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Sex im Zeitalter des Wandels

Spannendes Thema.
Das Gefühl in einem Zeitalter des Wandels zu leben, haben, denke ich, sehr viele, so wie sich in den vergangenen Jahrzehnten Sexualität in der Gesellschaft und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung verändert hat.
In den 90ern hat sicher kaum jemand so selbstverständlich über Sapiosexualität, Polyamorität, BDSM, und vieles mehr gesprochen, und es ist sehr sehr gut, dass das heute möglich und (bei fast allen) akzeptiert ist.
Ich beneide auf der anderen Seite meine Kinder nicht, die in diesen Zeiten des Wandels, eine eigene, sexuelle Identität und Sexualität finden müssen, das war für mich, zumindest in meiner rückblickenden Einschätzung einfacher.
Das liegt sicher auch das Spannungsfeld, das die TE anspricht, wie denn die eigene Sexualität noch "in die Sexualität der Zeit" passt. Solange ich dir sexuelle Freiheit anderer nicht einschränke, würde mal in Frage stellen, ob das überhaupt sein
muss.
Und @****610 ich hoffe, Deine Tochter wird Dich als authentisch wahrnehmen und das Du zu Deiner Sexualität stehst. Das ist auf jeden Fall ehrlicher und aus meiner Sicht besser als alles, was Du nur erzählst aber nicht vorlebst.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Wir können entscheiden, mit wem, mit wie vielen, wir Leben und Sex haben möchten, oder auch nicht.



Nö.

Die meisten Menschen denken nur, sie könnten das.

Am Ende fehlen ihnen dann doch die praktischen Möglichkeiten dazu.

Da braucht man sich nur mal die große Anzahl der langjährigen Single Männer, Single Frauen und sonstiger Singles alleine hier im Joyclub anzuschauen.


Überzogenes Kopfkino, Erwartungen, Ansprüche, Selbstgefälligkeiten, Unsicherheiten, Forderungen, Selbstschutz, Echo-Gruppen, medialer Oberflow, selbstgewählte Opferrollen und Überforderung spielen dabei sicher eine Rolle.


Für uns ist aber auch völlig klar, dass hier sowohl individuell wie auch sozial gewaltige Widersprüche daraus resultieren.

Also alles in Ordnung. *top*

Das Leben selbst ist schließlich in hohem Maße widersprüchlich, das muss evolutionär auch so.

Wer versucht, diese Widersprüche auflösen zu wollen, wird zwingend scheitern. Wer hingegen lernt mit Widersprüchen gut zu leben, der kommt klar.

(Ist noch nicht mal von uns, ist ne alte, philosophische Erkenntnis)


Unser ganz pragmatisches Fazit:

Das ganze Gequatsche über die „unendlichen Möglichkeiten und Freiheiten der Sexualität“ nützt gar nichts, wenn man zuhause alleine auf der Couch hockt und den Arsch nicht hochbekommt.

Daher bleiben wir auch für uns dabei:

Machen, nicht wollen oder könnten. Machen.

Und mit den daraus resultierenden Widersprüchen leben. Fertig.


„Keep it simple“

*tanz*

Tom & Zarah
Aktuelles von Tom_Zarah
****ne Frau
10.960 Beiträge
Zitat von ******rah:
Wir können entscheiden, mit wem, mit wie vielen, wir Leben und Sex haben möchten, oder auch nicht.



Nö.

Die meisten Menschen denken nur, sie könnten das.

Am Ende fehlen ihnen dann doch die praktischen Möglichkeiten dazu.

Da braucht man sich nur mal die große Anzahl der langjährigen Single Männer, Single Frauen und sonstiger Singles alleine hier im Joyclub anzuschauen.


Überzogenes Kopfkino, Erwartungen, Ansprüche, Selbstgefälligkeiten, Unsicherheiten, Forderungen, Selbstschutz, Echo-Gruppen, medialer Oberflow, selbstgewählte Opferrollen und Überforderung spielen dabei sicher eine Rolle.


