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Kurz zum Thema „Die Geschichte der O“: Es gibt in der SM-Szene mehrere „Gruppen“.
Die einen „beten“ Gor an, die nächsten „Die Geschichte der O“ und wiederum andere leben einfach so ihren SM wie ihnen der Sinn steht.
Ich persönlich zähle mich zu letzter Gruppe und fand das Buch „Die Geschichte der O“ einfach doof.
Zum Thema Seele berühren:
Ich habe erst heute eine SMS bekommen wo der Satz darin vorkam „Du hast es geschafft mich zu berühren wie es nur ganz wenige geschafft haben.“
Auch Sätze wie „Ich vertraue mich dir an, mit meinem Körper und mit meiner Seele.“ wurden mir gegenüber schon geäußert.
Ich muss leider ein bisschen weiter ausholen um keine leeren Phrasen aufzustellen die keiner versteht – daher entschuldigt die Ausschweifung.
Also…
Ich beziehe das Ganze jetzt mal auf den SM Bereich…
Mir eilt Szeneintern (und vor allem auf „der“ SM-Communitie) mein schlechter Ruf voraus.
Ich komme auf eine Party – mein schlechter Ruf ist schon da.
Schlechter ruf – wie und warum? Nun ich bin 22 Jahre alt und erdreiste mich auf „allgemeingültige Weisheiten“ von „alten SM-Hasen“ keinerlei Wert zu legen, sondern meine Erfahrungen lieber selbst zu machen, eigene Wege zu gehen und meine Meinung zu vertreten.
Ich liebe die Extreme und mache daraus keinen Hehl.
Deswegen bin ich bei vielen als „Monster“ verschrieen. Komischerweise aber nur bei denen, die mich entweder a) noch nie spielen gesehen haben oder mich b) nicht mal persönlich kennen.
Diese Vorurteile entstehen anhand von Sessionfotos die ich hochlade, Tagebucheinträgen und Foreneinträgen.
Die Menschen sehen das, was sie sehen möchten. Das, was ihnen gerade in den Kram passt. Frei nach dem Prinzip „Hey mir is langweilig ich geh mir mal Streit suchen.“
Die liebende Partnerin, die faire Dom, die Seelenverwandte, die „Auffängerin“, die „in den Subhimmel treibende“, die Frau und Freundin – das sehen diese Leute nicht.
Klar ich trag da schon selber mein Schäfflein zu bei – ich bin aufbrausend und habe meine Ecken und Kanten – aber das gibt keinem das Recht mich als Psycho oder Unmensch darzustellen.
Seele berühren – es funktioniert. Es ist etwas sehr intimes und meiner Meinung nach das innigste was es zwischen zwei Menschen geben kann.
In einer Session schwebt Subs Seelchen irgendwo im Subspace und macht damit, dass es Sub gut geht. Ich berühre Subs Seele, wenn ich ihr helfe, wieder zurück in den Körper zu finden.
Wenn die Tränen kullern vor Erschöpfung, „frei sein“, „zu sich gefunden haben“, Geilheit, einfach vor lauter Gefühl, dann bin ich es, die dieser Seele die Hand reicht und sagt: „Hey – ich bin da. Ich hab dich gern. Du kannst auf mich bauen. Ich bin deine Stütze.“
Die Subs mit denen ich gespielt habe waren (klar es gab auch welche bei denen das nicht so war – ich bin schließlich auch nur ein Mensch und mache Fehler) waren nach den Sessions tief berührt, gerührt. So etwas hatten sie vorher noch nicht oder nur selten erlebt. Ultimatives Glück, ultimative Zweisamkeit, Nähe, Vertrauen.
Ich sage zu jedem Sub, auf den ich mich einlasse: „Ich reiche dir meine Hand damit du sie – wenn du möchtest – greifen kannst und mit mir zusammen einen Stück deines Weges gehen.“
DAS bin ich, DAS macht meinen SM aus. Nicht der Schmerz den meine Hand zufügt, das Blut das in meinen Sessions eine große Rolle spielt.
Sondern die Dom, die bereit ist einzustehen, zusammenzustehen, zu führen und da zu sein…
Seele berühren – wenn ein Mensch das kann – dann wird er seine eigene Art und Weise haben es zu tun.
Dafür gibt es auch kein Patentrezept.
Wenn ich merke, dass es mir misslingt, dann weiß ich – ich bin nicht die Richtige für diesen Mann, diesen Sub…