Wenn ich so die Antworten lese, scheinen hier zwei Dinge vermischt zu werden.
Zum einen das
scheitern an den eigenen / selbst gestellten Ansprüchen, wonach im ersten Beitrag ja auch gefragt wurde. Und zum anderen das nicht (vollständige) erfüllen der gestellten Aufgaben.
Zum nicht erfüllen der gestellten Aufgaben bin ich der Meinung, dass hier der dominante Part einen
Fehler macht, wenn dies regelmäßig geschieht. Dass Aufgaben so gestellt werden, dass diese nicht erfolgreich absolviert werden können, um dann gemeinsam die Strafe zu
genießen, möchte ich dabei außen vor lassen.
Meiner Meinung nach hat der dominante Part die Verantwortung. Und werden Aufgaben regelmäßig nicht geschafft sind Führung und / oder Aufgabenstellung
falsch. Denn
Aufgabe des dominanten Parts ist ja dahingehend zu führen und zu fördern, dass die Forderungen
erfüllt werden können. Ist dies nicht möglich sind meine Ansprüche zu hoch oder meine Förderung zu niedrig.
Liegt es
nur daran, dass der devote Part (egal ob bewusst oder unbewusst) hinter den eigenen Möglichkeiten
zurückbleibt, so liegt der Fehler weiterhin beim dominanten Part, dessen Aufgabe ja die Förderung durch entsprechend Führung wäre.
Die Fragestellung, dass der devote Part an selbst gestellten Ansprüchen scheitert ist eine deutlich komplexere.
Ich bin der Meinung, dass der dominante Part hier in selbiger Funktion und über das Machtgefälle viel
Druck nehmen kann. Denn ich als dominanter Part stelle die Ansprüche und werte über die Erfüllung der Aufgaben. Wenn der devote Part selbst eigene / höhere Ansprüche an sich selbst stellt (und in Folge darunter leidet), weil die Erfüllung anders / kritischer bewertet wird als durch mich, untergräbt dies ja (mehr oder minder direkt) meine Autorität / Dominanz.
Also wäre es hier möglich den devoten Part dafür zu
bestrafen, dass dieser (zu hohe) Ansprüche an sich selbst stellt, was im Gegenzug wieder den Druck des Scheiterns nimmt. Es wird damit (mehr oder minder) zur Aufgabe
nur die gestellten Aufgaben zu erledigen und nicht
eigenmächtig die Aufgabenstellung oder Erwartungshaltung abzuändern.
Wichtig Das klingt sicher ganz einfach. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies gelingen kann aber keineswegs muss!
Viel hängt vom
Miteinander, dem Vertrauen und auch der Erfahrung des dominanten Parts bzw. der
Tiefe der Probleme des devoten Parts ab. BDSM ist
keine Psychotherapie und die wenigsten von uns in dem Bereich auch nur annähernd ausgebildet. (Und wer entsprechend geschult ist, wird selbst sehr früh erkennen, dass man hier
andere helfen lassen sollte.)
Wenn es also wirklich (tiefer gehende) Probleme / Ursachen gibt, sollte man diese auch professionell behandeln lassen. Bisschen Küchenpsychologie, gut gemeinte Ratschläge und die Fähigkeit zuschlagen zu können werden in solchen Fällen häufig nur Dinge verschlimmern. Das Gegenteil von
gut ist schließlich
gut gemeint.
Und jede*r der mal erlebt hat wie gut eine (Spiel) Session nach einer (professionellen) Session sein kann, wird verstehen was ich meine. Und für alle die nicht verstehen was ich meine... Wenn Du Dir ein Bein brichst. Wohin gehst Du?