Für uns ist aber auch völlig klar, dass hier sowohl individuell wie auch sozial gewaltige Widersprüche daraus resultieren.

Also alles in Ordnung. *top*

Das Leben selbst ist schließlich in hohem Maße widersprüchlich, das muss evolutionär auch so.

Wer versucht, diese Widersprüche auflösen zu wollen, wird zwingend scheitern. Wer hingegen lernt mit Widersprüchen gut zu leben, der kommt klar.

(Ist noch nicht mal von uns, ist ne alte, philosophische Erkenntnis)


Unser ganz pragmatisches Fazit:

Das ganze Gequatsche über die „unendlichen Möglichkeiten und Freiheiten der Sexualität“ nützt gar nichts, wenn man zuhause alleine auf der Couch hockt und den Arsch nicht hochbekommt.

Daher bleiben wir auch für uns dabei:

Machen, nicht wollen oder könnten. Machen.

Und mit den daraus resultierenden Widersprüchen leben. Fertig.


„Keep it simple“

*tanz*

Tom & Zarah
Aktuelles von Tom_Zarah


Tja, so einfach ist es tatsächlich 😂🚀
Für Quirls selbstverständlich, aber die faden Zipf haben ein Problem damit 😉
.. da bleibt nur Glotzen und Wixxxxen *puh*
**********_girl Mann
45.482 Beiträge
*lol* Seidenzuckerl *herz*

Das Leben ist kein Porno und Pony Hof.
Klar geritten wird in beiden *top*

Eine tiefsinnige Frage!

Was möchtet ihr vom Leben?

Durch alle Betten der Republik liegen,
fi..tief. Oder glücklich sein?

Dank JC bin ich es. Nicht mehr, nicht weniger.

Es gibt keine „Vorgaben“ für ein Sex Leben.

Vielleicht gibt es ein Leitfaden!

Mach
das was dich glücklich macht.
*********acht Frau
8.007 Beiträge
Wandel, ja, zum Glück. Der Wandel hat dem Individuum mehr Freiheiten gebracht - und damit mehr Eigenverantwortung. Mit letzterem kommt nicht jeder klar.

Eigenverantwortung auch beim Pornokonsum, beim Querbeetficken, in den Wegen des Kennenlernens. In meinem Umfeld hat damit niemand Probleme, auch die Jugendlichen nicht. Man sucht sich - wie auch in anderen Bereichen - den eigenen Weg innerhalb des (anscheinend) unerschöpflichen Angebots. Das natürlich nur eine Illusion darstellt.

Und wie immer gilt: Wer der 'guten alten Zeit' nachtrauert, verkennt deren dunkle Seiten.
*******Punk Frau
5.655 Beiträge
Ich trauere der Zeit sehr wohl nach, wo Leute noch mit Schallplatten aufgelegt haben, der Post Punk/Industrial Bewegung in den 70ern und 80ern.
Ich sehe schon, dass wir es können, weil es uns keiner mehr vorschreiben kann. Die Umsetzung ist für mich ein anderer Punkt.

Ich persönlich möchte diese Zeit auch nicht zurückholen , ich habe nur manchmal das Gefühl, dass die Sexualität eben noch in dieser Zeit stehengeblieben ist und sich an die heute Zeit noch nicht wirklich angepasst hat.

Bzw. sich auch zu extremen hin entwickelt. Damit meine ich nicht die Sexpraktiken, sondern den Umgang damit.
******rah Paar
3.243 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Ich sehe schon, dass wir es können, weil es uns keiner mehr vorschreiben kann. Die Umsetzung ist für mich ein anderer Punkt.

Ich persönlich möchte diese Zeit auch nicht zurückholen , ich habe nur manchmal das Gefühl, dass die Sexualität eben noch in dieser Zeit stehengeblieben ist und sich an die heute Zeit noch nicht wirklich angepasst hat.

