Mal eine ganz ergebnisreiche Diskussion hier, finde ich.
Ich glaube, die wichtigsten Sachen sind genannt.
Empathie im weitesten Sinn als ein
• Begreifen dessen, was man (jemandem an-) tut,
• Mitfühlen und (unter den gegebenen Umständen, Möglichkeiten, Zwängen, Beschränkungen)
• daran ausgerichteten Handeln.
Die Gefahr in einer Session entsteht wohl dann, wenn jmd
• nicht weiss, was er tut
• es ihm egal ist, was er damit verursacht
• sein Handeln egozentrisch ist (also ohne Rücksicht)
Vielleicht klang das schon an (hab nicht alle Beiträge gelesen):
Ein Problem kann auf jeden Fall auch eine zu starke Empathie sein.
SM (weniger D/s, Bondage) lebt ja gerade vom Übergriff und den Ungeheuerlichkeiten (meine Definition; andere sehen es anders), so dass ein 'normal empathischer' Mensch, also jmd, der zufällig gerade zuschaut (wird es nicht geben, aber nur mal angenommen) eben aufrgund seines normalen emphatischen Empfindens sofort eingreifen würde.
Oder anders: Würde eine Frau einfach so auf der Strasse geschlagen werden, würden die meisten von ins etwas tun: Entweder selbst oder Hilfe holen etc. Das ist u.a. Resultat unserer Empathie.
Findet das Gleiche nun in einem SM Kontext statt, also schlagen wir die Frau selbst, müssen wir irgendwie unsere Empathie 'herunterregeln' oder ausschalten...was weiss ich.
Und weiter: Während einer Session würde uns eine ständige 'Rücksprache' mit unserer Empathie hindern, überhaupt eine intensive Session zu gestalten. Man kann in einer Session nicht fragen, ob ich mal dies und das machen darf, ob es weh tut, ob sie noch kann und diese ganzen Dinge. Das zerstört jede Spannung bzw verhindert, dass überhaupt eine aufkommt.
Empathie ist ganz sicher notwendig. Aber auch ganz handfeste Dinge wie das Wissen darum, wie weh sowas tut, handwerkliche Dinge, anatomische Dinge, Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, bei aller Erregung eine gewisse sachliche Kühle, um richtig zu entscheiden, Blicken, Hören..etc
Es ist vielleicht das, was gern mit 'Erfahrung' beschrieben wird.