„Sorry, ich wusste nicht, dass dir junge Männer schreiben, die ein Interesse an Sex mit dir haben, dann kannst du natürlich auch mitreden, ob die Ansprache höflich ist oder nicht.
Abgesehen davon, dass mir auch dies passiert, die Nachrichten dabei jedoch eher flach und copy & paste wirken und ich als Teil eines Paares schon deutlich mehr Nachrichten von Männern gelesen habe, als mir dies lieb ist…
Ich war selbst mal besagter
junger Mann. Ich weiß wie ich gedacht und wie ich mich verhalten habe. Ich weiß daher ebenso wie häufig ich mich verstellt, gelogen und manipuliert habe, um an
mein Ziel zu kommen. Und auch wieviel dabei einfach nur für mein Ego war. (Ich weiß daher auch, wieviel meine Mutter davon nie erfahren hat…
)
Und die Tatsache, dass Du wieder erwähnen musst, dass ich ja versuchen würde mich und meine
Altersklasse als etwas
besseres darzustellen und ausführst, was Dich anspricht bzw. nicht anspricht zeigt mir, dass Du nicht verstanden hast, was ich Dir in meinem letzten Beitrag sagen wollte.
Es geht hier nicht um einen Flirt, Selbstdarstellung oder sich als etwas besseres darzustellen. Ich kann nicht verstehen, wieso diese Vorwürfe in ziemlich jedem Thema aufkommen, wenn man aus seiner eigenen Perspektive berichtet.
Ich bin wirklich bemüht aus meiner Sichtweise und Erfahrung zu schreiben und dies entsprechend klarzustellen. Weil eben selbige die einzige ist, die mir
direkt zugänglich ist. Dabei geht es mir aber um die Diskussion und
nicht um Selbstdarstellung. (Und ich bin überzeugt davon, dass andere es hier auch so handhaben werden.) Dass es Selbstdarsteller gibt bestreite ich dabei gar nicht. Die sind meist daran zu erkennen, dass diese ihre Meinung anpassen und sich entsprechend positiv gegenüber bestimmten Menschen äußern, weil sie sich damit Vorteile erhoffen.
Und ich kann absolut nicht verstehen wieso einem vorgeworfen wird, dass man sich selbst für etwas besseres halten würde, wenn man zugibt, dass man in der Vergangenheit
scheiße gebaut und damit zum Teil Menschen wirklich verletzt hat. Würde es um Selbstdarstellung gehen und man sich als
etwas besseres darstellen wollen, würde man doch behaupten, dass man schon immer
der Gute war oder nicht?
Ich kann nur berichten, wie ich mich in der Vergangenheit verhalten und was ich aus damaliger Sicht für
richtig gehalten habe. Und zwar aus meiner aktuellen Sicht und mit der Wertung, die ich aktuell für
richtig halte. Ob ich dies in einigen Jahren anders bzw. wie ich es dann sehen werde, kann ich naturgemäß nicht sagen. Ich denke aber, dass dies niemand kann.
Jede*r hält sich in der jeweiligen Situation für
den Gute*n. In den wenigsten Situationen wird jemand sagen:
Ich weiß, dass ich damit absolut im Unrecht bin, tue es jetzt aber trotzdem!
Genau dies ist doch ein Grund für Diskussionen. Um Meinungen auszutauschen und Zugang zu anderen Sichtweisen zu bekommen, um die eigene hinterfragen zu können. (Zumindest ist dies mein Beweggrund.)
Wenn aber auf der Gefühlsebene abgewertet wird, was auf der Sachebene berichtet wurde, kann dies schwerlich zu einer konstruktiven Diskussion führen.
Und wenn Du selbst sagst, dass Du Aussagen nicht ernst nimmst, weil Dir die Wortwahl der Person missfällt, kommen in mir ernsthafte Zweifel auf, ob es Dir um einen Informationsaustausch geht oder Dein Ziel eigentlich ist Deine Position und Sichtweise zu
verteidigen und bestätigt zu bekommen, um selbige nicht hinterfragen zu müssen.