na:
Was mich interessiert, das sind die Strategien, die ihr gefunden habt, um mit einer Kränkung fertigzuwerden, eine Kränkung zu verarbeiten und sie ad acta zu legen.
Ich möchte gerne mit euch zusammen eine Sammlung von Lösungsmöglichkeiten erstellen, aus der sich dann jeder bedienen kann.

Wow tolles Thema!

Also ich beginne mit einer heutzutage exotisch anmutenden Strategie, welche bestimmt nicht mehr politisch korrekt sein dürfte, dennoch gerade heute weltweit praktiziert wird: *lach*

Auf klingonisch:
"bortaS bIr jablu'DI' reH QaQqu' nay'"

Zu Deutsch:

Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.


Es ist gemein, unreif und dumm, also das gute alte "Rache nehmen", als "Verarbeitungsstrategie" auf Kränkungen und bei Konflikten.


---

Zeitgemäßer, empfehle ich eine Version von Niebuhrs Gebot, die mir persönlich sehr geholfen hat:


Herr, bitte gib mir die Gelassenheit,
Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Aber Herr, bitte gib mir keine Kraft, sonst haue ich ihnen auf's Maul. *lach*

Lg. M (Er)
****3or Frau
4.748 Beiträge
Schönes Thema.

Ich fühle mich tatsächlich frisch gekränkt.

Ich gehe taktisch meist unklug vor im Sinne von, dass ich eigentlich kein Fass aufmachen will und dann aber andererseits bei Wiederholung übermäßig sauer werde. *schaem*
Ich habe gelernt zu überprüfen, warum ich gekränkt bin. Oft ist es ein Trigger, weil jemand einen wunden Punkt trifft, oder ich vielleicht nicht die Wertschätzung / Anerkennung bekomme, die ich mir wünsche.

Dazu kommt, ob es wirklich auf der persönlichen Ebene stattgefunden hat, oder es um eine ganz sachliche Aussage handelt, die ich aufgrund der oben genauen Gründe anders aufnehme, als gemeint.

Ansonsten sage ich offen, das ich gekränkt bin und meist war das eben nicht so gemeint.
*****ite Frau
9.557 Beiträge
Ich umgebe mich mit Menschen, die mich schätzen, trösten und aufbauen. *troest*. Glaub ich. Ist jedenfalls meine Strategie für fast alles, was ich nicht alleine sortiert bekomme.

Ich bin allerdings selten gekränkt. Ich kann mich irgendwie an keine Kränkung erinnern, um offen zu sein. Entweder perlen die Versuche mich zu kränken unbemerkt ab *nixweiss* oder ich sortier das irgendwie anders ab, unter Enttäuschung oder so.
*****nne Frau
3.411 Beiträge
JOY-Angels 
Zuerst bin ich sicher sehr enttäuscht, wenn ich gekränkt oder besser gesagt, in meiner Ehre verletzt werde. Aber ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein. Ich denke, das hilft mir bei der Bewältigung dieser mir entgegengebrachten Kränkung, die meistens ungerechtfertigt ist. Manchmal ist es vielleicht nur Neid, wenn Menschen so etwas tun. Ich sage mir dann immer, ich weiß wer ich bin, was ich tu und ich kann morgens oder überhaupt ohne Probleme in den Spiegel schauen. Meistens nehme ich das nicht wortlos hin, ich rechtfertige mich schon. Aber wenn gesagt ist, was gesagt werden musste, ist die Sache für mich erledigt. Manchmal ignoriere ich Menschen, die denken, mich verletzen zu müssen. Das hilft auch. Allerdings muss ich sagen, dass es nur noch selten vorkommt, dass jemand denkt, mich kränken zu wollen.
*******r_s Mann
856 Beiträge
Mittlerweile bin ich gegen Kränkungen resilient geworden, warscheinlich abgebrpht von vielen...
Bei Arbeit allerdings gehts nach einer Kränkung und kurzer Selbstprüfüng aber sowas von verbal ab *motz* *gr3* , da bin ich das Epizentrum und dann ist gut.
Im Partnerbereich oder mit mir lieben Menschen werden die liebevoll verdrängt ( ich weiss , nicht gut)
Ausser "die eine" , die behalt und brauch ich um mich so richtig runterzuziehen *fiesgrins*
Dieeee war und ist echt heftig, die krieg ich nicht weg.
Bin mal gespannt
****769 Frau
2.565 Beiträge
Meistens hat doch derjenige, der beleidigt, selbst ein Problem. Wenn jemand versucht, mich absichtlich runterzuziehen, schlecht zu machen oder sonstiges, dann sagt das doch mehr über denjenigen aus, als über mich.
Und wenn dir jemand das Gefühl gibt, nutzlos..wertlos zu sein, dann bist du nicht wertlos, dann ist derjenige einfach nur ein Idiot!
Gut finde ich, wenn mir einer auch mal unbequeme Sachen sagt, die ich nicht gern höre, wo aber etwas Wahres dran ist! Das sind die Dinge, über die ich dann auch wirklich nachdenke und die mich weiterbringen.
Bei mir ist es sehr ähnlich wie @*******enne es beschreibt.
Kränken können mich nur Menschen, die mir sehr nahe sind. Dann bin ich aber tatsächlich sehr empfindlich. Deshalb versuche ich diese möglichst anzusprechen. Denn spätestens beim Folgemal funktioniert der Trigger und ich reagiere heftig.

