Teil 2:
Ihr erster Swingerclub steht an.
Was wird sie dort erwarten.
Ist das die Lösung ihrer Probleme?
Wenn ja, dann ist doch alles gut.
Wenn nein, was dann?
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Tobias gibt sich echt Mühe. Er wählt einen Swingerclub, 2 Fahrstunden mit dem Auto entfernt, aus. Die Wahrscheinlichkeit in so einem Club jemanden zu treffen den man kennt? Die Nachbarn vielleicht? Sollte man ziemlich unwahrscheinlich halten, denkt er sich. Je weiter weg vom Wohnort, desto besser, denkt er sich. Er reserviert für kommenden Freitag, da ist Pärchen Abend. Kurz hat er überlegt den Samstag zu wählen, da war eine Veranstaltung die, so stand angekündigt, sehr gut besucht sein wird. Diese Veranstaltung steht unter dem Motto: „HÜ“. Kurz recherchiert was „HÜ“ bedeutet, lässt es für einen Moment sein Gesicht einfrieren… Nein, dass muss beim ersten Besuch nicht sein! An solchen Tagen, liest er, das Verhältnis Mann : Frau = 4 : 1. Pärchen Abend ist gut. Da dürfen nur Paare hinein, aber keine Solo Herren, steht geschrieben. Er will seine Frau keinesfalls überfordern. Wenn er ehrlich zu sich selbst ist, sich selbst auch nicht.
Die nächsten Tage nützen die Beiden um sich ein geeignetes Club Outfit anzueignen. An den Abenden ist der bevorstehende Club Besuch das dominierende Thema. Schon alleine der Gedanke daran genügt um endlich wieder Sex zu haben. Ja, sie haben sogar zweimal in dieser Woche Sex miteinander. Und der war sogar gut. Soweit so gut denkt sich Tobias in Erwartung auf das Kommende.
Heute Abend ist es soweit. Die beidseitige Nervosität ist allgegenwertig. Christin hat den Eindruck, dass diese bei Tobias stärker ausgeprägt ist als bei ihr selbst. Sie kann es sich auch nicht verkneifen ihren Mann ein wenig zu necken. Sie duscht bei offener Badezimmertüre. Tobias hat so von der Wohnzimmer Couch einen ungehinderten Blick auf ihren nackten Körper. So eine tolle Frau. So still in sich hineindenkend wirkt der Gedanke, seine wunderschöne Frau, mit anderen Männern teilen zu wollen, mehr als nur absurd. Christin genießt seine Blicke und scheint seine Gedanken zu lesen. Da macht sie etwas was sie nur selten tut. Ausgiebig widmet sie sich der kompletten Entfernung ihrer Intimbehaarung. Normalerweise lässt sie immer ein kleines Dreieckchen stehen. Sie lächelt ihn dabei vielsagend an. Dieses Lächeln und der Gedanke, dass sie ihre Möse vielleicht für einen anderen Mann vorbereitet. Sie all ihre Schamhaare weg macht um diesen anderen Mann einen ungehinderten Blick auf ihr Intimstes zu ermöglichen… Sein Puls rast. Christin muss kurz auflachen als sie ihren Mann gerade so leiden sieht.
Tobias steht voll unter Strom. Es raubt ihm den Atem, als er dann seine Frau in ihrem gewählten Club Outfit sieht. Sie hat sich für eine schwarze Strapscorsage mit schwarzen Nylonstrümpfen, ein dazugehöriges schwarzes Höschen das vorne mit Spitze und hinten transparent, mehr zeigt als es verbirgt. Ganz schön gewagt für ihren ersten Swingerclub Abend, denkt er sich. Er selbst hat sich für einen kurzen Short in Lederoptik, der vorne gezippt ist entschieden. Dazu trägt er ein Netzshirt.
