Als ich sehr jung war (so frühes Teenie-Alter bis etwa Mitte 20) lag der Reiz für mich bei deutlich älteren Männern (Ende 20 bis Ende 40) für mich primär darin, dass sie in einem Leben angekommen waren, zu dem ich noch hinwollte. Insbesonders im Jugendalter fand ich es ganz schmeichelhaft, von Erwachsenen zu hören, dass ich sehr reif sei (war ich nicht, ich war nur eloquent) und von ihnen so behandelt zu werden, wie ich mir das auch von denen wünschte, die meine Vormünder waren, mich aber eben bevormundeten.
Ältere Männer verkörperten für mich die Zukunft, von der ich träumte, für die aber noch so viel Zeit vergehen musste, bis ich sie selbst würde erreichen können. Ein älterer Mann war da eine Art Shortcut. Ein Cheat im Spiel des Lebens. Ich konnte mich älter fühlen, als ich war, und der Illusion aufsitzen, bereits in diesem Leben angekommen zu sein, das ich begehrte. Weil ER das eben bieten konnte.
Durch das sich automatisch ergebende Machtgefälle, wenn ein so junger Mensch auf einen deutlich älteren trifft, hatte ich auch immer das Gefühl, diese Männer wüssten, was sie taten, sie wirkten im Gegensatz zu mir und den Jungs/Männern in meinem Alter eben beeindruckender.
Für mich hat sich diese Faszination so um die 30 herum langsam verflüchtigt. Heute ist ein deutlich älterer Mann nur aufgrund seines Alters nicht direkt interessant für mich.