Bzw. sich auch zu extremen hin entwickelt. Damit meine ich nicht die Sexpraktiken, sondern den Umgang damit.


„Die Sexualität“ selber kann gar nichts.

Es sind immer die Menschen und ihr Handeln, durch die Sexualität sich ausdrückt.

Wenn sich also „die Sexualität“ nicht an „unserer heutige Zeit“ angepasst hat - dann haben es die Menschen wohl nicht.

Heißt für uns: Die Menschen haben sich in ihrem sexuellen Handeln noch nicht der heutigen Zeit angepasst.


Da fragen wir uns doch:

a) Kann denn nicht jeder seine ganz eigene, andere, „heutige Zeit“ erleben und verstehen?

b) Wieso sollte man sich an das Verständnis von „Heute“ von anderen Menschen anpassen?

c) Ist Sexualität als solche also nur „gut“, wenn sie in der Mehrheit der sexuell handelnden Menschen mengenkonform ist und einem, ganz bestimmten Ideal entspricht? Am besten natürlich widerspruchsfrei und ohne „extremen Umgang“ damit?


Was steckt wohl hinter all diesen Wünschen, die anderen mögen sich bitte anpassen und es soll ideal, ohne extremen Umgang und ohne Widersprüche sein?

*nixweiss*

Tom & Zarah
@******rah sehr gute Fragen, wenn ich darf, würde ich sie gerne für alle in den Raum stellen?
**********_girl Mann
45.482 Beiträge
Wie schon von mir angesprochen.

Es gibt keine „Vorgaben“ für ein Sex Leben.

Vielleicht gibt es ein Leitfaden!

Mach
das was dich glücklich macht.
@**********_girl wenn du mich jetzt direkt angesprochen hast. Ich mache auch was ich möchte. Ich teile lediglich ein paar Gedanken und würde gerne eure hören.
****ne Frau
10.960 Beiträge
Liebe, höfliche, nette Leut haben es ein bissl leichter; vielleicht vorher noch ein bissl Hirn, dann würde es eh halbwegs funktionieren.
Blöd sabbernd dreinschauen und nicht mal grüssen passiert so oft im täglichen Leben, da wundert mich dann auch nix mehr… 😉
****n27 Frau
1.779 Beiträge
Solange zwischen dem Du und Ich = Wir ein elektronisches Endgerät auf dem Tisch liegt und ganz findige Menschen jetzt Geld damit verdienen indem sie geführte Waldspziergänge anbieten, zu denen eben jene welchen Geräte in ein Zirbenholzkästchen gelegt wird, damit man entschleunigen kann, sehe ich das, was Sexualität an sich darstellt, nämlich die körperliche Verbindung von zwei Seelen, in höchstem Maß auf eine schnelle unpersönliche Nummer reduziert.

Solange wir von Leistungserwartungen angetrieben sein müssen und uns über alle Medien Not, Elend und Missgunst zugeprügelt werden, wird es sehr schwer bleiben, dass man man selbst bleiben kann und sich anderen zum Geschenk machen oder den Gegenüber als solches annehmen darf.

Die neue Zeit ist nur etwas für Leute, die ein gewisses Wurschtigkeitsgefühl oder einen guten Therapeuten haben.
******rah Paar
3.243 Beiträge
„Die Sexualität“ selber, quasi als abstrakte Größe, schützt sich Dank der Biologie & Evolution schon selber.

Denn was nicht angepasst ist, pflanzt sich auch nicht fort.

Da mögen wir Philosophieren, Queeren, Body-Feiern, Shamen, Splainen, Achtsamen und Schönquatschen - hilft alles nix.

Das Allerwenigste davon pflanzt sich fort. Mittelmaß gewinnt.

Scheint seit mindestens 40.000 Jahren ganz gut zu funktionieren.

Das beruhigt uns irgendwie, bei all den ach so schlimmen Verwirrungen „unserer Zeit“.


