Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23301 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM NRW
3671 Mitglieder
zum Thema
Braucht ihr Sex, um euch geliebt zu fühlen?172
Natürlich braucht es auch andere Dinge, um sich geliebt zu fühlen.
zum Thema
Immer wenn man sie nicht braucht! Oder: Frauen und ihre Tage34
Immer dann, wenn man es nicht braucht, dann kommen SIE.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Empathie im BDSM - Gibt es sie...braucht es sie?

*******987 Frau
9.046 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich frage mich schon ganz lange, wie stark oder wie schwach all die Bottoms in Richtung der dominanten Gefühlswelt spüren oder mitfühlen können, wie groß überhaupt das Interesse daran ist, mitfühlend oder kognitiv.
Ich muss sagen, ich versuche es gelegentlich, mich da rein zu denken, wie sich meine Herrin fühlt. Jedoch kann ich es mir nur sehr schwer vorstellen. Ich finde es sehr gut, wenn sie mir sagt, wie sich Dinge auf ihrer Seite anfühlen. Ein paar Dinge, die sie erklärt hat, kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen.


Ich glaube, ein Grund dafür, warum man das als Sub nicht so auf dem Schirm hat, ist, weil viele Doms ihre eigenen Gefühle nicht so stark zeigen und gleichzeitig ziemlich viel Wind um Subs Gefühle machen. Also sowohl in Richtung "Du sollst leiden, dein Leid ist wichtig" als auch in Richtung "deine Geilheit und dein Gehorsam und deine Hingabe ist, was ich will, was mich interessiert, zeig mir das". Und Sub ist natürlich mit Spaß dabei und geht voll in ihren Gefühlen auf, weil sie es darf und Dom das will. Wenn man aber selber "laut" ist, kann man dem anderen natürlich nur schlecht "hören". Deshalb ist man sehr ungeübt darin. Was sehr schade ist.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Um es mal von der anderen Seite aus zu betrachten:
Das, was Sadismus in der Gefühlswelt eines Dom bedeutet, kann ich selbst nicht nach"fühlen".
Ich kann nur Parallelen ziehen, nämlich, dass durch spezielle Handlungen Befriedigung hervorgerufen wird. Er steht auf der einen Seite und ich auf der anderen und es ist für beide gut und befriedigend, obwohl die Gefühle andere sind.

Beobachten jedenfalls kann ich, ob diese Lust und diese Befriedigung beim anderen stattfindet - oder eben auch nicht.
Mich kickt es, wenn ich diese andere Lust wahrnehme und erst dann kann ich mich fallen lassen.

Aber das Gefühl der sexuellen Stimulation, das durch Zufügen von Schmerzen oder Kontrolle über eine andere Person erzeugt wird, ist mir selbst absolut fremd. Das kann ich tatsächlich nicht gefühlsmäßig nachvollziehen
Ich sehe nur, dass es dem anderen offenbar Lust bereitet.

Für mich bedeutet Empathie nicht, dass ich selbst alles nachfühlen oder selbst erleben muss.
Das Einzige, was ich mit Empathie wahrnehmen kann ist, ob sich eine Person in einer Situation gut fühlt oder ob sie sich schlecht fühlt.
Und diese Empathie sollte - aus meiner Sicht - ein Dom unbedingt auch selbst haben.
****ai Mann
45 Beiträge
Empathie im BDSM - Gibt es sie...braucht es sie?

Erfordert ein Balanceakt barfuß über Scherben weniger Achtsamkeit, als ein Gang über die Wiese..?
******_73 Mann
2.488 Beiträge
Zitat von *****n_N:
Besten Dank erstmal für eure Antworten! *hutab*

Über einiges muss ich erstmal nachdenken.
Andres spreche ich hier nur kurz an...weil es mir auffällt und schnell geht.

.
.
.
Zitat von *******eyn:
Empathie ist wichtig, um Grenzen einhalten zu können.
*nein* das sehe ich nicht so...Ich muss Grenzen lediglich kennen, um mich an sie halten zu können.

.
.
.

Nein. Genau da irrst Du.
Ok, wenn sie kein Anal mag, dann gibt es kein Anal, fertig, Schluss, aus. Gebe ich Dir recht.
Aber, sie mag es geschlagen zu werden, nur wie stark, wie lange, mit welchen Wirkungen?