Auf der Fahrt ist es ungewohnt still im Auto. Vorfreude gemischt mit Nervosität hält beide in ihren ureigenen Gedanken fest. Im Club begrüßt und empfängt sie dann die Besitzerin. Sie und ihr Mann, der DJ und Mann für alles im Club ist, kümmern sich immer selbst um neue Gäste, die zum ersten Mal in ihrem Club sind. Ganz besonders, wenn das bei diesen Gästen zudem noch der allererste Besuch in einem Swingerclub ist. Mit ihm hat Tobias auch im Vorfeld geschrieben. Ihr Kommen angekündigt. Einige Tipps für Erstlinge, wie zum Beispiel das richtige Outfit, bei ihrem ersten Besuch in einem Swingerclub erfragt. Das war schon ein sehr netter erster Kontakt gewesen. Nelli, die Besitzerin, führt dann die Beiden in den Umkleidebereich, dann zur Bar auf einen ersten Begrüßungstrunk.
Von Anfang an fühlen sich Christin und Tobias sehr wohl. Es herrscht im Club eine sehr familiäre Atmosphäre. Er ist nicht so besonders groß. Heute sind so an die 10 Paare anwesend. Es ist ja erst kurz nach 8 Uhr. Es werden sicher noch Gäste kommen, vermutet Tobias. Aber es ist ihm sowieso lieber, dass das Ganze überschaubar ist, beim ersten Mal.
In der Bar lässt es sich sehr nett mit anderen Gästen plaudern. Zwanglos unterhalten sie sich mit zwei anderen Paaren über eher belangloses. Es wirkt wie ein erstes Aufwärmen. So als ob man bemüht ist Tobias und Christin dabei zu helfen, sich lockerer zu geben. Unbeschwertheit zu erlangen. Aus den Gesprächen hört man auch deutlich raus, dass die anderen Gäste allesamt schon erfahrene Swinger sind. Christin und Tobias sind offensichtlich die einzigen Frischlinge an diesem Abend und somit begehrte Gesprächspartner. Warum wohl?
Nach einer Weile kommt Nelli an den Tisch und bietet sich für einen kurzen Rundgang und Einweisung an. Der Club hat mehrere Zimmer auf zwei Ebenen, mit verschiedenen Themen. Man kann die Zimmer verschließen, wenn man ungestört sein möchte. Man kann die Türe offenlassen, wenn man gerne Mitspieler und Mitspielerinnen hat. Eine strenge Ecke, eine große Liegefläche, sowie ein Wasserbett sind offen angelegt. Hier kann man ungehindert zuschauen. Ein Raum steht mitten in einem Raum. Das nennt man „Glory Hole“ wird schnell erklärt. Nelli erklärt alles ganz genau und auch die wichtigste Verhaltensregel im Club, die lautet –
„Ein Nein ist ein Nein!“. Wir erwähnen noch einmal, dass wir heute nur schauen wollen und noch nicht aktiv werden. Kein Problem, meint Nelli. Alles darf, nichts muss.
Nach einer guten Stunde, die mit angenehmen Plaudern gefüllt ist, fasst Tobias seine Christin an der Hand um mit ihr nach hinten in den Spielebereich zu gehen. Eine sogenannte Einstiegsrunde um mal zu sehen was da hinten alles abgeht. Na ja, da war schon einiges zu sehen. Zwei Zimmer waren versperrt, da konnte man nichts sehen, aber sonst war überall Sex in allen möglichen Varianten zu sehen. Das ganze Haus war bereits voller Sex. Als Tobias sich einmal umdreht, sieht er, dass einige Männer ihnen gefolgt sind. Sie starren allesamt Christin an. Sie beobachten jede Bewegung von ihr, lassen sie für keine Sekunde aus den Augen. Ab und zu schauen sie mich fragend an, so als ob sie mich fragen würden ob ich es erlaube, dass sie mit Christin... Da tauchen plötzlich aus meiner Erinnerung die Bilder vom Swingerclub in Berlin auf. Der Groß-Industrielle, der seine viel jüngere Frau in den Raum gebracht hat. Wo sie dann von mehreren Männern so richtig rangenommen wurde. Die es ihr so richtig, im Beisein ihres Ehemannes, besorgt haben.
