Das klingt danach, als hättest du unter Angst etwas zugestimmt, weil deine Angst ihn zu verlieren noch größer ist. Das wäre für mich irgendwie nicht die richtige Voraussetzung für solch eine Neuerung in einer gefestigten Beziehung.
Wo ist dein Urvertrauen in die Beziehung, dass man alles ansprechen kann? Dass man auch erstmal mit der Ablehnung des Partners rechnen können muss.
Wie lange keimt in ihm schon der Gedanke, dass er seine Fantasie umsetzen will und wie lange hattest du jetzt Zeit dich mit der Situation auseinanderzusetzen? Muss es jetzt wirklich gleich schnell schnell gehen?
Oder habt ihr beide das Vertrauen in euch, nochmal den Fuß vom Gas zu nehmen, die Situation erst einmal verdauen zu lassen? Du, um dich mit deinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Was macht dir Angst? Ist es etwas, was du grundsätzlich ablehnst, was dir selbst nichts bringt oder doch gesellschaftliche Normierung? Was an seiner Fantasie lässt dich vermuten deine Gefühle für ihn würden schwinden? Was es auch ist, ist es nicht stark und mutig von ihm, und deshalb auch liebenswert, dass er sich dir gegenüber geöffnet hat?
Er, um sich jetzt erstmal um dich zu kümmern. Zweifel und Ängste sind völlig normal bei solchen Veränderungen. Wie kann er dir Sicherheit geben? Wenn die Regeln noch nicht ausreichen, denkt nochmal nach. Sowas ist nicht in einem Gespräch abgehakt. Hat er dir schon erklärt, was ihn daran fasziniert? Wie möchte er vorgehen? Gleich aufs Ganze ist ja unwahrscheinlich. Normalerweise tastet man sich Schritt für Schritt heran. Könntest du ein paar Schritte mitgehen? Vielleicht verstehst du ihn dann besser.
Zu meiner eigenen Erfahrung: ich habe eine Beziehungsöffnung damals vorgeschlagen. Sie hat schnell zugestimmt, wir haben aber noch viele Male darüber gesprochen bis sich eine Gelegenheit ergeben hat. Und wie es so kommt, hatte sie die erste Möglichkeit und diese dann auf Nachfrage auch genutzt. Ich war in einer Gefühlsachterbahn. Verlustangst, Aufregung, Geilheit, aber vor allem Verlustangst. Danach haben wir erst einmal mehrere Monate Pause eingelegt, weil ich so eine Situation in so einer kurzen Zeit nicht noch einmal erleben wollte. Heute sind wir da wesentlich entspannter geworden. Und auch unser anfängliches Regelwerk ist deutlich kürzer.
Ebenso habe ich mich letztens ihr gegenüber geöffnet mit einem Wunsch nach mehr anderem, bei dem ich ebenso weiß, dass sie damit nicht so viel anfangen kann. Sie meinte, man kann das schon Mal ausprobieren. Es ist erstmal in diese Richtung nicht viel passiert. Was völlig in Ordnung ist. Wir thematisieren es aus anderen Gründen gerade nicht häufig, aber sie weiß davon und wenn die Zeit reif ist, werden wir uns dem Thema widmen. Das sind meine zwei Urvertrauen in unsere Beziehung. Dass ich es ansprechen kann und dass es nicht untergehen wird.
Ich wünsche euch viel Erfolg.
Le Sybarite