Klar könnte ich physikalische Maße benennen, aber wie messe ich das? Wenn ich mit einem Stock (ich liebe die Stöcke von ArtGerecht) mit der gleichen Kraft zuschlagen würde, wie mit meinem schwersten Flogger, dann wäre meine Dame weg. Das einschätzen der Wirkungen meiner Handlungen setzt voraus, dass ich ihr Empfinden nachvollziehe. Dabei muss ich nicht den Schmerz genau nachempfinden, aber ich muss wissen, ob ich jetzt Pause mache, oder noch mal zuschlage. Dieses subtile Spiel, den Schmerz so lange zu steigern, bis sie "fast" nicht mehr kann, das ist für mich und meine Partnerin sehr wichtig. Und diese "Grenze" besteht eben nicht nur aus "Wissen.
Gerade im BDSM sehe ich Empathie als das essenzielle Tool das es braucht um gemeinsame Grenzgänge gut meistern zu können. Die ganzen Haudraufwienichtse und GrobianInnen(ironisches Gegendere) haben andre Probleme die sie in diesem Feld kompensieren möchten. Da gibts viele Narzisten und Soziopathen denen jegliches Einfühlungsvermögen fehlt. Eine gelungene Session ist für mich ein gekonnter Balanceakt an und auch immer wieder auch über den Grenzen der nichts andres als Feingefühl verlangt. Viele sitzen ja dem Trugschluss auf wild, brutal und kalt sein zu müssen. Und viele versuchen damit ihre verkümmerten Egos aufzupeppen.
****na Frau
1.275 Beiträge
@****ody
Zitat von ****ody:
Ich frage mich schon ganz lange, wie stark oder wie schwach all die Bottoms in Richtung der dominanten Gefühlswelt spüren oder mitfühlen können, wie groß überhaupt das Interesse daran ist, mitfühlend oder kognitiv.

Mein Eindruck ist der von großer Fremdheit bei geringer Eindringtiefe und dass sich daran auch wenig ändert.

Dazu zweierlei:

Das mangelnde Interesse daran, sich emotional und/oder kognitiv ins Erleben eines Partners einzuarbeiten, ist kein spezifisches SM-Bereichsproblem, sondern ein allgemeines.
Es wird im SM-Bereich nur deswegen überdeutlich, weil die erotischen Gefühlslagen so scharf abgegrenzt sind und nicht wie bei Stinos auf Gleichheit abzielen, sondern sich antagonistisch gegenüberstehen. Aus dieser Gegenüberstellung erwächst Anziehung und jene Spannung, die sich idealiter in und durch eine Session auflöst, um in maximaler Nähe zu münden.

Wie in meinem Beitrag weiter oben angerissen, treffen zu Beginn alle SMer eine Entscheidung für eine Seite und damit die Entscheidung gegen die andere.
Die andere Seite wird m.E. unbewusst abgewehrt. Es bedarf dann oft mehrerer Jahre und einer steten Weiterentwicklung, um die zuvor abgewehrte Seite als das zu sehen und erleben zu können, was jene von Anfang an war: in einem existent - mit derselben Berechtigung wie ihr Antagonist. Gelingt diese Reintegration, werden aus Tops und Bottoms Switcher oder solche, die komplett konvertieren.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Zitat von ****na:
Die andere Seite wird m.E. unbewusst abgewehrt. Es bedarf dann oft mehrerer Jahre und einer steten Weiterentwicklung, um die zuvor abgewehrte Seite als das zu sehen und erleben zu können, was jene von Anfang an war: in einem existent - mit derselben Berechtigung wie ihr Antagonist. Dann werden aus Tops und Bottoms Switcher oder solche, die komplett konvertieren.

Was jene von Anfang war? Ich, als mein eigener Antagonist? Basiert das wieder darauf, dass jeder alle Seiten in sich trägt? Bin ich also, obwohl hetero, also auch doch homo und weiß es nur noch nicht? Oder ist das nur wieder eine dieser typ. Switcher-Plattitüden? Braucht ihr das eigentlich um euch selbst zu erklären? Bleibt es denn aus, dass man euch immerzu skeptisch gegenüber steht? Dann danke dafür!

Im übrigen- der TE verwechselt Empathie mit Mitgefühl. Das ist nicht dasselbe sondern zweierlei.
Empathie habe ich für den Menschen ob seiner Emotionen, ein Mitgefühl ob seiner Neigung. Das macht den Unterschied zu befinden, wann was in Ordnung geht und wann nicht.
****na Frau
1.275 Beiträge
Zitat von ********ious:
Zitat von ****na:
Die andere Seite wird m.E. unbewusst abgewehrt. Es bedarf dann oft mehrerer Jahre und einer steten Weiterentwicklung, um die zuvor abgewehrte Seite als das zu sehen und erleben zu können, was jene von Anfang an war: in einem existent - mit derselben Berechtigung wie ihr Antagonist. Dann werden aus Tops und Bottoms Switcher oder solche, die komplett konvertieren.