Kurz stellt er sich vor, wenn das jetzt mit seiner Frau passieren würde. Ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken bei dieser Vorstellung. Automatisch nimmt er seine Christin an der Hand, um scheinbar den anderen Männern seinen eigenen Besitzanspruch zu zeigen. Irgendwie ekelt es ihn an. Dieses notgeile Verhalten seiner Geschlechtsgenossen. Sanft aber doch drängt er seine Frau nun raus aus dem Spielbereich, die Stiegen rauf zur Bar. Dort angekommen steuert er die Theke an, ordert zwei neue Getränke. Einmal kurz durchatmen.
Christin ist gar nicht so sehr verschreckt. Es stört sie auch nicht, dass ihr einige Männer auf Schritt und Tritt folgen. Ihr ist klar was diese von ihr wollen. Und es stört sie auch nicht. Irgendwie empfindet sie es sogar als Kompliment, von so vielen Männern hier, begehrt zu werden. Klar geht es denen nur um schnellen Sex. Einer von denen … da könnte sie es sich auch … irgendwie hat der was, der strahlt irgendetwas aus. Aber was? Was gefällt ihr an dem? Klar, das muss es sein. Er wirkt irgendwie besonders männlich, fast schon animalisch, auf sie. Er hat was Wildes, bestimmendes an sich. Ganz anders als ihr Mann eigentlich. An Tobias hat sie immer so sehr geschätzt, dass er genau das Gegenteil ist. Tobias ist sanft, zuvorkommend und wertschätzend, um nur einige seiner Vorzüge zu nennen. Sie kann so Machotypen nicht ausstehen. Doch der? Der strahlt genau das aus, was sie doch so sehr an Männern hasst…
Christin und Tobias sitzen an der Theke auf Barhockern. Nippen an ihren Getränken. Da nähert sich ein anderes Paar und setzt sich zu ihnen. Der Mann, der sich als Fritz vorstellt, nimmt an Christins Seite Platz. Seine Begleiterin, seine Frau Kathi, an Tobias Seite. Schnell wird klar, dass die Beiden sich der scheuen Frischlinge annehmen wollen. Die Beiden sind aber sehr nett, wie eigentlich alle hier. Fritz und Kathi sind aber ganz besonders nett und gehen sehr einfühlsam, vor allem auf Christin ein. Fritz deutet kurz in Richtung Hannes, Nellys Mann. Er bittet Hannes die kleine Tanzfläche zu aktivieren. Dieser macht das prompt. Die Spiegelkugel an der Decke beginnt sich zu drehen. Die bunten Scheinwerfer an. Die Musik wird lauter und fordernder. Da fasst Kathi Tobias Hand und gibt ihm zu verstehen, dass sie gerne Tanzen möchte. Tobias war in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Tänzer. Jetzt dürfte er sicher ein wenig eingerostet sein. Das macht aber nichts. Tanzen macht so und so Spaß. Sie tanzen, alleine auf der Tanzfläche, sicher bereits seit mehr als einer Viertelstunde. Mittlerweile eng umschlungen bei „If You Don’t Know Me By Now“. Tobias ist längst klar, dass Kathi ihn voll anmacht. Sie erwartet sich sicher was von ihm. Und er? Was erwartet er sich?
Schon beim Hingehen an seinen Platz an der Theke erkennt Tobias was dort grad abgeht. Christin sitzt nach wie vor auf ihrem Barhocker. Fritz steht daneben und streichelt mit den Fingern seiner rechten Hand über ihren Schenkel. Christin lässt es zu und macht keinerlei Anstalten es ihm zu untersagen. Da spürt er wie Kathi ihn an der Hand nimmt und ihn Richtung Ledercouch, die seitlich an der Wand, gegenüber der Theke im Halbdunkel steht, dirigiert. Kathi setzt sich hin und deutet mit ihrer klopfenden Hand, dass Tobias neben ihr Platz nehmen soll. Sie unterhalten sich. Kathi will wissen warum sie beide hier sind, was sie erwarten und was nicht. Tobias beginnt, ihr alles zu erzählen.
Immer wieder schaut er kurz rüber zu seiner Frau. Fritz redet auf sie ein. Sein Streicheln ist eindringlicher geworden. Tobias sieht wie Fritz mit seiner rechten Hand zwischen ihre Schenkel gleitet. Er glaubt zu erkennen, dass sie es nicht nur zulässt, sondern ein wenig mehr ihre Schenkel spreizt um ihm besseren Zugang zu ihrer intimsten Stelle zu gewähren. Sonst sitzt sie regungslos da.