Danke Evolution. *top*


*blumenwiese*

Tom & Zarah
*******5_DA Mann
2.381 Beiträge
@*********acht hat es schön auf den Punkt gebracht: die im Gegensatz zu "früher" nahezu grenzenlosen Freiheiten bringen Verantwortung mit sich.

Verantwortung für die eigene Wahl, die eigenen Entscheidungen, das eigene Tun.

Ich habe das Gefühl, dass so einige damit nicht klar kommen und sich daher eine "gute alte Zeit" zurückwünschen, mit klaren Rollen, Regeln...
...und wenig persönlicher Verantwortung.

Die damit verbundene kognitive Dissonanz fällt nicht jedem auf *snief*
*********ul_KK Paar
1.027 Beiträge
Dabei schwirrt mir immer das Gespräch mit meinem 75 Jährigen Vater im Kopf herum.
Mein Vater ist eine Person, die nicht sehr gut Grenzen wahren kann, ob okörperlich oder verbal.
Wir waren auf einem Mittelaltermarkt und er hat sich an die Brüstung von der Kampfarena gestellt neben eine Frau und so nah, dass er ihren Arm berührt hat. Sie meinte, er möge doch etwas Abstand halten.
Dann hat er sich mir gegenüber echauffiert, dass man früher die Frauen (wohlgemerkt ungefragt!) auch mal auf Feiern auf den Schoss ziehen könnte und umarmen oder küssen.
Das die Weiber heute zu zimperlich und empfindlich sind. Und man nicht mal als Scherz einen frivolen Witz machen darf, bei seinen Kolleginnen. Man bekommt sofort Ärger, wegen sexueller Belästigung.

Ich sehe dieses Schwert zweischneidig.
Man sollte körperlich und verbal die Grenzen in sexueller Form wahren, aber manche sind auch so überempfindlich und sexualisieren alles. Das macht flirten oder sogar manchmal nur höfliche Ansprache schwierig. Dort wird bei Nettigkeiten an die Person immer gleich impliziert:"Der / die ist doch nur so nett zu mir, weil sie/er mich vögeln will." Es wird gleich auf Abwehrhaltung gegangen.
Ist mir auch schon passiert.
Diese Schieflage der Wahrnehmung finde ich sehr anstrengend, gerade mit HSP.
Vorallem, wenn man dann deutlich sagt, dass man gar kein erotisches Interesse an ihnen hat, sind sie auch wieder beleidigt, denn es kann ja nicht sein, dass man sie als tollen Menschen nicht will.
********Snow Frau
2.989 Beiträge
Ich mag diesen Satz von Gandhi einfach unheimlich gerne: "sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest ".

Für mich passt der auch immer dann, wenn ich so manche Statements lese, in denen die Oberflächlichkeit, Schnelllebigkeit und wahllosigkeit der heutigen Zeit beklagt wird.

Ja, wir leben in einer Zeit, in der wir grundsätzlich alle erstmal viele Freiheiten und Wahlmöglichkeiten haben (wer das bestreiten mag, schaue sich in anderen Ländern dieser Welt um und vergleiche).
Was wir mit diesen Wahlmöglichkeiten machen, bleibt aber uns überlassen, das Stichwort "Verantwortung " wurde hier bereits benannt.
Es liegt doch in meiner eigenen Verantwortung, für mich rauszufinden, was mir gut tut, und konsequent so zu handeln, dass ich das auch bekomme.

"Die Sexualität " als solche gibt es nicht, ich habe nur meine eigene Sexualität, die ich bewusst nur dann teile, wenn ich das Gefühl habe, soe passt zur individuellen Sexualität meines Gegenübers.
Ob sie in die heutige Zeit passt, weiß ich gar nicht, sie muss nur zu mir und idealerweise zu wenigen anderen Partnern passen.
Ich fühle mich manchmal in einem Chaos. Es ist toll, mit jedem intim werden zu können, der mich will und ich ihn und dazu nicht mehr zwangsläufig verheiratet zu sein. Dennoch stoße ich immer wieder auf die mangelnde Gesundheitsversorgung. Das passt für mich heute irgendwie nicht mehr zusammen.
*********ul_KK Paar
1.027 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Ich fühle mich manchmal in einem Chaos. Es ist toll, mit jedem intim werden zu können, der mich will und ich ihn und dazu nicht mehr zwangsläufig verheiratet zu sein. Dennoch stoße ich immer wieder auf die mangelnde Gesundheitsversorgung. Das passt für mich heute irgendwie nicht mehr zusammen.