Es setzt auch sowas wie ein Abwehrmechanismus ein. Ich reflektiere, oder versuche es zumindest und herauszufinden wieviel davon mein Anteil ist und wieviel davon tatsächlich etwas ist, das ich ablehne und nicht gut für mich ist. Ist es ein Verhalte das ich nicht akzeptiere, distanziere ich mich von der Person. Ist es eine Überreaktion, versuche ich sie wahrzunehmen, zu verstehen, mich ev. zu entschuldigen. Manchmal ist ein Gespräch und Feedback von außen nötig um aus eigenen Gedankenmustern auszubrechen.
Aber ja, Aussagen und Handlungen von Menschen, die mir nahe sind, gehen mir unter die Haut.
****610 Frau
781 Beiträge
@****na - erste einmal vielen lieben Dank für den Link zu diesem Vortrag.

So wie im Vortrag beschrieben, hängt für mich die Kränkung stark von dem Gekränkten ab, wie nah steht er mir.
ich habe gerade in den letzten Wochen 2 Kränkungen erlebt, einmal von meiner Tochter - das tat weh und einmal von meiner Abteilungsleiterin.
In beiden Fällen habe ich für mich geschaut, warum hat es mich getroffen. Welcher wunder Punkt wurde da getriggert.

Im beruflichen Kontext konnte ich recht schnell feststellen, dass der Sachverhalt eigentlich gar nichts mit mir persönlich zu tun hatte, sondern einfach der Weg der Kommunikation sehr unglücklich gewählt wurde und deshalb das Kränkungsgefühl ausgelöst hat. Ich habe also für mich einen Frieden mit der Situation gemacht und das Thema auch nicht weiter verfolgt.

Bei meiner Tochter sah das schon anders aus. Als alleinerziehende einer pubertierenden Tochter, sind Auseinandersetzungen häufiger an der Tagesordnung, die auch nur selten verletzen/kränken. Hier war es nun ein Ausbleiben einer gewünschten Handlung, die mich verletzt hat und die Frage war dann nach dem Warum auf ihrer Seite und dem der Frage, warum verletzt es mich. Hier kam ich allein nicht weiter und habe das Gespräch mit Freunden gesucht, die die Situation in ein anderes Licht gesetzt haben und das Blickfeld erweitert haben. Also der Versuch, die Situation auch aus der Sicht der Tochter zu sehen. Und die Gespräche haben mir geholfen, die Kränkung nicht mehr so stark zu empfinden.
Bisher habe ich noch kein Gespräch zu diesem Thema mit meiner Tochter geführt. Sollte ich es noch tun, dann wird es aber mit dem Prinzip der gewaltfreien Kommunikation erfolgen. Für mich insgesamt ein sehr bewährtes Mittel um Kränkungen zu begegnen und meinen Gegenüber meine Empfindungen und Wünsche zu spiegeln.
*******ssa Frau
5.652 Beiträge
Der Mann den ich lieb(t)e hat mich sehr gekränkt weil er Fotos von mir für ihn über Wochen missachtete.
Es tut so weh, weil ich alles gab um ihn zu erfreuen.