Dann danke dafür.

Sehr gern. Freut mich, dass dich meine Überlegungen zur Selbstreflexion anregen konnten.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Ne. Das hab ich schon immer gewusst.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Zitat von ****na:
Wie in meinem Beitrag weiter oben angerissen, treffen zu Beginn alle SMer eine Entscheidung für eine Seite und damit die Entscheidung gegen die andere.
Die andere Seite wird m.E. unbewusst abgewehrt.

Dem muss ich aus meiner Sicht widersprechen, für Switcher mag das ja gelten.

Ich habe mich nie für eine Seite entscheiden müssen, ich hatte sozusagen gar keine Auswahl. Ich WAR schon auf der speziellen Seite, bevor ich überhaupt wusste, was SM in der Erotik überhaupt bedeutet.

Mit unbewusst abwerten hat das nichts zu tun. Ich akzeptiere es ja - beim Partner.
Der dominante Part erotisiert mich einfach nicht, nicht mal in der Fantasie, und deshalb überlasse ich das auch gerne dem anderen.
Für mich springt dann das Gegenteil von Empathie an, dass derjenige sich nicht von Gefühlen beeinflussen lässt. Dennoch aber auch Empathie hat. Das ist wie Ying und Yang.
Ja, Empathie in Bdsm gibt es.
Voraussetzung um die Gefühlwelt einer anderen Person zu verstehen, ist dass man selber die eigene Gefühle genau kennt und sortieren kann.

Man muss sich nicht erst in einer Situation hinein zu versetzen, um die Gefühllage eines anderes Menschen nachvollziehen zu können.
Man braucht nur die gezeigte Emotionen erkennen, um zu versuchen, die Situation überhaupt zu verstehen.

Nicht alle Situationen lösen in allen Menschen die gleiche Emotionen aus.
Aber die Emotionen fühlen sich für alle Menschen definitiv gleich an.
Wenn ich jemanden sehe, der leidet, weiß ich, was er spürt und wie es ihm geht, weil ich selber dieses Gefühl kenne, unabhängig davon, ob ich in der gleichen Situation auch leiden würde.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich selbst hab teilweise durchaus Probleme mit affektiver Empathie. Ich kann, wenn nachvollziehbar erklärt, durchaus auch Emotionen verstehen, die ich selbst nicht habe, oder nicht in den gleichen Situationen, aber ich tue mich oft recht schwer, das emotional nachzufühlen.

Ich gebe mir Mühe, es zumindest zu verstehen, aber wenn ich versuche, es nachzufühlen, greift immer die Projektion. Wenn ein dominanter Mensch mir zum Beispiel erzählt, wie und warum er etwas empfindet, dann kann ich das logisch nachvollziehen, aber wenn ich das mit meinem Emotionen versuche nachzufühlen, fühle ich von den Schilderungen nur die Wirkung auf mich als devote Person.

Tja, schaise.



Was bei mir sehr stark ausgeprägt ist, ist Mitleid für echtes Leid. Ich ertrage es gar nicht, wenn Menschen leiden. Nichtmal die, die ich nicht mag.
****ond Mann
1.671 Beiträge
Ich denke die Nebendisskussion, über Switcher oder die, wie auch immer entstandene Festlegung, auf eine Seite, macht das eigentliche Thema kaputt.

Bisher empfand ich diese Thread als SEHR bereichernd und nah am Thema vom EP.
Das ist leider die grosse Auanahme hier geworden.

Bitte verfallt jetzt nicht in dieses Schema mit Persönlichen Angriffen und neben Disskussionen.

Macht dies bitte, bitte per CM oder habt die innere grösse, unbeliebte neben-statments, einfach stehen zu lassen.
Es wäre schade um das eigentliche Thema hier.
Ich glaube, es wird oft verwechselt, das Empathie heißt, es nachfühlen zu können. Das ist aber nicht Fall. Gut von Böse zu unterscheiden, oder zu verstehen, dass es jemanden Schmerzt, das ist ebenfalls ein Spektrum und im Grunde das was die Meisten können.
****tia Frau
1.994 Beiträge
Eine Portion Empathie ja, aber es sollte nicht in Gefühlsduselei enden, eine gewisse Distanz sollte da sein.
****na Frau
1.275 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von ****na:
Wie in meinem Beitrag weiter oben angerissen, treffen zu Beginn alle SMer eine Entscheidung für eine Seite und damit die Entscheidung gegen die andere.
Die andere Seite wird m.E. unbewusst abgewehrt.