Das ist wieder das Thema Eigenverantwortung. Ich werde auch sehr oft angefreindet, dass ich nur Safer Sex betreibe. Schnell ist das Gegenüber beleidigt, dass man ihnen unterstellt, irgendwelche ansteckenden Krankheiten zu haben. Ja, aber woher wollen sie es wissen, wenn sie sich nicht checken lassen?
Ich kann andere nicht ändern in ihrem Verhalten, ich kann nur für mich bestmöglich Vorkehrungen schaffen.
Das die dann beleidigt sind und mich als Sexpartner ausschließen ist weder mein Problem, noch meist schlecht für mich.
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Zitat von *****Cat:
Dabei schwirrt mir immer das Gespräch mit meinem 75 Jährigen Vater im Kopf herum.
Mein Vater ist eine Person, die nicht sehr gut Grenzen wahren kann, ob okörperlich oder verbal.
Wir waren auf einem Mittelaltermarkt und er hat sich an die Brüstung von der Kampfarena gestellt neben eine Frau und so nah, dass er ihren Arm berührt hat. Sie meinte, er möge doch etwas Abstand halten.
Dann hat er sich mir gegenüber echauffiert, dass man früher die Frauen (wohlgemerkt ungefragt!) auch mal auf Feiern auf den Schoss ziehen könnte und umarmen oder küssen.
Das die Weiber heute zu zimperlich und empfindlich sind. Und man nicht mal als Scherz einen frivolen Witz machen darf, bei seinen Kolleginnen. Man bekommt sofort Ärger, wegen sexueller Belästigung.

Ich sehe dieses Schwert zweischneidig.
...

Ist wirklich zweischneidig. Immer schon gab es Menschen, die das nicht gemocht hätten, und teilweise auch sehr empfindlich darauf reagierten. Aber lass uns mal die Frage stellen, ob es Glück oder Können war, nur die richtigen dafür auszuwählen.
Spaß ist so eine Sache. Spaß mit Menschen zu haben kann auch bedeuten, dass dieser zu Lasten bestimmter Personen geht. Was ist mit dem Gespür der Menschen, was gerade geht, was grenzwertig ist, und was definitiv zu weit geht? Woher kommt dieses Gespür? Ich denke mal, dass das eine ganz wichtige Frage bzgl. der Sozialisation ist. Das richtige zwischenmenschliche Verhalten lernt man in Zwischenmenschlichen Beziehungen, nicht vor dem Fernsehr oder der Konsole.
Wenn jeder Regeln der Gemeinschaft verinnerlicht hat, und seinem Verhalten zu grunde legt, sollte es weniger Konflikte geben. Sobald es zu viele werden, die die Regeln nicht "fühlen", brauchen wir Gesetze, da kann man dann nachschauen, kann entscheiden, urteilen.
Wo lernt man nun "Sexualität"?

Eine falsche Vorstellung darüber, was zulässiges oder angemessenes Verhalten ist, führt zu Ärger. Ich erinnere an die vielen Diskussionen über "ungefragtes Anfassen".
Meine Eltern haben mich nicht gelehrt, wie man sich in einem Swingerclub benimmt, so viel ist mal sicher.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Zitat von ******_73:
Wo lernt man nun "Sexualität"?

Dort, wo sie anfängt, im Elternhaus.
Und zwar in einem Bereich, der vordergründig eher entfernt wenig mit direkter Sexualität zu tun hat.
(In schlimmen Fällen hat es das leider doch, mit verheerenden Folgen.)