Durch diesen Thread kam mir die Idee, ein Joyclub-Adventskalender-Album zu machen in dem ich jede meiner Facetten zeige - kein fishing for compliments fürs verletzte Ego, sondern irgendwas originelles um auf mich als Mensch aufmerksam zu machen und neue Kontakte zu knüpfen.

Mal schaun - wenn ich dabei weine lass ich es, es sollte sich wenn dann gut anfühlen.

Kränkung ist schwer heilbar wenn das Herz verletzt wurde.
Spannendes Thema, Danke!

Ich versuche in mir Begriffe und Gefühle zu ordnen, aber ich krieg's noch nicht ganz auf die Reihe. Vielleicht hab ich auch ein zu enges Wortverständnis von gekränkt sein.

Manchmal fühle ich mich verletzt, angegriffen, missverstanden, aber gekränkt fühle ich mich deswegen irgendwie nicht. Mein Selbstvertrauen ist vielleicht angeknackst, aber mein Selbstwertgefühl bleibt intakt. Manchmal versteh ich, warum mein Gegenüber so gehandelt hat, manchmal hab ich auch keine Ahnung – weil der Rest Schweigen ist …
Manchmal ist ein Dialog möglich, entwickelt sich ein besseres Verständnis, ein Einander-Sehen, die Akzeptanz des Anders-Sein. Manchmal geht's auch nicht und zurück bleibt ein Gefühl der Bedauerns, manchmal sogar der Trauer, dass die Begegnung nicht wohlwollend gelingt. Aber irgendwann schwebt dann immer wieder die Dankbarkeit für mein Leben rein…
*******uld Mann
2.163 Beiträge
Wichtige Strategien für mich sind:
Zu unterscheiden.

• Bin ich überhaupt gemeint?
• Will man mir schaden oder nicht vielleicht doch helfen?
• Wie wichtig ist es mir?
• Wie sehr trifft es mich - bzw. trifft es mich wirklich?
• Warum trifft es mich / beeinträchtigt es mich?
• Hänge ich es zu hoch?
• Wie kann es mir schaden - bzw. wie sehr zieht es mich herunter?
• Kann ich etwas dagegen tun?
• Kann ich es abblocken bzw. ignorieren?
• Welchen Bezug habe ich zum Überbringer der Botschaft / der Handlungsweise?
• Hängt es mit von mir noch nicht angegangenen "Baustellen" zusammen (also mit eigenen, nicht bewältigten Problemen)?
• Spielen vorausgegangene Erlebnisse dabei mir herein?
• Wie will ich darauf reagieren?
• War ich zu offen bzw. zu sorglos?
...
All diese Fragen stelle ich mir dabei.

Das hier im Thread bereits Genannte ist auch für mich von Bedeutung:
Zitat von *****976:
...
Herr, bitte gib mir die Gelassenheit,
Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.
...

Nicht selten erkenne ich dann eventuell:
• Der Andere ist nicht so wichtig, wie erst gedacht oder gefühlt.
• Das Erlebte bzw. Mitgeteilte trifft mich gar nicht so, sondern hat mehr im Affekt so ein Wirkung gehabt.
• Das scheinbar Kränkende ist nicht so wichtig.
• Ich nehme mich ggf. zu wichtig.
• Das scheinbar kränkende Gegenüber will mich gar nicht kränken - es kommt mir nur so vor.
• Das scheinbar Kränkende bzw. der scheinbar kränkende Gegenüber kann mich eigentlich gar nicht kränken.
• Ich habe die Gelassenheit, mir das Ganze in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.
• Ich halte ggf. zukünftig zu dem kränkenden Gegenüber Abstand, um nicht wieder vergleichbar getroffen werden zu können.
• Ich kann mich auf meine innere Ruhe und Sicherheit zurückziehen, um nicht zu sehr getroffen zu werden.
• Ich mache mich von anderen in meinem Selbstwert nicht (so) abhängig.
• Ich muss reagieren oder umdenken, statt einfach nur gekränkt zu sein / mich gekränkt zu fühlen.
• Ich muss mir einfach Zeit lassen / für das Verarbeiten Zeit geben.
• Ich muss nicht versuchen etwas zu ändern, was nicht änderbar ist. (Siehe zitierter Spruch.)
• Ich sollte nicht Beeinträchtigung mit Kränkung verwechseln.