Kathi bemerkt die Unruhe bei Tobias und spricht ihn darauf an:
„Was beunruhigt dich, weil du andauernd zu deiner Frau rüber schielst? Lass sie doch, sie wird schon nein sagen, wenn sie was nicht will. Und wie du siehst, sie hat bis jetzt nicht nein gesagt. Also alles gut, oder? Wenn sie es will wird es ihr mein Mann heute noch besorgen. Und du, was ist mit dir“
Bei ihren letzten Worten fasst sie mit ihrer Hand nach der deutlich sichtbaren Beule in Tobias Short.
„Geilt dich das auf, zu sehen wie ein anderer Mann deine Frau grad anfasst? Soll Fritz mit ihr nach hinten gehen und sie vor deinen Augen ficken. Ist es das was du in Wahrheit sehen willst? Gibs doch zu, du willst es“
Kathi wird klar, dass es nicht nur bloßes Gerede war, was ihr Tobias grad vorhing offenbart hat. Er hat ihr nämlich erzählt, dass er nicht vorhat mit einer anderen Frau Sex zu haben. Er ist mit seiner Frau hier, weil es nur um sie geht. Er wäre bereit ihr vieles zu erlauben. Aber nicht heute. Heute haben sie ausgemacht, dass sie nur schauen, nichts machen. Aber jetzt lässt Christin doch mehr zu als ausgemacht war. Das überfordert ihn gerade ein wenig. Will sie nun doch heute schon?
Christin hört gerade in sich hinein. Was macht sie da? Seit sie mit ihrem Mann zusammen ist, hat sie kein anderer Mann je so intim berühren dürfen. Und jetzt? Sie lässt es zu. Und was empfindet sie dabei?
Mittlerweile ist es schon reichlich spät geworden. Es ist knapp vor Mitternacht. Es steht auch noch eine lange Autofahrt von zwei Stunden an. Sie schaut Fritz in die Augen. Während der ganzen Zeit in der Fritz auf sie eingeredet hat, sie unsittlich an ihren intimsten Stellen berührt hat, hat sie das nicht getan. Sie hat kein einziges Mal den Blickkontakt gesucht, sondern es nur geschehen lassen was Fritz mit ihr macht. Dabei stumm auf das Glas, das vor ihr auf der Theke steht und, dass sie in ihren Händen hält, geschielt. Fritz hält inne in Erwartung was nun von Christin, die ihn endlich anschaut, kommt:
„Sei mir nicht böse Fritz, aber es ist spät. Wir müssen. Tobias muss zwei Stunden seine Augen offenhalten und mich sicher nach Hause bringen. Du verstehst? Es bleibt heute dabei, hörst du? Ich bin heute nur hier um mir das Ganze einmal anzuschauen. Es liegt also nicht an dir. Es liegt an mir. Ich will jetzt nach Hause“
Tobias versucht zu verstehen was seine Frau grad zu Fritz sagt. Aber die Musik ist zu laut, er kann es nicht verstehen. Da schaut Christin zu ihm hinüber und nickt ihm zu. Er glaubt zu verstehen, er soll zu ihr kommen. Er wendet sich ein letztes Mal Kathi zu und bedankt sich bei ihr für den netten Abend und das Tanzen. Ja und danke, dass sie ihm zugehört hat. Kathi greift nach ihrer Handtasche, wühlt ein wenig darin, reicht Tobias ihre Visitenkarte.
„Rede mit deiner Frau. Wenn sie - wenn ihr zwei - Lust auf ein Abenteuer, mit Fritz und vielleicht auch mir habt, meldet euch bitte, OK?“
Tobias nickt, küsst Kathi links und rechts auf die Wangen.
„Danke dir, liebe Kathi. Du bist eine tolle Frau!“
Tobias, bei seiner Frau angelangt, reicht ihr die Hand. Hilft ihr runter vom Barhocker. Geht mit ihr Hand in Hand in Richtung Garderobe. Er setzt wieder ein Zeichen seines Besitzanspruches, ohne das es ihm in Wahrheit bewusst ist.