Sorry wenn ich hier mal was schreibe, obwohl ich eigentlich nicht gefragt bin.
Ich habe auch schon von "kalter Empathie" gehört, das wäre die Fähigkeit der Betrüger, ein Opfer ausfindig zu machen und genau zu wissen, welche Knöpfe sie zur Manipulation drücken müssen.
Wenn ich den Begriff "Empathie" höre oder selbst verwende, denke ich aber eher an die warme, zwischenmenschlich verbindende Empathie und würde sonst eben immer das Adjektiv "kalt" dazu setzen, um diese beiden Formen klar voneinander abzugrenzen.
Empathie bedeutet für mich persönlich übrigens nicht nur die
Fähigkeit, sich in andere einfühlen zu können, sondern auch die
Bereitschaft, sich mal in die Perspektive des anderen zu versetzen und sich vorzustellen, was derjenige denkt/fühlt, wie er (m/w/d) die Welt oder eine konkrete Situation wahrnimmt.
Dazu gehört, dem anderen (richtig) zuzuhören, ihn ernst zu nehmen und evtl. eine schwierige Transferleistung zu erbringen, weil das eigene Erleben stark von dem Erleben des Gegenübers abweicht (andere soziale/ethnische Gruppe, anderes Geschlecht, andere Weltanschauung etc.).
Empathie in diesem Sinne ist für mich eine Grundvoraussetzung für jede Form der zwischenmenschlichen Beziehung und auch für ein Miteinander in der Gesellschaft.
Die
Fähigkeit zur Einfühlung ist für mich tatsächlich, so wie der TE im Eingangspost angedeutet hat, immer etwas Fragwürdiges: Ich kann mir schließlich auch einbilden, den andern zu verstehen, nachvollziehen zu können, wie er wohl empfindet und kann dabei doch so vollkommen daneben liegen. Ein objektiver Abgleich ist einfach schwierig bis unmöglich, aber das macht es für mich nicht weniger notwendig, immer wieder den Versuch zu unternehmen.