Bleiben die Fragen:
Was bleibt dann noch übrig?
Warum?
*******070 Frau
1.144 Beiträge
strategie?

es kommt erstmal darauf an, um was es ging , dass es zur "kränkung" kam.gibt themen, da bin ich dann evtl kurz angesaeuert, aber kann es schnell abhaken.
und dann gibts dinge, da wird nix abgehakt sondern eben n schlussstrich gezogen.

evtl ist die strategie: umgib dich mit menschen , die dir gut tun.

behandle alle so wie du behandelt werden möchtest und nimm nichts zu persönlich.
jeder kann nur so gut/ schlecht zu anderen sein, wie er selber ist.

könnt nu aber nicht mal sagen, wann ich zu letzt wirklich gekraenkt war.
****na Frau
1.275 Beiträge
Themenersteller 
@**l

Vielen herzlichen Dank für eure vielen Lösungsansätze, Erfahrungen und Blickwinkel. Da sind tolle Tipps und Strategien dabei.

Hier nun mein Beitrag: Ich hielt mich aufgrund gewisser Umstände immer für kränkungsresistent.
Was ich vergessen hatte, war das Blatt auf der Schulter, die Stelle, an der auch bei mir kein Wachs war. Genau dort hat mich vor vielen Jahren die Bemerkung eines Vorgesetzten tief getroffen. Ich bin voll k.o. und auf die Bretter gegangen.
Es hat drei Monate gedauert, bis ich die Wut und all die anderen Gefühle sortiert und abgearbeitet hatte und die Knie wieder durchdrücken konnte.
Am Ende blieben zwei Erkenntnisse: Ich habe den worst case an Kränkung überlebt (mein Kern ist nicht zerstört, ich stehe wieder aus eigener Kraft) und durch die Verletzung am wundesten Punkt ist dieser ein für alle Mal zugeheilt.

Es gab danach immer mal wieder Situationen, in denen jemand versucht hat, mich zu kränken, aber ich denke dann, der andere weiß oder kann es nicht besser oder - wenn doch - lasse ich es an mir abtropfen wie Wasser von Wachs.
****41 Frau
191 Beiträge
Klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber das erste was ich mache ist, den Schmerz wegatmen. (Also nicht mit einer Atemtechnik, sondern wie beim Zehenbruch: aushalten und hoffentlich nicht Wasserlassen.)

Die meisten Kränkungen und Beleidigungen steck ich locker weg und kann die relativ leicht der Tagesverfassung des Gegenübers zuschreiben. Oder die Person ist mir nicht so nahe, dass sie mich wirklich verletzen kann.
Oft sag ich nichtmal was oder nur einen Satz und lass dann gut sein.

Wenn ich aber richtig verletzt werde, spüre ich das fast körperlich und kann mich erstmal kaum bewegen oder mit anderen Dingen befassen. Ich brauch dann etwas Zeit, bis ich wieder klar denken kann.

Ist der erste Schmerz überwunden, rattert das Hirn.
Ich versuche das Geschehene einzuordnen. Bei mir und beim Gegenüber. Also warum tuts mir so weh und warum hats das Gegenüber gemacht?

Sobald ich für mich Klarheit habe, such ich das Gespräch.
Wenns gut geht, ist es gut, wenn nicht, mach ich zumindest meine Grenzen deutlich.

Ist ein Gespräch nicht möglich, akzeptiere ich den Schmerz, grenze mich aber von der Ursache ab. (Was nicht gleich heißt, dass ich die Person aus meinem Leben verbanne.)

Damit verschwindet zwar die Wunde nicht, aber ich geb auch anderen und mir nicht die Möglichkeit, weiter darin herumzubohren.
So kann sie sich beruhigen und langsam heilen.