Dem muss ich aus meiner Sicht widersprechen, für Switcher mag das ja gelten.

Ich habe mich nie für eine Seite entscheiden müssen, ich hatte sozusagen gar keine Auswahl. Ich WAR schon auf der speziellen Seite, bevor ich überhaupt wusste, was SM in der Erotik überhaupt bedeutet.

Mit unbewusst abwerten hat das nichts zu tun. Ich akzeptiere es ja - beim Partner.
Der dominante Part erotisiert mich einfach nicht, nicht mal in der Fantasie, und deshalb überlasse ich das auch gerne dem anderen.

Das ist im Prinzip das, was ich zur Empathie schrieb. Wer auf einer Seite ist und dort seine Lust generiert, wird die andere Seite zwar verstehen, aber aus ihr keine Lust ziehen können.
So weit zu kommen, eines Tages auch aus der anderen Seite Lust ziehen zu können, ist ein oft langer Weg, eine Entwicklung, die nach meiner Einschätzung ca. die Hälfte der Leute durchmachen. Ich kenne keinen einzigen, der als Switcher angefangen hat.

Ich schrieb „abgewehrt“, nicht „abgewertet“.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Ich meinte übrigens auch "unbewusst abwehren", da hat sich die Autokorrektur eingeschlichen.
***is Mann
1.509 Beiträge
Ich persönlich hasse Pauschalisierungen und Schubladen - deshalb gibt es meiner Meinung nach keine Antwort auf die Frage nach "...gibt es Empathie im BDSM?". Das kann nur jeder der dieses Feld beackert individuell für sich selbst beantworten.

Darüber hinaus werden die Begriffe "empathisch" und "einfühlsam" gerne verwechselt. Das eine kann eine rein auf logische Parameter beschränkte Eigenschaft sein, während man bei Letzerem tatsächlich mitfühlt.

...ich erkenne einfach nur Muster. Man weiß, wie jemand ausschaut und sich verhält, der gerade Lust empfindet, mit sich kämpft oder an seiner Schmerzgrenze gelangt.

Das Eingangsposting klingt für mich mehr nach, einer JavaScript "if-then" Programmierung, bei der auf ein bestimmtes Verhalten der sub ein bestimmte des DOM folgt. Für mich persönlich nicht erstrebenswert, da bei mir der Mensch, seine Gefühle und Fantasien im Vordergrund stehen und eine Session keine Abfolge von Mustern darstellt, auf die man reagieren muss, sondern etwas sehr intimes und vertrautes. Und das entsteht beides nicht aufgrund einer Abfolge von logischen Reaktionen, sondern durch gezeigte Gefühle...
***is Mann
1.509 Beiträge
Ach ja: Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ. *zwinker*
*********mEis Frau
4 Beiträge
Auf's wesentliche runtergebrochen übersetze ich Empathie mit der Fähigkeit zu Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und einem Unrechtsbewusstsein. Man ist also in erster und entscheidender Linie fähig dazu.

Auf die Frage also, ob es Empathie im BDSM gibt oder ob es diese (Fähigkeit)
braucht und wenn ja wofür, dann komme ich zu dem Ergebnis, das es ohne diese Fähigkeit das Akronym BDSM erst gar nicht geben würde. Somit, es braucht sie.
*****y87 Frau
9.818 Beiträge
Interessantes Thema. Ich kann nur mit jein antworten. Bin selber auf der masochistischen Seite zu Hause,wie auch im Sadismus. Ich weiß,welche Emotionen ausgelöst werden können,heißt aber nicht,dass ich diese total nachempfinden kann. Wo ich aber unbedingt Empathie brauche ist,wenn mich was zum weinen bringt. Da brauche ich wen,der ist annimmt und nicht als Nichtigkeit abstempelt. Anders gesagt,auch wenn man die Gefühle des Gegenübers nicht nachempfinden kann,sollte man sie ernst nehmen.
Ich kann jetzt nur beschreiben, was mir beim BDSM wichtig ist und will nicht für alle sprechen.

Für mich ist Empathie wichtig, da auch herauszufinden möchte welche Wünsche und Tabus es gibt, und was man gerne ausprobieren möchte oder ob ich vielleicht die eine oder andere Grenze überschritten habe. Ich will meinem Sub das Gefühl geben, dass dieser bei mir in sicheren Händen ist.