Eltern, die die Körpergrenzen ihrer Kinder achten und deren körperliche und psychische Integrität bewahren und fördern, geben eine Menge Rüstzeug mit auf den Weg zu einem positiven Körper- und Selbstwertgefühl und damit dem eigenen sexuellen Handeln.
*******5_DA Mann
2.381 Beiträge
Hatten wir "früher" einen allgemein gültigen Moralkodex, so eng er auch gewesen sein mag, gibt es diesen Konsens heute in unserer Gesellschaft nicht mehr.

Das konservative Schreckgespenst von Anarchie und Zügellosigkeit ist aber dennoch nicht wahr geworden. Stattdessen ist die Definition moralischer Grenzen doch sehr viel individueller geworden. Das ist nun mal untrennbar mit der gewonnenen Freiheit verbunden.

Leider (oder zum Glück?) steht den Menschen ihr jeweiliger Moralkontext nicht auf die Stirne geschrieben.

Häufig gibt es nur einen Weg, diesen herauszufinden. Grenzüberschreitungen sind da nicht immer zu vermeiden, beleidigte Blicke oder gar Ohrfeigen dann auch zu akzeptieren.

Ja: sprich sie an, wenn du das für richtig hältst
Und ja: ertrage die Folgen
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Zitat von *******5_DA:
Hatten wir "früher" einen allgemein gültigen Moralkodex, so eng er auch gewesen sein mag, gibt es diesen Konsens heute in unserer Gesellschaft nicht mehr.
...
Leider (oder zum Glück?) steht den Menschen ihr jeweiliger Moralkontext nicht auf die Stirne geschrieben.
...

Und das ganz große Problem ist, dass die gleichen Wörter dann für verschiedene Menschen nicht einmal die gleiche Bedeutung haben. Was bin ich hier im Joy schon allein bei dem Wort "Freundschaft +" auf die Nase gefallen.
Aber für Reden müssen dann die Beteiligten offen sein, man muss auf die Idee kommen, worüber man reden muss (selbstverständliches muss man ja nicht besprechen), und man muss überhaupt in der Lage sein, über die Themen zu reden.
*******Punk Frau
5.655 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von ******_73:
Wo lernt man nun "Sexualität"?

Dort, wo sie anfängt, im Elternhaus.
Und zwar in einem Bereich, der vordergründig eher entfernt wenig mit direkter Sexualität zu tun hat.
(In schlimmen Fällen hat es das leider doch, mit verheerenden Folgen.)

Eltern, die die Körpergrenzen ihrer Kinder achten und deren körperliche und psychische Integrität bewahren und fördern, geben eine Menge Rüstzeug mit auf den Weg zu einem positiven Körper- und Selbstwertgefühl und damit dem eigenen sexuellen Handeln.

Spannend auch zu wissen, welche Sexualität die Eltern hatten.

Meine Mutter hat nach der Scheidung vor über 30 Jahren sich nie wieder auf einen Mann eingelassen.

Und wie ich ein Buch von meinem Vater gelesen habe, ist mir so schlecht geworden, wie er über Sex schreibt.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Zitat von *********enza:

Spannend auch zu wissen, welche Sexualität die Eltern hatten.

Ja, ich denke, das bekommen Kinder mit, auch wenn sie den Sexualakt selbst nie mitbekommen haben.

War bei mir so, Sex war ihre Privatsache, darüber wurde aber nicht viel gesprochen.
Ich hatte trotzdem immer den Eindruck, dass meine Eltern neben ihrer ehelichen Partnerschaft auch eine sexuell glückliche Beziehung hatten.

Wie sie das "hinbekommen" haben? Ihre Liebe und ihren Respekt voreinander konnte man deutlich merken. Bis zum Tod meines Vaters kurz nach der goldenen Hochzeit hatten sie jedenfalls zärtlichen Körperkontakt.
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