Juckt sie mal, erinnere ich mich an das, was ich mir dazu gedacht habe (wirkt wie Salbe drauf tun) und lass sie dann wieder ruhen.
Grobe Verletzungen kommen ja nicht täglich vor, hab aber doch schon ein paar erfahren. Sie brauchen bei mir immer wieder mal Nachsorge, aber wenn ich sie einmal ordentlich behandelt hab, wirds tatsächlich immer leichter.
****tia Frau
1.994 Beiträge
Wenn die Kränkung zu tief sitzt, wird erst einmal heimlich geheult, dann werde ich wütend und gehe dann zum Friseur und shoppen, sowas hilft immer. Und der Idiot der mich gekränkt hat, belege ich mit einem Fluch, auf das er stürzt und sich ein Bein bricht. *zwinker*
Man muss sich eine Basis schaffen und sich bewusst sein das das Leben immer wieder Überraschungen für uns bereit hält.

Es gibt keine Garantie für das was man im Leben hat.

Ich sehe auf das was ich habe und nicht darauf was ich nicht habe.

Dadurch kann man auch in Grenzsituationen zur Ruhe kommen.
Zuerst: Blut ist dicker als Wasser! Kränkung aus Familie wundet mehr als der Ruf ferner Kontinente

Würde alles im Universum sich anziehen fiele die Ordnung der Himmel zusammen. Es muss sich auch was abstoßen, reiben, um die Körper in ihrer Bahn zu halten.

Ein eigenes natürlich nicht überhöhtes Selbstwertgefühl des gewollt und gemocht und gewollt seins, in unser hier und jetzt hineingeboren, richtet so manche verletzenden Worte und Taten wieder in die richtige Balance.

Blätter im Wind wissen nicht wohin sie fallen und wehen dahin wo sie irgendwann den Boden berühren und liegen bleiben. Schneekristalle tanzen den Himmel herab und auch sie werden auf den Boden schlagen und da liegen bleiben.

Wir werden nicht alles im Leben in und an uns los, doch das fallen der Blätter und Kristalle ist nicht zufällig und willkürlich. Am Boden liegen, aufzuschlagen ist keine Schande und mit Narben und Wunden werden wir unserer Einzigartigkeit bewusst und haben anders als Blätter und Kristalle den Drang wieder aufzustehen und unser Angesicht gen Himmel zu erheben.

Lass dich Kränken und Erniedrigen, umso stärker wird dein Lebenswille sein dir deiner bewusst zu sein.
Wenn mich jemand kränkt, schlage ich meist (verbal natürlich) umso fieser zurück... *schaem* Allerdings mindert das mein Gefühl der Verletzung dann kaum, und dazu kommt dann später noch das schlechte Gewissen.

Erst, wenn es mir gelingt, mich empathisch in den Verursacher und seine Beweggründe hineinzudenken, kann ich seine Handlungen oder Worte auch unabhängig von mir betrachten, so dass sie mir nicht mehr wehtun.
*********Sissi Mann
273 Beiträge
Ich habs gut. Ich bin emotional ziemlich vergesslich - und muss Kränkungen auswendig lernen, um mich später daran erinnern zu können.
Ausserdem muß die Kränkung in einem Fenster erfolgen, in dem ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genüge. Dazu muß der Kränker zu mir in einer kränkungsfähigen Beziehung stehen. Einfaches Wadenbeissen reicht nicht. Sollte das Gekränktsein am nächsten Tag noch vorhanden sein, vernichte ich m/w/d einfach. Oder finde es ausreichend und genugtuend, m/w/d vernichten zu können, wenn ich denn wöllte.
Und so ist das Gekränktwerden kein Thema, weil selten und dann offenbar Teil des Lebens.
*g*
****na Frau
1.275 Beiträge
Themenersteller 
@*****ler

Sounds great *g* Du bist kränkungsresilient.
**C Mann
12.718 Beiträge
...es kommt darauf an, wer mich kränken will. Meistens weiß ich, aus welcher Ecke es kommt. Dann stehe ich drüber und denke mir nur: "Was bist Du nur für ein armes Würstchen!"
Endlich kam ich dazu mir den Beitrag anzuhören. Er ist toll und hat mich schwer beeindruckt. Ich danke Dir dafür *herz2*
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