Wenn dieser nur bestimmte Dinge mitmacht, weil der Glaube im Raum steht, dass das ein richtig devoter Part macht, dann macht es mir keinen Spaß, weil ich auch die Anspannung spüre.
****n27 Frau
1.779 Beiträge
Zitat von *****n_N:
Empathie im BDSM - Gibt es sie...braucht es sie?
Ich lese immer wieder wie wichtig einigen Empathie im BDSM ist.
Und ich frage mich oft, gibt es Empathie im BDSM überhaupt bzw. braucht es sie und wann "ja" wofür?

Meine Definition von Empathie entspricht auch der, die ich als Erstes im Internet gefunden habe.
"Empathiefähigkeit bedeutet, sich in die Lage anderer Personen hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen oder nachvollziehen zu können."
(Sollte jemand eine andere Definition haben...bitte vorher benennen, um seine Argumentation nachvollziehbar zu machen.)

Mein Problem ist nicht das ich Empathielos bin...mir läuft bei jeder scheiß wiedersehen Sendung...Pipi aus den Augen...was schon nervt.
Aber ich kenne die Situation, kenne somit auch die Gefühle der gezeigten Personen und kann mich aufgrund dessen in die Gefühlswelt hineinversetzen...wobei das bei mir eher ein Automatismus ist, als gewollt oder beabsichtigt.

Mein "Problem" mit Empathie im BDSM ist, dass ich keine logische Antwort auf die Fragen "gibt es Empathie im BDSM überhaupt bzw. braucht es Empathie und wann "ja" wofür?" habe.
Denn, es ist nun mal so, dass ich nie sub war und somit weder die Situation noch Gefühle einer sub in verschiedenen BDSM Szenarien kenne.
Ich glaube aber, dass diese beiden Punkte erforderlich sind, um sich überhaupt in die Gefühlswelt von jemanden hineinversetzen zu können.

In meinem Kopf vergleiche ich das mit einem Höhepunkt...wie der sich als Mann anfühlt, weiß ich, aber ich hab keine Ahnung wie sich der als Frau anfühlt...weil ich nie eine Frau war. Dementsprechend werde ich nie ihre Gefühlslage in dem Moment nachfühlen können.

Ich kann mir das sicherlich beschreiben lassen und es so nachvollziehen können aber eben nicht nachfühlen.

Und falls sich einer fragt, wie ich im BDSM ohne Empathie auskomme...ich erkenne einfach nur Muster. Man weiß, wie jemand ausschaut und sich verhält, der gerade Lust empfindet, mit sich kämpft oder an seiner Schmerzgrenze gelangt. Man kann es meist logisch nachvollziehen, warum etwas vielleicht nicht geht.

Bin auf eure Antworten zu den Fragen "gibt es Empathie im BDSM überhaupt bzw. braucht es sie und wann "ja" wofür?" gespannt.

VG
Gordon


Wow, sehr interessanter Beitrag.... und ja - ich habe erleben dürfen, dass es diese Empathie im BDSM gibt. Sonst hätte ich nach einer Hau drauf Geschichte, die ohne jedweden Konsens zum BDSM, meinen noch jungen Weg in die Sexualität und der mir nun mal zugehörigen Spielarten des BDSM niemals mit mehreren geduldigen und eben einfühlsamen Mentoren hätte gehen können. Und auch noch gehen darf.

Also ja - es gibt sie.
Und wofür? - Weil auch BDSMler ganz einfach Menschen mit Gefühlen sind.

Und ja, ich weiss auch, dass es gefühllose Kreaturen und Lichtgestalten (andere Umschreibung, die forentechnisch höflich klingt, hab ich gerade nicht) gibt.
****ika Frau
1.082 Beiträge
@*****n_N
Deine Definition von Empathie ist richtig, aber leider unvollständig.
Es geht nicht (nur) um das Hineinversetzen in den anderen, weil man selbst schon mal in dieser Lage war.
Es geht auch um das Erkennen an der Mimik des anderen, an Gesten und Gesprochenem, wie dieser sich gerade fühlt und dann richtig darauf reagieren.
Ich muss selber noch keinen nahes Familienmitglied verloren haben, kann aber erkennen, dass der andere traurig ist. Und mir selbet vorstellen, was Trauer in einem auslösen kann und dann mit Mitgefühl reagieren.

Auch du als Top kannst es. Du musst nicht wissen, wie Schmerzen oder Demütigung sich am eigenen Körper anfühlt. Aber du kannst erkennen, was es mit deiner Sub macht. Und darauf reagierst du dann.

Das ist Empathie im Bereich des BDSM
für mich.

Empathie ist für mich nichts anderes als das Erkennen von Gefühlen des anderen und darauf angemessen reagieren.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.